Poststrukturalismus PDF

Title Poststrukturalismus
Course Einführung in die internationalen Beziehungen
Institution Universität Bremen
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Summary

Zusammenfassung der VL 08...


Description

IB Klausurvorbereitung • Zusammenfassung Konstruktivismus: – In der Interparadigma-Debatte in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren standen sich Realismus, Liberalismus und Marxismus (Radikalismus) als inkommensurable Paradigmen (im Sinne des Wissenschaftstheoretikers Thomas S. Kuhn, 1922-1996) gegenüber. – In der Neo-Neo-Debatte in den 1980er Jahren stritten Neorealisten und Neo-Institutionalisten darüber, ob sich Staaten an relativen oder absoluten Gewinnen orientieren. – Neorealismus und Neo-Institutionalismus teilen zentrale Annahmen miteinander (NeoNeo-Synthese). Beide gelten als rationalistische Ansätze. Von ihnen grenzen sich seit den späten 1980er Jahren reflektivistische (konstruktivistische) Ansätze teils sehr scharf ab. – Rationalismus und Konstruktivismus gelten als Meta-Theorien. Ihre ontologischen, epistemologischen und methodologischen Annahmen liefern Antworten auf die Fragen, woraus die Welt besteht, was Wissen ist und auf welchem Weg Wissen gewonnen werden kann. Poststrukturalismus • Vom Konstruktivismus zum Poststrukturalismus – Post-positivistische Ansätze (Metatheorien) in den IB ∗ radikaler Konstruktivismus (thick constructivism) ∗ Postmodernismus (vor allem in den 80er/90er Jahren gebräuchlich) ∗ Postkolonialismus ∗ Poststrukturalismus – zentrale Gemeinsamkeit: ∗ Ablehnung maßgeblicher wissenschaftstheoretischer, epistemologischer und methodologischer Prämissen des IB-Rationalismus ∗ → vor allem: Ablehnung von Positivismus und Empirismus ∗ → Favorisierung von Wie-Fragen ggü. Warum-Fragen • Positivismus – „harte Fakten“ und unwandelbare Naturgesetze auch im Sozialen – Wissen statt Glauben (anti-metaphysische Grundhaltung); wissenschaftlicher Fortschritt durch Exaktheit; gesellschaftlicher Nutzen von Wissen in Gesetzesform; Einheitswissenschaft durch einheitliche (Fach-)Sprache (Wiener Kreis) • fließender Übergang zwischen Konstruktivismus und Poststrukturalismus – Gemeinsamkeiten (Ontologie) ∗ Akzentuierung von Sprache und Bedeutung; Wissen und Macht; Diskurs – Unterscheidung nach zentralem Konzept: ∗ Mainstream-Konstruktivismus: Normen ∗ „thick constructivism“ und Poststrukturalismus: Diskurs • ausgeprägtes Bewusstsein auch eigener (diskursiver) Macht und große Bereitschaft, sich Zwängen der Disziplin (IB) zu widersetzen → Vielfalt poststrukturalistischer Ansätze in IB durch Bezugnahme auf diverse poststrukturalistische Meisterdenker*innen • Grundannahmen des differenztheoretischen Poststrukturalismus – jede Identität verweist auf Differenz - jedes Innen verweist auf (oder existiert nur durch) ein Außen – eine Ordnung, die alle Identitäten einschließt, gibt es nicht – jede Ordnung existiert nur durch Ausschluss von Identitäten – kurz: keine Inklusion ohne Exklusion – Geltung dieser Annahmen für alle politischen Identitäten, Institutionen und Diskurse • Zentrale Bedeutung des Diskurskonzepts – Zugriff auf soziale bzw. politische Welt (Identitäten, Institutionen): nur über Diskurse – auch Diskurs - wie jede Ordnung - existiert nur durch Ausschluss: Eingeschlossenes (Identitäten, Institutionen) wird „naturalisiert“, Alternativen (zum Eingeschlossenen) werden ausgeschlossen (Eingeschlossenes gilt dadurch als „alternativlos“)

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– typisches Vorgehen: Diskursanalyse als Dekonstruktion von Diskursen zur Offenlegung ihrer Ein- und Ausschlussdynamiken ∗ Problematisierung von Gewissheiten ∗ Schaffung von Raum für das Denken in/von Alternativen • Zusammenfassung – Einige konstruktivistische Ansätze basieren auf einer scharfen Ablehnung epistemologischer und methodologischer Prämissen des Rationalismus, andere (sog. Via-media-Konstruktivismus) nicht. – Konstruktivistische Ontologie verweist auf Intersubjektivität und soziale Interaktion, auf Kommunikation und Bedeutung, sowie auf Ideen, Werte, Regeln, Normen, Überzeugungen und (kollektive) Identitäten – Ein Konzept der Wandelbarkeit des Sozialen bzw. menschlicher Hervorbringungen eint alle konstruktivistischen Ansätze – konkret unterscheidet Wendt zwischen drei – von gemeinsam geteilten Rollenverständnissen der Staaten (Feindschaft, Rivalität und Freundschaft) geprägten – Kulturen der Anarchie des iS. – Normen sind sehr häufig Gegenstand von Arbeiten, die einem Via-media-Konstruktivismus anhängen; für poststrukturalistische Arbeiten ist der Diskursbegriff zentral. – Epistemologische und methodologische Prämissen der rationalistischen IB-Theorien werden von Poststrukturalisten scharf abgelehnt – vor allem als positivistisch und empiristisch. Die Ansätze von „radikalen“ Konstruktivisten und Poststrukturalisten gelten entsprechend auch als post-positivistisch. – Im Grenzbereich von Konstruktivismus und Poststrukturalismus angesiedelt, trägt das Konzept der „Versicherheitlichung“ der sog. sprachphilosophischen Wende Rechnung: Sicherheit wird als Sprechakt verstanden, der auf die Legitimation außerordentlicher Maßnahmen zielt. – Konstruktivistische und poststrukturalistische Ansätze ermöglichen eine Kritik an der Erweiterung und „Essentialisierung“ des Konzepts der Sicherheit, die in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden hat

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