Bodeneigenschaften PDF

Title Bodeneigenschaften
Course Böden als Pflanzenstandorte
Institution Universität Hohenheim
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Summary

Zusammenfassung von Bodentypen und Baumarten...


Description

Parabraunerde ❍ Name: Ähnlichkeit mit der Braunerde, aber anderer

Entstehung des Bv-Horizontes; früher auch "gebleichter brauner Waldboden" genannt; frz. Lessivé. ❍ Vorkommen: Löß- und Moränengebiete sowie eiszeitliche

Schotterflächen Süddeutschlands. ❍ Ausbildungsformen: Übergänge zu Pseudogley und Podsol;

Buchenwälder, bei gutem Nährstoff- und Basenhaushalt auch Edellaubholz ❍ Entstehung: auf lockerem Sedimentgestein. Verwitterung und

Verlagerung von Ton aus dem Ah und Al führt zur Anreicherung

Gley ❍ Name: russ.: Schlammiger Boden. ❍ Vorkommen: In Marschen, Senken und Talauen. ❍ Ausbildungsformen: Übergänge zu Moorböden (Moorgley),

Auegley mit hohen Grundwasserschwankungen. ❍ Entstehung: Grundwasser mit seinen Eigenschaften bestimmt

die Ausprägung des Gleyes: Schwankung; Basenversorgung, Fließgeschwindigkeit, Sauerstoffgehalt. Das Grundwasser bleicht durch Sauerstoffarmut den Gr- Horizont (FeII), während der GoHorizont bei sinkendem Grundwasserstand durch mit eindringender Luft oxidiertes Eisen (FeIII) eine Fleckung erfährt. Gleye tragen je nach Aussprägung reiche Erlen-Eschenwälder oder z. B. arme Eichen-Birkenwälder. Gleye sind häufig in der Grundwasserdynamik

Pseudogley (Kottenforst) ❍ Name: Ähnlichkeit mit den Gleyböden ❍ Vorkommen: verbreitet in Gebieten mit Löß, Moränen und

Ton als Ausgangsmaterial der Bodenentwicklung; auch höhere Lagen der Mittelgebirge. ❍ Ausbildungsformen: Primarer Pseudogley aus tonreichem

Substrat mit geringer Wasserleitfähigkeit, SekundärerPseudogley und Übergangsformen zur Parabraunerde. ❍ Entstehung: Primär: durch Schichtung des Sediments

(dichte Schichten unter durchlässigeren Schichten); sekundär: durch Tonanreicherung in tieferen Horizonten. Der zeitweise auftretende Wasserstau sauerstoffarmen Wassers und Ausstrocknung führt im Wechsel zu Bleichung und Oxidierung. Meist physiologisch flachgründig mit Windwurfgefahr und geringer Nährstoffund

Basenversorgung. In starker Ausprägung Eichenzwangsstandort.

Podsol ❍ Name: russ.:Asche-Boden, Bleicherde ❍ Vorkommen: Auf sandigen Sedimenten Norddeutschlands, in

geringerem Maß auch in Süddeutschland. Ebenso auf basenarmen Ausgangsgesteinen der Mittelgebirge wie Sandstein, Granit und Gneis. ❍ Ausbildungsformen: Humuspodsol, Eisenpodsol und Eisenhumuspodsol,

je nach Art der Einwaschungshorizonte ❍ Entstehung: nur unter den Voraussetzungen: hohe Niederschläge, niedrige Jahrestemperaturen, basenarmes,

wasserdurchlässiges Ausgangssubstrat (Quarzsand), Vegetationsdecke mit saurem Humus (z.B. Heide, Kiefer, Eiche). Unter Rohhumusdecken führt die Auswaschung von löslichen Huminstoffen sowie von Eisen- und Aluminium-Oxiden zur Bleichung des Ae und zur Bildung des Bh- und BsHorizontes. Nur eingeschränkt als Waldstandort geeignet. ❍ Übergangformen! Z. B. Braunerde-

Braunerde ❍ Name: Farbe des Bv-Horizontes als Folge der Verbraunung ❍ Vorkommen: Im Mittelgebirge auf Schiefer, Grauwacke, Granit und Basalt; auch auf fluviatilen und glazialen Sanden. ❍ Ausbildungsformen: Basenreiche Be; z.B. aus Basalt, verhältnismäßig flachgründig; deshalb kaum Ackerbau; häufig Standort von Perlgras- Buchenwäldern. Basenarme Be.; Vorwiegend auf basenarmen und saurem Ausgangsgestein, z.B. Sand, Granit; oft als Übergangsstadium zum Podsol. Trägt bodensaure Laub-Mischwälder, z. B. HainsimsenBuchenwälder. ❍ Entstehung: Verwitterung und damit Freisetzen von Eisen führt zur Bildung von Eisenoxiden und Eisenhydroxyden, die andere Minerale umhüllen. Sie ergeben die typische braune Farbe des Bv

Rendzina ❍ Name: Poln.; "kratzendes Geräusch beim Pflügen flachgründiger Böden" ❍ Vorkommen: Auf kalkhaltigem Ausgangsgestein des Hügel- und Berglandes, z.B. schwäbische Alb ❍ Ausbildungsformen: Proto-R.; sehr flachgründig, Ah nur wenige cm mächtig und tonarm; häufig in Hanglage, in sonnseitiger Exposition; Standort wärmeliebender Buchen- und Eichenmischwälder. Mull-R.:Ah 20-30 cm, dunkel, nährstoff- und basenreich, biologisch aktiv mit günstigem Wasser- und Lufthaushalt. Platterbsen- und Bärlauch-Buchenwälder. Braunerde-Rendzina: mächtiger Ah mit intensiv gefärbtem Bv; stark plastisch; Buchenwälder.

❍ Entstehung: Verwitterung kalkhaltigen Ausgangsgesteins; auch auf Gipsgestein

In der Niederrheinischen Bucht zwischen Bonn und Düsseldorf sowie in der Bördenzone zwischen Soest und Warburg sind die typischen Böden die sehr tiefgründigen Parabraunerden aus Löss, örtlich aber auch stauwassergeprägte Pseudogleye wie etwa im Kottenforst bei Bonn. Tonverlagerung aus dem oberen Bereich in den Unterboden kennzeichnet das Bodenprofil der Parabraunerden. Aufgrund ihrer außergewöhnlich hohen Bodenfruchtbarkeit, hervorgerufen durch die enorme Wasserhaltefähigkeit des Lösses, werden sie großflächig intensiv landwirtschaftlich genutzt. Wälder sind meist auf kleine Restflächen beschränkt. In den Niederungen entlang von Bächen und Flüssen haben sich lehmige und stellenweise tonige Grundwasserböden (Gleye) sowie Auenböden entwickelt.

Buche Stieleiche Eberesche Fichte Sandbirke Roterle Eibe

Schatten-Toleranz 5 1 3 5 1 1 4

Höhenwuchs 5 4 1 5 2 3 1

Kälte-T 4 2 5 5 5 3 2

Trockenheits-T. 3 3 4 3 4 2 2

1 Eiche: Stieleiche: Quercus robur; Traubeneiche: Quercus petrea 1.1 natürliche und künstliche Verbreitung Europa außer nördl. Teile Skandinaviens, Schottlands und Russlands sowie im sommertrockenen Süden ; Traubeneiche nach Osten viel enger begrenzt, mitteleuropäisches Florenelement. SEI ist ein Baum der Niederung (Aue, Lehm, Löß), TEI mehr des Hügel- und Berglandes, aber keine scharfe Trennung nach Höhe über NN. Kommt gemischt in Beständen vor; Artentrennung umstritten; ggf. können beide als morphologische Typen mit Zwischenformen angesehen werden. Arealausweitung durch menschliche Eingriffe (Mittelwald); danach rückläufig, seit zwei Jahrzehnten wieder zunehmend; 2012 10,4 % der Waldfläche der BRD. 1.2 Vergesellschaftung (Winterlinden-)Stieleichen-Hainbuchenwald, Traubeneichen-Buchenwald, Stiel- oder Traubeneichen-Birkenwald 1.3 Provenienzen bei SEI z. B. nach Austriebszeitpunkt und Astwinkel : slawon. Späteiche; weitere Differenzierung u.a. nach Mehltauempfindlichkeit, Johannistriebbildung, Frostempfindlichkeit, Wasserreiserentwicklung 1.4 Standortsansprüche: Boden, Klima, Licht nicht anspruchsvoll; SEI: mehr schwere Böden (Eichenzwangsstandorte) wie Pseudogley, Aueböden; TEI sandige Böden verschiedener Herkunft. SEI erträgt auch Überflutung in der Aue, während die TEI auch auf mehr trockenen, sandigen Standorten zurechtkommt. Eichen lieben Wärme; Vorkommen der SEI in den Niederungen bis in den kontinentalen Klimaraum, der TEI auf warmen Südhängen, bis in Höhenlagen von 700m, in den Alpen bis 1200 m.

Eichen sind Lichtbaumarten. Spätfrostempfindlichkeit. 1.5 Bewurzelung Entwickelt Pfahlwurzelsystem, das später in Herzwurzelsystem übergeht. Hohe Durchwurzelungskraft. Erschließt auch dichtgelagerte und vernässte Böden. 1.6 Waldbauliches Verhalten Konkurrenzproblem zur Buche auf Standorten mit Buchendominanz. Mischung mit passenden Baumarten (Hainbuche, Winterlinde, Buche außerhalb des Buchenoptimums spez. bei TEI) zweckmäßig zur Boden- und Schaftpflege. Geringes Kronenregenerationsvermögen im Alter - Kronenpflege rechtzeitig beginnen. Natürliche Verjüngung nur bei geringem Wildbestand und genügend Lichtgenuß. Empfindlich bei Grundwasserabsenkung, Trockenheit (Eichensterben als Komplexkrankheit) Kahlfraß durch Frostspanner und Eichenwickler; Ausgleich durch Johannistrieb. 1.8 Begründung: Pflanzverbände, Pflegeerfordernisse, Gefährdungen Selten durch Saat, meist bei TEI (Spessart); hohes Risiko, pflegeintensiv (Freischneiden, Mäusebekämpfung, Zaun). Pflanzverbände im Tiefland bei Großpflanzen (größer als 1,20 m) auf Freiflächen ca.2m * 1,5m mit Mischbaumarten (z. B. Hainbuche, Winterlinde, Erle) = 3300 Stk/Ha; auf Kleinflächen bis zur Hälfte; bei Traubeneiche im Bergland bis 7000 Stk/Ha; Herkunft beachten!! Früher geübte intensive Pflege (Weichholzbekämpfung, Freischneiden) einschränken; natürlichen Begeitwuchs als Füllholz ausnutzen (Birke, Weide, Erle). Die selektiven Pflegeeingriffe müssen sicherstellen, dass die Eichen nicht unter die Begleitvegetation, insbesondere Birke, geraten. Auf Ackerflächen: Pionierbaumart wie Roterle mit pflanzen, um bald Struktur und Schluss der Anpflanzung zu gewährleisten. Kulturhemmnisse: Nässe, starker Graswuchs, Wild ! 1.9 Holzeigenschaften Farbe, Milde, Astfreiheit; Jahrringbreite hat an Bedeutung verloren; Gleichmäßigkeit des Zuwachses aber erwünscht; Verwendung: früher v. a. Bauholz, heute Furnier, Massivholzmöbel, Fenster; Bauholz als Ausnahme; Produktionsziel: starkes Stammholz (Durchmesser ab 40 cm) guter Qualität. Traubeneiche wird i. d. R. besser bewertet als Stieleiche. Preise für Furnierholz bis 2000,- €; Schneideholz 250-750 €; Parkett 40-60 €; Industrieholz 30 € / m³/f; Brennholz 40 Euro / fm (Alle Preise frei Weg)

6 Rotbuche Fagus sylvatica 6.1 natürliche und künstliche Verbreitung ähnlich Traubeneiche; West- und Mitteleuropa ohne Skandinavien; im Süden montan-submontan; Ostgrenze durch Winterfrost bedingt; meidet Trockengebiete mit weniger als 600 mm/a und kommt in den Innenalpen nicht vor. Höhenverbreitung in den Alpen bis 1700-1800 m. Im N und W des Verbreitungsgebiet Baum der Ebene. 2012 15,4 % der Waldfläche der BRD 6.2 Vergesellschaftung ± reine Buchenwaldgesellschaften verschiedener Basenversorgung (Hainsimsenbuchenwald, Flattergrasbuchenwald, Perlgrasbuchenwald) Traubeneichen-Buchenwald, Edellaubholz-Buchenwald, FichtenTannen-Buchenwald 6.3 Provenienzen deutliche Unterschiede z. B. nach Wipfelschäftigkeit, Austriebszeitpunkt; Herkunftsgebiete beachten. 6.4 Standortsansprüche: Boden, Klima, Licht Optimal auf mäßig-gut nährstoff- und basenversorgten, gut wasserversorgten und gut durchlüfteten, tiefgründigen Böden. Reagiert empfindlich auf Verdichtung, Wasserstau, Überstauung. Baumart des atlantischen, subkontinentalen Klimabereichs (Ilex). Schattbaumart. 6.5 Bewurzelung Klassische Herzwurzel. Auf gut durchwurzelbaren Böden bis 1,60 m; auf verdichteten Böden flachwurzelnd. 6.6 Waldbauliches Verhalten Im atlantischen Klimaraum sehr konkurrenzstark; meist Reinbestände bildend; als

Mischbaumart zur Eiche auf schwächeren Standorten; als Mischbaumart in Edellaubholzbeständen auf reicheren Standorten. Potentiell natürliche Vegetation auf dem größten Teil Westdeutschlands. Starke genetisch bedingte Unterschiede in der Qualität; Lichtwuchsdurchforstung, Gruppendurchforstung; Plenterbetrieb. Starkes Kronenregenerationsvermögen. Fruktifiziert periodisch, im Mittel alle 7 Jahre voll; warmer Mai/Juni stimuliert die Blüte; in den letzten Jahren deutlich öfter. 6.8 Begründung, Pflegeerfordernisse, Gefährdungen Begründung häufig mit Naturverjüngung, dabei braucht der Samen Mineralbodenkontakt. Problem bei sauren Böden. Auch Saat möglich. Kultur möglichst nicht auf der Freifläche (Klimax, Schattbaumart). Sehr geeignet für Voranbau, z B. unter Kiefer, Fichte, Pappel. Begründung mit ca. 5000-6000 Stk/ha (1*1,5-2m-Verband); auf Kleinflächen und unter Schirm weniger. Sortiment 2+0 50-80 cm im Bergland, im Tiefland häufig 1+2 80-120 cm, 120-150 cm als Großpflanze. Pflege (Förderung der Guten) besonders in Naturverjüngung und in dichten Pflanzungen. Schneedruckgefährdung. Empfindlich gegen Verbiss, Mäuse; später Schälen durch Rot- und Sikawild (Stangenholz); Schleimfluss, Rindenbrand, Spätfrost. 6.9 Holzeigenschaften Holz hell, nach längerer Lichteinwirkung rötlich, hart, wenig widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Lässt sich nach Dämpfen biegen (Thonet-Stuhl). Sehr breite Verwendung: Furnier, Möbel, Sperrholz, Parkett, Paletten, Bahnschwellen; Preise: Furnier bis 500 €/FM (Nischenprodukt) Schneideholz 150-300 € /FM Normale Qualität B/C 50-150 € /FM Industrieholz 35 € /FM (Papier, Zellstoff, Span- und Faserplatte, Holzkohle) Gesuchtes Brennholz, 50 Euro und mehr je FM

19 Fichte Picea abies 19.1 natürliche und künstliche Verbreitung Großer Unterschied zwischen nat. und künstl. Verbreitung. Drei natürliche, nur schwach verbundene Verbreitungsgebiete: mittel- und südosteuropäisches FG, bestehend aus karpatisch-hercynischem Berglandvorkommen und alpin-dinarischem Gebirgsvorkommen nordosteuropäisches FG aus nordisch-w baltischem und östlich anschließendem Gebiet der P. abies var. obovata (bis zum Ural). sibirisches Fichtengebiet nicht in westdeutschen Mittelgebirgen, nicht in Trockengebieten und breiten Niederungsgebieten. Vertikale Verbreitung submontan bis subalpin, in den Alpen bis 2200 m; in Nordskandinavien bis 200 m. 2012 25,4 % der Waldfläche der BRD 19.2 Vergesellschaftung ± reine Fichtenwälder subalpin, nordisch-boreal, montaner Fichten-Tannen-Buchenwald, Fichten-Moorwald, montaner Heidelbeer-Fichtenwald 19.3 Provenienzen Platten-, Bürsten- und Kammfichte nach Kronentyp und Verzweigungstyp unterschiedlich. Plattenfichte in den Hochlagen, Kammfichte in den tieferen Lagen. Nach Austriebszeitpunkt: früh- und spättreibende F.Zapfenschuppentypen (obovata - abgerundet; acuminata - spitzschuppig). 19.4 Standortsansprüche: Boden, Klima, Licht Mittel- bis tiefgründige, gut wasserversorgte, mäßig bis gut nährstoffversorgte Böden; pH-Bereich 4 - 5 optimal; auf flachgründigen, insbesondere wechselfeuchten und/oder trockenen Böden instabil. Klimatisch anpassungsfähig (siehe Areal). Meidet Gebiete mit hoher Sommerwärme und Sommertrockenheit (Konkurrenz). Schatt- bis Halbschattbaumart.

19.5 Bewurzelung Senkerwurzelsystem; auf flachgründigen (pseudovergleyten) Böden Tellerwurzel 19.6 Waldbauliches Verhalten Durch einfache waldbauliche Verfahren und sehr gute Verwertung des Holzes seit ca. 200 Jahren zunehmender Fichtenanbau, meist als Reinbestand. Auf geeigneten Standorten als Mischbaumart (z. B. in Kiefer, Buche) leistungs- und wertsteigernd. Montan bzw. im Norden auch als ungleichaltriger, stufiger Reinbestand. Streu mäßig zersetzbar; neigt zur Rohhumusbildung. Reinbestände auf vernässten, verdichteten Standorten verstärken die Verdichtung durch "Stampfen". Erzielung der Einzelbaumstabilität («Bestandesstabilität) durch frühe und stetige Durchforstung von entscheidender Bedeutung (Kronenlänge). Mischbaumarten wirken stabilisierend und erschließen den Boden besser. 19.8 Begründung: Pflanzverbände, Pflegeerfordernisse, Gefährdungen Naturverjüngung einfach; künstliche Begründung nicht über 3000 Stk/ ha. Sortiment 2+1 20-40; 2+2 30-60; Frühzeitige Läuterung (Stammzahlverminderung) ggf. mit Weihnachtsbaumnutzung. Einzelne Laubhölzer (Eberesche, Birke) belassen. Gefährdet durch Windwurf (Standort), Schnee/Eisbruch; Borkenkäfer, Wildverbiss, Schälen, Hallimasch, Rotfäule (Ackeraufforstung); im Klimawandel am stärksten betroffene Baumart 19.9 Holzeigenschaften hell, weich; gefragtes Bauholz, auch für Möbel; Sondersortiment Klangholz (Rarität); weitere Verwendung Schalholz, Verpackungshölzer, Papierholz; sonstiges Industrieholz. Preisrahmen für Bauholz je nach Güte und Stärkeklasse 40 bis 85 €/FM; Industrieholz 38 €, Papierholz 37 € / rm (Zurzeit wg. Extremwetter und Borkenkäferkalamität weitgehender Preisverfall bis 30 Euro/fm; Industrieholz tlw. nicht mehr absetzbar; Holzentwertung durch Trockenrisse und Farbabweichungen)

20 Kiefer Pinus sylvestris 20.1 natürliche und künstliche Verbreitung Größtes Verbreitungsgebiet der heimischen Baumarten. Nordgrenze = nahezu polare Waldgrenze; Flächiges Vorkommen in Skandinavien, Nord- u. Mittelrussland, östliches Mitteleuropa, Alpen. Fehlt im westlichen Mitteleuropa und submediterran. Konkurrenzbedingte disjunkte Vorkommen in Gebirgen wie Schwarzwald, Vogesen, Massif Central, Pyrenäen. Optimum im Baltikum, Ostpreußen. 2012: 22,3 % der Waldfläche der BRD 20.2 Vergesellschaftung borealer Nadelwald - mit Fichte, Kiefern-Birkenwald, Eichen-Birken-Kiefernwald Mischbaumart in bodensauren oder -trockenen Schlusswaldgesellschaften mit gehemmter Konkurrenz der Schattbaumarten. 20.3 Provenienzen aufgrund des weiten Areals und der frühen Disjunktion ausgeprägt. Schmalkronige geradschaftige Typen im borealen Wuchsbereich und im Gebirge (Höhenkiefer); Tieflandskiefer mit breiter, flacher Krone und stärkeren Ästen, weniger gerade. Baltische Mastenkiefer. 20.4 Standortsansprüche: Boden, Klima, Licht Sehr breite ökologische Amplitude. Im wesentlichen nur auf trockenen, armen oder nassen Standorten konkurrenzfähig; wächst aber auch auf besseren Standorten. Baumart des (sub)kontinentalen Klimaraums. Lichtbaumart; bei besserer Nährstoffversorgung auch Halbschattbaumart. 20.5 Bewurzelung In der Jugend Pfahlwurzel, später häufig Herz- oder Senkerwurzelsystem. Relativ hohe Wurzelenergie. 20.6 Waldbauliches Verhalten Baumart für Spezialstandorte (natürliche Verbreitung) oder Pionierbaumart als Vorwald. Sehr rasches Jugendwachstum; Beimischung in Eichen-, Buchen- und Fichtenwäldern zur Wertsteigerung auf mäßigen

Standorten. Boreal und im submontan-montan wertholzfähig. Streu besonders auf geringen Standorten schlecht zersetzbar (Rohhumus, Podsolierung). 20.8 Begründung: Pflanzverbände, Pflegeerfordernisse, Gefährdungen Verjüngt sich gut natürlich (Pionierbaumart). Etwa 4000-6000 Stk/Ha; Sortiment 2+0 10-20; 2+2 15-30; zur Vorwaldbegündung weniger. Frühzeitige Förderung gut veranlagter Bäume; Astung. Abiotische Gefährdungen: Schnee- und Eisbruch, Feuer. Biotische Gefährdungen: Pilze wie Kiefernschütte (Lophodermium pinastri), Kienzopf (Peridermium pini), Hallimasch (Armillaria mellea); Insekten: Kiefernspinner, Kiefernspanner, Waldgärtner, Nonne. Geringe Gefährdung durch Verbiss. 20.9 Holzeigenschaften Rötliches, harzreiches Holz mit hellem Splint. Gesuchtes Wertholz für Fenster, Möbel. Bauholz. Schlechtere Qualitäten für Schalung, Verpackung, Paletten; Zellstoff- und Papierholz, Span- und Faserplatte. Auf guten Standorten meist keine gute Qualität, geringer Kernholzanteil. Preise von 200 €/FM für Wertholz über 30-65 € für Bauholz bis 30 € /FM für Industrieholz. Der Preis des Kiefernstammholzes liegt in der Regel unter dem Fichtenniveau. 20.10 weitere Kiefernarten Bergkiefer Pinus mugo (Spirke, Latsche) Schwarzkiefer Pinus nigra (corsicana, austriaca, calabrica)...


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