Title | Parasitologie |
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Course | Hygiene und Mikrobiologie |
Institution | Justus-Liebig-Universität Gießen |
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Zusammenfassung MiBi Endspurt Klinik...
Parasitologie
einzellige Protozoen, Würmer, Gliederfüßer Parasit= Organismus, der auf Kosten des Wirts lebt und pathogene Eigenschaften hat, ernährt sich von Körpersubstanz, Körpersäften, Darminhalt
Protozoen =frei oder parasitisch lebende einzellige Eukaryoten geschlechtlich oder ungeschlechtliche Vermehrung i.d.R. von Arthropoden übertragen durchlaufen Entwicklungszyklus letztes Stadium pathogen für Menschen 4 Gruppen: 1. Flagellaten eine oder mehrere Geißeln 4 Gattungen 1. Trichomonas (extraintestinale Flagellen) vaginalis: 5 Geißeln vorne, 4 frei, 5. bildet undulierende Membran besitzt statt Mitochondrien Hydrogenosomen anaerob: H2, CO2 und ATP Vermehrung: Teilung 3 bekannte Arten, vaginalis pathogen! Klinik: Urogenitalinfektionen (Trichomonadenkolpitis), akute Vulvovaginitis, Dysplasien der Vaginalschleimhaut, beim Mann inapparent, erleichtern HIV-Transmission Nachweis: akute Phase: mikroskopisch aus Genitalsekret, chronische Phase: Anzüchtung oder PCR Therapie: Nitroimidazole (Metronidazol), Sexualpartner mitbehandeln! Epidemiologie: Mensch zu Mensch durch Geschlechtsverkehr Prophylaxe: Safer Sex 2. Giardia (intestinale Flagellen) duodenalis: 8 Geißeln, urtümliche Eukaryoten Trophozoit: 2 Kerne und vier Geißelpaare; Zyste: vier Kerne und keine Geißeln keine Mitochondrien anaerob Entwicklungsstatus: Zyste oral aufgenommen Trophozoit im Dünndarm Vermehrung durch Zweiteilung Klinik: Übelkeit, Diarrhoe, Malabsorption, Steatorrhoe, Abdominalbeschwerden, hauptsächlich Kinder Pathogenese: auf Schleimhaut Trophozoit Malabsorption und Steatorrhoe, Saugscheibe heftet an Schleimhaut Malabsorption und Zerstörung der Mikrovilli, Mangel an Gallensalzen, da er sich davon ernährt, bacterial overgrowth, Immunreaktion Entzündung
Nachweis: mikroskopisch: Zysten im Stuhl, Trophozoiten in Dünndarmsekret und bei Diarrhoe, Antigennachweis im Stuhl (EIA), PCR Therapie: Nitroimidazole (Metronidazol, Ornidazol, Tinidazol) Epidemiologie: weltweit, über kontaminiertes Wasser/ Nahrungsmittel durch Zysten, v.a. Kinder, 1000 Erreger reichen für Infektion Prophylaxe: Lebensmittelhygiene verbessern, Trinkwasseranlagen sanieren 3. Trypanosoma (Blut- und Gewebeflagellen) eine Geißel an Kinetoplast 4 verschiedene Formen: 1. Trypanosoma brucei für Mensch pathogen: rhodesiense und brucei gambiense Entwicklung: Überträger TsetseFliege Vermehrung an Einstichstelle Blut Lymphe ZNS oft jahrelang im Blut persistierend, unterläuft Immunsystem des Wirts Klinik: Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) Nachweis: mikroskopisch im Blut, Lymphknotenpunktat oder Liquor Therapie: rhodesiense: Suramin und Melarsoprol; gambiense: Pentamidine und Eflornithine Epi: West/ Ost und Zentralafrika, Überträger ist Tsetse-Fliege Prophylaxe: Insektenrepellents verwenden, Kleidung abdecken, Autoinnenräume mit Desinfektionsmittel besprühen, Tsetse-Fliege fangen 2. Trypanosoma cruzi Übertragung durch Raubwanzen, Reservoir Haus- und Wirbeltiere, Mikroläsionen der Haut gelangt infektiöser Wanzenkot in Mensch glatte Muskulatur und Neuroglia Klinik: Chagas-Krankheit Nachweis: mikroskopisch in akuter Phase, Xenotest, chronische Phase: Serologie: EIA, PCR Therapie: Nifurtimox, Benznidazol Epi: Süden USA, Argentinien und Chile, CAVE: Kinder
Prophylaxe: Bekämpfung der Raubwanze
4. Leishmania (Blut- und Gewebeflagellen) ovale Zellen mit Kern und Kinetoplasten, eine Geißel, ein Mitochondrium, im Endwirt: obligat intrazellulär und unbegeißelt! Klassifikation: Isoenzym- oder DNA-Analyse Entwicklungszyklus: Vermehrung im Vektor, Mückenstich in Mensch Aufnahme von Makrophagen Vermehrung und Zerstörung der Wirtszelle Klinik: viszerale und cutane Leishmanose Nachweis: mikroskopischer Nachweis direkt oder Blutausstrich, Anzucht, PCR, Serologie Therapie: Amphotericin B, 5-wertiges Antimon, Pentamidin, viszeral: Miltefosin Prophylaxe: Bekämpfung der Vektoren 2. Rhizopoden (Amöben) keine Mitochondrien, ständige Formveränderung Klassifikation: Darmamöben und freilebende pathogene Amöben pathogene Darmamöben: Entabmoeba histolytica: o einzig bekannte pathogene Darmamöbe o 3 Formen: vierkernige Zyste, Minutaform, Magnaform o Entwicklungszyklus: Zyste oral aufgenommen Dickdarm Minutaform Magnaform Vermehrung dringt in Gewebe ein und lysiert dieses Diarrhoe kann auch ins Blut gelangen o Klinik: Amöbenruhr: intestinal: Diarrhoe, Kolitis; extraintestinal: Leberabszesse, Peritonitis o Nachweis: intestinal: mikroskopisch Magnaform im körperwarmen Stuhl, nichtinvasiv nur Zysten, extraintestinal: Serologie: AK, ELISA oder PCR, Endoskopie mit Erreger in Biopsie o Therapie: Metronidazol, Nachbehandlung mit Paromycin oder Diloxanid-furoat o Krankheitsfolgen: Leberabszess hohe Letalität bei Nichterkennung o Epi: weltweit, besonders in tropischen Gebieten o Prophylaxe: Trinkwasser abkochen, kein Speiseeis, Salat oder ungeschältes Obst freilebende pathogene Amöben o Klassifizierung: Naegleria, Balamuthia, Acanthamoeba o Klinik: sklerosierende Keratitis, primäre Amöbenmeningoenzephalitis (PAM), subakute und chronische Amöbenenzephalitiden
o Nachweis: direkter Erregernachweis oder Kultur, Liquor, IFT, PCR o Therapie: Meningoenzephalitis: keine kausale Therapie: Kombi Miconazol, Rifampicin und Miltefosin oder Pentamidin in Kombi mit Azolen und Amphotericin B; Keratitis: lokale Antiseptika Chlorhexidin, Polyhexamethylen-Biguanid (PHMB) und Propamidin-Isoethionate o Epi: weltweit, bei Immunsuppremierten 3. Sporozoen humanpathogene: Parasiten im Blut und Gewebe Bewegung schlängelnd durch Rückstoß Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Vermehrung infektiöse Form: Sporozoit Toxoplasma gondii o Mensch als Zwischenwirt, Endwirt Katze o 3 Phasen: enteroepitheliale Phase: beide Vermehrungsformen in Darmepithel der Katze Oozysten im Katzenkot exogene Phase: Oozysten 2 Sporozysten in feuchter Umgebung bis zu 5 Jahre infektiös extraintestinale Phase: gelangen in Zwischenwirt Vermehrung in Muskel, ZNS Pseudozysten mit Dauerform o Klinik: 1. postnatale: inapparenter Verlauf, grippeähnliche Symptome 2. reaktivierte: immungeschwächte Patienten reaktivierte Pseudozysten neue Infektion 3. konnatale: Abort, schwere Fetopathien, Entwicklungsstörungen o Nachweis: AK, IgM und IgG, PCR, Erregeranzucht, Tierversuche o Therapie: Pyrimethamin mit Sulfonamiden, während Schwangerschaft: Spiramycin o Epi: kontraminierte Salate, Gemüse, rohes Fleisch, mehr als 50% Erwachsene infiziert, 20-40% der Frauen, nur Erstinfektion während Schwangerschaft führt zu konnataler Toxoplasmose 50% Erstinfektion wird Fetus infiziert o Prophylaxe: kein rohes Fleisch oder Gemüse, Salate verzehren, Schwangere bewusster Umgang mit Katzen o Meldepflicht! nichtnamentlich (konnatale) Plasmodium o Erreger der Malaria von Anophelesmücke übertragen o 5 humanpathogene Arten bekannt: falciparum, vivax, ovale, malariae, knowlesi o Entwicklungszyklus: mit Generationswechsel und obligaten Wirtswechsel, asexuell im Mensch, sexuell in Mücke
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asexuell: 2 Stadien: Vermehrung in Leber und Vermehrung in Erythrozyten 1. weibliche Mücke entlässt Erreger (Sporozoit) in Mensch 2. 45 min. gelangen in Leber (Hepatozyten) Teilung und Entwicklung zu Schizonten 3. zerfallen zu mehreren Merozoiten, nach 1-6 Wochen verlassen sie Leber und dringen in Erys ein 4. Trophozoit von nun an (ab hier Identifikation von verschiedenen Formen) Schizonten entwickeln sich Merozoiten (Schizogonie) Fieber Schizogoniezyklen: 72 Std. Rhythmus bei Malariae, 48 Std. bei ovale und vivax, 24 Std. bei knowlesi alle 1-3 Tage Fieberschübe, bei falciparum Fieber dauerhaft, da keine Synchronisation nach mehreren Zyklen: Makrogametozyten und Mikrogametozyten sexuell: Gametozyten in Mitteldarm der Mücke Mikrogameten Makrogamet aus Makrogametozyten, welche von Mikrogameten befruchtet werden Zygote (Ookinet) in Magenwand Oozyste asexuell in Sporozoiten verteilen sich, auch in Speicheldrüse Klinik: Malaria tertiana (1 fieberfreier Tag) und quantana (2 fieberfreie Tage) Pl. knowlesi: tägliche Fieberschübe mit Cephalgien, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Tachypnoe und Tachykardie Malaria tropica: kontinuierliches und unregelmäßiges Fieber zerebrale Symptome Schutz vor Malaria: Sichelzellanämie, Glucose-6-PhosphatDehydrogenase-Mangel, fehlendes „Duffy“-Blutgruppenantigen Nachweis: mikroskopisch Giemsa gefärbter Ausstrich oder dicker Tropfen, Antigennachweis (HRP2 oder LDH, Aldolase oder LDH), PCR, chron: serologischer Nachweis Therapie: gegen Schizonten, da diese Symptome verursachen Folgen: Pl. vivax und ovale: Hypnozyten im ungeschlechtlichen Zyklus in Leber nach Jahren Rückfall möglich Verhinderung durch Behandlung mit Primaquin Malaria tropica: hohe Letalität, Ery-Aggregatbildung Mikrozirkulationsstörungen (Hepatomegalie, Splenomegalie, petechiale Einblutungen, Milz schwärzlich gefärbt) Epi: häufigste Infektionskrankheiten der Erde Prophylaxe: Expositionsprophylaxe: Fliegengitter, Netze, Repellents, Chemoprophylaxe, KEINE Impfung
o Meldepflicht! nicht namentlich
Cryptosporidium o obligat, intrazellulärer Schleimhautparasit o parvum: von Tieren übertragen Entwicklungszyklus: fäkal oral durch Oozysten mit Wasser Dünndarm Sporozoiten sexuell und asexuell zu Oozysten Ausscheidung mit Stuhl Klinik: Diarrhoe, Abdominalkrämpfe, schwerer Verlauf bei Immungeschwächten, hohe Flüssigkeitsverluste Nachweis: mikroskopisch im Stuhl, ELISA für Antigen-Nachweis, PCR Therapie: keine Kausaltherapie, Rifaximin und Paromomycin und Azithromycin Epi: weltweit, Tier zu Menschen, 300-100 Oozysten Prophylaxe: entsprechende Hygiene, Verbesserung der Trinkwasserversorgung Meldepflicht: namentlich! o hominis: überwiegend bei Menschen o Übertragung meist durch kontaminiertes Wasser
Helmithen
= parasitisch lebende Würmer, mehrzellig, zugehörig zum Tierreich humanpathogen: o Plathelminthes: Trematoden (Saugwürmer, Egel), Zestoden (Bandwürmer) o Nemathelminthes: Nematoden (Fadenwürmer) Wurmbefall = Infestation, Invasion= Eindringen, Präpatenzzeit= Zeit zwischen Infektion und Geschlechtsreife des Wurms CAVE nicht Inkubationszeit! Lebenszyklen: Endwirt, Zwischenwirt, Hauptwirt, Nebenwirt, Fehlwirt Nachweis: vollständige Würmer, Teilen davon, Larven oder Eier
Trematoden (Saugwürmer, Egel) besitzen Saugnapf mit Mundöffnung blind endendes Darmsystem Zwitter (Ausnahme: Schistosoma) außer Endwirt meist auch Zwischenwirt (Ausnahme: Schistosoma) humanpathogene: Schistosomatidae, Ophoistorchiidae, Dicrocoeliidae, Fasciolidae, Paragonimidae Entwicklungszyklus: Eier Wimpernlarven (Mirazidien) in Zwischenwirt ungeschlechtlich zu Ruderschwanzlarven (Zerkarien) können direkt in Endwirt Metazerkarien Endwirt infiziert durch Aufnahme eines zweiten Zwischenwirts Schistosomatidae getrenntgeschlechtlich, Pärchenegel Klassifikation: haematobium, mansoni, japonicum, mekongi, intercalatum
Entwicklungszyklus: Eier von Endwirt im Wasser Mirazidien in Zwischenwirt, ungeschlechtliche Vermehrung Gabelschwanzzerkarien Schistosomulum, können menschliche Epidermis durchdringen über Vene in Pfortadersystem Pärchenegel in Zielorganen dann geschlechtsreif Eier in Endkapillaren (A. mesenterica inferior), eigentliches pathogene Agens! Ausscheidung über Kot und Urin Klinik: Bilharziose Nachweis: Eier im Stuhl oder Urin, teilweise in Bioptaten Therapie: Praziquantel außer in Frühphase Epi: Afrika, Asien, Südamerika Prophylaxe: kein Baden in natürlichen Gewässern, Trinkwasserhygiene, Bekämpfung der Wasserschnecke sehr wirksam, aber andere Bewohner gehen auch zugrunde
andere Trematoden Leberegel: o inhomogen, o Leber und Gallenwege befallen o Ophistorchiidae, Dicrocoeliidae, Fasciolidae o Klinik: Symptome nur bei massivem Befall o Nachweis: Eier im Stuhl, Gallensekret, Duodenalsaft, ggf. AK-Nachweis o Therapie: Praziquantel, Fasciola hepatica: Triclabendazol o Prophylaxe: kein roher Fisch, Leber, ungekochte Wasserkresse Darmegel: o größter humanpathogener Egel o befällt Duodenum Diarrhoe, Hämorrhagien, Schleimhautulcera o Nachweis: Eier im Stuhl, klinische Symptome, AK-Nachweis (EIA) o Therapie: Praziquantel Lungenegel: o Ost-Südostasien o über rohes Fleisch von Süßwasserkrabben und -krebsen o Klinik: Lungenbefall: TCB-ähnliche Symptome, Darmbefall: Diarrhoe, Tenesmen; ZNS: Meningitis, Enzephalitis, Epilepsie; Herzbefall: oft tödlich; Hautbefall: subkutane Granulome o Nachweis: Eier im Sputum, serologisch (EIA, IFT) o Therapie: Praziquantel, Triclabendazol o Prophylaxe: kein rohes Krabben- oder Krebsfleisch Zestoden (Bandwürmer) besiedeln Darm endoparasitär Saugnapf (Skolex) und Hakenkranz (Rostellum), Bandwurmglieder (Proglottiden, jedes enthält einen Uterus) als Kette (Strobila) bis zu 20m, Zwitter, benötigen Zwischenwirt Diphyllobothrium (Fischbandwurm) größter Parasit des Menschen Übertragung: roher Süßwasserfisch Klinik: meist symptomlos, 2% Vit-B12-Mangelanämie Nachweis: Eier, Proglottiden im Stuhl
Therapie: Praziquantel, Niclosamid Prophylaxe: Fisch bei -18 Grad über 24 Std. einfrieren oder garen
Taenia saginata (Rinderbandwurm) kann bis 20 Jahre alt werden Kopf mit 4 Saugnäpfen, kein Hakenkranz Endwirt: Mensch Rind als Zwischenwirt Klinik: symptomlos, während Wachstum beim Menschen zu starken Hungergefühlen, Gewichtsverlust und Diarrhoe Nachweis: Eier im Stuhl, mikroskopische Untersuchung der Proglottiden Therapie: Praziquantel, Niclosamid Prophylaxe: kein rohes Fleisch, tieffrieren oder garen macht Finnen unschädlich Taenia solium (Schweinebandwurm) kann bis zu 20 Jahre alt werden Kopf mit 4 Saugnäpfen und Hakenkranz 3-7 m im Darm des Menschen Mensch kann auch Zwischenwirt sein Klinik: symptomlos, Mensch als Zwischenwirt Zystizerkose Nachweis: Proglottiden, bildgebende Verfahren: Finnennachweis Therapie: Praziquantel, Albendazol mit Kortikosteroiden bei Neurozystizerkose Prophylaxe: kein rohes Fleisch, tieffrieren und garen Echinococcus granulosus (Hundebandwurm) klein, bis zu 6mm 4 Saugnäpfe und einen Hakenkranz 3-4 Proglottiden Endwirt: Hund (selten Katze) bis zu 100000 Mensch selten als Zwischenwirt, nie Endwirt nur in Griechenland und Dalmatien in Europa Klinik: zystische Echinokokkose kaum Symptome, da nur sehr langsame Entwicklung Der Hydatiden (Entwicklung aus 6-Haken-Larve Blase) bei Ruptur der Hydatide anaphylaktischer Schock, austretende Flüssigkeit, Tod Nachweis: bildgebende Verfahren Nachweis von Echinokokkusblasen, IHA, IFT, ELISA, Western Blot, negatives serologischen Ergebnis schließt Erkrankung nicht aus Therapie: watch-and-wait bei inaktiven Zysten, OP bei Hydaitiden Prophylaxe: füttern Haustiere nur mit gegartem Fleisch, Wurmkuren Hund und Katze Meldepflicht: nichtnamentlich meldepflichtig! Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm) kleiner Bandwurm (3-5 Proglottiden) nur auf nördlicher Hemisphäre Deutschland: Seuche nimmt zu Endwirt Fuchs, Zwischenwirt Mäuse und Nager durch Waldbeeren Klinik: alveoläre Echinokokkose, keine Blase bei Mensch, sondern schlauchförmiges, alveoläres Gebilde befällt und zerstört Organ und Nachbarorgane, ähnlich wie langsam wachsendes Karzinom mit Metastasen
Nachweis und Therapie: wie Hundebandwurm, nur meist keine OP möglich, Benzimidazole (Mebendazol, Albenzazol) Prophylaxe: Köder mit Praziquantel, Früchte und Gemüse waschen, Hände waschen, Füchse fernhalten, Hunde, die jagen mit Praziquantel behandeln
weitere Bandwurmarten Hymenolepis nana (Zwergbandwurm) o 9cm kleinster Bandwurm des Menschen o Klinik: unauffällige, gastroenterologische Symptome o Therapie: Praziquantel, Niclosamid, Nitazoxanid Hymenolepis diminuta (Rattenbandwurm) o Endwirt Ratten und Mäuse, Zwischenwirt Insekten o Mensch infiziert sich an Zwischenwirt o s.o. für Therapie, Klinik Nematoden (Fadenwürmer) langgestreckte, runde Würmer, schlängelnde Fortbewegung bis zu 1m getrenntgeschlechtlich haben Intestinaltrakt und Nervensystem Entwicklungszyklus muss Wirtswechsel stattfinden Enterobius vermicularis (Madenwurm) einer der häufigsten Verursacher von Infektionskrankheiten 2-12 mm, 100 Tage Lebenserwartung Präpatenzzeit: 2 Wochen Klinik: Enterobiose meist harmlos, starker Befall Entzündung der Geschlechtsorgane, Darmentzündungen, Appendizitis, Peritonitis, Analpruritus Nachweis: Eosinophilie, Erhöhung des IgE, Klebestreifenabklatsch (Wurmeiernachweis) Therapie: Mebendazol, Albendazol, Pyranthel, nur auf adulte Würmer und Rezidive Prophylaxe: Hygienemaßnahmen Ascaris lumbricoides (Spulwurm) 25-40 cm, 1-1,5 Jahre Lebenserwartung Präpatenzzeit: 3 Monate Klinik: Askariose meist latent, manchmal: abdominelle Beschwerden, Larven in Lunge Husten, Dyspnoe, Fieber, Kinder Malabsorption, Wurmileus, Blockaden in Organen (Galle, Pankreas etc.) Nachweis: Eosinophilie mit IgE, Wurmeier im Stuhl, Abgang ganzer Würmer, zufällige Entdeckung durch Röntgenbilder oder Endoskopien Therapie: Albendazol, Mebendazol, Ivermectin oder Pyrantel, bei Ikterus oder Lumenverlegung OP Prophylaxe: Sorgfältige Reinigung von Salat, Obst, Gemüse, Gegenden mit biologischem Dünger Ancylostoma duodenale (Hakenwurm) 8-12 mm 4-7 Jahre Lebenserwartung
Präpatenzzeit: ca. 6 Wochen Klinik: Ancylostomatidose (Hakenwurmerkrankung) Juckreiz, Hauteffloreszenzen, Rötung an Eintrittsstelle, Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Eisenmangelanämie Nachweis: Eier im Stuhl Therapie: Albendazol, Mebendazol, Pyrantel Epi: tropischen und subtropischen Gebieten, meist Eindringen über Füße Prophylaxe: hygienisches Verhalten, Tragen von festen Schuhen
andere Ancylostomatidae Mensch als Fehlwirt für tierpathogene Erreger Gänge bilden und vertrocknen Larva migrans cutanea durch A. braziliense und A. caninum Stongyloides stercoralis (Zwergfadenwurm) 2-2,5 mm Präpatenzzeit: weniger als 17 Tage Larven auch saprophytär im Freien überlebensfähig Klinik: Larva-currens Symptomatik 10cm/h durch Haut racing larva; massiver Befall: Pneumonie, chronische Bronchitis, akute Atemnotanfälle; Immungeschwächte heftiger Darmbefall (chron. Strongiloidiasis), Gefahr eines Hyperinfektionssyndroms Nachweis: mikroskopisch Direktnachweis der Larven in Körpersekreten oder Stuhl Therapie: Ivermectin, Albendazol Epi: hauptsächlich in feuchtwarmen Gebieten Prophylaxe: hygienisches Verhalten, feste Schuhe Trichinella spiralis 1,2-3,5 mm, Weibchen ist vivipar (keine Eier, sondern lebende Larven) Lebenserwartung: 1 Monat Präpatenzzeit: 2 Tage Entwicklungszyklus: oral besiedeln Dünndarmepithel Darmtrichinen durch Darmwand in Blut und Lymphbahnen Muskeln Muskeltrichinen Kapsel verkalkt, Larve bis zu 30 Jahre am Leben Verzehr von kontaminiertem Fleisch von vorne Klinik: Trichinose (Trichinellose): Symptome einer Lebensmittelvergiftung, Fieber, Durchfall, Gesichtsödem, Konjunktivitis, Myalgien; Komplikationen: letale Myokarditis, Pneumonie, Enzephalitis, Meningitis; chron. Verlauf: rheumatoiden Beschwerden Nachweis: Biopsie Muskeltrichinen, Eosinophile und IgE, biochemische Marker: Kreatinurie, Kreatinphosphokinase, Laktatdehydrogenase Therapie: Albendazol, Mebendazol, Kortikosteroide zusätzlich, Analgetika in akuter Phase Epi: weltweit, hauptsächlich in gemäßigten Zonen, breites Wirtspektrum, Mensch infiziert sich meist über Schweinefleisch, seit amtlicher Fleischbeschau Rückgang Prophylaxe: Garen Meldepflicht: namentlich meldepflichtig! Filiaren dünne Fadenwürmer (Makrofiliaren) bilden Mikrofiliaren als Larven Mikrofiliaren von Arthropoden übertragen, tagesperiodisch bzw. nachtperiodisch leben symbiontisch mit Bakterien Klassifikation: S. 89
Nachweis: klinisches Bild, Eosinophilie, Mikrofiliarennachweis, Periodizität Prophylaxe: Expositionsprophylaxe o Wuchereria bancrofti, Brugia malayi, Brugi...