Paarund Familienpsychologie PDF

Title Paarund Familienpsychologie
Author Zariph Rubat
Course Psychologie
Institution Universität Zürich
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Description

Klinische Paar- und Familienpsychologie Ziele der Vorlesung • Kennen von Störungsmodellen und ihrer klinischen Relevanz." • Verständnis des interpersonellen Störungsverständnisses (Konzept der „we-disease“)." • Wissen zur Bedeutung der Partnerschaft für psychisches und physisches Befinden." • Kennen wichtiger familiärer Risiko- und Resilienzfaktoren für kindliche Störungen." • Wissen zu Folgen von Gewalt, Partnerschaftskonflikten und Scheidung für Erwachsene und Kinder." • Kenntnisse zu Interventionsmöglichkeiten (Prävention, Paartherapie, Kinder- und Jugendtherapien)." Inhalt der klinischen Paar- und Familienpsychologie"

• Teilgebiet der klinischen Psychologie" • Befasst sich mit der Rolle von Paar- und Familienbeziehungen für die Diagnostik, Klassifikation, Ätiologie, Pathogenese und Performanz von psychischen Auffälligkeiten und Störungen."

• Umfasst die Grundlagenforschung im Bereich der Entstehung und Aufrechterhaltung von Störungen im • • •

Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter, wobei der Bezug zu familiären Risiko- und Resilienzfaktoren im Vordergrund steht. (Interpersonelle Einbettung bleibt für psychische Störungen das ganze Leben sehr wichtig.)" Neben Individuen mit ihrer sozialen Einbettung sind auch gestörte Paar- und Familienbeziehungen Inhalt der klinischen Paar- und Familienforschung." Interventionsforschung bei diesen Zielgruppen im Bereich der Gesundheitsförderung/Prävention und Therapie." Ein Schwerpunkt der klinischen Paar- und Familienpsychologie bildet ein interpersonelles Verständnis von Störungen im Erwachsenenalter („we-disease“) und der Einbezug dieser Sichtweise in die Behandlung von diversen Störungen bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Paaren/Familien."

Teil 1.1 - Interpersonelles Störungsverständnis " Lernziele

• Merkmale und Facetten psychischer Störungen kennen und als Abweichung von einer Norm verstehen." • Störungsentstehung als Zusammenspiel von Vulnerabilität, Stress und mangelnden Ressourcen erklären können."

• Viele Kriterien für intime Partnerschaften kennen." • Die klinisch-psychologische Bedeutung der familiären Diversität und deren Rolle für die kindliche

Entwicklung kennen." • Nutzen und Kosten von Partnerschaften nennen können." • Definitionen (und dessen Problematiken) von Partnerschaftsstörungen und diagnostische Verfahren kennen." Weitere wichtige Themen: familiäre Diversität, Charakteristika von gestörten Partnerschaften"

• Merkmale psychischer Störungen"

- Stärkere Intensität der Symptome als üblich. (als Abgrenzung zum normalen Empfinden; z.B. -

überschüssige Angst- oder Stressempfindung bei Vortrag)" Längere Dauer der Symptome als üblich. (nicht nur eine einmalige bspw. überschiessende Stressreaktion)" Beeinträchtigen im Funktionsniveau. (bspw. berufliche oder akademische Einschränkungen)" Keine Kontrolle über Symptome. (Bewältigungsstrategien nicht ausreichend; persistierende Symptomatik)" Leidensdruck seitens des Patienten oder der Umwelt. (je nach Störung eine Seite mehr oder weniger)" Signifikante Abweichung vom Entwicklungsalter (Reifung). (hohe Variabilität der Norm)"

• Störung als Abweichung von statistischer Norm"

- Gauss’sche Normalverteilung" - grenzwertig = gewisse Symptome vorhanden, aber nicht alle eines Störungsbildes —> Auffälligkeit, aber nicht erreichen des Cut-Offs und somit Risikokind, bei denen besondere Vorsicht geboten ist, damit sie nicht in Pathologie übergehen (wieder normal werden oder volles Störungsbild entwickeln)"

• Auch normüberangepasstes Verhalten kann als gestört angesehen

werden, wenn die Individualität der Person nicht mehr erkennbar ist und aus dem überangepassten Verhalten für die Person und ihre

68% Normalität

grenzwertig

grenzwertig

Störung

Störung

-3SD

-2SD

-1SD

x

+1SD

+2SD

+3SD

Bezugspersonen Probleme entstehen. Somit ist es pathologisch überschiessendes Verhalten zu zeigen (bspw. zu viel Angst), wie auch zu wenig von diesem Verhalten (gar keine Angst). Das Bravheitssyndrom (überangepasstes Verhalten): bei den Eltern ganz brav und in anderen Kontexten überaggressiv und pathologisches Verhalten —> Wolf im Schafspelz."

• Facetten von Störungsaspekten"

- Verhaltensexzesse und -defizite findet man bei jeder

-

Störung. Verhaltenslücken sind nicht immer vorhanden (jedoch oft bei Missbrauch)." Verhaltensexzesse: überschiessend, also zu häufig, zu viel, zu lange (Intensität und Dauer)" Verhaltensdefizite: zu wenig (Assertivität = nie nein sagen und

Störungsaspekte

Verhaltensexzesse Zu häufiges oder zu intensives Auftreten eines Verhaltens (z.B. Aggression, Depression etc.)

Verhaltensdefizite

Verhaltenslücken

Zu seltenes oder zu geringes Auftreten eines Verhaltens (z.B. Assertivität, Sensitivität, Empathie, Aufmerksamkeit usw.)

Fehlende Verhaltensweisen im Verhaltensrepertoire (z.B. Wahrnehmungsdefizite, kognitive Defizite etc.)

sich nie wehren; wird vielleicht als angenehme Person empfunden, aber nicht gesundes Verhalten)" - Verhaltenslücken: Erleben, Verhalten und Fühlen sind im Vergleich zur Norm zu wenig oder zu viel —> Kompetenzen nicht ausgebildet, Verhaltensrepertoire nicht vorhanden " - Verhaltensdefizite werden oft passiv verstärkt, da das Umfeld nicht darauf reagiert. Man lässt jemanden bspw. mehr im Bett bleiben, weil man denkt er braucht das und es tut ihm gut, das ist jedoch nicht förderlich, sondern konditioniert das Verhalten. Nützlich wäre es, wenn man die Person extra aus dem Bett holen würde und etwas machen würde, so würden auch Verhaltensexzesse (bspw. klagen) abgeschwächt." - Auf Verhaltensexzesse reagiert das Umfeld und zeigt Empathie und Verständnis. Dies verstärkt die Symptomatik (operante Konditionierung) und somit sinkt sie nicht, sondern es kommt zu einer Chronifizierung."

• •



Eine Störung hat immer verschiedene Facetten (Exzesse, Defizite, Lücken) und muss in Interaktion mit der Umwelt (Mikro-, Meso- und Makrokontext) gesehen werden." Ökologischer Kontext von Störungen" Historischer Kontext

- Mikrosystem ist hochrelevant für Aufrechterhaltung von Störung" - Umweltbedingungen: bspw. Medien transportieren viele Informationen

(Bsp. ADHS: Prävalenz bei 5% aber bei Lehrpersonen und Eltern bei 30% —> Medienberichte verstärken dies noch mehr und jedes 2. Kind soll ADHS haben —> Abfärben auf Mikrosystem)" - Historischer Kontext: verschiedene Krankheiten, die gerade „boomen“; heute ADHS bei Kindern und bei Erwachsenen Asperger und Borderline % —> Gesellschaft formt Störungen aus und der gesellschaftliche Kontext bestimmt somit was störungsrelevant ist"

Modernes Störungsverständnis: Inzidenzformel nach Becker (1982)"

Nachbarschaft Freunde

Nationalität

Partner- Störung schaft Kultur

Familie

Mikrosystem

Umweltbedingungen

Religion

Mesosystem

(nach Bronfenbrenn

Makrosystem

06.09.20

- Die Inzidenz psychischer Störungen ist eine Funktion von Risikovariablen (oben) und Resilienzfaktoren (unten)."

- Diathese-Stress-Modell: Interaktion zwischen angeborener

• •

individuelle Vulnerabilität

Stressoren

(genetische Disposition, Schwangeroder Geburtskomplikationen) negative Produkte der Lerngeschichte

x

(Alltagsstress, kritische Lebensereignisse, Kumulation)

Vulnerabilität, Lerngeschichte und Stressoren. Wenn man Inzidenz ein Risikogen hat, muss man nicht unbedingt diese psychischer = f Interne Ressourcen Externe Ressourcen Störungen (Selbstwert, Kompetenzen, Unterstützung, Krankheit bekommen, sondern die Lebenssituation ist + (soziale Bindungssicherheit, KontrollFreundesnetz, Schulklima, überzeugungen, Attributionsstil, günstige Wohnumgebung) mitentscheidend." Informationsverarbeitung, Intelligenz etc.) - Gewisse Stressoren sind normativ, d.h. alle erleben diese Phasen (bspw. Pubertät oder Schuleinstieg)." - Je mehr positive interne Ressourcen vorhanden sind, desto stärker wird das Risiko gepuffert und beeinflusst den Verlauf." - Externe Ressourcen helfen zusätzlich den Verlauf zu puffern. "

Die Konkordanz bei monozygotischen Zwillingen liegt bei den meisten Störungen bei maximal 50%. Erst die Interaktion zwischen Genen und der Umwelt ruft eine Störung hervor." Störung als Interaktion verschiedener Faktoren% Störungen sind immer Interaktionen zwischen diesen Faktoren. Es ist ein Wechselspiel dieser Einflüsse. Die Eltern/Familienmerkmale sind am entscheidendsten bis im Alter von 12 Jahren. Kindmerkmale Danach verliert es deutlich an Wichtigkeit, die Chance den Kindern etwas mitzugeben ist dann vertan. Kinder orientieren sich dann mehr an den Peers % PeerEltern/Familien—> Zeitfenster/ sensible Phasen. Berufliche & schulische Bedingungen sind Merkmale Einflüsse wichtig ab dem 6. Lebensjahr bis je nachdem wie lange man in der Schule ist. Peers ab 12. Lebensjahr, also wichtigerer Sozialisationsfaktor als Eltern." Schulische Bedingungen

2



Familiäre Faktoren können sein:"

- Prädisponierende Bedingungen (genetische und angeborene Vulnerabilität, Sozialisationsprodukte) (entwickeln Potenzial für Störung aber nicht alleine wichtig, sondern auch Umwelt)"

- Akquisitionsbedingungen (Ätiologiefaktoren)" - Auslösende Bedingungen (Anstoss für Störungsgenese)" - Performanzbedingungen (Störungsaufrechterhaltung) (Reaktion auf Verhaltensexzesse % —> Chronifizierung und Aufrechterhaltung)"

• Diathese-Stress-Modell psychischer Störungen"

Symptomentwicklung

- Rote Linie = kritische Schwelle für Dekompensation (Störung

Klassenwechsel

wird dann auch von der Umgebung wahrgenommen)"

- In der Pubertät nimmt der Stress massiv zu. Je nachdem findet man dann eine Strategie, um das Stressniveau wieder zu senken und dann kann man immer noch nahe an der kritischen Linie sein, wobei ein neuer Stressor reicht um eine erneute Dekompensation auszulösen (= Rückfall). Wenn man gar keine Strategie findet und nichts passiert, kommt es zu einer Chronifizierung."

Chronische destruktive Konflikte der Eltern Lebensphasenstress (z.B. Pubertät; erste Beziehungsabbrüche) Lebensgeschichtlicher Stress (inkonsistente, verwöhnende Erziehung, mangelnde Wärme) Genetische und angeborene Vulnerabilität

• Je mehr Risikofaktoren, desto höheres Störungsrisiko%

90 80

Angaben in %



85 79.1

76.3

70 Ab 4 Risikovariablen steigt das Störungsrisiko stark an und bei mehr als 4 gibt es 60 50 einen Switch von mehr unauffälligen Kindern zu mehr auffälligen Kindern. Diese 40 30 Akkumulation von Risikofaktoren ist linear verantwortlich für das Störungsrisiko. Oft 20 10 genügen die internen Ressourcen bei 1 oder 2 Risikofaktoren, um die Störung 0 1 abzuwenden." Bei schweren Traumatisierungserfahrungen (bspw. Vergewaltigung, Tod nahestehender Personen, Mord, … —> extremste Traumatas)% Bei mehr als 28 traumatischen Erlebnissen (ob im gesamten Leben oder im letzten Jahr) ist das Risiko an einer Störung zu erkranken bei 100%." 69.3

52.3 47.7

53.8 46.2

30.7

23.8

20.9

15

• „Das komplizierte Zusammenspiel von Bedingungsfaktoren und die

• • • •

systemischen Wirkungen lassen keine stringente Kausalkette als Erklärungsmodell für die Entstehung von pathologischen Phänomenen zu.“ (Multikausale Faktoren, die im Zusammenspiel wirken; früher korrelativ.)" Äquifinalität: Viele Bedingungen und viele Entwicklungswege führen zu der gleichen Störung." Multifinalität: Gleiche Bedingungen können zu unterschiedlichen Störungen führen. —> realistischer" Innerhalb der verschiedenen Risiko- und Resilienzfaktoren kommt der familiären Sozialisation die wichtigste Bedeutung zu. (Wichtigste Ressource (lebenslang) wenn die Familie funktional ist. Wenn jedoch dysfunktional, ist es der wichtigste Risikofaktor.)" Verschiedene familiäre Risikofaktoren für psychische Auffälligkeiten"

- Familenkonflikte, psychische Erkrankung der Eltern, Konflikte in der Familie der Eltern,

Unzufriedenheit in der Partnerschaft sind alles Risikofaktoren (absteigend geordnet von OR 4.97-2.75)."

- Längsschnitt-Studie über 13 Jahre." - Familienkonflikte: wenn sie auftreten, sind bei Jugendlichen mehr psychische Auffälligkeiten zu beobachten und zwar 5mal mehr!"

- Sehr bedeutsame Prädiktoren im Zusammenhang mit familiären Risikofaktoren in Bezug auf das Befinden der Kinder."

- Zirkuläre Interdependenz der Variablen kann nicht an einem Startpunkt festgemacht werden, sondern kann ganz verschieden auftreten."



Zusammenfassung:" Eine Störung bildet immer eine Interaktion von Kindsvariablen mit Umweltvariablen ab. Innerhalb der Umweltvariablen spielen familiäre Variablen eine zentrale Rolle.

Schwieriges Kindsverhalten

Inadäquatere Erziehung

Destruktive Konflikte in der Partnerschaft

Schlechtes psychisches und physisches Befinden Geringe Sensitivität für das Kind und seine Bedürfnisse

3

Teil 1.2 - Interpersonelle Sicht von Störungen im Erwachsenenalter:" Lernziele:

Störungsmodelle und ihre klinische Relevanz beschreiben und unterscheiden können." Konzept der „We-Disease“ mit Hilfe von Studienergebnissen plausibel erklären können." Protektive Faktoren von Partnerschaft auf das psychische und physische Befinden erläutern können." Hauptannahmen des systemisch-transaktionalen Stressmodells kennen." Die Bedeutung der Partnerschaftsqualität/Kommunikation/Sexualität bei verschiedenen Störungen kennen (Depression, Essstörung, Angststörung)." • Mögliche Problematiken der Unterstützungshandlung in Partnerschaften kennen." Weitere wichtige Themen: dyadisches Coping, „Expressed emotion“"

• • • • •

• Was bedeutet die Komponente „bio“ des biopsycho-sozialen Modells?"

- Genetische Vulnerabilität" - Biologische Konstitution" - Biologische Prozesse (Neurotransmitter) bei

Störungsmodell

Medizinisches Der Patient hat die KrankheitsStörung. modell

Die Störungsursachen liegen im Patienten.

psychischen Störungen"

• Was bedeutet die Komponente „psycho“ des biopsycho-sozialen Modells?"

- Psychische Prozesse, welche für die Entwicklung von Störungen eine Rolle spielen (Konstrukte)."

- Psychische Prozesse während der Störung

Bio-psychosoziales Störungsmodell

(dysfunktionale Informationsverarbeitung, ungünstiger Attributtionsstil, externale Kontrollüberzeugungen, negative Erwartungen, dysfunktionale Einschätzungen)"

• Was bedeutet die Komponente „sozial“ des biopsycho-sozialen Modells?"

Störung als „we-disease“

- Psychosoziale Faktoren spielen eine Rolle für -

-

Annahme

angeborene Bedingungen (Armut, Konflikte, etc.)." Sterssoren sind häufig psychosozial (Verlust von geliebten Menschen, Kränkungen/Verletzungen, Blossstellungen durch andere, Trennung/Scheidung, Abwertungen/Erniedrigungen, negativer Eindruck bei anderen in Leistungssituationen)" Soziale Unterstützung durch andere."

Konsequenzen Die Behandlung erfolgt patientenzentriert mittels Medikamenten oder Individualtherapie.

Eine Störung wird auf Berücksichtigung verschiedene Ursachen von Ressourcen und deren Zusammenspiel und Einbezug zurückgeführt. interpersoneller Interaktion von Aspekte in die genetischen, biologischen, Therapie (z.B. psychologischen und soziale sozialen Aspekten. Unterstützung) Einbezug beider Eine Störung wird als Partner in die Begemeinsames Problem des Paares gesehen, handlung. Der Partner als gemeinsame wird nicht nur als Aufgabe. Beide leiden, Unterstützender beide können aber auch gesehen, sondern zur Bewältigung ebenfalls als zu beitragen. Unterstützender.

• Am stärksten hat in der Forschung und in der Praxis die soziale Unterstützung an Beachtung •

gefunden." Partnerschaft als Protektivfaktor%

Oft reicht es aus eine Person zu haben, die einem helfen kann und tragen kann. Wenn kein Partner vorhanden ist, dann sind Freunde und Familie wichtiger."

- Schutzfunktion des Beziehungsstatus%

In Partnerschaft lebende Menschen haben:" • Geringeren Nikotinkonsum und gesünderen Lebensstil" • Geringeres Risiko für akute und chronische Krankheiten (Grippe, Krebserkrankung, Herzinfarkt)" • Niedrigere Mortalitätsraten, 50% niedriger bei Frauen und 250% bei Männern " • Sehr grosser, markanter Effekt auf Gesundheit und Langlebigkeit —> bessere Befindlichkeit mit einem Partner."

- Meta-Analyse: Mortalitätsrisikofaktoren%

Strength and Strain Model of Marstall Quality and Physical Health: Verbindende längere Partnerschaft steht im Vordergrund."

- Michigan Herzinfarkt-Studie: In den 48 Monaten nach einem schweren Herzinfarkt starben 30% der Patienten in glücklichen und 55% der Patienten in unglücklichen Beziehungen.% —> Bessere Überlebenschancen wenn in einer guten Beziehung."

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- Zusammenhang zwischen Partnerschaftsqualität und Befinden%

In jungen Gruppen lassen sich noch wenige Effekte finden, da dort noch andere Effekte, wie bspw. das soziale Netz und so mitwirken. Partnerschaft gewinnt aber später immer mehr an Bedeutung: 70-Jährige profitieren sehr von einer guten Beziehung. Das Befinden ist schlechter, umso schlechter die Ehe wahrgenommen wird."

- Gründe für die Bedeutung der Partnerschaft"

• Interdependenz der Partner" • Unterstützungsprozesse in der Partnerschaft (dyadisches Coping)"

• Interdependenz in der Partnerschaft" - Befinden gemäss dem systemisch-transaktionalen Modell (STM)% Es geht einem nur so gut, wie es dem Partner geht. Deshalb hat man grosses Interesse daran, dass es dem Partner gut geht, damit Befinden es einem selber auch gut geht. Also nicht nur altruistisches Modell, von sondern auch egoistisch —> Interdependenz. Wir —> We-Disease = Partner A Wir als Paar, als neue Entität"

Befinden von Partner B

- Hauptannahmen des STM"

• Der Stress des einen ist immer auch der Stress des anderen in verbindlichen Partnerschaften." • Partnerschaftsqualität und Befinden von Personen in Partnerschaften beeinflussen sich gegenseitig (Interdependenz)." • Personen in Partnerschaften teilen ihren Stress, Auswirkungen auf beider Befinden ist die Folge." • Paaren stehen jedoch auch mehr Bewältigungsressourcen zur Verfügung (dyadisches Coping). "

- Interdependenz von Gesundheitsverhalten"

• Partner nähern sich in ihrem Gesundheitsverhalten mit der Zeit an." • Wahrscheinlichkeit einer Grippeimpfung steigt bei Männern um 60% wenn sich ihre Partnerin impfen lässt, gegenüber 21% wenn sie sich nicht impft." • Aufhören mit Rauchen (58% Männer und 52% Frauen)." • Einschränkung des Alkoholkonsums (85% Männer und 35% Frauen)."

- Interdependenz bezüglich Symptomatik%

1-Jahres-Längsschnitt-Studie (N = 758 Paare)" • Angst, Depression und Schlafstörungen hängen bei beiden Partnern signifikant zusammen." • Angst- und Depressionswerte des Mannes zu t1 hatten einen stärkeren Einfluss auf die Angst und Depression der Frau zu t2 als umgekehrt. (Oft zu finden, dass Männer stärkere Effekte auf Frauen haben (sind sensitiver und Männer robuster))" • Beide Partner zeigten zudem bei höherer Depression und Angst zu t1 eine kürzere Schlafdauer zu t2." • Patienten, welche den Krebs überlebten, waren zu t2 4.27 mal häufiger depressiv, wenn ihr Partner zu t1 hohe Werte bezügli...


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