Title | Prüfschemata |
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Author | Ca Lo |
Course | Verwaltungsvollstreckung |
Institution | Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen |
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Zusammenfassung der Prüfschemata für das Teilmodul 5.2.2 (KVD)...
Modul 5.2.2/Fehn
Verwaltungsvollstreckung
Carolin Lohmeier
Verwaltungszwang = Vollstreckung einer Handlungs-, Duldungs- oder Unterlassungspflicht A. Wirksame Ermächtigungsgrundlage spezielles Bundesrecht (z. B. Abschiebung nach §§ 53 ff. AufenthG) allgemeines Bundesrecht (z. B. VwVG des Bundes) spezielles Landesrecht (z. B. §§ 50 ff. PolG NRW) allgemeines Landesrecht (z. B. VwVG NRW) B. Formelle Rechtmäßigkeit I. Zuständigkeit § 56 I VwVG NRW Zuständigkeit bei Vollzugsbehörde § 47 PolG NRW: Vollzugshilfe anderer Behörden bei unmittelbarem Zwang möglich o Vollzugshilfe= Ersuchen an eine andere Behörde, bestimmte Maßnahmen zwangsweise durchzusetzen Bei einer Abschleppanordnung der Ordnungsbehörde kann auf das Verkehrszeichen unmittelbar (es enthält bereits ein Wegfahrgebot) oder auf § 14 Abs. 1 OBG NRW i.V.m. dem Halteverbotszeichen zurückgegriffen werden Für die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist grundsätzlich die Ordnungsbehörde zuständig o Nach § 1 Abs. 1 Satz 3 PolG NRW wird die Polizei indes subsidiär in eigener Zuständigkeit tätig und kann dann z. B. nach § 8 Abs. 1 PolG NRW die notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr treffen II. Verfahren insb. Anhörung § 28 VwVfG NRW Entbehrlichkeit § 28 II VwVfG NRW Heilung durch Nachholung nach § 45 VwVfG NRW möglich III. Form Schriftform bei Androhung § 63 Abs. 1 Satz 1 VwVG NRW Begründung der Androhung § 39 Abs. 1 Satz 1 VwVfG NRW C. Materielle Rechtmäßigkeit I. Vollstreckungsvoraussetzungen 1. gestrecktes Verfahren § 55 I VwVG NRW Grund-VA o gerichtet auf Handlung, Duldung oder Unterlassung o nicht auf Geldleistung gerichtet (Leistungsbescheid) Vollstreckbarkeit des VA o Unanfechtbarkeit des VA Ablauf der Widerspruchs- oder Klagefrist oder Eintritt der Rechtskraft der (letztinstanzlichen) Gerichtsentscheidung bei Erlass der Androhung muss Grund-VA noch nicht vollstreckbar sein, jedoch in dem Zeitpunkt, für den die Vollstreckung angedroht wird Rechtmäßigkeit des Grund-VA muss für Vollstreckung nicht gegeben sein
Modul 5.2.2/Fehn
Verwaltungsvollstreckung
keine aufschiebende Wirkung von Rechtsmitteln entfällt nur unter den Voraussetzungen des § 80 II 1 Nr.2-4 VwGO Aussetzung der Vollziehung durch Gericht § 80 IV, V VwGO bis Ende aufschiebende Wirkung nach § 80b VwGO 2.Sofortvollzug § 55 II VwVG NRW keine Androhung vorgesehen vorausgehender VA entbehrlich, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind: a) gegenwärtige Gefahr = Gefahr, die sich bereits verwirklicht hat oder bei der unmittelbar (=sofort oder in allernächster Zukunft) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem Schadensein-tritt zu rechnen ist b) Handeln innerhalb der gesetzlichen Befugnisse = Rechtmäßigkeit eines hypothetischen Grund-VA Prüfung Rechtmäßigkeit des hypothetischen Grund-VA c) Notwendigkeit des Sofortvollzugs = keine andere schonendere Maßnahme (z. B. gestrecktes Verfahren) möglich ordnungsgemäßes Vollstreckungsverfahren 1. richtiges Zwangsmittel § 57 VwVG NRW a) Ersatzvornahme o § 59 VwVG NRW o dient der Durchsetzung einer vertretbaren Handlung o Abgrenzung unmittelbarer Zwang: Identitätstheorie Handlung und Erfolg der behördlichen Maßnahme müssen mit Handlung und Erfolg, die dem Pflichtigen aufgegeben sind, übereinstimmen b) Zwangsgeld o § 60 VwVG NRW o dient regelmäßig der Durchsetzung einer unvertretbaren Handlung (z.B. Unterlassung oder Duldung), vertretbare Handlungen jedoch auch möglich wenn Ersatzvornahme untunlich ist (z.B. weil Kosten nicht aufgebracht werden können) vertretbare Handlung= Handlung, die durch eine andere Person vorgenommen werden kann unvertretbare Handlung=müssen vom Schuldner erbracht werden o bei nicht fristgerechter Zahlung des Betroffenen erfolgt Beitreibung im Rahmen des Verwaltungszwangsverfahrens zulässige Höhe 10-100.000€ o Beitreibung unterbleibt bei Ausführung der gebotenen Handlung oder Gestattung der zu duldenden Maßnahme o Beitreibung des Zwangsgeldes bei Verstoß gegen Unterlassungsoder Duldungspflicht (§ 60 III VwVG NRW) o
II.
Carolin Lohmeier
Modul 5.2.2/Fehn
Verwaltungsvollstreckung
§ 60 III 2 2. HS VwVG NRW eng auszulegen; darf nur angewandt werden, wenn Gefahr für weitere Verstöße gegen Grundverfügung anzunehmen ist (Verhältnismäßigkeitsgrundsatz) o wenn Zwangsgeld nicht vollstreckt werden kann, Anordnung einer Ersatzzwanghaft von mind. 1 Tag und max. 2 Wochen (§ 61 I VwVG NRW) erfordert Erfolglosigkeit der Beitreibung c) unmittelbarer Zwang o § 66 VwVG NRW o ultima ratio o Einwirkung auf Personen oder Sachen durch körperliche Gewalt, Hilfsmittel oder Waffen (§ 67 VwVG NRW) o §§ 73, 74 VwVG NRW Fesselung von Personen sowie Schusswaffengebrauch 2.Androhung § 63 VwVG NRW schriftlich selbstständig oder mit dem Grund-VA verbunden gegenüber dem Pflichtigen Bezug zu einem bestimmten Zwangsmittel (mehrere in bestimmter Reihenfolge möglich) Kostenvoranschlag bei Ersatzvornahme bestimmte Höhe bei Zwangsgeld (Höchstbetrag genügt nicht) angemessene Frist (nicht bei Duldung oder Unterlassung) Zustellung 3.ggf. Festsetzung § 64 VwVG NRW Anordnung der Anwendung des angedrohten Zwangsmittels o entfällt im Sofortvollzug selbstständiger VA, da Beugecharakter 4.ordnungsgemäße Anwendung § 65 I, II VwVG NRW Zwangsmittel darf Festsetzung und auch den Rahmen der Androhung nicht überschreiten und Anwendung muss verhältnismäßig sein a) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz § 58 VwVG NRW Eignung Erforderlichkeit Angemessenheit keine Vollstreckungshindernisse gegeben 1.rechtliche Unmöglichkeit § 65 III lit. b VwVG NRW Beispiele o Beseitigungsverfügung gegen Alteigentümer A nach Eigentumsübertragung auf den Dritten E o Beseitigungsverfügung gegen Eigentümer E ohne Duldungsverfügung gegen Mieter M o
III.
Carolin Lohmeier
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2.nachträgliche materielle Einwendungen § 65 III lit. c VwVG NRW Zweck ist (verspätet) erreicht Zweck kann nicht mehr erreicht werden Beitreibung = Vollstreckung wegen einer Geldforderung
Voraussetzung (§ 6 VwVG NRW): o Nichtzahlung trotz 1. Leistungsbescheid 2. Fälligkeit 3. Mahnung Dem Schuldner ist genügend Zeit einzuräumen o Vorgesehen ist der Ablauf einer einwöchigen Schonfrist seit Bekanntgabe des Leistungsbescheides bzw. nach Eintritt der Fälligkeit (§ 6 Abs. 1 Nr. 3 VwVG NRW) o Außerdem soll der Schuldner vor der Vollstreckungsanordnung mit einer Zahlungsfrist von einer weiteren Woche besonders gemahnt werden (§ 6 Abs. 3 i.V.m. § 19 Satz 1 VwVG NRW) Ausnahme § 6 Abs. 4 VwVG NRW Vollstreckung bewegliches Vermögen erfolgt durch o Sachpfändung oder tatsächliche Wegnahme des Vollstreckungsobjektes (§ 286 AO, § 28 VwVG) Anlegung von Pfandsiegeln durch Versteigerung verwertet o Forderungspfändung Pfändungsverfügung und Einziehung Pfändungsbeschränkungen §§ 40, 44 VwVG, §§ 850 ff. ZPO Vollstreckung unbewegliches Vermögen (§ 51 VwVG i.V.m. ZVG) erfolgt durch o Eintragung einer Zwangshypothek, o Zwangsverwaltung oder o Zwangsversteigerung Schuldnerschutzvorschriften §§ 811 ff. ZPO beachten Schuldnereigenschaft und Gläubigerfiktion §§ 4, 4a VwVG i.V.m. § 4 VO VwVG NRW
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Verwaltungsvollstreckung
Carolin Lohmeier
Schema Kostenbescheid im gestreckten Verfahren A. Ermächtigungsgrundlage der Kostenerhebung (VA-Befugnis für Kostenbescheid) § 55 I i.V.m. §§ 59, 77 VwVG NRW B. formelle Rechtmäßigkeit des Kostenbescheids I. Zuständigkeit § 77 I 2 VwVG: Kostenträger= Vollzugsbehörde II. Verfahren insbesondere Anhörung § 28 VwVfG NRW o Entbehrlichkeit § 28 II Nr. 5 VwVfG NRW o Heilung § 45 I Nr. 3 VwVfG NRW III. Form §§ 37, 39 VwVfG NRW C. materielle Rechtmäßigkeit des Kostenbescheids I. Rechtmäßigkeit der Ersatzvornahme 1. Ermächtigungsgrundlage der Ersatzvornahme § 55 I i.V.m. § 59 VwVG NRW 2.formelle Rechtmäßigkeit der Ersatzvornahme § 56 VwVG 3.materielle Rechtmäßigkeit der Ersatzvornahme a) Tatbestandsvoraussetzungen des gestreckten Verfahrens i. Vorliegen Grund-VA ii. Wirksamkeit Grund-VA iii. Vollstreckbarkeit Grund-VA Bestandskraft oder sofortige Vollziehbarkeit iv. Rechtmäßigkeit Grund-VA Ermächtigungsgrundlage o spezialgesetzliche Ermächtigungsgrundlage oder § 14 I OBG NRW formelle Rechtmäßigkeit des Grund-VAs o nur Zuständigkeit materielle Rechtmäßigkeit des Grund VAs o Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolge der Ermächtigungsgrundlage prüfen o richtiger Adressat? §§ 17 – 19 OBG NRW b) ordnungsgemäße Vollstreckung i. richtiges Zwangsmittel § 57 VwVG ii. Androhung iii. Festsetzung c) Ermessen, Verhältnismäßigkeit der Ersatzvornahme d) keine Vollstreckungshindernisse II. Entstehung der Kosten / Verhältnismäßigkeit III. Kostenpflicht des Adressaten D. Ergebnis
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Schema Kostenbescheid im Sofortvollzug A. Ermächtigungsgrundlage der Kostenerhebung Sicherstellung: §§ 24 I Nr. 12 OBG NRW, 46 III 1 PolG NRW, § 77 VwVG NRW, VO VwVG NRW Ersatzvornahme, kein unmittelbarer Zwang: § 55 II i.V.m. §§ 59, 77 VwVG NRW B. formelle Rechtmäßigkeit des Kostenbescheids I. Zuständigkeit § 77 I 2 VwVG: Kostenträger= Vollzugsbehörde bei Abschleppfällen § 77 I 2 VwVG i.V.m. § 48 II OBG NRW II. Verfahren insbesondere Anhörung § 28 VwVfG NRW o Entbehrlichkeit § 28 II Nr. 5 VwVfG NRW o Heilung § 45 I Nr. 3 VwVfG NRW III. Form §§ 37, 39 VwVfG NRW C. materielle Rechtmäßigkeit des Kostenbescheids I. Rechtmäßigkeit der Ersatzbornahme 1. Ermächtigungsgrundlage der Ersatzvornahme § 55 II i.V.m. § 59 VwVG NRW 2.formelle Rechtmäßigkeit der Ersatzvornahme § 56 VwVG 3.materielle Rechtmäßigkeit der Ersatzvornahme a) Tatbestandsvoraussetzungen des Sofortvollzugs i. Rechtmäßigkeit des hypothetischen Grund-VAs Ermächtigungsgrundlage o spezialgesetzliche Ermächtigungsgrundlage oder § 14 I OBG NRW formelle Rechtmäßigkeit des Grund-VAs o nur Zuständigkeit materielle Rechtmäßigkeit des Grund VAs o Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolge der Ermächtigungsgrundlage prüfen o richtiger Adressat? §§ 17 – 19 OBG NRW ii. gegenwärtige Gefahr iii. Notwendigkeit des Sofortvollzugs b) ordnungsgemäße Vollstreckung i. richtiges Zwangsmittel § 57 VwVG c) Ermessen, Verhältnismäßigkeit der Ersatzvornahme d) keine Vollstreckungshindernisse II. Entstehung der Kosten / Verhältnismäßigkeit III. Kostenpflicht des Adressaten D. Ergebnis...