Title | Ausländerpädagogik |
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Course | Einführung in die Erziehungswissenschaft |
Institution | Johannes Gutenberg-Universität Mainz |
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Zusammenfassung eines Buchausschnitts...
Ausländerpädagogik als defizitorientierte, kompensatorische Erziehung
Die Dienstbarkeit der Pädagogik konkretisiert sich im Spezialfall der Ausländerpädagogik in der Pädagogisierung gesellschaftlicher Folgenprobleme der Migration Interkulturelle Pädagogik : Befassung mit Kultur vor dem Hintergrund der Migration -> drei Phasen der Entwicklung : 1. Ausländerpädagogik 2. Kritik an Ausländerpädagogik 3. Interkulturelle Pädagogik interkulturelle Erziehung bezeichnet pädagogische Ansätze, die ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern sollen. Dabei geht es insbesondere darum, im gemeinsamen interkulturellen Lernen einen Umgang mit Fremdheit zu finden -> Ausgangspunkt ist die Kulturkontaktthese (gemeinsames Leben von Menschen unterschiedlicher Kulturen kann ein Lernprozess bei allen Beteiligten auslösen) Prämisse der Interkulturellen Pädagogik : alle Kulturen stehen gleichberechtigt nebeneinander und auf allen Seiten kann ein Lernprozess stattfinden -> dynamischer Kulturbegriff : Kultur ist nicht statisch verfestigt und entfaltet durchlässige Strukturen Jegliche Differenz zwischen Menschen wird zum Gegenstand produktiver Auseinandersetzung gemacht -> Gegensatz zur Leitkultur Intention : Befähigung zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Differenzen, wie sie für eine pluralistische Gesellschaft konstitutiv sind Ziele : 1. Fördern des Verständnisses unterschiedlicher Perspektiven 2. Aushalten von Widersprüchen (Ambiguitätstoleranz) 3. Erziehung zu Respekt vor anderen Menschen 4. Abbau von Vorurteilen 5. Anpassung (integrativ aber auch assimilativ) 6. Erziehung zur Interkulturalität) 7. Bewahrung der Eigenständigkeit 8. Gemeinsame Erziehung in sozialpädagogischen Einrichtungen (wechselseitige Lernerfahrungen anbahnen) Konfliktpädagogik (Intention : Migration und ihre Folgen in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext stellen -> nicht der Migrant ist Objekt, sondern die gesellschaftliche Konstellation und die Institutionen) versus Begegnungspädagogik Kritik an der Defizitorientierung der Ausländerpädagogik
Kritik an der Interkulturellen Pädagogik : Ausblendung struktureller und institutioneller Diskriminierung und Benachteiligung (z.B. im Schulsystem) sowie der gesellschaftspolitischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen einer nationalstaatlich verfassten Einwanderungsgesellschaft
Vorwurf des naiven Kulturalismus : Betonung von Kultur (Fokussierung auf kulturelle Unterschiede) kann zur Verfestigung kultureller Stereotypen und zur Tradierung von Vorurteilen beitragen -> Versuche, solcher Kritik pragmatisch zu begegnen, finden sich ansatzweise in der transkulturellen Erziehung...