Geschichtekompetenzen PDF

Title Geschichtekompetenzen
Author Antonia Walder
Course Einführung in die Geschichtsdidaktik
Institution Universität Augsburg
Pages 3
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Summary

Wintersemester 2018...


Description

9. Historische Kompetenzen: A Definition Kompetenz: Kompetenzen sind verfügbare oder erlernbare kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zum Lösen bestimmter Probleme benötigt werden. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten sind mit den motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten verbunden, die Problemlösung in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. B Kompetenzen im Fach Geschichte: Im Fach Geschichte gibt es fünf verschiedene historische Kompetenzbereiche, welche die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Unterrichts erreichen sollen. Diese werden nun im Folgenden aufgelistet: 1. Historische Sachkompetenz: Unter der Historischen Sachkompetenz versteht man die Fähigkeit Kenntnisse von wichtigen historischen Ereignissen und Entwicklungen zu haben. Hierzu zählt das Wissen von Jahreszahlen und Daten, einordnen zu können, welches Ereignis sich zu welcher Zeit abspielte und zu wissen, was vor und was nach einem bestimmten Ereignis geschah. Zusammenfassend handelt es sich hier also darum Wissen über Sachverhalte, Entwicklungen, Prozesse, Ereignisse und Personen einer bestimmten vergangenen Epoche zu besitzen. 2. Historische Methodenkompetenz: Unter der historischen Methodenkompetenz versteht man eine bestimmte Herangehensweise beziehungsweise Vorgehensweise im Bezug auf geschichtliche Phänomene. Hierzu zählt, dass Wissen über die Arbeit und den Umgang mit den verschiedenen Gattungen der historischen Quellen. Hierbei soll durch das Arbeiten mit Quellen (Erschließung, Interpretation und Analyse der Materialien) und durch die Quellenkritik die Geschichte rekonstruiert werden können.

3. Historische Urteilskompetenz:

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Durch das Erlangen der historischen Urteilskompetenz soll es den Schülerinnen und Schülern möglich sein, die Vergangenheit und deren spezifische Ereignisse zu beurteilen. Zentral hierfür ist, dass man aus der Sicht der Vergangenheit denken muss. Infolgedessen müssen Handlungen nach den damaligen geltenden Normen, Werten, Regeln und Ansichten beurteilt werden. Ziel hierbei ist es einen Maßstab zur Vermittlung zwischen den damaligen und den heutigen Werten zu finden, damit am Ende ein reflektiertes und differenziertes Urteil gefällt werden kann, das im besten Fall auch noch multiperspektivisch ist. Problematisch sind hierbei sowohl, dass die Urteile nur von relativer Dauer sein können, da durch neue Quellenfunde neue Erkenntnisse erlangt werden, als auch die Schwierigkeit, ein Ereignis aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. 4. Historische Orientierungskompetenz: Die historische Orientierungskompetenz setzt die vorangehenden Kompetenzen (1-3) voraus und ist eine Vorstufe zum Geschichtsbewusstsein. Zu diesem Kompetenzbereich gehört die Orientierung in Raum und Zeit. Das bedeutet, dass man sich in der Geschichte zurechtfindet also bestimmte Ereignisse in die verschiedenen Epochen einordnen kann und auch über Wissen über diese und deren zentralen Prozesse verfügt. Dies soll dabei helfen sich in der Gegenwart zurecht zu finden und auch Entwicklungen zu verstehen. Durch die historische Orientierungskompetenz drängen sich Fragen an das eigene Geschichtsbild auf, was dazu führt, dass man aktiv an der Geschichte teilnimmt und sich und sein Geschichtsbild dadurch weiterentwickelt. Dies führt dann letzten Endes zu einem Wechselverhältnis der historischen Orientierungskompetenz und des Geschichtsbewusstseins.  Wenn die Orientierungskompetenz wächst, wächst auch das Geschichtsbewusstsein,  wenn das GBW wächst, dann wächst auch die historische Orientierungskompetenz. 5. Narrative Kompetenz: Die narrative Kompetenz lässt sich auch der historischen Methoden- oder Sachkompetenz zuordnen und bezeichnet im Großen und Ganzen die Regeln, die es bei der Darstellung von Geschichte gibt. Hierzu zählt zum Beispiel das 2

fachspezifische Erzählen der Geschichtswissenschaft, welches nicht fiktiv sein darf, sondern auf einer wissenschaftlichen Darstellung beruhen soll. Ebenso geht es hier um die Regeln des Zitierens und korrekten Belegens bei der Benutzung von Quellen oder Darstellungen. Unteranderem wird hierzu auch der korrekte Tempusgebrauch zugeordnet, der sich allgemein auf das Präteritum für Vergangenes, Plusquamperfekt für Vorzeitigkeit, Perfekt für Nachzeitigkeit und Präsens für Gegenwärtiges beschränkt. C Anwendung der Kompetenzen im Unterricht: Am Beispiel der Kinderarbeit lässt sich die Urteilskompetenz sehr gut im Unterricht schulen. Hierfür würde ich mit den Kindern erst das Thema an sich besprechen und ihnen klar machen welche Arbeiten die Kinder verrichten mussten und auch wie lange sie arbeiteten. Im Anschluss dazu würde ich die Schülerinnen und Schüler fragen, was sie davon halten und ob es in Ordnung war, dass die Kinder so harte Arbeiten verrichten mussten und auch ob es für sie in Ordnung wäre, wenn sie heute, anstatt zur Schule zu gehen, harte Arbeiten verrichten müssten. Die Kinder werden mit großer Sicherheit sagen, dass das nicht in Ordnung ist und die damaligen Kinder sehr schlecht behandelt wurden und die Erwachsenen diese zur Arbeit zwangen. Anschließend muss man den Kindern aber nun klar machen, dass Kinderarbeit in unserer heutigen Zeit zwar absolut unvorstellbar ist und gegen die Kinderrechte verstößt aber zur damaligen Zeit völlig legitim war, da es keine Gesetze oder Normen gab, die dies verboten haben. Den Kindern soll nun bewusst werden, dass es damals ganz normal war, dass die Kinder arbeiten mussten, da man ansonsten die Familie nicht hätte versorgen können und dass die damalige Gesellschaft deshalb nicht verurteilt werden kann, da den Kindern nichts Unrechtes getan wurde. Die historische Methodenkompetenz entwickelt sich, wenn immer wieder mit historischen Quellen gearbeitet wird. So sollte man auch zum Thema Kinderarbeit, den Schülerinnen und Schülern diverse Quellen zur Hand geben mit denen sie dann eigenständig arbeiten können. In der Grundschule eignen sich vor allem Bildquellen, bei denen die Kinder beschreiben, Analysieren und Interpretieren können.

Quellen: GK1 Dr. Wobring

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