Fütter-und-Essstörungen PDF

Title Fütter-und-Essstörungen
Author Thea Tralisch
Course Klinische Psychologie I
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Überblicksdarstellung...


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Fütter und Essstörungen Im DSM V: 1. Pica 2. Ruminationsstörung 3. Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme 4. Anorexia Nervosa 5. Bulimia Nervosa 6. Binge-Eating-Disorder 7. Andere spezifische Fütterungs-und Essstörungen (subsyndromal) 8. Unspezifische Fütterungs-und Essstörungen  Adipositas gehört nicht dazu!

Essstörungen beinhalten überdauernde Störungen des Essverhaltens, die auf eine Verringerung des Körpergewichts gerichtet ist.

1.Pica Störung im Kindes- und Jugendalter Klassifikation 1. wiederholtes Essen von nicht-essbaren Subtanzen (mind. 1 Monat) 2. unangemessen für Entwicklungsstand der Person 3. Verhalten nicht bedingt durch Kultur/soz. Normen 4. wenn im Rahmen einer anderen psych. Störungen (z.B. Intelligenzminderung, Autismus-SpektrumsStörungen, Schizophrenie)/ aufgrund eines med. KHF (inkl. Schwangerschaft), Kriterien deutlich ausgeprägter als erwartet DD weiterhin Zwangsstörungen, Trichotillomanie, skinpicking, andere Essstörungen Bestimme, ob reimitiert Epidemiologie: Prävalenz unklar,bei geistiger Behinderung höher Beginn meist in der Kindheit

-keine generelle Aversion gegen Nahrung, ab, 2. Lbsj diagnostizierbar

2.Ruminationsstörung -wiederholtes Heraufwürgen von Nahrung ohne Übelkeit oder gastrointestinale Klassifikation 1. wiederholtes Heraufwürgen von Nahrung über min. 1 M. (Nahrung wird wiederholt gekaut, geschluckt oder ausgespuckt) 2. nicht aufgrund eines med. KHF (z.B. gastrointestinal: gastroösophagealer Reflux) 3. nicht ausschließlich im Rahmen einer anderen Essstörung 4. Wenn im Rahmen einer anderen psych. Störung, Kriterien deutlich ausgeprägter als erwartet DD andere Essstörungen, Magen-Darm-Erkrankung - Spezifizieren: in Remission -vermehrt in Kindheit und bei geistiger Behinderung - keine weiteren Angaben zur Epidemiologie in VL

3. Restriktive Essstörung vermindertes Interesse am Essen und/oder Vermeidung sensorischer Stimulation (Vermeidung der Gerüche, des Anblicks) und/oder Sorgen bzgl. gesundheitl. Auswirkungen

-kann eine negativkoordinierte Reaktion oder Antizipation einer aversiven Erfahrung darstellen, Kindsmissbrauch,Vrnachlässigung,

-min 1 der folgenden Kriterien:

-möglich, wenn es sich nach Bezugspersonenwechsel normalisiert

1. deutlicher Gewichtsverlust 2. Mangelernährung 3. Notwendigkeit von Zusatznahrung/ nährstoffhaltigen Zusatzpräparaten 4. Soziale Funktionsbeeinträchtigung -Nicht durch kulturelle Praktiken/ objekt. Mangel an Nahrungsmitteln erklärbar -nicht ausschließlich im Rahmen einer anderen Essstörung, keine Körperwahrnehmungsstörung (nicht im Rahmen der AN!!) -Nicht aufgrund eines med. KHF/ einer anderen psych. Störung, wenn doch, Kriterien deutlich ausgeprägter als erwartet DD sonst. med. Erkrankung (bes. neurologische/neuromuskulare, congenitale Störungen), reaktive Bindungsstörung, Autismus-Spektrums-Störung, Angststörungen, AN, Zwangsstörungen, MD, SchizophrenieSpektrums-Störungen, vorgetäuschte Störungen -Spezifizieren: in Remission -Prävalenz unklar -meist mit Beginn in Kindheit und Jugend

4. Anorexia Nervosa >> Klassifikation/Kriterien nach DSM-V -Dauerhaft geringeres Körpergewicht (85% des normalen Körpergewichts // BMI < 18.5) - Angst vor Gewichtszunahme oder kompensatorische Maßnahmen -Wahrnehmungsstörung bzgl. Figur und Gewicht mit o Übermäßiger Abhängigkeit des Selbstwerts vom Gewicht -Kontrollgefühl bei Gewichtsverlust -Fehlender Einsicht -das ganze Leben dreht sich um’s Essen (schließt nicht aus, dass PatientInnen gerne Kochen, Rezepte sammeln, Essensrituale entstehen etc.) DD: Anorexie (extremer Gewichtsverlust, aber ohne psychische Faktoren, zB bei Krebs), affektive Störungen, Zwangsstörung , Angststörung -Bestimme,ob: • restriktiver Typus (während der letzten 3 M. kein bingeeating, Gewichtsverlust durch Diät, Fasten, exzessiven Sport)  Bsp: ein Energydrink/Tag • Binge-eating/ purging Typus (während der letzten 3 M. binge-eating) -Bestimme, ob:

• in Teilremission (Angst vor Gewichtszunahme oder gestörte Körperwahrnehmung), Vollremission (anhaltend kein Kriterium mehr) • Unterscheidung in zwei Subtypen. AN mit/ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsabnahme derzeitiger Schweregrad (BMI, bei Kindern & Heranwachsenden entsprechendes Perzentil Häufige klinische Zeichen  Amenorrhö (Ausbleiben der Monatsblutung

BMI als zentrales Maß, Gewichtsverlust als beeindruckende Leistung( Selbstdisziplin), man braucht erstmalMöglichkeit für den Verzicht

5. Bulimia Nervosa Wiederholte Episoden von Essanfällen, Merkmale: -Essattacken mit Kontrollverlust Kriterien: 1. Verzehr einer erheblich größeren Nahrungsmenge als normal in einem bestimmten Zeitraum 2. Während der Episoden Kontrollverlust -wiederholte kompensatorische Maßnahmen um Gewichtszunahme zu verhindern (z.B. Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln/ Diuretika, Fasten, exzessives Sporttreiben) - Min 1x/Woche über 3 M. -Selbstbeurteilung übermäßig abhängig v. d. Figur (Körpergewicht) -Nicht im Verlauf einer Anorexia Nrvosa • DD sonst. med. KHF (Kleine Levin Syndrom)/ psych. Störung, besonders AN bingeeating Typus, binge-eating, MD mit atypischen Eigenschaften, Borderline Persönlichkeitsstörung • Einordnung: derzeitiger Schweregrad (Frequenz kompensatorischer Maßnahmen) und ob teil-, vollremittiert  BMI ist in etwa normal! PatientInnen leiden aber unter negativem Körperbild, haben starke Gewichtsssorgen  Heimlichkeit und Scham der Betroffenen

 als Folge des Purging-Verhaltens können zahlreiche medizinischen Komplikationen auftreten (Elektrolytstörung, Zahnschädigung, Schwellung der Speicheldrüsen, … >> Diagnostik Siehe unter Punkt 4. AN >> Epidemiologie Lebenszeitprävalenz 1% Beginn junges Erwachsenenalter (ca. 18J) Geschlechterverhältnis w (9) : m (1) Komorbidität affektive Störungen, Angststörung, Substanzmissbrauch, Persönlichkeitsstörung Verlauf chronisch oder intermittierend, meist über mehrere Jahre >> Ätiologie Psychosoziale Risikofaktoren o Prämorbide, aversive Erfahrungen ( zB Gewalt und sex. Missbrauch) o Familiäre Probleme (zB Vernachlässigung) o Psychische Vulnerabilität (Schüchternheit, negatives Selbstbild) Biologische Risikofaktoren o Familien-und Zwillingsstudien weisen auf familiäre Häufungen der BN hin Störungsspezifische Risikofaktoren o Adipositas in der Kindheit o Figur- und gewichtsbezogene Kritik o Familiäre Essprobleme  bisher wurden nur wenige Unterschiede in der Ätiologie gefunden im Vergleich zu anderen Essstörungen

Ess-Brech-Sucht ,abnorme Essensmengen, Essen von ansonst vermiedenen Dingen , neg . Affekt vorrausgehend

6. Binge-Eating-Störung A-Kriterium ( s. Bulimia Nervosa)  Kernmerkmal: wiederkehrende Essanfälle mit Aufnahme einer eindeutig größeren Nahrungsmenge als unter normalen Umständen ohne kompensatorische Maßnahmen, aber mit erlebtem Kontrollverlust >> Klassifikation Wiederholte Essattacken mit Kontrollverlust (kein Genießen) und • mind. 3/5: 1. 2. 3. 4. 5.

Wesentlich schnelleres Essen als gewöhnlich Überessen mit Völlegefühl Essanfälle ohne Hungergefühl alleine Essen aufgrund des Schamgefühls Selbstekel, Depressivität oder Schuld nach Essattacke

• Leidensdruck • Durchschnittl. min 1x/Woche über 3 M. • Keine unangemessenen Kompensationsstrategien und nicht ausschließlich im Rahmen einer AN/BN ( hat Übergewicht bis zu Adipositas zur Folge) • DD sonst. psych. Störung, besonders BN, Adipositas, Bipolare und Depressive Störungen, Borderline Persönlichkeitsstörungen (siehe Impulsivität!) • Einordnung ob, teil- vollremittiert

• Einordnung: derzeitiger Schweregrad (Frequenz der Essattacken)  geht oft einher mit Übergewicht bis hin zu Adipositas, kann aber auch im normalen Bereich bleiben  meist negatives Selbstbild der Betroffenen (starke Körper- und Gewichtssorgen)  erhöhtes Risiko für medizinische Komplikationen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck >> Epidemiologie Binge Eating Lebenszeitprävalenz 3-5% (12-M-Prävalenz 1.3%) Geschlechterverhältnis w (3) : m (2) (ausgeglichener als AN) Störungsbeginn zwischen 20-30 (die ersten Essattacken allerdings meist schon in Kindheit) Verlauf fluktuierend oder chronisch >> Ätiologie Auch hier: psychosoziale und biologische Risikofaktoren Siehe Ätiologie der anderen Essstörungen

7.Andere näher bezeichnete Fütter-und Esstörungen >> Klassifikation • atypische AN (kein Gewichtsverlust/≥ Normalgewicht) • BN mit geringer Frequenz/ begrenzter Dauer (Zeitkriterium unpassend) • Binge-Eating Disorder mit geringer Frequenz/ begrenzter Dauer (Zeitkriterium unpassend) • Purging Disorder (Missbrauch von Diuretika/ Abführmittel, selbstinduziertes Erbrechen ohne Essattacken!) • Night-eating Syndrom (Essen in der Nacht nach d. Aufwachen/ exzessiv nach d. Abendbrot, Bewusstheit, nicht erklärbar durch externe Einflüsse - circadiane Veränderungen, lokale soziale Normen-, Leidensdruck und/oder Beeinträchtigung, DD sonstige psych. Störungen, besonders Binge-eating)...


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