Bildungsprozesse+im+Kindesalter+nach+Schäfer PDF

Title Bildungsprozesse+im+Kindesalter+nach+Schäfer
Course Pädagogische Psychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
Pages 4
File Size 153.1 KB
File Type PDF
Total Downloads 92
Total Views 147

Summary

Download Bildungsprozesse+im+Kindesalter+nach+Schäfer PDF


Description

Bildungsprozesse im Kindesalter nach Schäfer Gerd E. Schäfer • Professor für allgemeine Erziehungswissenschaft und Pädagogik der frühen Kindheit • Forschungsschwerpunkte: frühkindliche Bildungsprozesse, ästhetische Bildung, Spiel • Lehnt seine Theorie an Piaget an

Grundannahmen • • • • • • •

Kindlicher Selbstbildungsprozess ist ganzheitlich und findet von Geburt an statt Bildung = eigenständige Aneignung der Umwelt gemäß den individuellen Voraussetzungen/Möglichkeiten Bildung ist von außen nicht erzeugbar Bildungsprozesse entstehen aus Selbstbildungspotenzialen und anregungsreicher und herausfordernder Umgebung Kind lernt durch gesammelte Erfahrungen, es nutzt und stärkt individuelle Kräfte Kind ist wesentlich auf äußere Sinneseindrücke und sinnliche Wahrnehmung angewiesen: ästhetische Bildung Kind ist kreativ, neugierig und forschend

Bildungsziele • • • • •

Entwicklung der Persönlichkeit Vorbereitung auf soziale und sachliche Zukunft Zu Recht für den verschiedenen Kontexten Selbstfindung und selbstbestimmte Lebensgestaltung Selbstbildungspotenziale ausschöpfen 1. Differenzierung von Wahrnehmungserfahrungen (Fernsinne, Körpersinne, Gefühle) 2. Innere Verarbeitung (Eigenkonstruktion, Vorstellung und Fantasie, sprachliches Denken) 3. Beziehungen zur sozialen und sachlichen Umwelt (Verständigung, Umgang untereinander/ mit Gegenständen; Gefühle) 4. Umgang mit Komplexität und Lernen in Sinnzusammenhängen (Nutzung mehrer Selbstbilddungspotenziale gleichzeitig, Handlungsmöglichkeiten, Komplexität der Situation) 5. Forschendes Lernen (Fähigkeit zur Problemlösung)

Handlungskonsequenzen für Erzieher • • • • • • • •

Kind Freiräume bieten Spielräume ansprechend gestalten Spiel nicht unterbrechen Passives Erzieherverhalten; Kind auch alleine spielen lassen Erzieher als Ansprechpartner Material zum Spielen bereitstellen Individualität berücksichtigen Verschiedene Sinne ansprechen

Bildungsprozesse im Kindesalter nach Schäfer

Spielentwicklung als kindlicher Bildungsprozess

Entwicklung des Spiels 1. Vorläufer des Spiels: unmittelbare Nachahmung (der Eltern) bzw. Imitationen 2. Eltern-Kind-Dialog 3. „Als-ob-Spiele“

Funktion des Kinderspiels Spiel=wichtigstes Lernfeld des Kindes • Erkundung der Welt • Vertrautmachen mit sich selbst und der Umwelt • Verarbeitung von Erfahrungen • Wichtigstes Lernfeld der frühen Kindheit • Soziale und moralische Entwicklung ➢ Sensomotorische Funktion: Bewegung, Funktionslust, Übung von Fähigkeiten ➢ Kognitive Funktion: Erkenntnis- und Informationsverarbeitung, Wahrnehmung, Erinnerungen, Informationsgewinn ➢ Emotionale Funktion: Verarbeitung von Entscheidungen/ Erlebnissen, passive Emotionen, Bewusstseinsprozesse ➢ Soziale Funktion: Interaktion in Gruppen/ mit Gleichaltrigen

Intermediärer Bereich • Zwischenbereich • Bereich zwischen subjektiver und objektiver Wirklichkeit ➢ Realität und Fantasie ➢ Wirklichkeit und Wunsch • Subjektive Bedeutung/ Interesse entsteht • Erste schritte der Loslösung zur Autonomie

Konstruktion der Wirklichkeit • Raum der Simulation • Persönliche Erlebniswelten und Elemente der Wirklichkeit • Spielerischer Umgang

Grammatik des Spiels • • • • • •

Ziel- und zweckfrei Ungezwungene Atmosphäre Spielbericht ist räumlich und zeitlich begrenzt Eigene Regeln und Gesetze Erzeugt Spannung und Motivation Widersprüche und Gegensätze dürfen bestehen

Bildungsprozesse im Kindesalter nach Schäfer

Sprachentwicklung als kindlicher Bildungsprozess

Sprachliche Bildungsarbeit • • • • • •

Ausdrücken von Erlebnissen, Erfahrungen, Empfindungen und Gefühlen bedeutungsvolle Erfahrungen als Voraussetzung Erwachsene müssen Kindern Wörter und Sätze anbieten Ständige Aufgabe Untrennbare Verbindung zu anderen frühpädagogischen Bildungsaufgaben Frühkindliche Selbstbildung

Aufgaben des Erwachsenen • Aufmerksamkeit auf ausgewählte Dinge richten • Betonen, was wichtig sein könnte • Ignorieren von Nebensächlichem ➢ Situation für Kind überschaubar machen

Vorläufer des Sprechens • Bildung der Wahrnehmung als Beginn des Sprechenlernens • Ästhetisches Problem: Laute unterscheiden, Wörter und Sätze als ➢ Einheiten begreifen ➢ Schulen des Wahrnehmungsvermögens: spezifische Klänge, Satzmelodien und Intonationsformen der Sprache erkennen • Klangfarben der Muttersprache müssen erkannt werden • Ausrichtung des Lautunterscheidungsvermögens auf diese Sprache • Kinder als Laut-, Wort- und Satzmusiker, bevor sie erste Wörter sprechen

„Aus mehr mach weniger“ • Überzahl an Unterscheidungsmöglichkeiten • Anpassung/ Reduzierung an das Sprachumfeld durch Spracherfahrungen • Feindifferenzierung

Entstehung von Bedeutung • • • • •

Über Gefühle erfasst Kind muss neugierig sein, den Dingen Aufmerksamkeit schenken Aufmerksamkeitsverhandlung: Mutter lenkt Aufmerksamkeit auf etwas bestimmtes, benennt dieses Szenischer Zusammenhang lässt Bedeutung entstehen Kind muss Bedeutung selbst herausfinden

Bildungsprozesse im Kindesalter nach Schäfer Sechs Systeme des Sprechenlernens Ereignissystem ➢ Erfahrungszusammenhang • Ereignis erzeugt Zusammenhang • Erinnerungen sind essentiell Sensorisches System ➢ Ordnung der Laute • Produzieren von Lauten, abgestimmt auf Laute der Umgebung/ Kultur • Empfinden für Sprachmusik • Melodien und Klänge der Muttersprache erkennen und erzeugen Kommunikatives System ➢ Kommunikation • Erste Kommunikation durch Mimik und Gestik • Imitation: innerliches Nachvollziehen/ Miterleben • Triadisches Interaktion: Richten der Aufmerksamkeit auf etwas Drittes; Zwei Perspektiven gleichzeitig aufnehmen Emotionales System ➢ Emotionale Ordnung der Beziehungen • Einbettung von Emotionen in sozialen Interaktionen • Kulturelle Muster helfen Emotionen zu steuern • Emotionale Regulierung: Balance zwischen emotionaler Beteiligung und Distanz Symbolisches System ➢ Symbolische Form • Gemeinsam geteilte Erfahrungen • Symbol hat bestimmte bzw. persönliche Bedeutung Kulturelles System ➢ Soziokulturelle Ordnung der Laute, Wörter und Sätze • Jedes Sprachsystem nutzt/ kombiniert bestimmte Laute • Bezeichnungen sind rein zufällig von Kultur vorgegeben • Jeder sollte unter der Bezeichnung das gleiche verstehen...


Similar Free PDFs