Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker PDF

Title Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker
Course Ringvorlesung V: Einführung in die Geschichte der Philosophie
Institution Universität Bremen
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Vollständige kurze Zusammenfassung zur Prüfungsvorbereitung 17/18...


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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker 1.1 Die Epoche des Hellenismus . . . . . . . . . 1.2 Drei philosophische Schulen . . . . . . . . . 1.2.1 Epikureismus (bis ca. 300 n. Chr.) . . 1.2.2 Stoa (300 v. Chr. bis ca. 250 n. Chr. 1.2.3 Pyrrhonische Skepsis . . . . . . . . . 1.3 Mögliche Prüfungsfragen . . . . . . . . . . . 1.4 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker

1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker 1.1 Die Epoche des Hellenismus Hellenismus - politikgeschichtlich • von 336 v. Chr.: Regierungsantritt Alexanders des Großen (356-323) • bis 30 v. Chr.: römische Kolonisierung Ägyptens • → also bis in die Römische Republik und Kaiserzeit • Ende der Polis-Kultur • Entstehung politischer Großräume • Kulturell: Individualismus, Weltbürgertum → Hellenismus - philosophiegeschichtlich: von der klassischen griechischen Antike bis in die Spätantike. → Primat der praktischen Philosophie → Individualismus: zentrales Interesse am Menschen als Individuum → Eudaimonismus: gelingendes Leben als höchster Zweck und größtes Gut → Allgemeine Ideale: der Weise (sophós), sittliche Stärke/Tugend (areté), Selbstgenügsamkeit (autárkeia), Unerschütterlichkeit/Seelenruhe (ataraxía, apátheia). → Praktisches Grundprinzip: Vergleichgültigung alles Unverfügbaren. Selbstbestimmung bei Wahl der Zwecke, Unabhängigkeit von fremder Hilfe. Die drei Disziplinen der Philosophie: Logik, Physik, Ethik (in weiterer Bedeutung als heute) • Logik: neben formaler Logik vor allem Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Rhetorik, Grammatik • Physik: gesamte Erforschung der natürlichen Welt, v.a. Naturphilosophie, Metaphysik, Theologie, Kosmologie, Psychologie • Ethik: untersucht alles, was das praktische Verhalten betrifft, schließt neben Ethik im engeren Sinn auch Gesellschafts-, Staats- und Rechtsphilosophie ein Physik und Logik werden um der Ethik willen betrieben. Die Ethik stellt den eigentlichen Zweck der Philosophie dar.

1.2 Drei philosophische Schulen 1.2.1 Epikureismus (bis ca. 300 n. Chr.) Ziel: Befreiung von Unlust, Angst und Leiden. • Vorrang der Ethik • Zweck der Philosophie ist Glückseligkeit im Leben • Sinn des Daseins ist das Wohlergehen des einzelnen Menschen – Weg zur Realisierung des Zwecks: – Lust (hedoné): Schütze dich vor Unlust! – höchste Lust: Seelenfrieden (ataraxía) • Werte sind an das subjektive Empfinden des jeweiligen Individuums gebunden: Der einzelne Mensch setzt sich alle Werte selbst. • Wo ich bin, ist nicht der Tod, und wo der Tod ist, bin ich nicht. • Philosophie als ‘Therapie’ – theoretische und praktische Überwindung tiefverwurzelter Verwirrungen und Ängste durch rationale Analyse

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1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker – „Leer ist jenes Philosophen Rede, durch die kein Affekt des Menschen geheilt wird. Denn wie die Heilkunde unnütz ist, wenn sie nicht die Krankheiten aus dem Körper vertreibt, so nützt auch die Philosophie nichts, wenn sie nicht die Erregung der Seele vertreibt.“ (Epikur) 1.2.2 Stoa (300 v. Chr. bis ca. 250 n. Chr. Ziel: Befreiung von Affekten. • Philosophie heißt Übung zur Tugend (áskesis aretés ) • Forderung der Vernunft, der Natur gemäß zu leben – ontologische Prämisse: Die Natur ist an sich selbst vernünftig. – erkenntnistheoretische Prämisse: Die Natur ist als vernünftig erkennbar. – axiologische Prämisse: Die Natur ist eine werthafte Ordnung. – Problem: ethischer Naturalismus - naturalistischer Fehlschluss? ∗ a) Worauf gründet die Wertzuschreibung zur Natur? ∗ b) Lassen sich aus der Werthaftigkeit der Natur Normen für menschliches Handeln ableiten? • Alte Stoa (300-ca. 150 v. Chr.) – Zenon von Kition (333/335-262) (zunächst den Kynikern nahestehend) – Kleanthes aus Assos (um 331-232) nach Zenon der Leiter der stoischen Schule – Chrysipp von Soloi (um 280-207) Leitung der Schule nach Kleanthes’ Tod – Vereinbarkeit von Determinismus und Freiheit (moralischer Verantwortung) – → Begründung der Möglichkeit eines Kompatibilismus durch Klärung der Funktion der Zustimmung. • Mittlere Stoa (ca.150-50/0 v. Chr.) – Panaitos von Rhodos (um 180-100) – Poseidonios von Apameia (135-50) – Einfluss der stoischen Philosophie auf die politische Elite Roms • Späte (kaiserzeitliche) Stoa (ca. 50-180) – Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.), De officiis, de fato – Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. - 65), ∗ Kaiserlicher Rat Neros ∗ Naturerkenntnis als angemessener Weg zur Gotteserkenntnis ∗ In Naturales quaestiones (Naturwissenschaftliche Untersuchungen) Aussagen über den Logos als weltgestaltendes Prinzip und seine Wirkungen zwecks Begründung von Urteilen über das sittlich richtige Verhalten ∗ moralphilosophische Schriften: De beneficiis (Über die Wohltaten), Epistulae morales (Briefe über Ethik), de ira (über den Zorn) – Epiktet (50 v. Chr. - 138 n. Chr.), Lehrgespräche, Handbüchlein der Moral – Mark Aurel (121-180), römischer Kaiser, Selbstbetrachtungen

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1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker Grundbegriffe und Thesen der stoischen Ethik im Überblick • Handeln • Streben nach einem Gut • Vorstellung von einem Gut • Vorstellung von einer Handlung als Weg/Mittel zu diesem Gut • Wollen - Können • Güter um anderer (höherer) Güter willen • Güter um ihrer selbst willen • Begründungsregress • das höchste Gut - eudaimonia • einstimmig leben, Harmonie von Wollen und Können • im Einklang mit der Natur leben • Trieb • Urteil der Vernunft • Zustimmung der Vernunft ← freiwillig, liegt bei uns • Affekt (pathos) • übersteigerter Trieb • → falsche Zustimmung der Vernunft aufgrund eines falschen Werturteils • Trieb gerät außer Kontrolle der Vernunft → Maßlosigkeit • negative Erregung und innere Spannung: Begierde, Lust, Angst, Trauer • dagegen auch „Wohlaffektionen“: Freude, Vorsicht, Wollen • adiaphora - Gegenstände und Sachverhalte, die sich positiv (angenehm) auswirken, aber keinen eigenen Wert haben (Reichtum, Gesundheit) • Glück: Apathie, Affektfreiheit • Unabhängigkeit von Bedürfnissen • vernünftige Einsicht, Tugend → hinreichend zur Glückseligkeit • Selbstbestimmung: Das Individuum setzt sich seine Zwecke selbst • Ausrottung und Vermeidung aller (negativen) Affekte durch aufrechte Vernunft (orthos logos, recta ratio), die keine falschen Urteile fällt • → vollkommenes Glück 1.2.3 Pyrrhonische Skepsis Ziel: Distanzierung von ‘wissenschaftlichem’Dogmatismus. Pyrrhon von Elis (365-275) Wichtige Prinzipien: • isosthéneia - „Gleichkräftigkeit“, Gleichwertigkeit widerstreitender Argumente (insbes. philosophischer Art) • epoché - Zurückhaltung des Urteils • ataraxía - Gemütsruhe, innere Unerschütterlichkeit Begründungstheoretische Argumente für den Skeptizismus • Isosthenie – Zu jeder Behauptung gibt es eine gegenteilige Behauptung, die mit ebenso einleuchtenden Argumenten vertreten werden kann. – Es ist grundsätzlich nicht möglich, für ein Argument eine bessere Begründung als für alle übrigen Argumente zu finden

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1 Hellenismus - Epikur, Stoa, Skeptiker – Mit Hilfe der Tropen (Argumentationstechniken) wird gezeigt, dass alle Argumente als gleich gut begründet dargestellt werden können, da jedem Argument ein gleichwertiges entgegensteht – Resultat: Unentscheidbarkeit des Widerstreits – Herbeiführung von Isosthenie als Ziel skeptischer Argumentation – Konsequenz: epoché = Urteilsenthaltung (Suspension) – → Der Zurückhaltung des Urteils folgt der Seelenfrieden wie ein Schatten • Regress – unendliche Kette rückschreitender Beweise, deren Anfang unerreichbar ist – Es gibt keine ersten Wahrheiten, deren unmittelbare Evidenz einen Beweis erübrigte – Dogmatisches Wissen ist Scheinwissen

1.3 Mögliche Prüfungsfragen • Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Epoche des Hellenismus als Epoche der Philosophiegeschichte (im Unterschied zur Epochenabgrenzung der Historiker)? • Welche sind die bedeutendsten philosophischen Schulen des Hellenismus? • Welche allgemeinen Ziele, Ideale und Prinzipien werden von den verschiedenen Schulen vertreten? • Was besagt die Behauptung, der Hellenismus sei geprägt von einem Primat der praktischen Philosophie und insbesondere von einem Primat der Ethik? • Nennen Sie einige wichtige Philosophen der Epoche des Hellenismus. • Was ist das höchste Gut laut den Stoikern (wie schon bei Platon und Aristoteles)? • Was versteht Epikur unter Ataraxie? • Was verstehen die Skeptiker unter Isosthenie und was unter Epoché?

1.4 Anhang Datei: • Hossenfelder - Stoa, Epikur, Skepsis

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