Campus Favoriten - Pädiatrie Zusammenfassung/Prüfungsfragen 2021 PDF

Title Campus Favoriten - Pädiatrie Zusammenfassung/Prüfungsfragen 2021
Author Kristina Ladan
Course Pädiatrie
Institution Fachhochschule Campus Wien
Pages 17
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Summary

Eine Zusammenfassung bzw. Prüfungsfragen von der LV Pädiatrie am Campus Favoriten / 3. Semester...


Description

Prüfungsfragen Pädiatrie 1. Nennen Sie die Besonderheiten, die man beim Erheben einer pädiatrischen Anamnese beachten muss. Wie sollte eine pädiatrische Anamnese aufgebaut sein? Besonderheiten: • Außenanamnese (erkrankte Person ist nicht selbst in der Lage, Angaben über die Vorgeschichte ihrer Erkrankung zu machen) • Gespräch mit der Bezugsperson über das Kind, dieses sollte aber möglichst in das Gespräch einbezogen werden. Aufbau: • Familienanamnese • Schwangerschaftsanamnese • Geburtsanamnese • Entwicklungsanamnese • Frühere Erkrankungen inkl. Kinderkrankheiten • Impfstatus • Sozialanamnese • Allgemeine Fragen • Aktuelle Beschwerden (Welche, Wie lange, Welche Therapie bisher angewendet) 2. Wie läuft die körperliche Untersuchung des Kindes ab, welche Unterschiede zu der Untersuchung eines Erwachsenen bestehen? 1. Kontaktaufnahme mit dem Kind: - Mit dem Namen ansprechen - Aufforderungen und einfache Fragen direkt an das Kind - Untersuchungsschritte erklären 2. Untersuchung im Beisein der Bezugsperson 3. Untersuchung so weit als möglich auf dem Schoß der Bezugsperson 4. Wärme: - Auskühlung verhindern - Untersuchungsgeräte vor Gebrauch kurz aufwärmen Ablauf: 1. Gewicht, Größe, Kopfumfang 2. Allgemeiner Eindruck (Allgemeinzustand, Ernährungszustand, Bewusstseinslage, Entwicklungszustand) 3. Auskultation von Lunge und Herz 4. Palpation (Kopf, Hals, Abdomen) 5. Untersuchung der Genitalien 6. Neurologische Untersuchung 7. Otoskopie 8. Racheninspektion

3. Nennen sie die wichtigsten Aufgaben des Kinderarztes und beschreiben Sie diese. 1. Vorsorge: • Vorsorgeuntersuchung (Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen) • Screeninguntersuchung (Guthrie-Test, Hüftultraschall, Gehörprüfung) • Vorsorgemaßnahmen (Vitamin D&K Prophylaxe, Fluor Prophylaxe) • Impfungen 2. Beratung: • Ernährungsberatung • Kontrolle der altersgemäßen Entwicklung • Erziehungsberatung • Beratung bei Schulproblemen • Beratung bei psychosomatischen Problemen (Essstörung, Bettnässen) • Sexualberatung 3.Behandlung: • Auswahl altersentsprechender Therapieformen • Alterstentsprechende Erklärung der Behandlungsschritte • Auswahl und Dosierung von Medikamenten 4.Welche Screening-Untersuchungen des Neugeborenen kennen Sie und wie werden diese durchgeführt? 1. GUTHRIE Test = PKU Test = Neugeborenenscreening Suchtest für seltene, behandlungsbedürftige und behandelbare Stoffwechselerkrankungen. ➔ Blutstropfen aus der Ferse ➔ Durchführung frühestens 48 Stunden nach der Geburt, da sich einige Stoffwechselerkrankungen erst nach Milchfütterung nachweisen lassen. ➔ Zweite Untersuchung erforderlich bei vorzeitiger Entlassung, Frühgeborenen und kranken Neugeborenen. ➔ Verständigung der Eltern nur bei Auffälligkeiten 2. Hüftultraschall Zum Erkennen einer angeborenen Hüftdysplasie. ➔ In der 1. Lebenswoche und im Alter von 4-6 Wochen 3. Gehörprüfung = Hörscreening Zum erkennen einer angeborenen Schwerhörigkeit ➔ Über Messung der otoakustischen Emmissionen 5. Woran erkranken Kinder am häufigsten? •

Infektionen, meist mit Fieber - Viral (Atemwegsinfektionen, Gastroin., Kinderkrankheiten) - Bakteriell (Angina, Mittelohrentzündung, Pneumonia) - Pilzinfektionen (Windeldermatitis)

• • • •

Schmerzen (Bauch- und Kopfschmerzen) Allergien (Asthma, Heuschnupfen) Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) Unfälle

6. Woran versterben Kinder und Jugendliche? • • • •

Unfälle (Sturz, Ertrinken, Vergiftung, Verbrennung, Verkehrsunfall) Unbehandelbare angeborene Fehlbildungen und Erkrankungen SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) Bösartige Erkrankungen (Leukämie und Lymphome, ZNS Tumore, Wilms Tumore)

7. Nennen Sie die wichtigsten Meilensteine der motorischen Entwicklung. • • • • • • • •

1. Monat: Kopfkontrolle in schwebender Bauchlage 3. Monat: Sicheres Kopfheben in Bauchlage 6. Monat: Sichere Kopfkontrolle bei jedem Lagewechsel, Gegenstände greifen und reichen 9. Monat: sicheres freies Sitzen, Drehen, Kriechen, Robben, Rollen 12. Monat: Stehen mit Festhalten 18. Monat: geht frei und sicher 24. Monat: steht freihändig auf 4. Lebensjahr: Treppensteigen mit Beinwechsel

8. Nennen Sie die wichtigsten Meilensteine der sprachlichen und sozialen Entwicklung. Sprachliche Entwicklung: (LM = Lebensmonat) • 1. LM: schreien • 2. LM: reaktive Laute • 3. LM: spontanes vokalisieren • 6. LM: Silbenketten • 12. LM: „Mama“, „Papa“ • 15. Monat: passiver (100-150 Wörter) und aktiver (20-30 Wörter) Wortschatz, Einwortsätze • 2 Jahre: aktiver und passiver Wortschatz 50-200 Wörter, „Wortschatzspurt“, Zwei- und Dreiwortsätze • 3 Jahre: Namen sagen, Singular und Plural verwenden, Geschichte verstehen • 5 Jahre: nahezu fehlerfrei sprechen Soziale Entwicklung: • 1. Monat: fixiert Gesichter • 2. Monat: soziales Lächeln • 6 Monate: Lachen • 12 Monate: Fremdeln • 2 Jahre: Nein sagen, Bilderbuch ansehen, Hände waschen • 3 Jahre: mit anderen Kindern spielen, mit Hilfe anziehen, tagsüber trocken und nachts teilweise

• •

4 Jahre: „Warum“-Phase 5 Jahre: selbständiges Anziehen

9. Was wissen Sie über das Schreibaby - Definition, Ursachen, Diagnostik und Therapie Definition: Exzessives Schreien über mindestens drei Stunden täglich an mindestens drei Tagen wöchentlich über mehr als drei Wochen. (Dreierregel) Ursachen: • Multifaktorielles Geschehen • Genaue Ursache nicht bekannt • Vermutungen: - Organische Ursachen - Unreife des Magen-Darm-Traktes - Unreife des neonatalen Gehirns - Psychische Ursachen • Wahrscheinlich wechselweise Beeinflussung der einzelnen Ursachen Diagnostik: • Anamnese • Cave: Ausschluss einer Kindesmisshandlung • Ausschluss organischer Erkrankungen • Unerkannte Knochenbrüche • Neurologische Störungen • Genetische Störungen • Verhaltensprotokoll • Fütter- und Ernährungsprotokoll • Verhaltensbeobachtung in unterschiedlichen Situationen Therapie: • Aufklärung der Eltern über mögliche Ursachen • Verhaltenstipps • Aufbau einer Eltern-Kind-Beziehung • Entlastung der Eltern • Ev. Psychotherapie • Ev. Familientherapie • KEINE medikamentöse Therapie Zusätzliche Maßnahmen: Reduktion von Reizen, strukturierter Tagesablauf, enge Begrenzung des Kindes (Pucken), Time-Out-Phasen für die Bezugspersonen (Kind an sicherem Ort ablegen und im Nebenraum zur Ruhe kommen und dann Kind beruhigen)

10. Was wissen Sie über die akute Gastroenteritis - Ursachen, Symptome und Therapie. = Erkrankung, die mit den Symptomen Durchfall und Erbrechen einhergeht. In Entwicklungsländern sterben jährlich mehr als 1 Million Säuglinge an Durchfall. Ursache ist häufig die unhygienische Zubereitung künstlicher Babynahrung. Weltweit sind Durchfallserkrankungen jährlich für den Tod von mehreren Millionen Kindern verantwortlich. Ursachen: • Enterale Infektionen • Fehlernährung • Falsche Zubereitung der Säuglingsnahrung • Allergien • Intoxikationen (Arsen, Quecksilber) • Medikamente (Antibiotika) Symptome: • Häufige Entleerung von dünnflüssigem oder wässrigem, oft grünlichem Stuhl • Auflagerung von Blut und Schleim • Erbrechen • Fieber • Bauchschmerzen • Müdigkeit • Appetitlosigkeit • Trockene Schleimhäute • Zunehmende Apathie # Therapie: • Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und der verlorenen Elektrolyte: -Orale Rehydration -Parenterale Flüssigkeitszufuhr • Oraler Kostaufbau mit leicht verdaulichen Nahrungsmitteln • Medikamentöse Therapie nur im Ausnahmefall 11. Was versteht man unter Toxicose? Für wen ist dieser Zustand gefährlich und wie behandelt man ihn? • • •

= Vergiftung, Akut lebensbedrohlicher Zustand Flüssigkeitsverlust > 10% des Körpergewichts => schwere Exsiccose Symptome: - tiefliegende Augen - seltener Lidschlag - eingesunkene Fontanelle - Abdomen gebläht - stehende Hautfalten - Blässe, kühle Extremitäten - Herz- und Atemfrequenz erhöht

- sinkende Harnausscheidung bis zur Anurie - zunehmende Somnolenz - Coma - ev. Krampfanfälle

12. Blähungen - Ursachen, Symptome und Therapie = Meteorismus; Übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt Ursachen • Mit den ersten Atemzügen gerät Luft in den Gastrointestinaltrakt und erreicht nach 4h Kolon • Bei jeder Mahlzeit wird Luft mitgeschluckt • Trinken aus der Flasche: je größer das Loch umso mehr Luft wird mitgeschluckt • Trinken an der Brust: meist weniger Blähungen Symptome • Vorgewölbte Bauchdecke • Beschwerden meist um die gleiche Tageszeit, oft Nachmittag oder Abend • Unruhe • Weinen • Typische Beinbewegungen: erst krampfhaftes Anziehen, dann heftiges Wegstrecken Therapie Manuelle Therapie: • Bauchmassage im Uhrzeigersinn • „Fliegergriff“; Baby liegt in Bauchlage auf dem Unterarm der Betreuungsperson, der Kopf wird mit der Hand abgestützt • Warmes Bad • Kirschkernkissen • Babywärmflasche • Ev. Darmrohr geben • Ev. Fieberthermometer rektal einführen Medikamentöse Therapie: • Fenchel-, Kümmel-, Anistee • Kümmelzäpfchen • Homöopathische Mittel • Leichter verdauliche Spezialnahrungen für Babys wie Novalac oder Comformil • Entschäumer: diese Wirkstoffe verwandeln die kleinen Luftbläschen im Darm in mehrere große Blasen, die sich leichter auflösen können

13. Obstipation - Ursachen, Symptome und Therapie Ursache: • Verstopfung des Darmes = Stuhlretention • Ausgeschiedene Stuhlmenge < Stuhlproduktion Symptome: • Unruhe, quengeln • Appetitlosigkeit, Erbrechen • Schlafstörungen • Vorgewölbtes Abdomen • Tympanitischer Klopfschall • „Stehende“ Darmschlingen • Durch die Bauchdecke palpable Skybala = Kotballen • Pathologischer Sphinctertonus • Bei rektaler Untersuchung (mit kleinem Finger): Füllung der Ampulla recti tastbar Therapie: • Flüssigkeitszufuhr erhöhen • Milchprodukt wechseln • Rektale Maßnahmen: lokalen Reiz setzen mit eingeführtem Fieberthermometer, Darmrohr, Glycerinzäpfchen, Darmspülung • Medikamente (selten): nie Laxanzien!!, Milchzucker in Tee auflösen oder in Nahrung geben 14. Fieber – Physiologische Bedeutung, Ursachen, Symptome und Therapie = Körpertemperatur über 38°C infolge einer Sollwertänderung im hypothalamischen Wärmeregulationszentrum • • •

Subfebrile Temperatur: unter 38°C Mäßiges Fieber: bis 39°C Hohes Fieber: über 39°C

Ursachen: • Infektionen • Vergiftungen • Erhöhung des Stoffwechsels • Überdurchschnittlicher Flüssigkeitsverlust • Menstruation • Psychische Erregungen • Physische Anstrengungen • Medikamente Symptome: • Anstieg der Herz- und Atemfrequenz • Glänzende Augen

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Warme gerötete Haut (bei steigender Temperatur) Kühle blasse Haut (bei sinkender Temperatur) Schweißausbrüche Verminderter und konzentrierter Urin Trockene Schleimhäute Erhöhter Durst Muskelzittern Wahrnehmungsstörungen

Therapie: • Flüssigkeitszufuhr • Fiebersenkung durch Wärmeableitung (Wadenwickel, Eisbeutel, kühle Einläufe) • Körperliche Schonung • Bettruhe nicht obligat! • Medikamente (Aspirin, Ibuprofen, Mexalen, Novalgin) – nur wirksam mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr! 15. Epilepsie im Kindesalter – Abgrenzung gegenüber dem Fieberkrampf Epilepsie Folge plötzlich auftretender synchroner elektrischer Entladungen von Nervenzellen im Gehirn, die unwillkürliche motorische Bewegungsmuster oder psychische Reaktionen auslösen. • Ursache: Ungleichgewicht von erregenden und hemmenden Faktoren, die auf Nervenzellen einwirken • Wiederholungsrisiko hoch • Nach zwei Anfällen im Abstand von mind. 24 Stunden liegt definitionsmäßig eine Epilepsie vor. • Meist genetische Disposition • Symptomatische (Infektionen, Hirnblutung und- tumor, Stoffwechselerkrankungen) und genuine (keine Ursache erkennbar) Anfälle ➔ Tonisch klonische Zuckungen aller vier Extremitäten, die sich manuell nicht unterdrücken lassen ➔ Blickdeviation ➔ Harn- und Stuhlverlust ➔ Bewusstseinseinschränkung ➔ Dauert wenige Minuten Fieberkrampf = Gelegenheitskrampf In Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung auftretender zerebraler Anfall: Plötzlicher Bewusstseinsverlust mit rhythmischen Zuckungen der Muskulatur. • Dauert wenige Minuten • Vergeht von selbst • Zwischen 14. und 18. Lebensmonat • Ursache ungeklärt

16. Welche Arten von Infektionen kennen Sie und wie werden diese diagnostiziert? Ursache: Bakterien, Viren, Einzeller, Pilze Arten: • Lokal: - HNO-Bereich - Harnwegsinfekte - Gastroenteritis - Encephalitis, Meningitis - Lokale Infektionen (Wundinfektionen, Einstichstellen, etc.) • Generalisiert = Blutvergiftung, Sepsis Diagnostik - Anamnese - Klinik - Infektionsparameter im Blut (Leucocyten, Thrombocyten, CRP, Interleukin) - Harnuntersuchung - Bildgebende Diagnostik (Ultraschall, Röntgen, MRT) 17. Akute Laryngitis - Ursachen, Symptome und Therapie = Pseudokrupp; akute Entzündung des Kehlkopfs im Bereich unterhalb der Stimmlippen Ursachen: Virusinfektion der oberen Luftwege Symptome: • Plötzlicher Beginn • Trockener, bellender Husten • Heiserkeit • Ispiratorischer Stridor (pfeifende Geräusche bei Einatmung) • Akute Atemnot • Tachykardie • Cyanose • Todesangst Therapie: • Beruhigung von Eltern und Kind (je weniger Angst und je ruhiger das Verhalten, umso geringer der Sauerstoffverbrauch und damit die Atemnot) • Glucocorticoide • Adrenalininhalationen • Supportive Maßnahmen: kühle, feuchte Luft

18. Sepsis - Ursachen, Symptome und Therapie = Entzündungsreaktion des Körpers als Reaktion auf eine Infektion; Blutvergiftung Ursachen • Eingeschränkte Immunabwehr • Massive Infektion mit vielen oder aggressiven Erregern • Eindringen der Erreger in immunologisch schlecht geschützte Körperregionen • Unzureichende oder fehlende Behandlung Symptome • Schweres Krankheitsgefühl • Hohes Fieber • Tachykardie • Tachypnoe • Infektionsparameter massiv erhöht Therapie • Beseitigung der auslösenden Ursache (Antibiotika, Virostatika, Antimykotika, chirurgisch) • Intensivmedizinische Maßnahmen: -intravenöse Flüssigkeitszufuhr -Katecholamine -Fiebersenkung -Ausgleich Säure Basen Haushalt -mechanische Beatmung

19. Cystische Fibrose - Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie = Mucoviszidose; Stoffwechselkrankheit ➔ Fehlfunktion der Chloridkanäle ➔ Betroffenen Zellen sind nicht in der Lage, Wasser in die von ihnen produzierten Sekrete abzugeben ➔ Sekrete extrem Zäh Symptome: • Respiratorische Probleme: - Chronischer Husten - Rezidivierende Bronchitiden und Pneumonien - Bronchiektasen - Chron. Respiratorische Insuffizienz - Chron. Hypoxie: Uhrglasnägel, Trommelschlägelfinger - Lungenabszesse - Lungenfibrose • Gastrointestinale Probleme: -Mekoniumileus -Chron. Obstipation

-Fettstühle -Verdauungsstörungen -Gewichtsabnahme -Mangelernährung -manchmal Entwicklung eines Diabetes m. Diagnostik • Schweißtest (Natriumgehalt erhöht) • Bestimmung des immunreaktivesn Trypsins (Gutrhie-Test) • Nachweis des Gendefekts Therapie • Physiotherapie zum besseren Abhusten des zähen Bronchialschleims • Inhalationstherapie mit bronchuserweiternden Medikamente und ev. Cortison • Antibiotika • Verdauungsenzyme • Fettreiche Diät • Wachstumshormone • Sauerstofftherapie im Spätstadium • Ultima ratio: Lungentransplantation 20. Ursachen und Management der Frühgeburt Frühgeburt: Geburt vor vollendeten 37. SSW Ursachen: • Mütterlich: -Erkrankungen - Infektionen - Placentaprobleme - Anomalien der Gebärmutter - Alkohol, Nikotin, Drogen - Stress - idiopathisch •

Kindlich: -Mehrlingsschwangerschaft - angeborene Fehlbildungen - UNREIFE!

Management: • Betreuung von Risikoschwangerschaften in Perinatalzentren • Bei drohender Frühegeburt möglichst Antenataltransport an ein Perinatalzentrum • Lungenreifung mit Betamethason • Tokolyse • Geburtsmodus: meist Sectio

21. Icterus neonatorum - Ursachen, Symptome und Therapie = Gelbsucht ➔ ➔ ➔ ➔

Gelbfärbung der Haut Bilirubinkonzentration von ca. 6mg/100ml Maximum um den 5. Lebenstag Bei Muttermilch-ernährten Kindern stärker ausgeprägt als bei Formula-Kindern

Ursache • Intrauterin • Spätes Abnabeln • Unreife der Leber • Fehlende Darmflora • Verstärkte Rückresorption Therapie: • Phototherapie: angeregter Zustand des Bilirubin, photochemische Reaktionen NW: Hautausschläge, erhöhte Körpertemperatur, Atmung und Flüssigkeitsverlust 22. Angeborene Fehlbildungen des ZNS und deren Behandlung Anencephalie: • Fehlen des gesamten Großhirns • Meist offene Schädeldecke • Nicht überlebensfähig, keine Therapie möglich Hydrocephalus: • Liquorabfluss aus dem Gehirn gestört • Ursache: intrauterin abgelaufene Blutung, angeborene Fehlbildung • Therapie: Shunt OP (Widerstandsregelung über Ventilsystem) 23. Angeborene Fehlbildungen des Herzens und deren Behandlung. FALLOT’sche Tetralogie: (S. 180 Abbildung) • Vier Kompomenten: -Pulmonalstenose - Ventrikelseptumdefekt - Überreitende Aorta - Rechtsherzhypertrophie • Symptome: -Congenitale Cyanose - Erniedrigte Sauerstoffsättigung - Schlechtes Gedeihen - Hypoxämische Anfälle • Maximalvariante: Pulmonalatresie

• Therapie: -bei ausgeprägter Symptomatik: Offenhalten des Ductus Botalli -Kardiologische Interventionsmöglichkeiten: -> Ballondilatation der verengten Pulmonalklappe im Herzkatheter -> Ductusstent -> Anlage einer temporären Anastomose -> OP: Erweiterung der Pulmonalstenose, Verschluss des Ventrikelseptumdefekts durch Patch Transposition der großen Gefäße: (S. 183) • Vertauschung von Körper- und Lungenschlagader -Aorta entspringt aus der rechten Herzkammer -Lungenschlagader aus der linken Herzkammer -> Lungen- und Körperkreislauf komplett getrennt • Überleben nur möglich, wenn gleichzeitig ein Vorhof- oder Ventrikelseptumdefekt • Symptome: -bei Geburt rosig -postpartal zunehmende Cyanose • Therapie: -Offenhalten des Ductus arteriosus Botalli mittels Prostaglandin - Rashkind-Procedur: Einreißen der Vorhofscheidewand mit einem Ballonkatheter zur Schaffung eines künstlichen Vorhofseptumdefekts - arterielle Switch-OP: -> Aorta und Lungenschlagader werden kurz oberhalb der Herzklappen abgetrennt und vertauscht wieder angenäht. -> Verpflanzung der Herzkranzgefäße -> Verschluss eines Vorhof- oder Ventrikelseptumdefekts

24. Angeborene Fehlbildungen des Verdauungstraktes und deren Behandlung Ösophagusatresie: • Unterbrechung des Ösophagus mit distalem Blindsack und Fistelbildung zur Trachea • Diagnose: -klinisch durch vermehrten Speichelfluss und fehlende Sondierbarkeit des Ösphagus -radiologisch durch proximalen Blindsack • Therapie: OP Analatresie: • Verschluss des Ano-Rektums mit Fistelbildung • Blickdiagnose • Therapie: zweizeitige OP; zuerst Anlage einer Colostomie, später komplette Korrektur OP Duodenalatresie: • Unterbrechung des Duodenums • Postpartal galliges Erbrechen • Symptomatik eines hohen Dünndarmileus



Therapie: geplante Korrektur-OP, parenterale Ernährung

Omphalocele: • Maximalvariante eines Nabelbruchs • Verlagerung einiger Bauchorgane durch die Bauchwand in die Nabelschnur • Therapie: OP Gastroschisis: • Fehlender Verschluss der Bauchwand • Intrauterin erkennbar durch frei flotierende Darmschlingen • OP-Technik: - Platzieren der Bauchorgane in steriler Plastikfolie - „Twisting“ – Aufhängen in steriler Folie für einige Tage - OP: Rückverlagerung der Organe in den Bauchraum

25. DOWN-Syndrom – Ursachen, Symptome und Risikofaktoren der Vererbung. = Trisomie 21 = Mongolismus -> Verdreifachung des Chromosoms 21 Ursache • Unüblicher Verteilungsprozess während der Zellteilung Symptome • Schräggestellte Lidachsen (mandelförmige Augen) • Sichelförmige Hautfalte an den inneren Augenwinkeln (Epikanthus) • Vierfingerfurche • Sandalenlücke/furche: vergrößerter Abstand zwischen der 1. Und 2. Zehe • Muskelhypotonie • Große Zunge • Oft Herzfehler und Darmfehlbildungen Risikofaktoren der Vererbung • Trisomie21 grundsätzlich nicht erblich • Ausnahme: Translokations-Trisomie 21 • Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter der Mutter Ursachen wahrscheinlich: - zunehmende Fehlerhäufigkeit bei der Reduktionsteilung -längere Exposition der Eizelle gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen 26. Leukämien und Lymphome – Definition, Symptome und Prognose = Maligne Systemerkrankungen des Hämatopoese- und Immunsystems

Leukämie = Blutkrebs ➔ Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) vermehren sich ➔ Verdrengung des gesunden Knochenmarks Folgen: • Anämie mit Blässe, Leistungsabfall, Müdigkeit • Thrombozytopenie mit Infektneigung • Haut- und Schleimhautblutungen • Meningeosis : mit Hirndruckzeichen und Hirnnervenausfälle • Zahnfleischhyperpla...


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