Persönlichkeitspsychologie PDF

Title Persönlichkeitspsychologie
Author Fabienne Ch
Course Persönlichkeitspsychologie
Institution Universität Bern
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Persönlichkeitspsychologie I

Vorlesung 1: Einführung und Organisatorisches, 27.10.18 I.

Persönlichkeit: Definition

Persönlichkeit Allgemein: Der Begriff bezieht sich auf jene psychologischen Strukturen und Prozesse, die zeitlich und situativ relativ stabil sind und das Erleben und Verhalten eines Menschen auf eine einzigartige Weise beeinflussen. Etymologie, Sprachgebrauch von Persönlichkeit Herkunft des Begriffes Persönlichkeit: persona (  lateinisch), bezeichnet die Maske, die in der Antike von Schauspielern getragen wurde, um die Rolle anzunehmen, die sie spielen wollten. Umgangssprachlich wird unter Persönlichkeit häufig auch die Lebhaftigkeit oder das Charisma eines Menschen verstanden Definition der Persönlichkeit - Definition der Persönlichkeit nach Allport (1961): "Persönlichkeit ist die dynamische Organisation innerhalb des Individuums jener psychophysischen Systeme, die sein charakteristisches Verhalten und Denken determinieren." - Definition der Persönlichkeit nach Pervin (1996): "Persönlichkeit ist die komplexe Organisation von Kognitionen, Affekten und Verhaltensweisen, die dem Leben der Person Richtung und Muster (Kohärenz) gibt. Wie der Körper besteht auch die Persönlichkeit aus Strukturen und Prozessen und spiegelt sowohl die Natur (Gene) als auch die Pflege (Erfahrung) wider. Darüber hinaus umfasst die Persönlichkeit die Auswirkungen der Vergangenheit, einschließlich der Erinnerungen an die Vergangenheit, sowie Konstruktionen der Gegenwart und Zukunft. - Definition der Persönlichkeit nach Larsen & Buss: " Persönlichkeit ist der Satz von psychologischen Merkmalen und Mechanismen innerhalb des Individuums, die organisiert und relativ dauerhaf sind und die seine oder ihre Interaktionen mit und Anpassungen an das intrapsychische, physische und soziale Umfeld beeinflussen."

Gemeinsame Definitionselemente der Persönlichkeit

Persönlichkeit determiniert, wie ich auf Situation reagiere und entscheidet, wie ich mich verhalte. Persönlichkeit beeinflusst auch die Umgebung. - Mit Prozessen ist die Interaktion zwischen Person & Situation gemeint

Persönlichkeitspsychologie I

Abgrenzung verwandter Begriffe - Individuum: betont die Einzigartigkeit der Person und die ganzheitliche Perspektive des menschlichen Erlebens und Verhaltens soll somit dargestellt werden - Temperament: lat. «temperare»: Mässigen, ins richtige Verhältnis setzen o Grobe Grundzüge der Persönlichkeit, welche schon früh zu beobachten und noch nicht vollständig ausdifferenziert sind - Charakter: o Umgangssprachlich: Synonym für Persönlichkeit, oft wertend gebraucht o Findet in Wissenschaft keine Verwendung mehr - Eigenschaft, Disposition, «trait»: o Synonyme für Persönlichkeitsmerkmal. o Merkmale einer Person, welche interindividuell variieren, bei einer Person jedoch über Zeit und Situationen hinweg stabil sind. o Sind nicht direkt beobachtbar, sondern werden aus Verhalten erschlossen o Abgrenzung von Zuständen «states», welche nur kurzfristig anhalten - Persönlichkeitstypus: lat. «typus»: Form, Figur, Ausprägung o Abstraktes Persönlichkeitsmerkmal höherer Ordnung, welches verschiedene Einzelmerkmale zusammenfasst. o Auch personenorientierte Verwendung: Gruppe, welche in mehreren Eigenschaften ähnlich ist, also ein ähnliches Merkmalsprofil aufweist. o Typus = Begriff, der viele Persönlichkeitsmerkmale zusammenfasst II.

Persönlichkeitspsychologie a. Abgrenzung zur Differentiellen Psychologie

Persönlichkeitspsychologie: "Persönlichkeitspsychologie im engeren Sinn betont die Einzigartigkeit und Besonderheit des Individuums und das Zusammenspiel verschiedener Persönlichkeitsmerkmale." (Schütz, Rüdiger, & Rentzsch, 2016, S. 17) Differentielle Psychologie: "Die Differentielle Psychologie untersucht Unterschiede zwischen Personen oder Personengruppen im Hinblick auf einzelne Persönlichkeitsmerkmale." (Schütz, Rüdiger, & Rentzsch, 2016, S. 17) b. Ziele und Aufgaben -

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III.

Beschreibung a. Umfassende Erfassung des Erlebens und Verhaltens einer Person Erklärung/Verstehen b. Deskriptiv: Zurückführen auf Persönlichkeitseigenschaften c. Explikativ: Angabe für Ursachen von Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Physiologie, Sozialisation) Vorhersage o Setzt zeitliche Stabilität bzw. situationsübergreifende Konsistenz des Merkmals voraus, durch welches eine Vorhersage in der Zukunft bzw. in einer anderen Situation vorhergesagt werden soll. (z.B. Vorhersage zukünftigen Schulerfolgs durch Messung heutiger Intelligenz bzw. Vorhersage der Reaktion auf Kritik in einer spez. Situation aus der Reaktion auf Kritik in einer anderen Situation) Veränderung o Eine psychologische Intervention setzt die Kenntnis der Ursache des unerwünschten Verhaltens voraus Kontroversen innerhalb des Forschungsfeldes

Nomothetischer vs. Idiographischer Ansatz

Persönlichkeitspsychologie I

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Nomothetischer Ansatz: Verstehen der Person durch Erforschung allgemeingültiger Gesetzmässigkeiten Idiographischer Ansatz: Verstehen der Person durch Erforschung ihrer Einzigartigkeit Kontroverse: In der Wissenschaft untersucht man allgemein Gesetzmässigkeiten. Allerdings steht dies im Konflikt mit dem Vorhaben der Persönlichkeitspsychologie, die Einzigartigkeit des Individuums zu untersuchen. Fazit: Heute gibt es vor allem Forschungsarbeiten zum nomothetischen Ansatz.

Person vs. Situation - Dispositionismus: Das Verhalten einer Person wird durch deren Persönlichkeitseigenschaften bestimmt - Situationismus: Das Verhalten einer Person wird durch Merkmale der Situation bestimmt - Kontroverse: Das Verhalten einer Person geschieht immer in einer Situation. Wird das Verhalten nun eher von der Person oder von der Situation gesteuert? - Fazit: Heute geht man im Allgemeinen davon aus, dass das Verhalten aus dem Zusammenspiel von Situation und Person resultiert (Interaktionismus). Einige Forscherinnen (v.a. Persönlichkeitspsychologinnen auf der Trait-Analyseebene) betonen dabei den Einfluss der Person mehr, andere Forscher (v.a. Sozialpsychologen) betonen jenen der Situation. IV.

Historische Vorläufer der Persönlichkeitspsychologie 1. Temperamentslehre des Hippokrates

Der griechische Arzt Hippokrates beschrieb in seiner Temeramentslehre vier Temperamentstypen

Kommen aufgrund von einem Mischverhältnis von Körpersäften zustande. 2. Temperamentslehre und Körpersäftelehre

3. Temeramentslehre und Hans Jürgen Eysenck Psychologen versuchten später die Typologie des Hippokrates auf Dimensionen zurückzuführen, welche sie selbst postulierten. Der Persönlichkeitspsychologe Hans Jürgen Eysenck (1916-1997) ordnete die vier Temperamentstypen des Hippokrates unter die zwei Dimensionen Extraversion und Neurotizismus (bzw. Emotionale Stabilität)

Persönlichkeitspsychologie I

V.

Grundlegende Definitionen a. Wissenschaftliche Theorie

Definition der Theorie: - "Eine Theorie ist ein System von Aussagen über einen bestimmten Gegenstandsbereich." (Schütz, Rüdiger & Rentzsch, 2016) Persönlichkeitstheorien beziehen sich auf Unterschiede und Besonderheiten von Menschen. Funktionen von Theorien: - Beschreibung: Sprachliche Erfassung des Gegenstandsbereichs. - Organisation bisheriger Forschungsergebnisse: Konsolidierung in wenige Sätze, aus denen bisherige Forschungsergebnisse abgeleitet bzw. erklärt werden können. - Erklärung: Dadurch dass die Theorie die Ursache für bestimmtes Erleben und Verhalten angibt, wird dieses verständlich. - Vorhersage: Dadurch dass die Theorie die Ursache für bestimmtes Erleben und Verhalten angibt, kann es bei Anwesenheit der Ursache auch in Zukunft antizipiert werden. - Orientierungshilfe für weitere Forschung Beurteilungskriterien von Theorien der Persönlichkeitspsychologie - Vollständigkeit: Wie umfassend erklärt die Theorie Phänomene der Persönlichekeit? - Heuristischer Nutzen: Leitet die Theorie Forscher dazu an, neue Entdeckungen zu machen? - Empirische Überprüfbarkeit: Gibt die Theorie (präzise) Vorhersagen, die sich falsifizieren lassen? - Sparsamkeit: Eine gute Theorie sollte möglichst wenige Annahmen haben, um ein bestimmtes Phänomen zu erklären. Benötigt die Theorie nur wenige Annahmen, um ein bestimmtes Phänomen zu erklären? - Kompatibilität und Integration: Ist die Theorie mit Erkenntnissen aus anderen (insbesondere grundlegenderen) Ebenen kompatibel? (z.B. Sollte eine Theorie der Persönlichkeit nicht in Widerspruch zur Evolutionsbiologie stehen) Sollte keine Widersprüche geben.  Diese Kriterien müssen häufig gegeneinander abgewogen werden  schwierig eine sparsame Theorie zu haben die inharmonisch aber trotzdem vollständig ist. Man büsst manchmal das eine ein um ein anderes zu erhalten. b. Paradigma In seinem Werk "The structure of scientific revolutions" etablierte der Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn 1962 den Begriff des Paradigmas Definition eines Paradigmas: "Ein Paradigma ist eine Modellvorstellung, die als allgemein anerkannter Konsens gilt und mit der versucht wird, Phänomene zu erklären."

Paradigma & Paradigmenwechsel Weil… …Theorien nur relativ zu einem Paradigma gültig sind… …Paradigmen untereinander unvereinbar sind…

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gilt, dass… …Forschungsbefunde und theoretische Aussagen unterschiedlich zu beurteilen sind, je nachdem welchem Paradigma man angehört. …Wissenschaftlicher Fortschritt nur innerhalb eines Paradigmas evaluierbar ist. (wie viele Forschungsergebnisse innerhalb eines Paradigmas angehäuft wurden) …es in der Geschichte zu Paradigmenwechseln kommt (bzw. zu einer wissenschaftlichen Revolution), wenn sich ein neues Forscherkollektiv gegenüber der Lehrmeinung (Paradigma) des etablierten Forscherkollektivs durchsetzen kann.  Derartige Paradigmenwechsel geschehen meist aufgrund von Anomalien (durch das Paradigma nicht erklärbare Befunde)

Historischer Verlauf

VI.

Die sechs Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie

Persönlichkeitspsychologie I

1. Eigenschaftsparadigma a. Ziel: Identifikation psychologischer Merkmale, in denen sich Menschen stabil voneinander unterscheiden. b. Typische Frage: Wie unterscheiden sich Personen untereinander? c. Grundannahmen über den Menschen: i. Der Mensch als Summe seiner Eigenschaften ii. Grundlegende Dispositionen (Traits) bestimmen das Erleben und Verhalten, die als stabil angesehen werden iii. Zwischen den Traits wird eine Struktur angenommen iv. An d. Analyseebene: Eigenschaften und Traits e. Messverfahren: u.a. Selbstbeurteilungsskalen, Faktoranalysen f. Werte: Suche nach den fundamentalsten Traits.

2. Biologisches Paradigma: a. Ziel: Identifikaiton biologischer Determination der Persönlichkeit b. Typische Frage: Wie gross ist der Anteil der Persönlichkeit der vererbt wird (vs. gelernt wird)? c. Grundannahmen über den Menschen: i. «Der Mensch als Resultat von evolutionären Prozessen» ii. Menschen denken, fühlen und handeln in einer Weise, die für das Individuum bzw. die Spezies einen Überlebens- oder Reproduktionsvorteil bot iii. Menschliches Erleben und Verhalten wird massgeblich von körperlichen Prozessen beeinflusst d. Analyseebene: Genetik, Physiologie, Evolutionsbiologie e. Messverfahren: u.a. Zwillings- und Adoptionsstudien, Bildgebende Verfahren

Persönlichkeitspsychologie I

f.

Werte: Menschen als Sammlung entwickelter, biologischer Systeme sehen

3. Psychodynamisches Paradigma a. Ziel: Identifikation unbewusster Prozesse der Persönlichkeit b. Typische Frage: Welche unbewussten Konflikte weist eine Person auf? c. Grundannahmen über den Menschen: i. «Der Mensch als Spielball unbewusster Konflikte» ii. Menschliche Rationalität unterliegt unbewussten Prozessen iii. Menschliche Aktivität ist durch Triebe motiviert und letztlich determiniert iv. Konflikte zwischen verschiedenen Instanzen werden durch (unbewusste) Abwehrmechanismen reguliert d. Analyseebene: Unbewusstes, Innerpsychische Konflikte, Motive, frühe Kindheitserfahrungen e. Messverfahren: u.a. Traumdeutung, Freies Assoziieren, Übertragung und Gegenübertragung f. Werte: Einsicht in und Erklärung von verborgenen psychologischer Prozesse, Konflikte und ansonsten unerklärbarem Verhalten 4. Behavioristisches Paradigma a. Ziel: Identifikation gelernten Verhaltens, das die Persönlichkeit ausmacht b. Typische Frage: Wie wird die Persönlichkeit durch Lernerfahrungen beeinflusst? c. Menschen sind wie eine Black-Box. d. Grundannahmen über den Menschen: i. «Der Mensch als Menge gelernter Reiz-Reaktions-Muster» ii. Menschen werden als «tabula rasa» geboren, ihre Psyche ist also bei Geburt «leer» und wird mit Lernerfahrungen (Konditionierungen) «gefüllt» iii. Menschliches Verhalten wird durch Reize gesteuert, welche (mechanistisch) eine bestimmte Reaktion auslösen e. Analyseebene: Klassische und operante Konditionierung f. Messverfahren: u.a. strikte experimentelle Untersuchungsanordnungen, Tier- Versuche g. Werte: Objektivität, Messbarkeit, Prüfbarkeit von psychologischen Hypothesen 5. Humanistisch-phänomenologisches Paradigma a. Ziel: Verstehen der subjektiven Erfahrung eines Menschen b. Typische Frage: Was für ein Mensch möchte ich sein? c. Grundannahmen über den Menschen: i. «Der Mensch als freies, sich entfaltendes Wesen» ii. Gegenbewegung zum psychodynamischen und behavioristischen Ansatz iii. Das subjektive Erleben des Menschen wird in den Vordergrund gerückt iv. Der Mensch hat das Bedürfnis, sich zu verwirklichen d. Analyseebene: Subjektives Erleben, selbst gewählte Ziele e. Messverfahren: Ablehnung von Messungen von Variablen (im nomothetischen Sinne), höchstens Gespräch f. Werte: Verstehen des Menschen als gutes, freies, aktives, sich entfaltendes Individuum 6. (Sozial-)Kognitives Paradigma a. Ziel: Identifikation der (sozial-)kognitiven Prozesse, die zwischen Situation und Verhalten stehen b. Typische Frage: Wie konstruiert die Persönlichkeit die (soziale) Umwelt?

Persönlichkeitspsychologie I

c.

Grundannahmen über den Menschen: i. «Der Mensch als aktiver Informationsverarbeiter» ii. Zwischen der Situation und der Reaktion finden (  Behaviorismus) finden kognitive Prozesse statt, welche das Verhalten massgeblich beeinflussen iii. Nicht die physikalische Situation (Behaviorismus), sondern die soziale Situation ist zentral um menschliches Verhalten zu verstehen d. Analyseebene: (soziale) Erwartungen, Schemata Einstellungen, Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit, e. Messverfahren: u.a. Selbstbeurteilungsskalen zu (sozialen) Erwartungen, kognitiven Schemata f. Werte: Verstehen des Menschen durch seine selbst konstruierten Schemata und in seiner sozialen Umwelt Vorlesung 2: Methoden und Messinstrumente, 11.10.18 I.

Verschiedene Arten von Daten

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a. Self-Report Daten ("S-Daten") Basieren auf Angaben der zu untersuchenden Person selbst Häufigste Methode der Persönlichkeitspsychologie Strukturiert vs. Unstrukturiert (braucht Codier-System) Vorteile: o Personen verfügen über einen Reichtum an Informationen über sich selbst, welche niemandem sonst zugänglich ist Nachteile: o setzt Bereitschaft und Fähigkeit voraus, Fragen korrekt zu beantworten o Problem: Motivation o Problem: Soziale Erwünschtheit o Problem: Verzerrungen in Wahrnehmung oder Erinnerung Verschiedene Self-Report Daten: Interviews, Selbstberichtverfahren, "Experience Sampling ", Tagebuch

1. Interview - Fragen werden mündlich vorgegeben (frei oder standardisiert), wobei die Probanden meist frei Antworten können. - Besondere Vorteile: o Ermöglicht hohen Grad an Flexibilität und Spontanität - Besondere Nachteile: o Objektivität o Um diese aufrecht zu erhalten, bedarf es der Standardisierung des Interviews als auch eines Codier-Systems für die Auswertung o Ökonomie (hohe finanzielle und zeitliche Kosten) 2. Selbstbericht-Verfahren - Fragen werden schriftlich vorgegeben, wobei die Probanden festgelegte Items anhand von vorgegebenen Antwortalternativen beantworten - Häufig eingesetzte Items o Adjektive o Aussagesätze bzw. Statements - Häufig eingesetzte Antwortformate o Likert-Skala Beispiel: Rosenberg Self-Esteem-Scale I (Rosenberg, 1965) - Def. Selbstwert: Einschätzung, wie stark man sich selbst mag, die eigene Person als wertvoll einschätzt. Selbstwert als Trait vs. Selbstwert als State

Persönlichkeitspsychologie I

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Trait: Generelle und stabile Evaluation über Zeit hinweg.  Formulierungen wie "all in all" oder "on the whole" State: Variable Evaluation, abhängig von momentanen Erlebnissen.  Formulierungen wie "right now" oder "at the moment" Rosenberg Self-EsteemScale (RSES): Skala mit 10 Items Antwortskala mit 4 Stufen von "strongly disagree" bis "strongly agree" 5 invers kodierte Items  Punkte müssen umkodiert werden.  Normal kodiert: "Strongly disagree" = 1, "disagree" = 2, "agree" = 3, "strongly agree" = 4  Invers kodiert: "Strongly disagree" = 4, "disagree" = 3, "agree" = 2, "strongly agree" = 1 Auswertung: Summieren der Punkte über alle Items.

Selbstbericht-Verfahren: Vor- und Nachteile - Besondere Vorteile: o Objektivität (durch Standardisierung) o Ökonomie (geringe finanzielle und zeitliche Kosten) - Besondere Nachteile o Einschränkung der Antwortmöglichkeiten durch vorgefertigte Fragen und Antwortskalen - “Response sets”: Antworttendenzen (Satisficing, Akquieszenz = Ja-Sage-Tendenz, Tendenz zur Mitte) - Interpretation der Antworten (Bedeutung der Mitte? Gleichmässigkeit der Abstände?)

3. "Experience Sampling" - Fragen werden täglich (oder mehrmals pro Tag) über mehrere Wochen (oder länger) gestellt. o Die Fragen betreffen z.B. die Stimmung oder physische Symptome der Befragten - Hierfür werden Befragte täglich (meist elektronisch) kontaktiert, wobei die Intervalle der Befragung meist zufällig sind - Verschiedene Arten von "Experience Sampling": Smartphones, Facebook, Twitter, Instagram, Fidbit Beispiel: "Experience Sampling" Larsen & Kasimatis - Forschungsfrage: Welche Zusammenhänge zwischen Wochentag und Stimmung zeigen sich bei Studenten? - Studien-Design: o Versuchspersonen (Vpn): 74 Studenten o Stimmung wurde an 84 aufeinanderfolgenden Tagen, jeweils am Abend abgefragt. - Resultate: Es zeigte sich ein klares Muster über die Woche: o Positive Stimmung jeweils Freitag und Samstag am höchsten. o Negative Stimmung jeweils Dienstag und Mittwoch am höchsten. o Ferner zeigten Introvertierte einen regelmässigeren Wochenrhythmus als Extravertierte.

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Dieser Umstand wird von den Forschern damit erklärt, dass Extravertierte eher Alltagsroutinen vermeiden und nicht unbedingt bis am Wochenende warten um auf ihre sozialen Kosten kommen.

"Experience Sampling": Vor- und Nachteile - Besondere Vorteile: o Informationen zu zeitlichen Mustern bestimmter psychologischer Variablen (z.B. Stimmung, Selbstwertgefühl) o Erfassung von situation-behavior Interaktion möglich o Durch neue technologische Entwicklungen (z.B. Smartphones, Facebook) lassen sich viele Probanden dafür erreichen o Hohe externe Validität (Verallgemeinerung auf Alltag ist zulässig) - Besondere Nachteile: o Die gemessene Variable kann nur sehr relativ grob gemessen werden (da die Frage immer wieder gestellt werden muss) b. Observer-Report Daten ("O-Daten") Allgemeines - Basieren auf Angaben von anderen Personen o Art von Observer (Beobachter) bekannte der interessierenden Person (FremdberichtVerfahren) o geschulte oder naive Beobachter (Verhaltensbeobachtung) - Vorteile o Erfassung von Informationen, welche die interessierende Person nicht von sich geben würde oder könnte o Multiple Observer bzw. Raters möglich o Ausmass der Übereinstimmung ist quantifizierbar (Interrater-Reliabilität) o Reduktion individueller Fehleinschätzungen durch Aggregation der Daten verschiedener Beobachter/Rater (z.B. Durchschnitt der Rater) - Nachteile o Abhängigkeit der Messung vom individuellen Beobachter/Rater 1. Verhaltensbeobachtung - Beobachtung des Verhaltens durch eine andere Person - Art der Beobachtung o Naturali...


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