Lesesozialisation PDF

Title Lesesozialisation
Course Lehramt Deutsch
Institution Universität Leipzig
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Summary

Zusammenfassung mündliche Stex-Prüfung: Lesesozialisation...


Description

These: Positiver Einfluss digitaler Medien auf die Lesesozialisation! Gliederung: ! 1. Was heißt „Lesen“?! "

1.1 Lesekompetenz!

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1.2 Bildungsstandarts und Kompetenzstufen!

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1.3 Mehrebenenmodell des Lesens nach Rosebrock/Nix!

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1.4 Ziele des Leseunterrichts!

2. Begriffsklärung! "

2.1 Lesesozialisation - Sozialisation zum und durch Lesen!

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2.2 literarische Sozialisation!

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2.3 mediale Sozialisation !

3. Modelle der Lesesozialisation! "

3.1 Prototypisches Verlaufsschema einer gelingenden literarischen und Lesesozialisation!

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3.2 Das Erwartungs-Wert-Modell der Lesesozialisation !

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3.3 Das Ko-Konstruktionsmodell!

4. Sozialisationsinstanzen! "

4.1 Familie!

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4.2 Schule!

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4.3 Peers!

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4.4 Zusammenspiel der Instanzen nach dem Ko-Konstruktionsmodell!

5. Lesemotivation und Leseanimation! "

5.1 Definition Lesemotivation!

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5.2 Förderung durch Leseanimation!

6. Der Einsatz von digitalen Medien! "

6.1 Literarisches Lernen im Medienverbund!

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6.1.1 Aspekte literarischen Lernens!

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6.1.2 Definition Medienverbund!

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6.1.3 Intermediäre Lektüre nach Iris Kruse!

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6.2 Vorlesegespräche mit digitalen Bilderbüchern!

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6.2.1 Vorlesegespräche nach Spinner!

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6.2.2 Digitale Vorlesegespräche gestalten!

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6.2.3 Exemplarisches Beispiel einer Vorlesestunde mit der App eKidz.eu!

Literatur! Garbe, C. (2009). Lesesozialisation: Ein Arbeitsbuch für Lehramtsstudierende. Paderborn: Schöningh. DP 4000 G213 L4! Groeben, N., & Hurrelmann, B. Lesesozialisation in der Mediengesellschaft: Ein Forschungsüberblick. Weinheim: Juventa. EC 2110 G874!

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Runge, G. (1997). Lesesozialisation in der Schule: Untersuchungen zum Einsatz von Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht. Würzburg: Königshausen und Neumann. DX 1061 R942! Skripuletz, M. (2017). Lesesozialisation unter erschwerten Bedingungen: Das Leseverhalten von Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Gießen: Universitätsbibliothek. ONLINE! Wollscheid, S. (2008). Lesesozialisation in der Familie: Eine Zeitbudgetanalyse zu Lesegewohnheiten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. ONLINE! Groeben, N. (2011). Lesesozialisation in der Mediengesellschaft: Ein Schwerpunktprogramm. Berlin: De Gruyter. ONLINE! Philipp, M. Lesesozialisation in Kindheit und Jugend: Lesemotivation, Leseverhalten und Lesekompetenz in Familie, Schule und Peer-Beziehungen(1. Aufl.). Stuttgart: Kohlhammer. AKTUELL NICHT VERFÜGBAR/PRÄSENZ! Ehmig, S C., & Seelmann, C.(2014). Das Potenzial digitaler Medien in der frühkindlichen Lesesozialisation. Frühe Bildung, 3(4), 196-202. doi:10.1026/2191-9186/a000174 ONLINE! Garbe, C., & Jesch, T. (2010). Texte lesen: Lesekompetenz - Textverstehen - Lesedidaktik Lesesozialisation(2., durchges. Aufl.). Stuttgart: UTB GmbH. ONLINE! Kreibich, H., Ehmig, S C., & Ehmig, S C. (2010). Lesefreude trotz Risikofaktoren: Eine Stunde zur Lesesozialisation von Kindern in der Familie. Mainz: Stiftung Lesen. GB 2978 K92 L6! Rosebrock, C.(2006). Bettina Hurrelmann/Susanne Becker/Irmgard Nickel-Bacon: Lesekindheiten. Familie und Lesesozialisation im historischen Wandel. Weinheim, München: Juventa, 2006. M&K, 688-689. doi:10.5771/1615-634x-2006–688 ONLINE! Tarelli, I., Bos, W., & Fried, L. (2010). Zur Bedeutung und Erfassung der Intensität von häuslicher Lesesozialisation für die Entstehung sozialer Disparitäten im Lesekompetenzerwerb im Grundschulalter. Dortmund: Universitätsbibliothek Dortmund. ONLINE! Lange, G., & Daubert, H. Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart: Ein Handbuch. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH. DX 1011 L274! Hurrelmann, B., & Epping, S. (1993). Leseklima in der Familie. Gütersloh: Verl. BertelsmannStiftung. MS 2050 H966-1!

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Richter, K., & Goethe, F. (2007). Lesemotivation in der Grundschule: Empirische Befunde und Modelle für den Unterricht(2. Aufl.). Weinheim: Juventa-Verl. DP 3100 R535! Schulz, G. (2010). Lesen lernen in der Grundschule: Lesekompetenz und Leseverstehen; Förderung und Bücherwelten(1. Aufl.). Berlin: Cornelsen Scriptor. DP 4000 S388! Rosebrock, C. (2014). Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung(7., überarb. u. erw. Aufl.). Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. GB 2966 R798 G8(7)!

1. Was bedeutet Lesen?! - Lesen bedeutet nicht allein eine Zeichenkette zu entziffern (dechiffrieren/dekodieren), sondern die Zusammenhänge eines Textes zu erschließen und diesen zu verstehen.!

- Lesen ist auch keine passive Informationsentnahme, sondern ein Akt aktiver Sinnkonstruktion in einer Text-Leser-Interaktion. !

- Lesen umfasst dabei jedoch nicht allein die kognitiven Aktivitäten des Lesenden, sondern beinhaltet (je nach Text, Lesehaltung und Leserdisposition) auch die Involviertheit des lesenden Subjekts in Gestalt bestimmter Motivationslagen und affektiver bzw. ästhetischer Erfahrungen. ! Lesekompetenz !

- kognitive, motivationale und reflexive Teilkompetenzen, die für das Lesen, Verstehen und Verarbeiten von Texten notwendig sind!

- Nicht zu vergessen ist dabei allerdings, dass Lesen auch eine soziale Erfahrung ist, man denke bspw. an die frühen Vorleseerfahrungen in der Kindheit. !

- So machen Kinder schon lange vor Schulbeginn literale und damit verbunden literarische Erfahrungen, z.B. wie aus konzeptionell schriftlicher Sprache fiktionale Welten entstehen können. !

- Der Begriff Lesekompetenz kann sich auf alle Textsorten beziehen. ! - Je nach Lesebegriff wird jedoch auch zwischen einer Lesekompetenz (vor allem bezogen auf pragmatische Texte) und einer Literarischen (Rezeptions-)Kompetenz (bezogen auf die ästhetische Rezeption von Literatur) un- terschieden. !

- Diese Unterscheidung hebt u.a. hervor, dass literarische Erfahrungen auch unabhängig vom Lesen gemacht werden können (z.B. Abzählverse, Kinderreime) und sich grundsätzlich von den auf Standards und Niveaustufen ausgelegten Grundannahmen großer Vergleichsstudien abgrenzen.!

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Definition nach dem Kognitionstheoretischen Ansatz! Lesen ist eine wichtige Basisqualifikation für die Bewältigung der Anforderungen von Alltag und Beruf - Lesen ist ein Prozess der wesentlich geprägt ist durch verschiedene Ebenen der kognitiven Verarbeitung einer Textvorlage von der Worterkennung über lokale und globale Kohärenzbildung bis hin zur Herstellung von Makro- und Superstrukturen. ! Definition nach der Lesesozialisationsforschung! Lesen ist nicht nur eine kognitiv fundierte Basisqualifikation für die erfolgreiche Teilhabe an der Gesellschaft, sondern ganz wesentlich auch eine kulturell geprägte Ressource der Persönlichkeitsbildung. Diesem Konzept zu Folge hat Lesen Bedeutung für die ästhetische und sprachliche Sensibilität, für die Moralentwicklung und Empathiefähigkeit, für Fremdverstehen und für die Teilhabe am kulturellen Gedächtnis. !

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Bildungsstandarts!

2. Mehrebenenmodell des Lesens Im Hinblick auf ein systematisches Leseförderungskonzept lassen sich für das Lesen mehrere Ebenen des Lesens unterscheiden: die Prozessebene, die Subjektebene und die soziale Ebene.! 1. Die Prozessebene bezieht sich auf die kognitiven Anforderungen des Leseakts, um zu einem Textverstehen zu gelangen.!

- Der Erwerb der formalen Lesefähigkeit erfolgt im Rahmen des Schriftspracherwerbs i.d.R. in den ersten beiden Grundschuljahren. !

- Der Leseanfänger identifiziert dabei zunächst Wörter und Sätze auf der sprachlichen Oberfläche des Textes. !

- Bei geübten Lesern bewegt sich das Auge zur Identifikation von Wortgruppen!

- Die t echnische Mühe losigkei t des Lesens (Leseflüssigkeit) ist etwa im 9. Lj. erreicht!

- Die Worterkennung ist bei geübten Lesern weitgehend automatisiert! 5

- Satzidentifikationen sind geläufig. ! - Schwieriger wird es im Bereich der lokalen Kohärenzbildung, wo Satzfolgen miteinander verknüpft werden: bei der Bildung von Sinnzusammenhängen über die Satzgrenzen hinaus spielen Sprach- und Weltwissen eine große Rolle !

- Bei Leseanfängern und schwachen Lesern sind die kognitiven Ressourcen auf diesen untersten Ebenen oftmals schon ausgeschöpft, so dass sie trotz aller Mühe die größeren Zusammenhänge des Textes kaum verstehen. !

- Kongnitionspsychologisch betrachtet, fängt Textver- stehen aber erst hier an, wenn lokale Zusammenhänge zu Makrostrukturen zusammengeführt und globale Kohärenzen (die inhaltliche Gesamtvorstellung des Textes) hergestellt werden.! 2) Die Subjektebene bezieht sich auf das Verhältnis von Lektüre und Persönlichkeit. !

- Ohne Motivation würde ein Leser die Strapazen des Lesens nicht auf sich nehmen. ! - Ein lesendes Subjekt ist umfassend engagiert, sei es durch das Einbringen und Erweitern des Weltwissens, durch die Fähigkeit, die Erfahrungen anderer auf sich zu reflektieren oder im affektiven Bereich durch eine stetige innere Beteiligung beim Lesen.!

- Die Subjektebene ist in hohem Maße lebensgeschichtlich bestimmt (Lesebiographie) ! - auch nach Geschlecht unterschiedlich ausgeprägt (genderspezifisches Lesen). ! - Leider ist die aktuelle Lesemotivation je nach biographisch aufgebautem lesebezogenen Selbstkonzept teilweise negativ geprägt, man de- klassiert sich also selbst schon vor der Lektüre als Wenig- oder Nicht-Leser. !

- Solche motivationalen Selbstüberzeugungen als (Nicht-)Leser sind milieugeprägt, beziehen sich auf Vorbilder, Erfahrungen und Rückmeldungen, die über das ganze Leben hinweg von den verschiedenen Lesesozialisations- instanzen (Familie, Schule, Peer-Group etc.) vermittelt und verstärkt wurden.! 3) Die soziale Ebene bezieht sich auf die Kommunikation während und nach der Lektüre. !

- Lesen ist keineswegs ein einsamer Akt, sondern vollzieht sich in Interaktion mit dem Text und meist im lebendigen Gespräch mit anderen.!

- Der Austausch über das Gelesene während oder nach der Lektüre bietet eine Intensivierung des Textverstehens und einen produktiven Leseanlass. !

- Manche literarischen Erfahrungen sind sogar sehr eng an das Gespräch selbst gebunden. ! - Zum Gelingen trägt unter anderem ein kompetenter Anderer bei, der seine eigenen Lese- und literarischen Erfahrungen ein- bringt und ein Verstehen des Textes anstößt und begleitet, nicht aber vorgibt.!

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Ziele des Leseunterrichts ! - Das zentrale Ziel des Leseunterrichts ist die Ausbildung einer Lese(verstehens)kompetenz, die zur Teilhabe an kultureller und gesellschaftlicher Praxis befähigt. ! Bezogen auf die Prozessebene des Lesens bedeutet das: !

- Auf- und Ausbau basaler Lesefertigkeiten! - Entwicklung von Lesegeläufigkeit/Leseflüssigkeit ! - Entwicklung von strategischen Lesefähigkeiten ! Bezogen auf die Subjekt- und die soziale Ebene bedeutet das: !

- Aufbau und Sicherung von Lesemotivation und Leselust! - Ausbildung habitueller Einstellungen und Praktiken zum Lesen !

2. Begriffsklärung! 1. Sozialisation: bezeichnet den Prozess der Entwicklung der Persönlichkeit in produktiver Auseinandersetzung mit den natürlichen Anlagen, insbesondere den körperlichen und psychischen Grundmerkmalen und mit der sozialen und physikalischen Umwelt. Die Definition geht von der Annahme aus, dass der Mensch durch seine Umwelt stark beeinflusst wird, sie aber zugleich durch seine eigene Aktivität mit gestaltet (vgl. Hurrelmann)! 2. Lesesozialisation: bereichsspezifischer Ausschnitt der Mediensozialisation. Es bezeichnet den Prozess der Aneignung der Kompetenz zum Umgang mit Schriftlichkeit. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb der Fähigkeit zur Decodierung schriftlicher Texte, sondern zugleich um den Erwerb von Kommunikationsinteressen und kulturellen Haltungen, die in einer liberalen Kultur die Möglichkeiten der Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in starkem Maße beeinflussen ! "

- Es ist ein potentiell unabgeschlossener Prozess!

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- Das Subjekt wird als aktiv vorgestellt!

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- Das Subjekt bildet sich aktiv und ist nicht einfach nur das Produkt sozialer Einflüsse!

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- Intentionale + nicht-intentionale Bildungsprozesse!

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- In Bezug auf die Lesesozialisation ist zu unterscheiden zwischen Sozialisation durch " "

"

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Literatur, Sozialisation zur Literatur!

3. Literarische Sozialisation: der gesellschaftlich vermittelte Erwerb der Kompetenz zur Rezeption und Verarbeitung von fiktionalen/ästhetischen Texten in unterschiedlichen Präsentationsformen - nicht nur in schriftsprachlicher Form, sonder n auch in Aufführungsformen wie im privaten Vorlesen, im szenischen Spiel, sowie an die technischen Medien gebundene Formen !

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1. Lange bevor Kinder in der Schule lesen und schreiben lernen, entwickeln sie Einsichten in die Welt der Schrift; vielfach verfügen SuS bereits über literarische Erfahrungen, die sie im Umgang mit auditiven, audiovisuellen oder schriftbasierten Medien und vermittelt durch unterschiedliche kommunikative Zusammenhänge gemacht haben; sie haben schon bei Schuleintritt ein mehr oder weniger starkes Interesse daran aufgebaut, sich mit Literatur unterschiedlicher Formen zu beschäftigen.! !

4. Mediensozialisation: „Mediensozialisation bei Kindern und Jugendlichen umfasst alle Aspekte, bei denen die Medien für die psychosoziale Entwicklung der Heranwachsenden eine Rolle spielen.“ (Süss 2013: 33)!

- Medien helfen Heranwachsenden bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. ! - Medien fungieren als Sozialisationsinstanz ! - Sie haben Einfluss auf das Wissen, das Verhalten, die Meinungen und Emotionen der Kinder und beeinflussen somit wichtige Sektoren des Sozialisationsprozesses. !

- Eltern oder Erziehende, Altersgenossen und das Individuum, also das Kind selbst, beeinflussen die individuelle Mediensozialisation in Bezug auf den Umgang mit Medien und deren Inhalten.!

- Mediensozialisation ist genau wie die Sozialisation ein wechselseitiger Prozess. ! zwei zentrale Fragen:!

- Wie lernen Menschen den Umgang mit Medien und welche Formen des Umgang lassen sich unterschieden? (Sozialisation zur Medienkompetenz)!

- Wi e verä nder n Medien die al lge me ine n S ozi al isa ti onsprozesse und sind dies entwic klungsförder nde oder -gefä hrdende Veränderungen? (Sozialisation d urch Medienkommunikation)!

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3. Sozialisationsinstanzen! Familie • Familie als die wirkungsvollste aller Lesesozialisationsinstanzen -> frühesten und langfristigsten Einfluss! • nach der theoretischen Modellierung des Einflusses der Familie nach Schaffner wird davon ausgegangen, dass soziostrukturelle Merkmale wie Migrationshintergrund und beruflich Tätigkeit/Bildungsabschlüsse die Prozessbezogenen Merkmale (Kulturelles Kapital: Kulturgüterbesitz, Bildungsressourcen, Kommunikative/ Soziale Praxis) bestimmen -> diese wiederum haben Einfluss auf Grundlegende Lernmerkmale des Kindes (kognitive Fähigkeiten, Intrinsische Lesemotivation)! • Frühe Kindheit: prä- und paraliterarische Phase! • Bis zum Schuleintritt eine stabile motivationale Basis aufbauen, um den Schriftspracherwerb zu meistern! • häufig gibt es zwei Arten von literalen Aktivitäten in der Familie: Literalität als Quelle des Vergnügens oder als Fähigkeit, die gelernt werden soll! • das gemeinsame vergnügliche Lesen als Fundament für höhere Lesemotivation! • je positiver die Interaktion beim Vorlesen, umso höher die Lesemotivation ! • entscheidend: anregungsreiche familiäre Leseumwelt mit gemeinsamen Leseaktivitäten, Anschlusskommunikation, sowie Buchtipps und der Lesefreude! • außerdem entscheidend: Eltern die selbst viel Lesen, Lesemedien bereitstellen und das Lesen in Form von Anschlusskommunikation soziale präsent ist! • Vorlesen: Kinder im mündlichen Sprachgebrauch und mit Merkmalen der Schriftsprache vertraut machen! • häufiges Vorlesen als günstig für das Leseverstehen ! • 5 Faktoren des familiären Leseklimas:! • Grad der sozialen Eingebundenheit des Lesens in die Familie! • Praktizierung prä-und paraliterarischer Kommunikationsformen! • Bereitstellung literarischer Anschlusskommunikation in der Familie! • Mediennutzungsverhalten in der Familie! • Allgemeines Familienklima! • Studie von Hurrelmann et al. „Leseklima in der Familie“ - 4 Lesetypen:! • Der erwartete Viel-Leser und der erwartete Wenig-Leser! • Beim unerwarteten Wenig-Leser lesen die Eltern zwar, aber nicht für das Kind beobachtbar! • Beim unerwarteten Viel-Leser lesen die Eltern nicht, aber das Familienklima zeichnet sich durch große Offenheit gegenüber den Dingen aus, die das Kind in die Familie trägt!

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Schule:

- es wird davon ausgegangen, dass die Schule einen entscheidenden Einfluss auf die Lesemotivation, das Leseverhalten und das Leseverstehen hat! Problemfelder:! • Zwei leitende Normen: Persönlichkeitsbildung und leistungsbasierte Selektion: Leistungs- und Konkurrenzsituationen die im Widerspruch zu freudvollen Lesen stehen -> Lesen als Zwang und Pflicht - negative Rückmeldungen haben ebenfalls ein negativen Einfluss auf das Selbstkonzept! • Außerdem: SuS verlieren schon zwischen 2. und 4. Klasse die Freude am DU! • Ein möglicher Grund: Lektüreauswahl durch Lehrkräfte, es werden eher außerschulische Interessen verfolgt! • Diskrepanz zwischen Schullektüre und privaten Lesevorlieben – Bedeutung der Textauswahl! • Methoden im Literaturunterricht! • Bedeutung der Lehrkraft – Problemfelder: Vorbildfunktion - fehlende Begeisterung, Eigene negative Einstellung zum Lesen, Mangelnde Überzeugung zur Wirksamkeit des Unterrichts, Geringes Wissen über die Lesevorlieben Fehlende Reflexion der eigenen Lesebiografie, Eigene Einstellung zum Fach und zum Lesen, Unzureichendes Textverständnis, Ungenügende Qualität der Instruktionen! Potentiale:! • großes Potential für die Lesemotivation, wenn…! • Betonung der Leistung minimieren! • SuS—zentrierter Unterricht! • kognitiv, affektiv und sozial unterstützende Lernumgebungen schaffen! • Autonomie gewähren! • übergeordnete Themen nutzen ! • an lebensweltliche Erfahrungen anknüpfen ! • interessante Texte offerieren! • Zusammenarbeit fördern! • individuellen Ausdruck zulassen! • Lesestrategien vermitteln! • Große Bedeutung der Leistungsrückmeldungen für lesebezogenes Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit! • Gelegenheit zum Lesen wichtig (Lesestrategien und Lektüreauswahl)! • Zugehörigkeitsgefühl zu Schule!

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Betonung der Leistungen minimieren; kognitiv wie affektiv passende und sozial

unterstützende Lernumgebung anbieten!

Effektiver Leseunterricht!

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Fertigkeiten und Strategien gleichermaßen vermitteln! Viel Zeit für Lesen und Schreiben! Vielfältige soziale Lehrarrangements! Modellieren des zu Lernenden! Überwachung der Anwendung! Individualisierung! Einbettung der Instruktion! Selbst- und Fremdeinschätzung! Unterstützung ! Klassenmanagement! Betonung selbstregulierten Lernens ! Motivierende Lernumgebung !

Lesesozialisationsinstanz peer-group • direkter Einfluss auf Lesemotivation und das verhalten! • indirekter Einfluss auf das Leseverstehen! • wichtige Impulse für intrinsische Motivation und Selbstwirksamkeit! • besondere Bedeutung: Gespräch über das Gelesene! • Zwei Funktionen:! • Freiräume schaffen und Probehandeln ermöglichen jenseits von leistungsorientierter Erwachsenenwelt! • Förderung von gesellschaftliche Teilnahmefähigkeit durch innovative Teilhabe an kollektiven Identitätsentwürfen! • Für die Lesesozialisation ist v.a. die Anschlusskommunikation relevant! • Bedeutun...


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