Persönlichkeitsstörungen PDF

Title Persönlichkeitsstörungen
Author Thea Tralisch
Course Klinische Psychologie I
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Mitschrift zur Thematik Persönlichkeitsstörungen...


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Klinische Psychologie I – Persönlichkeitsstörungen // Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F60-F69) Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen nach DSM V und ICD10

>>Definition Persönlichkeit In der Psychologie bezieht sich der Begriff Persönlichkeit auf das einzigartige und anhaltende Muster der inneren Erfahrungen und des Verhaltens. Normalerweise handelt eine Person zu unterschiedlichen Zeitpunkten, in unterschiedlichen Situationen und mit unterschiedlichen Menschen konsistent (→ also: stabiles Muster von Werten, Muster der Handlung, des Denkens, Fühlens etc., das sich in der Interaktion mit der Umwelt ausdrückt). Die meisten Menschen verfügen über eine gewisse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in ihren Reaktionen auf Umweltveränderungen.

>> Definition und Störungsbild Eine Persönlichkeitsstörung ist ein umfassendes, überdauerndes, unflexibles Erlebens- und Verhaltensmuster, das deutlich von den Erwartungen der Kultur des Betroffenen abweicht und zu Beeinträchtigung oder Leidensdruck führt (vgl. Comer S. 416). Personen mit einer Persönlichkeitsstörungen können genau dieses Anpassen der Bewältigungsstrategien und das unterschiedliche Reagieren in verschiedenen Situationen nicht. Desweiteren sind sie sich ihrer Störung selten bewusst und führen die Probleme, die sie haben (wenn überhaupt wirklich bemerkt) nicht auf ihre inflexiblen Denk- und Verhaltensweisen zurück.

Grundsätzlich ist noch zu sagen, dass es um dauerhafte Veränderungen mit Krankheitswert geht. Wir denken hier also eher dimensional und nicht kategoriell. Persönlichkeitsstörungen unterscheiden sich von Persönlichkeitsstilen in Bezug auf Ausprägungsgrad, Rigidität und Bedeutsamkeit der Konsequenzen. Im Gegensatz zu Persönlichkeits anderungen besteht hier die Symptomatik seit der Kindheit oder der Adoleszenz, die Diagnose sollte jedoch erst ab dem 18. Lebensjahr vergeben werden. Teilweise werden Persönlichkeitsstörungen auch als „Interaktionsstörungen“ bezeichnet.

>>Allgemeine Klassifikation DSMV überdauerndes Muster bezüglich innerem Erleben/ Verhalten Dieses Muster manifestiert sich (Abweichung von der kulturellen Norm) in mind. 2 Bereichen: – Kognition – Affekt – Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen – Impulskontrolle tiefgreifend, alternativlos, unflexibel Muster führt zu Leiden und Beeinträchtigung in klinisch bedeutsamer Weise Muster ist stabil und lang andauernd, Beginn mind. in Adoleszenz oder frühem Erwachsenenalter DD sonstige psychische Störungen nicht substanzinduziert kein medizinischer KHF

Das DSM V unterteilt in drei Cluster:

Kritik an dieser Klassifikation: Viele Patienten erfüllen Kriterien mehrerer Persönlichkeitsstörungen; keine Skala zur Erfassung des Schweregrades; Klassifikation liegt keine normative Vorstellung zur „gesunden“ Persönlichkeit zugrunde; obwohl gleiche Diagnose gestellt wird, haben die Patienten individuelle Muster an Problemen

>>Cluster A → enthält paranoide, schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörung → Betroffene verhalten sich in der Regel sonderbar oder exzentrisch → manche Verhaltensweisen kommen in stärkerer Ausprägung auch bei Schizophrenie vor (extremes Misstrauen, Rückzug, kognitive „Wahrnehmungseigentümlichkeiten“) Paranoide Persönlichkeitsstörung Misstrauen & Argwohn mind. 4/7: – Ausnutzung/ Schädigung/ Täuschung – Zweifel bezügl. Loyalität und Zuverlässigkeit – wenig Vertrauen – wahrgenommene Abwertung – nachtragend – reaktive Aggression – Verdächtigung der Untreue DD sonstige psychische Störungen, besonders Schizophrenie, bipolare/ unipolare Störungen mit psychot. Merkmalen, andere psychotische Störungen, Ausschluss medizinischer KHF Anm.: Menschen mit p.PS haben im Gegensatz zu Personen mit Schizophrenie vom paranoiden Typus oder mit wahnhafter Störung gewöhnlich keinen wahnhaften Charakter. Die Ideen sind nicht so bizarr oder felsenfest verwurzelt, dass sie einen klaren Realitätsverlust darstellen. Menschen mit p.PS sind sehr kritisch gegenüber Fehlern und Schwächen anderer, nicht aber sich selbst gegenüber. Die meisten erwarten gewissermaßen, ausgenutzt und betrogen zu werden. Schizoide Persönlichkeitsstörung Distanziertheit & eingeschränkter Gefühlsausdruck mind. 4/7: – kein Wunsch nach Bindung – Einzelgängertum – verringertes sexuelles Interesse – kaum Freude an Aktivitäten – keine Vertrauen – gleichgültig gegenüber Lob/ Kritik – emotional kalt/ verminderte Affektivität DD sonstige psychische Störungen, besonders Schizophrenie, bipolare/ unipolare Störungen mit psychot. Merkmalen, andere psychotische Störungen, Ausschluss medizinischer KHF Anm.: Wie auch Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung haben auch diejenigen mit schizoider PS keine engen Bindungen an andere. Besonders ist auch der Eingeschränkte bzw. abgeflachte Affekt. Betroffene sind dauerfaht distanziert und wählen auch häufig Berufe ohne viel Kontakt oder Interaktion mit Menschen. Doch meiden sie den sozialen Kontakt, weil sie es wirklich vorziehen alleine zu sein, nicht weil sie den Motiven anderer Menschen misstraue (wie Menschen mit paranoider Persönlichkeisstörung).

Schizotypische Persönlichkeisstörung mangelnde Beziehungsfähigkeit, verzerrte Wahrnehmung & bizarres Verhalten mind. 5/9: – Beziehungsideen (beziehungslose Ereignisse werden für bedeutsam gehalten) – magische Überzeugungen und Denkinhalte – ungewöhnliche Wahrnehmungen – veränderte Denk- und Sprechweise (und auch Aufmerksamkeitsprobleme) – Argwohn und Paranoia – inadäquater und verminderter Affekt – exzentrisches Äußeres und Verhalten – Mangel an Vertrauen – soziale Angst DD sonstige psychische Störungen, besonders Schizophrenie, bipolare/ unipolare Störungen mit psychot. Merkmalen, andere psychotische Störungen, Ausschluss medizinischer KHF Anm.: Befunde sprechen für eine enge Beziehung zwischen schizotypischer Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie, die PS wurde aber auch in Verbindung mit affektiven Störungen gebracht. Grundsätzlich sind schizotypische PS und Schizophrenie sehr ähnlich. Im ICD10 gehört die sog. „schizotype Störung“ auch zu den F21-Nummern. Anders als bei Schizophreniepatienten ist es bei schizotyp. PS-Betroffenen eher/ deutlich leichter möglich, in der Therapie die Falschheit der Aussagen und Wahrnehmungen anzusprechen und sie vom Gegenteil zu überzeugen.

>>Cluster B → enthät die antisoziale, Borderline-, histrionische und narzisstische Persönlichkeisstörung → Betroffene zeigen oft dramatisches, emotionales oder launenhaftes Verhalten → Störungen dieser Gruppe werden häufiger diagnostiziert Antisoziale Persönlichkeitsstörung Missachtung & Verletzung der Rechte anderer mind. 3/7: – wiederholte Normverletzung – Lügen/ Täuschen – Impulsivität, geringe langfristige Planungsfähigkeit – Reizbarkeit & Aggressivität – Missachtung anderer – Verantwortungslosigkeit – keine Reue mind. 18 Jahre alt Störung vor dem 15. Lebensjahr DD Schizophrenie, bipolare Störung Anm.: Personen mit antisozialer PS werden häufig als „Psychopathen“ oder „Soziopathen“ bezeichnet. Diese Störung geht am engsten mit kriminellem Verhalten einher. Viele zeigen schon um das 15. Lebensjahr herum Verhalten wie Schwänzen, von zu Hause weglaufen, sexuelle Nötigung, das Quälen von Tieren oder Menschen, absichtliches Zerstören fremden Eigentums, häufiges Lügen (!) und Stehlen. Viele sind unfähig, dauerhaft an einer Stelle zu arbeiten, sie sind also von Arbeitslosigkeit stark gefährdet. Wenige gehen verantwortlich mit Geld um oder zahlen Schulden, viele ziehen von Ort zu Ort und werden leicht in Prügeleien verwickelt. Vielen fällt es schwer, eine dauerhafte Bindung an eine andere Person aufrechtzuerhalten. Diese Störung wird sehr häufig bei Gefängnisinsassen diagnostiziert (a.PS ist am besten empirisch erforscht, weil sie ein

Problem für die Gesellschaft darstellt...), Männer viermal häufiger als Frauen. → Erworbene „Soziopathie“ : Fall des Phineas Gage (orbitofrontale Schädigung) Leplow sagt auch: gibt spezifische Fehlregulationen: sind schlechter furchtkonditionierbar; können mimische cues schlechter interpretieren/ verarbeiten; lernen schlechter, was für Konsequenzen bestimmte Hinweisreize haben Verwandt mit antisozialer PS → Psychopathie (nach Hare): 1. Emotionale Unreife (oberflächlicher Charme, manipulative Tendenzen, hohes Selbstwertgefühl, geringe Empathie (wenn da, dann gespielt)) 2. Antisoziales Verhalten (Impulsivität, geringe Selbstkontrolle, Suche nach Stimulation, Neigung zu Langerweile) Borderline Persönlichkeisstörung Muster von Instabilität in sozialen Beziehungen, im Selbstbild & Affekten; deutliche Impulsivität mind. 5/9: – Angst vor Verlassenwerden – extreme Beziehungsgestaltungen (Idealisierung vs. Abwertung) – Identitätsstörung: Instabilität des Selbstbildes – selbstschädigendes Verhalten (* spielen, trinken, unkontrollierter Sex etc.) – suizidale Handlungen/ Ankündigen/ Selbstverletzung – Instabilität der Stimmung (innerhalb von Tagen) – chronisches Gefühl der Leere – Kontrollverlust, Wut – passagere paranoide Vorstellungen, Dissoziationen Leplow unterscheidet auch noch: 1. emotional instabiler, impulsiver Typus → reizbar, explosiv, aggressiv 2. emotional instabiler, Borderline- Typus → Unklarheit bezüglich Selbstbild (oft auch sex. Orientierung), intensive aber instabile Beziehungen, emotionale Krisen, selbstschädigendes Verhalten Anm.: Borderline-Patienten durchleben starke Stimmungsschwankungen (Depressions-, Angst-, Erregungszustände) die Stunden oder Tage andauernd können. Sie neigen zu Wutanfällen und Anwandlungen von Feindseligkeit (Wut nach außen gerichtet: tätliche Aggressionen, Wut nach innen: Selbstverletzungen in nicht geringem Ausmaß). Durch selbstschädigende Maßnahmen (*Aufschneiden der Pulsadern, Kauforgien, Fressanfälle, sexuelle Kontakte, Alkohol- und Drogenmissbrauch etc.) versuchen die Patienten offenbar, chronische Gefühle der Leere und Langeweile zu bewältigen. Die Suizidrate ist sehr hoch (70% Suizidversuche, 6-10% erfolgreich → damit Suizidrate fast 50 Mal so hoch wie in Allgemeinvevölkerung). Borderlinepatienten, die versucht haben, sich etwas anzutun, machen einen erheblichen Anteil in psychiatrischen Notaufnahmen aus. Sehr bezeichnend ist auch die Unfähigkeit, funktionierende Beziehungen zu führen/ aufrecht zu erhalten. Sie haben Probleme, ene angemessene interpersonelle Distanz zu wahren. Sie sind schnell enttäuscht und erbost, wenn andere ihre Erwartungen nicht erfüllen, bleiben jedoch intensiv an sie gebunden, förmlich gelähmt von der Angst, allein gelassen zu werden. Die Störung beeinflusst das Berufsleben sehr stark. Borderliner sind am häufigsten in Behandlung (vgl. mit anderen Persönlichkeisstörungen). Jetzt noch eine Aussage, die mich einfach irgendwie erfreut hat: „Die traditionelle Psychoanalyse

war bei dieser Störung nicht wirksam. Die Klientin erleben die Reserviertheit der Psychoanalytiker als mangelndes Interesse und Zurückweisung und die Interpretationen als Angriff.“ (Bender & Oldham, 2005). Ha, haha. Histrionische Persönlichkeitsstörung (früher: hysterische PS) Streben nach Aufmerksamkeit mind. 5/8: – Suche nach Mittelpunktsituationen – unangemessen verführerisch und provokant in Interaktion – Gefühle rasch wechselnd und oberflächlich – „impressionistischer“ Sprachstil – Betonung der Körperlichkeit – Theatralik und Dramatik – Suggestibilität – Überschätzung Nähe in Bezug auf Beziehungen Anm.: Histrionische Patienten werden häufig als „emotional aufgeladen“ beschrieben: sie zeigen eine überzogene Emotionalität und übermäßiges Verlangen nach Aufmerksamkeit. Auch Alltägliches wird theatralisch und mit vielen Gesten beschrieben, sie passen sich ihrem Publikum. Belohnungsaufschub ertragen sie kaum, Lob und Beifall ist ihnen extrem wichtig. Suizidversuche kommen vor, sind tendenziell aber eher manipulativer Natur. Körperliche Erkrankungen werden ebenfalls übertrieben dargestellt. Auch Beziehungen zu Menschen nehmen sie oft verzerrt (viel intensiver als nicht-histrionische Personen) wahr. Weitere Manöver zur Erlangung von Aufmerksamkeit: Sexulität, provokantes Verführen etc. Bei Männern genauso häufig wie bei Frauen!! Narzisstische Persönlichkeitsstörung Phantasien eigener Großartigkeit mind. 5/9: – grandioses Gefühl persönlicher Bedeutung – Erfolgsphantasien, Macht, Brilliant, Schönheit, ideale Liebe – Gefühl der Einzigartigkeit – Bedürfnis nach Bewunderung – Anspruchsdenken – in Beziehungen ausnutzend – Mangel an Empathie – neidisch – arrogant Anm.: Narzissten glauben nicht nur, dass sie selbst, ihre Taten, Leistungen, Talente etc. einzigartig und besonders seien, sondern auch ihre Probleme (und nur von besonderen Personen mit „hohem“ Status gewürdigt und verstanden werden können). Sie haben häufig viel Charme, ihre Beziehungen sind jedoch häufig instabil und nicht langfristig. Narzissten sind selten empfänglich für die Gefühle anderer und nutzen andere aus. Auf Kritik reagieren viele gar nicht oder mit kalter Gleichgültigkeit oder auch Wut, Scham, Demütigung, teilweise auch mit Depressivität und inneren Leeregefühlen. In Jugendalter häufig und normal, führt jedoch selten zu Narzissmus im Erwachsenenalter. 75% Männer!

>>Cluster C → umfasst die vermeidend- selbstunsichere, die dependente und die zwanghafte Pers.störung → Betroffene zeigen üblicherweise ängstliches oder furchtsames Verhalten → Symptome dieser Störungen ähneln denen für Angst-, Zwangs- und depressiven Störungen (jedoch keine unmittelbaren Zusammenhänge; sind aber besser therapierbar!) Vermeidend-Selbstunsichere Persönlichkeisstörung Gehemmtheit, Insuffizienzgefühl & Überempfindlichkeit gegenüber negativer Bewertung mind. 4/7: – Vermeidung wegen Angst vor Kritik – Vertrauen zu anderen (Einlassen auf Andere erst wenn Sicherheit da, gemocht zu werden) – Zurückhaltung bei Intimität – Gefühl der Kritikwürdigkeit – Gehemmtheit – Gefühl der Unattraktivität & Unzulänglichkeit – Risikoscheu Anm: Personen haben so viel Angst vor Ablehnung, dass sie niemandem die Gelegenheit dazu geben- also auch nicht dazu, sie als Person anzunehmen. Kern des Rückzugs ist also nicht die mangelnde Sozialkompetenz sondern die starke Angst vor Kritik und Abweisung. Sie haben Angst, etwas Dummes zu sagen oder sich durch Weinen oder Rotwerden zu blamieren. Neue Situationen werden an potentieller Schwierigkeit überschätzt. Viele haben lebhafte, innere Fantasiewelten, sehnen sich nach engen Beziehungen, haben jedoch selten echte. Viele Menschen mit sozialer Phobie leiden ebenfalls an/unter diesem Persönlichkeitsstil oder der -störung. Gibt jedoch wichtige Unterschiede: Menschen mit soz. Phobie fürchten eher die sozialen Begleitumstände, nicht die sozialen Beziehungen, vor denen sich selbstunsichere Personen ängstigen (Turner et al. 1986). Männer so oft wie Frauen.

Dependente Persönlichkeitsstörung Tiefgreifendes und überstarkes Bedürfnis, versorgt zu werden Unterwürfigkeit, „Klammern“ mind. 5/7: – Schwierigkeit, allein alltägliche Entscheidungen zu treffen – benötigt andere, die die Verantwortung für Lebensbereiche übernehmen – Schwierigkeit, eine eigene/ andere Meinung zu vertreten – Schwierigkeit, Unternehmungen selbst zu beginnen, unabhängig von anderen durchzuführen – Tut alles, um Versorgung/ Zuwendung zu erhalten – Fühlt sich allein unwohl/ hilflos – Braucht ständig eine enge Beziehung – Unrealistische Ängste davor, verlassen zu werden und für sich selbst sorgen zu müssen Anm.: Unterschied zu selbstunsicher-vermeidender PS: Personen haben eher Probleme mit der Trennung und nicht mit dem Aufnehmen von Beziehungen. Endet eine Beziehung, sind sie am Boden zerstört, völlig hilflos und suchen schnell eine neue, um die Lücke zu füllen. Aufgrund mangelnden Vertrauens in eigene Fähigkeiten und Urteilsvermögen, lassen sie wichtige Entscheidungen von anderen treffen. Sie passen sich ausßerdem gekonnt Partnern und Umgebungen an. Betroffene leiden in pathologischem Ausmaß unter Unglück Einsamkeit, Depression, Selbstkritik etc. Hohe Komorbidität mit Depressionen, Angst- sowie Essstörungen.

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung Perfektionismus &Rigidität mind. 4/8: – detailversessen, planend, ordnend – hinderlicher Perfektionismus – Arbeitsexzesse – gewissenhaft, rigide – sammelt „Altmaterial“ (verschlissene oder wertlose Dinge) – kann nicht delegieren – geizig (befürchtet Katastrophen) – rigide und halsstarrig Anm.: Die Anstrengung, alles „richtig“ zu machen beeinflusst ihre Produktivität und ihre Beziehungen. Betroffene setzen sich immens hohe Ziele, die quasi nie erreicht werden können. Infelxibilität zeigt sich nicht nur bei den Leistungsmaßstäben, sondern auch hinsichtlich Moral, Ethik und Werten. Sie gelten oft als engstirnig, da sie sich peinlich genau an ihren persönlichen Kodex halten. Bei Personen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung ist die Leistungsfähigkeit nicht so stark eingeschränkt wie bei Patienten mit Zwangsstörung. Es gibt keinen empirischen Nachweis für den Zusammenhang mit Zwangsstörungen!

>>Epidemiologie – – –

Störung beginnt/ wird erkennbar in Adoleszenz oder frühem Erwachsenenalter Lebenszeitprävalenz: 5-15% hohe Komorbidität mit Angst- und Affektiven Störungen

>>Diagnostik – – – –

Persönlichkeits-Stil-und-Störungs-Inventar (PSSI) → Selbstbeurteilung, erstellt wird ein Persönlichkeitsprofil Persönlichkeitsstile des Inventars gelten als nicht-pathologische Entsprechungen der in den Klassifikationssystemen beschreibenen Störungen oft auch als „normales“ Diagnostikum mitgegenen, Standard in Ambulanzen etc. Wichtig sind strukturierte, klinische Interviews! (Bsp.: SKID)

>>Ätiologie – –



Interaktion aus biologisch relevanten (Genotyp, instabiles Temperament etc.) und psychosozialen Faktoren (frühe oder langandauernde (traumatische) Lebensereignisse, interpersonelle Stressoren etc.) Kognitiv-Verhaltenstherapeutischer Ansatz (nach Beck und Freeman): im Laufe eines Menschenlebens bilden sich überlebensdienliche Schemata heraus, die sich auf das Verhalten und die Auswahl von Handlungsstrategien auswirken. Persönlichkeitsstörungen zeichnen sich dabei durch charakteristische Annahmen und durch über- bzw. unterentwickelte Strategien aus ANMERKUNG ELISABETH: Es war mal funktional. Es ist als funktionierender Mechanismus/ Strategie entstanden und war einziger und unproblematischster Weg. Jetzt geht es nicht mehr und es entstehen Probleme mit Interaktionspartnern. Modell der doppelten Handlungsregulation (nach Sachse): Persönlichkeitsstörungen als Beziehungs- und Interaktionsstörungen; gibt drei Ebenen: Motiv- und Spielebene sowie Ebene der Überzeugungen (genannt „Ebene der dysfunktionalen Schemata“) Leute, ich habe einfach so wenig Lust, das kurzzufassen und zu erklären und ich halte es

auch nicht für tausendwichtig. Im Berking und Rief stehts recht süß, gibt auch im Netz paar gute Grafiken. Verzeiht, Motivationsproblem.

>>Therapie –

– – –

nur kurz, da nächstes Semester Thema und eh schwer behandelbar und selten wegen der Persönlichkeitsstörung an sich in Behandlung, eher wegen der Konsequenzen oder Komorbiditäten: Herausfinden der Motive und Ziele des Patienten Man versucht, als Therapeut, anders als erwartet zu reagieren, darf Gesagtes nicht persönlich nehmen → vor allem/ extrem wichtig: Beziehungsarbeit Ernstnehmen, aber Denkmuster in Frage stellen...


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