Dissonanztheorie - SOSE17 PDF

Title Dissonanztheorie - SOSE17
Author Kimberly Puck
Course Sozialpsychologie B
Institution Universität Klagenfurt
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SOSE17...


Description

DISSONANZTHEORIE Kognitive Dissonanz Kognitionen = Meinungen, Glaubensweisen, Überzeugungen, Einstellungen Kognitionen stehen in irrelevanter Beziehung zueinander, wenn sie zusammenhangslos nebeneinander auftreten. Kognitionen stehen in relevanter Beziehung zueinander, wenn beide im kognitiven System des Individuums etwas miteinander zu tun haben.

konsonant Relevante Beziehung

Kognitionen

dissonant Irrelevante Beziehung



Relevante Beziehungen zwischen Kognitionen können konsonant sein (Kognitionen sind miteinander vereinbar).

„Ich bin ein ehrlicher und moralischer Mensch“. „Ich schummle nicht bei einer Prüfung“ •

Kognitionen können aber auch dissonant sein (Kognitionen sind nicht miteinander vereinbar).

„Ich rauche.“ „Rauchen schädigt extrem meiner Gesundheit“

Definition Kognitive Dissonanz = Ein Trieb oder Gefühl des Unbehagens verursacht durch zwei oder mehrere sich widersprechender Kognitionen (und ihren Verhaltensweisen). Dissonanz wird vor allem dadurch verursacht, dass eine Handlung begangen wird, die dem üblichen, typischerweise positiven Selbstbild zuwiderläuft. Seite | 1

Unvereinbare Kognitionen erzeugen einen inneren Konflikt, der als unangenehm empfunden wird und sogar physiologische Erregung hervorrufen kann. Menschen streben nach Konsistenz in ihrem Leben, nach einem Gleichgewicht ihres kognitiven Systems.

DISSONANZ •

unangenehmer psychischer Zustand, der durch Kognitionen hervorgerufen wird, die untereinander unvereinbar sind



Dissonanz besonders hoch, wenn Personen sich auf eine Weise verhalten, die ihr positives Selbstbild bedroht

KONSONANZ •

steht im Gegensatz zur Dissonanz



kompatible Kognitionen



angenehmer Zustand



Personen verhalten sich auf eine Weise, die mit ihrem positiven Selbstbild in Einklang ist

Leon Festinger (1919 – 1989) als Begründer der kognitiven Dissonanztheorie (1957) Eine der wichtigsten und provokativsten Theorien der Sozialpsychologie!

Was geschieht, wenn Dissonanz entstanden ist? → Bestreben nach Dissonanzreduktion!!

Wie kann Dissonanz reduziert werden? •

Änderung des Verhaltens, um es in Einklang mit der dissonanten Kognition zu bringen

Beispiel: Rauchen: Aufhören!

Wie kann Dissonanz reduziert werden? •

Subtraktion dissonanter Kognition (Abwertung der Kognition, ignorieren, verdrängen).

Beispiel (Abwertung): Validität von Studien anzweifeln, die (angeblich) zeigen, dass Rauchen wirklich zu Krebs führt. Seite | 2



Hinzufügen neuer konsonanten Kognitionen

Beispiel: „Helmut Schmidt ist über 90 Jahre alt geworden und rauchte seit er 12 Jahre war.“ oder : „Ich rauche ja mit Filter – da werden die giftigen Chemikalien aufgefangen…!“ •

Substitution von Kognitionen (Subtraktion dissonanter bei gleichzeitiger Addition konsonanter Kognitionen)



Selbstbestätigung (self-affirmation)

Das Selbstkonzept wird auf einem anderen Gebiet gestärkt. („Ich rauche zwar und weiß, dass das schädlich ist, aber dafür engagiere ich mich für soziale Projekte“)

Was ist Voraussetzung dafür, dass Dissonanz überhaupt entstehen kann? → Entscheidungsfreiheit (Kognitive Dissonanz wird nicht erzeugt, wenn Verhalten auf Zwang oder einer ausreichend hohen Belohnung beruht).

In welchen Bereichen wurde Dissonanz erforscht? 1. Dissonanz nach Entscheidungen („postdecisional dissonance“) 2. Dissonanz bei Anstrengungsrechtfertigung („justification of effort“) 3. Nach forcierter Einwilligung („forced compliance“) 4. Bei der Auswahl von neuen Informationen („selective exposure“) 5. Dissonanz und Empfang sozialer Unterstützung („social support“) 6. Dissonanz und die Nachwirkungen positiver Taten („Benjamin-Franklin-Effekt“) 7. Dissonanz gezielt nutzen zu Erlangung erwünschter Einstellungsänderung

Dissonanz nach Entscheidungen – postdecisional dissonance Sie haben sich jetzt für den BMW entschieden.

Was würde die Dissonanztheorie vorhersagen? Durch die Entscheidung entsteht Dissonanz! •

die positiven Aspekte der nicht gewählten Alternative (Mercedes) und die negativen Aspekte der gewählten Alternative (BMW) sind dissonant zur Entscheidung.



alle Kognitionen, die gegen die spezifische Entscheidung sprechen, sind dissonant. Seite | 3



Nachentscheidungsdissonanz (postdecisional dissonance)

Dissonanzreduktion •

Verhaltensebene: Revision der Entscheidung (oft hoher psychischer/materieller Aufwand; z.B. wird das Produkt zurückgegeben)



Kognitive Ebene: Änderung der Kognitionen über die Attraktivität der Alternative (geringerer Aufwand – „z.B. „Mercedesfahrer sind spießig“; „junge Leute fahren keinen Mercedes“)



Anstieg der Attraktivität der gewählten und/ oder Absinken der Attraktivität der nicht gewählten Entscheidungsalternative (effektivste und häufigste Art der Dissonanzreduktion nach Entscheidungen) → „spreading apart of alternatives“ (Festinger, 1957)



Effekt ist umso stärker, je mehr positive Aspekte die nicht gewählte im Vergleich zur gewählten Alternative enthält.



Beständigkeit : Je dauerhafter und unwiderruflicher eine Entscheidung, desto größer ist das Bedürfnis zur Reduktion von Dissonanz

→ Die Unwiderruflichkeit einer Entscheidung erhöht stets die kognitive Dissonanz und die Motivation zu ihrer Reduzierung! ABER: Kurz nach der Entscheidung kann auch der „regret-effect“ eintreten (am ehesten bei Menschen mit geringem Selbstwertgefühl). →Regret-Effekt: Ansteigen der Attraktivität der nicht-gewählten Alternative (Vorhersage der Reaktanztheorie!).

Dissonanz bei Anstrengungsrechtfertigung – Effort justification Justification of effort- Effekt (Rechtfertigung einer Anstrengung) = die Tendenz von Personen ihre Zuneigung für etwas zu vergrößern, für dessen Erlangen sie hart gearbeitet haben. Menschen beginnen das zu mögen, wofür sie „leiden“ mussten. •

die Attraktivität für eine Aufgabe, für die man sich freiwillig verpflichtet hat, steigt umso mehr an, je höher der Aufwand (effort) für diese Aufgabe ist. Seite | 4



die durch die hohe / unnötige Anstrengung entstandene Dissonanz kann durch Erhöhung der Attraktivität der Aufgabe reduziert werden.

Beispiel: Man hat lange auf eine Reise gespart hat und sich toll darauf vorbereitet und dann ist es dort nicht schön und gefällt einem nicht. Der Aufwand hat sich also nicht gelohnt. •

Vergebliche Anstrengung → Dissonanz



Nachträgliche Rechtfertigung der Anstrengung → Aufwertung der Reise

Oder anders ausgedrückt: Ein Ziel, das mit Anstrengung erreicht wurde, wird mehr Aufwertungen erfahren als ein Ziel, das ohne große Anstrengung erreicht wurde.

Beispielstudie: Aronson & Mills (1959) Studentinnen hatten die Möglichkeit, an einer Veranstaltung teilzunehmen, die sich mit verschiedenen Aspekten der Psychologie zur Sexualität auseinandersetzte. Wegen der großen Nachfrage mussten die Interessenten erst an einem Auswahlverfahren teilnehmen. Drei Gruppen 1. Ein Drittel der Vpn durchliefen ein unangenehmes Aufnahmeverfahren, bei dem sie obszöne Texte laut vorlesen mussten. 2. Ein weiteres Drittel durchlief ein weniger unangenehmes Verfahren, bei dem sie sexuell getönte, aber nicht obszöne Texte laut vorlesen mussten. 3. Es gab auch eine Kontrollgruppe, die ohne Vorlesen in die Gruppe aufgenommen wurde. •



alle Vpn konnten dann einen vermeintlichen Live-Mitschnitt einer Diskussion der Veranstaltungsgruppe anhören, in die sie durch die Prozedur aufgenommen werden sollten. die Diskussion war aber sehr langweilig und nichtssagend (keine Diskussion an der man unbedingt teilnehmen wollen würde).

AV: Bewertung der Diskussion und der Gruppe

Wie interessant finden die Probanden der drei Gruppen die Diskussion?

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→ Dissonanzreduktion: Je unangenehmer das Aufnahmeverfahren, desto stärker werteten die Probanden die Gruppenzugehörigkeit auf, um so den geleisteten Aufwand zu rechtfertigen.

Forcierte Einwilligung - forced compliance = es wird ein freiwilliges Verhalten gezeigt, das mit der privaten Meinung unvereinbar ist (externe Anreize „forcieren“ dazu, das einstellungsdiskrepante Verhalten zu zeigen). • •

wir sehen uns genötigt, in etwas einzuwilligen oder etwas zu tun, das wir vor uns selbst nur unzureichend rechtfertigen können. Dissonanz entsteht dann nicht, wenn eine ausreichende externe Rechtfertigung (Belohnung, Vermeidung von Strafe) vorliegt.

Möglichkeit der Dissonanzreduktion in Situationen forcierter Einwilligung: •

Einstellung wird dem Verhalten angepasst, d.h. um die Dissonanz zu reduzieren, können die ausgeführte Handlung nachträglich aufgewertet oder die negativen Konsequenzen bagatellisiert werden.

Die Dissonanz ist umso höher, •

je mehr Entscheidungsfreiheit eine Person für ihr Verhalten kogniziert,



je höher die aversiven Konsequenzen dieses Verhaltens für sie selbst oder andere sind,



und je geringer die Rechtfertigung für dieses Verhalten ist

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Forced Compliance – klassisches Experiment von Festinger und Carlsmith (1959) 71 Psychologiestudenten der Stanford Universität mussten sehr langweilige Aufgaben erledigen (z.B. stupides Fächer Ein- und Ausräumen). Die Vpn sollen nun den nächsten Studienteilnehmer davon überzeugen, dass die Aufgabe interessant und vergnüglich ist. Gruppe 1: Vpn erhält als Belohnung fürs Mitmachen 1$ (geringe externe Rechtfertigung) . Gruppe 2: Vpn erhält 20 $ fürs Mitmachen (starke externe Rechtfertigung) Die Vpn wurden im Anschluss nach ihrer persönlichen Bewertung bzgl. Interesse und Spaßfaktor der Aufgabe befragt.

AV: Welche Gruppe bewertete die Aufgabe als spannender und interessanter? 1 Dollar = schwache externe Rechtfertigung 20 Dollar = starke externe Rechtfertigung Vpn in der 1$-Gruppe haben ihre Kognitionen in Richtung auf das gezeigte Verhalten geändert. → Sie haben stärkere Dissonanz erlebt wegen fehlender Rechtfertigung. Vpn in der 20 $-Gruppe haben ihre Kognitionen nicht geändert. → Sie haben keine oder kaum Dissonanz empfunden, da sie eine Rechtfertigung durch die 20 Dollar hatten.

Relevanz unterschiedlicher Bestrafung: „forbidden toy“- Paradigma •

Unterschiedliche Bestrafungen bzw. Strafandrohungen können auf kognitive Änderungen einen Einfluss haben.



Je milder die angedrohte Strafe, desto geringer die externe Rechtfertigung Seite | 7



Dissonanz wird durch Abwertung des Spielzeugs reduziert.

Beispielstudie: Aronson & Carlsmith (1963) In dieser Studie wurde von Vorschulkindern eine Reihe von Spielzeug nach ihrer Attraktivität bewertet. Der VL erklärte im Anschluss, dass mit dem besonders positiv bewerteten Spielzeug nicht gespielt werden dürfe. Dadurch sollte kognitive Dissonanz entstehen, da die Kinder einerseits das Spielzeug haben wollten und andererseits aber das Verbot einzuhalten hatten. Der VL verließ den Raum für einige Minuten. Zwei Gruppen 1. Gruppe: → starke Strafandrohung, in der der Versuchsleiter sagte, dass er sehr, sehr böse wäre, wenn das Kind mit dem verbotenen Spielzeug während seiner Abwesenheit spielen würde (hohe externe Rechtfertigung). 2. Gruppe: → milde Strafandrohung, indem der Versuchsleiter sagte, er würde ein paar Minuten weggehen und ärgerlich sein, wenn das Kind in seiner Abwesenheit trotzdem mit dem verbotenen Spielzeug spielen würde (niedrige externe Rechtfertigung).

AV: Messung der Attraktivität der einzelnen Spielzeuge Ergebnis Eine milde Strafandrohung führte zu einer Abwertung des verbotenen Spielzeuges. Bei hoher Strafandrohung wurde die Attraktivität des verbotenen Spielzeuges gleich hoch oder sogar noch höher eingeschätzt als zuvor. Erklärung: Kognitionen „Ich mag das verbotene Spielzeug“ und „Ich spiele nicht damit“ stehen in einer dissonanten Beziehung zueinander. In beiden Gruppen entsteht Dissonanz! ABER: hohe Strafandrohung bietet eine Rechtfertigung für das Verhalten – Dissonanz kann durch externe Rechtfertigung reduziert werden. Niedrige Strafandrohung bietet keine ausreichende Rechtfertigung für das Nichtspielen – Dissonanz kann nicht über externe Rechtfertigung reduziert werden, sondern über Kognitionen (internale Rechtfertigung).

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Selektive Informationssuche - selective exposure Selective exposure = Systematische Auswahl/Bevorzugung standpunktunterstützender (konsistenter) vs. standpunkt-widersprechender (inkonsistenter) Informationen (Festinger, 1957) Wir suchen dissonanzreduzierende Information und meiden dissonanzerhöhende Informationen. z.B. beachten Käufer nach dem Kauf eines neuen Autos die Werbung der Herstellerfirma des eigenen Wagens mehr als die von Mitbewerbern. • • •

nach Entscheidungen wird versucht die gewählte Alternative durch selektive Auswahl von Informationen abzusichern. es werden eher entscheidungsunterstützende als entscheidungswidersprechende Informationen nach bereits getroffenen Entscheidungen gesucht. Je höher die Dissonanz ist, desto stärkere selektive Informationssuche

Ist die Dissonanz aber so hoch, dass dadurch Dissonanz nicht mehr adäquat reduziert werden kann, lässt die selektive Informationssuche nach. Im Extremfall suchen die Entscheider nach entscheidungswidersprechenden Informationen, um ihre Entscheidung zu revidieren. ABER: dies gilt nur für reversible Entscheidungen! Nach Frey (1986) sind Menschen bemüht, dissonante Information zu vermeiden, außer wenn … … sie sehr starke Einstellungen haben und auf diese Weise gegen dissonante Information argumentieren können. … die Einstellungen „auf schwachen Füßen stehen“ und es deshalb langfristig besser ist, die Wahrheit herauszufinden (d.h. bestehende Einstellungen zu ändern). Selective Exposure auch bei Gruppen zu beobachten: Homogene Gruppen, also Gruppen, deren Mitglieder ähnlicher Auffassung sind, zeigen stärkere Verzerrungen zu ihren Gunsten als heterogene Gruppen. Heterogene Gruppen mit nur einem Minoritätsmitglied sind selektiver als solche mit zwei Minoritätsmitglieder. Gruppen sind sich wesentlich sicherer, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben „groupthink“ – Phänomen (vgl. Janis, 1972).

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Einstellungsänderung und die Suche nach sozialer Unterstützung – Social support Potentielle Quelle kognitiver Dissonanz: soziale Kommunikation und Interaktionen mit anderen Menschen Konfrontation mit Informationen und Meinungen anderer Personen, die zum eigenen bestehendem System von Kognitionen im Widerspruch stehen. Reduktion von Dissonanz durch Interaktionen mit Gleichgesinnten (liefern weitere konsonante kognitive Informationen). Dissonanz ist umso geringer, •

je geringer die Glaubwürdigkeit des Kommunikators



je geringer die Diskrepanz zwischen Empfänger und Sender



je weniger fest die betroffene Einstellung in das kognitive System eingebettet ist.

Möglichkeiten der Dissonanzreduktion •

Änderung der eigenen Meinung in Richtung auf die in der Kommunikation vertretene



Änderung der Meinung des Kommunikators



Abwertung des Kommunikators oder der Kommunikation



Verzerrung des Inhaltes der Kommunikation



Suche nach sozialer Unterstützung für die eigene Meinung

Feldstudie von Festinger, Riecken & Schachter (1964) •

Studie über eine Sekte, die den Weltuntergang prophezeite



Festinger gelang es, in die Sekte verdeckte Beobachter einzuschleusen.



Gemeinsam beteten und meditierten die Sektenanhänger alle zusammen und warteten auf den Weltuntergang.



Was geschah nachdem die Welt nicht untergegangen war?

Der Glaube wurde (wie man annehmen könnte) nicht aufgegeben, sondern uminterpretiert! •

Als der jüngste Tag ausblieb, schwenkten die Sektenmitglieder kurzerhand um.



Stattdessen: Gemeinsame Gebete hätten den Weltuntergang verhindert! Seite | 10



Folge: Sie unternahmen noch mehr Anstrengungen Mitglieder für ihre Sekte zu werben (erhöhte Missionstätigkeit).

Dissonanz und die Nachwirkungen positiver Taten „Benjamin-Franklin-Effekt“ Wenn wir jemanden überreden, uns einen Gefallen zu tun, werden wir ihm dadurch sympathischer. Diesen Effekt nannte bereits Benjamin Franklin eine „alte Maxime“. Wenn wir jemandem helfen, entwickeln wir eine positivere Einstellung ggü. dem Hilfeempfänger.

Experiment: Jecker & Landy (1969) Vpn hatten in einem Scheinexperiment einen ansehnlichen Geldbetrag gewonnen. Drei Gruppen Gruppe 1: Ein Drittel von ihnen wurde um Rückgabe des Geldes gebeten, wobei der VL sagte, sie täten ihm damit einen persönlichen Gefallen. Gruppe 2: Ein Drittel der Gruppe wurde von der Sekretärin gefragt, ob sie das Geld dem Forschungsetat des Instituts spenden wollten. Gruppe 3: Das letzte Drittel, die Kontrollgruppe, wurde nicht um Rückgabe gebeten.

AV: Bewertung des Versuchsleiters (Sympathie)

er über diese

Oder wie Leo Toilstoi es schon sagte:

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„Wir lieben Menschen nicht so sehr für das Gute, was sie uns getan haben, sondern für das Gute, was wir ihnen getan haben.“

Dissonanz gezielt nutzen zu Erlangung erwünschter Einstellungsänderung Kognitive Dissonanz kann gezielt von außen erzeugt werden, um Menschen dazu zu bringen, sich in (gesellschaftlich) erwünschter Weise zu verhalten.

Beispielstudie: Stone et al. (1994) Wissenschaftler forderten zwei Gruppen von Studierenden auf, eine Rede zu verfassen, in der sie auf die Gefahren von AIDS hinweisen und für die Verwendung von Kondomen eintreten sollten. Gruppe 1: Rede sollte vor einer Videokamera gehalten werden. Gruppe 2: Rede sollte nicht öffentlich gehalten werden. Zusätzlich wurde in jeder Gruppe eine Hälfte der Teilnehmer auf ihre eigenen Defizite in der Praktizierung von „safer sex“ aufmerksam gemacht (→ Verhaltensreflexion). Vpn aller Versuchsbedingungen wurden nach dem Abschluss des Experiments angeboten, kostengünstig Kondome zu erwerben. Dies konnten sie gänzlich anonym machen, indem sie in einem Zimmer allein gelassen wurden und dort Geld einzahlten je nachdem, wie viele Kondome sie gekauft hatten.

Mit Verhaltens-reflexion

Ohne Verhaltens-reflexion

Öffentliche Rede vorbereiten

Keine öffentliche Rede vorbereiten

83 % M = 4.95

44 % M = 2.40

33 % M = 2.28

50 % M = 3.5

Die Dissonanztheorie kann als universelle Theorie bezeichnet werden: Phänomen ist kulturübergreifend, allerdings ist das, was als dissonant aufgefasst wird von Kultur zu Kultur unterschiedlich und auch zeitgeistabhängig.

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