Abiturwissen Religion PDF

Title Abiturwissen Religion
Course Pädagogische Psychologie
Institution Universität Bielefeld
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Abiturwissen Religion (10. – 12. Klasse) Gottesbilder • • • • • • • • • • • •

Altes Testament: Gott wird durch Abbilder zu einem Gegenstand degradiert Gott ist nicht darstellbar, quasi unverfügbar Dynamik der Gotteserfahrung steht im Vordergrund Neues Testament: Hören hat Vorrang vor Sehen Kirchen der Reformation lehnten es ab orthodoxe Kirchen sahen es als Stellenwert Judentum und Islam: Verbot, nur dekorative Kunst (Gestaltung der Moscheen, Synagogen oder Kalligrafie) Allgemein: Bild des Menschen sollte auch verboten werden, da er selbst ein Abbild Gottes ist

IQM-Gedanke • • •

"das, worüber hinaus Höheres nicht gedacht werden kann." dynamischer Gottesbegriff Gott als höchstes Wesen, Mensch ist diesem untergeordnet

Ursprünge des christlichen Glaubens • • • •

Hoffnung auf Erlösung Exodustradition (Gott als Retter Israeliten) 10 Gebote als Antwort auf Exodus Gott als Schöpfer der Welt

Pascalsche Wette: Gibt es Gott? Ja oder nein JA, ich denke, dass es ihn gibt → es gibt ihn → Himmel NEIN, ich denke, es gibt ihn nicht → es gibt ihn → Hölle NEIN, ich denke, es gibt ihn nicht →es gibt ihn nicht → nichts

JA, ich denke, dass es ihn gibt → es gibt ihn nicht → nichts Es lohnt sich, an die Existenz Gottes zu glauben, weil ich nichts verliere.

Religionskritik Definition: •

Religionskritik ist mit der Widerlegung religiöser Gotttesvorstellungen gleichzusetzen

Feuerbach: • • •

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Gott ist ein Wunschprodukt des Menschen negatives Menschenbild Gott als Superlativ des Menschen (Projektionstheorie: positive Werte, die der Mensch nicht beherrscht, werden auf Gott projiziert, u.a. Vollkommenheit, Unendlichkeit, Allmacht, Allwissen) Gott als Rechtfertigung dafür, dass es Sachen gibt, die sich der Mensch nie erklären kann den Menschen fehlt es an Vertrauen zur eigenen Gattung der Mensch sollte den Menschen selbst das höchste Gut sein

Rivalität zwischen Gott und Mensch: • • • •

Radikale Kontraste zwischen den beiden Polen Der Mensch negiert sich selbst und hält an der helfenden Hand Gottes fest Mensch: endlich, unvollkommen, zeitlich, ohnmächtig, sündhaft, Nichtigkeit, das schlechthin Böse Gott: unendlich, vollkommen, ewig, allmächtig, heilig, das schlechthin Gute, Absolutheit

Theodizee Das Theodizeeproblem: • •

Es beschreibt das Problem, dass Gott auf der einen Seite als vollkommen und allmächtig gilt, auf der anderen Seite allerdings großes Leid und Kriege zulässt. Gilt als Fels des Atheismus, da diese Frage Zweifel an der Allmächtigkeit Gottes aufwirft.

Gott und das Leid 1. Gott leidet mit uns und ist nicht teilnahmslos und lässt sich vom Schicksal der Menschen erschüttern. 2. Leiden ist der Preis der Freiheit und Liebe. Alles Leid kann die Freiheit und die Liebe nicht aufwiegen. 3. Man muss glauben, um die Menschheit nicht aufzugeben.

4. Leid hilft uns, Zustimmung zu unserer Lebensgeschichte zu geben.

Lösungsansätze zur Theodizee • • • • • • • • • • •

Epikur: Mensch soll seine Bedürfnisse befriedigen das Befriedigen nicht notwendiger Bedürfnisse führt zu Leid und Unglück Gott ist schwach, wenn er die Übel beseitigen will, es aber nicht kann wenn er es kann, aber nicht will, so ist er missgünstig wenn er es nicht will und nicht kann, dann ist er schwach, missgünstig und nicht Gott Menschen sind den Gesetzen der Materie unterworfen die Welt hat sich selbst erschaffen und die Götter existieren für sich in leeren Räumen Thomas von Aquin: Übel ist eine Nebenwirkung göttlichen Schaffens Gott schuf Seinsstufen, eine Ungleichheit, wonach physisches Übel von Gott gewollt ist und das moralische Übel ausgelassen ist

malum morale: durch Menschen verursachtes Übel malum physicum: natürliches Übel Stosch: • • • •

Leiden als Preis der Freiheit für menschliche Katastrophen kann man nicht Gott zur Verantwortung ziehen Nie soll Gott eingreifen Leidempfinden ist subjektiv

Das Buch Hiob Aufbau: 1. 2. 3. 4. 5.

Prolog Hiob und seine Freunde (die Gespräche) Gedichte über Gott & seine Unschuld, Forderung an Gott Gottes Antwort Epilog: Gott sagt, Hiobs Freunde hatten Unrecht, Hiob wird wieder gesund und wohlhabend

Gottesbilder: • • • •

ein weiser, allmächtiger Gott, der höher ist, als wir es uns vorstellen können und große Taten vollbracht hat (Hiobs Perspektive ist zu unbedeutend) ein Gott, der seine Macht und seinen Glauben beweisen muss ein gerechter Gott, der einen starken Glauben an ihn belohnt ein Gott, der sich um die Zukunft der Menschen sorgt und sie ehrt

Intention:

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Einladung, Gottes Weisheit zu vertrauen Gottes Welt ist gut, nicht perfekt, schön, aber auch wild und gefährlich man soll sich auf die aufgeworfenen Fragen konzentrieren

Kritik: • • •

es gibt keine Antwort darauf, warum Menschen leiden müssen der Tun-Ergehen-Zusammenhang wird verneint Stellvertretendes Sühneleiden (Gott erträgt alle Sünden und ermöglicht uns das freie Leben) wird nicht erwägt

Die christologischen Hoheitstitel Jesus als Messias bzw. Christus: • • • •

Christos = der Gesalbte Ursprünglicher Ehrentitel für Könige Eschatologische Befreiungshoffnung Einsetzung in das himmlische Königsamt

Jesus als Kyrios: • • • • •

Kyrios = der Herr Ausdruck der Autorität Abgrenzung von der Verehrung anderer Herren Bezug auf irdische Wirksamkeit Jesu Jesus als Sieger über den Tod

Jesus als Sohn Gottes: • • •

Göttliche Bevollmächtigung einer Aufgabe durch Gott Verhältnis zu Gott: Vater-Sohn-Beziehung Heilsbringer göttlicher Abstammung

Jesus als Menschensohn: • • •

Suggeriert, dass jeder Mensch messianische Würde trägt Jeder ist ein Gottesgeschöpf, eben wie Jesus es auch ist Jesus stellt das menschliche Verbindungsglied zur irdischen Welt dar

Gleichnisse

Definition: Ein Gleichnis ist eine kurze Erzählung, die zur Veranschaulichung eines Sachverhalts durch bildhafte Rede dient. Der Leser wird dazu eingeladen, seine Situation zu verändern und die Moral des Gleichnisses umzusetzen.

Arbeiter im Weinberg • • • •

Weinbergbesitzer = Gott; Arbeiter = Gotteskinder Alle Arbeiter erhalten gleichen Lohn Gotteskinder finden zu unterschiedlichen Zeiten zu ihm, werden aber gleich viel geliebt Das Kommen des Reich-Gottes ist für alle; egal, wann sie dazu kommen

Bergpredigt • • • •

Goldene Regel: Tue anderen nur das an, was auch sie dir antuen sollen. Hassen = Morden Andere Frau begehren = Ehebruch Suggerierte Werte sind u.a. Respekt, Frieden, Gewaltlosigkeit, Barmherzigkeit, Ehrlichkeit, Gutes tun, Rechtschaffenheit, neues Gesetztes- und Selbstverständnis

Vom Verlorenen Sohn • • • • • •

Der jüngere Sohn lässt sich sein Erbe vom Vater verfrüht auszahlen (Respektlosigkeit und Unehre) und verprasst es im Ausland Er wird zum Bettler, muss hungern und mit den Schweinen schlafen Er kehrt zurück zu seinem Vater und bittet um Vergebung Sein Vater nimmt ihn auf, feiert ein Fest und ist froh, dass er seinen jüngeren Sohn wieder hat Der ältere Sohn, der seinem Vater treu war, fühlt sich ungerecht behandelt und klagt Die Moral des Gleichnisses lautet: Gott vergibt unsere Sünden; er positioniert sich gegen Neid und liebt alle gleich und verstößt keinen; er spendet Sündern Trost und Hoffnung

Gottesbeweise Der ontologische Gottesbeweis von Anselm von Canterbury •



Leitgedanke: Der ontologische Gottesbeweis schlussfolgert von der logischbegrifflichen Ebene auf die Ebene des Seins (griech. „ontos“). Die Zuschreibung von Gott als einem, worüber hinaus Höheres nichts gedacht werden kann (IQM-Gedanke), funktioniert nur dann, wenn Gott auch existiert. Beweis: Dinge können im Verstand oder in Wirklichkeit existieren; oder in beidem. Dinge, die auch in Wirklichkeit existieren sind „besser“ als solche, die nur im Verstand existieren.

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Der Mensch kann sich nun ein vollkommenes Wesen ausdenken. Es gibt aber etwas Höheres, wenn es nur in Gedanken von den Menschen erdacht wurde, das tatsächlich existiert. Dieses Höchste aller Dinge ist Gott, so Anselm. Gott existiert in Wirklichkeit.

Thomas von Aquin: fünf Wege, Gott zu beweisen •

1. Weg: Bewegung Alles, was in Bewegung ist, muss von etwas anderem bewegt worden sein. Der erste Beweger aller Dinge ist Gott.



2. Weg: Wirkursache Nichts ist seine eigene Entstehungs- oder Wirkursache. Gott ist diese erste Entstehungsursache



3. Weg: kosmologisches Argument Es gab eine Zeit, in der es keine physikalischen Objekte gegeben hat. Gott hat alle heute existierenden Dinge ins Dasein gebracht.



4. Weg: Argument der Seins-Stufen Dinge in der Welt sind unterschiedlich gut. Es existieren Abstufungen. Gott ist das Maximum der Vergleichsmaße. Er verkörpert absolute Vollkommenheit.



5. Weg: teleologisches Argument Dinge wollen eine höhere Vollkommenheit erreichen. Eine Weltenlenkung treibt alles zur dauerhaften Verbesserung an. Gott ist dieser Schöpfer und Weltenlenker.

Schöpfungsgeschichte Prinzip der Schöpfung • • •

Wandlung vom Chaos zum strukturierten Kosmos Der Mensch ist fest in diese Struktur eingebettet und abhängig von ihr Er braucht einen Bezugspunkt zur Welt, um sein Handeln zu bewerten

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Die wichtigsten Aspekte: Mensch als Ebenbild Gottes Gleich an Würde unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Status, Aussehen Der Kosmos steht zu Gott im Verhältnis zu seinem Geschöpf Sonderstellung des Menschen Mann und Frau sind einander gleichgestellt Zusammenhang zwischen den Menschen (adam) und der Erde (adamah)

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Durch den Ursprung und seine Bestimmung ist der Mensch der Erde zugeordnet Er muss die Erde, seinen natürlichen Lebensraum, bearbeiten (Eva = Leben)

Genesis 2 (Jahwisten), Schöpfungsgeschichte • • • • • • • • • • • • •

die

zweite,

ältere

Paradiesischer Urzustand Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies Gott gibt Lebensatem in den Menschen (Körper und Geist verbinden sich zu einer Einheit) Gott entnahm Rippe von Adam und kreierte daraus die Frau Mann und Frau sind aufeinander bezogen Adam nannte seine Frau Eva (Leben; Mutter aller Lebendigen und Verbundenheit von Mann und Frau) Garten Eden = Paradies einer blühenden Oase, durchzogen von vier Strömen In der Mitte stehen zwei Bäume, der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis; wer vom letzteren isst, verliert den Zugang zum ersteren Schlange = Verführung Die Schlange will Eva überreden, vom Baum der Erkenntnis zu essen; wird sein wie Gott und kann Gutes vom Bösen unterscheiden Adam und Eva werden durch das Essen der Früchte von Gott aus dem Garten Eden vertrieben Konsequenz: Eva muss fortan Kinder unter Schmerzen gebären; Adam wird der mühselige Ackerbau auferlegt Wieso? Mensch wollte sich zum Maßstab für Gut und Böse erheben und selbst den Status des Schöpfers annehmen. Dies wurde rechtmäßig bestraft.

Teufel/Satan in der Bibel Allgemeines: • • •

Redensarten bewahren die Existenz im Alltag: „hol dich der Teufel“, „in Teufels Küche“ Keine klare Bewertung: „teuflisch“ oder „teuflisch gut“ oder „der Teufel steckt im Detail“ Verarbeitung des Teufels als mediale Figur: Lord Voldemort, Sauron oder Darth Vader

Aspekte biblischer Rede vom Teufel/Satan: •

Kaum jemand versteht die Schlange in Gen 3,1 als kluges Tier, vielmehr scheint ausgemacht, dass in ihrer Gestalt die Macht des Bösen haust. Die Bibel spricht von der Versuchung durch das Böse.

Altes Testament: •

Hebr. Nomen „Satan“ – anfeinden, verführen, beschuldigen

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Verwendung für menschliche Gegner, übersetzt mit „Widersacher“ (1. Kön 5,18) Auch im Hiob-Prolog ist der Satan kein Gegenspieler Gottes, sondern Prüfer bzw. Ankläger der Menschen. Nur kraft der Erlaubnis bzw. Anordnung Gottes kann er Unheil über den unschuldigen Hiob bringen.

Neues Testament: • • • • •

Hebr. „Diabolos, Satanas“ – auseinanderbringen, durcheinanderwerfen Satan erscheint als der starke Gegenspieler Gottes „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31); „Feind des Menschensohns“ (Mt 13,19) Einen wichtigen Akzent setzt die letzte Vaterunserbitte nach Mt 6,13: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Im Griechischen auch „der Böse“ – wer das Vaterunser betet, hofft und vertraut auf die Begrenzung und Beendigung der Macht des Satans durch Gott

Die Versuchung Jesu: •





Mk 1,12-13: Jesus wird nach seiner Taufe in der Wüste vom Satan versucht und ist danach von Tieren und Engel umgeben. Der paradiesische Urstand ist wiederhergestellt. Jesus hat anders als Adam und Eva der Versuchung widerstanden. Dies beweist seine Vollmacht als Sohn Gottes und als Vorbild für Gläubige. Mt 4,1-11: Der Teufel fordert Jesus auf, seine Vollmacht auf die Beschaffung von Brot zu bringen, dann durch einen Klippensturz die in Ps 91,11-12 zugesagte Rettung durch die Engel Gottes herauszufordern; schließlich bietet er ihm Macht über die ganze Welt, wenn er ihn anbetet. Letzteres lässt auf Teufelspakte schließen. Wichtig: Der Teufel wird zwar durch Jesus in seine Grenzen gewiesen, aber die Behauptung, er habe Macht über alle Reiche der Welt, wird nicht bestritten. Eine Ambivalenz wird deutlich. Auf der einen Seite steht der alleinige Glaube an Gott, auf der anderen die Wahrnehmung einer seinem Willen nicht gehorchenden Welt, die durch den Teufel Figur findet.

Gottesfurcht •

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Definition: Gottesfurcht ist die Hochachtung vor der Größe und Autorität Gottes und das tiefe Bewusstsein seiner Heiligkeit verbunden mit dem Wunsch, ein Leben zu führen, das die völlige Zustimmung Gottes findet und seinem Willen und seiner Ehre entspricht. Römer 13,7: „Gebt allen, was ihnen gebührt. Die Furcht dem die Furcht, die Ehre dem die Ehre gebührt. Es geht um Anerkennung und Achtung gegenüber Gott, der über den Menschen steht. Bewusstsein der Größe und Erhabenheit Gottes ist grundlegend. Wer Gott ehren möchte, scheut sich, etwas zu tun, was seiner Heiligkeit widerspricht. Es wird heilige Sorgfalt, keine Angst, deutlich.

Biblisches Menschenbild

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Der Mensch ist die Krone der Schöpfung Allerdings ist er auch Sünder (Erbsünde, Baum der Erkenntnis)

Ebenbild Gottes: • • • •

Von Gott als Mitschöpfer in Welt gesetzt Dialoges Wesen Anteil an Herrschaft Entspricht Gottes Ebenbild

Partner Gottes: •

Göttlicher Bund: Mensch soll sich fortpflanzen und über die Erde herrschen

Mann und Frau: • •

Sind einander gleichgestellt Vom selben Fleisch und Blut (naturgemäße Beziehung)

Die vier Phasen der Menschheitsgeschichte: 1. 2. 3. 4.

Paradiesische Phase Sündenfall Opfertod Jesu Christi Reich Gottes, eingeleitet durch Endgericht

Die Verleihung der Menschenwürde •

„Du sollst auf einen Tauben nichts Übles herabrufen, und vor einen Blinden sollst du kein Hindernis legen; und du sollst Furcht haben vor deinem Gott. Ich bin Jehova.“ (3. Mose 19,14)

Gesellschaftliche Situation zur Zeit Jesu • • • • •

Römische Fremdherrschaft: militärische Besatzung aller Räume, Ausbeutung durch Besteuerung, das Zollwesen und Frondienste Hoher sozialer und wirtschaftlicher Druck in der Unfreiheit und der Rechtlosigkeit Apokalyptik: Vorstellung vom ausweglosen Weltende; Zwei-Äonen-Lehre (Erdenzeit vs. Ewigkeit nach dem Tod); Erwarten des Endgerichts Zwangshellinisierung: Sprache, Bildung, Erziehung; öffentliches Leben; Kultur und Religion; Privilegierung der Hellenen; Verlust der Identität Folge: apokalyptische Endzeitstimmung, Eschatologie...


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