ProduktionLogistik11 PDF

Title ProduktionLogistik11
Course Produktion und Logistik
Institution Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
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Kummer Kapitel 11: Die Bestellung Definition: Die Bestellung ist eine verbindliche Aufforderung des Abnehmers an den Lieferanten, bestimmte Güter und Dienstleistungen zu vereinbarten Bedingungen zu liefern. Bestellung räumt dem Abnehmer die Verfügungsmacht über die Güter ein. Sie regelt: Art und Qualität, Menge, Zeit und Ort, Preis, Liefer- und Zahlungsbedingungen Mengenarten: - Bedarfsmenge: Gesamtmenge, die von einem Gut oder einer Dienstleistung in einer Periode benötigt wird - Bestellmenge: Die Menge, die bei einem Lieferanten bestellt wird (Auftragserteilung) - Liefermenge: die Menge die der Abnehmer als Einheit zu einem bestimmten Zeitpunkt erhält Bestandsgrenzen legen pro Materialart fest, wie viel gelagert wird, abhängig von saisonalen und konjunkturellen Einflüssen, müssen jeweils an die Veränderungen der Bedarfs- und Lieferstruktur angepasst werden hohe Bedarfsgrenzen → starkes Sicherheitsstreben, gleichen Dispositionsfehler bei der Bestellentscheidung aus Mindestbestand: (Sicherheitsbestand), Abdeckung externer und interner Risikofaktoren, Höhe abhängig vom Servicegrad, vom Bedarfsverlauf und seiner Vorhersehbarkeit, von der Wiederbeschaffungszeit und vom Wert des Materials, Mindestbestand soll nicht unterschritten werden, somit auch nicht in die laufende Bedarfs- bzw. Bestelldisposition einbezogen werden Meldebestand: berücksichtigt die vorhersehbaren Verzögerungen durch den Bestell- und Lieferprozess, deckt den Mindestbestand und den Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit ab, Bestellungen müssen spätestens beim Erreichen des Meldebestands ausgelöst werden Höchstbestand: limitiert den Bestand nach oben, Limitierung erfolgt aus Kostengründen (Raumund Kapitalkosten) und wegen physischer Beschränkungen der Lagerkapazität

11.2 Prozesse der Bestellung 1. Angebotsbearbeitung: Prüfung des Angebots auf Korrektheit, Vollständigkeit, Eindeutigkeit, materiell hinsichtlich der Entscheidungskriterien (Preis, Qualität, etc.), Angebotsbearbeitung kann Anlass für Verhandlung über Preis und Konditionen sein 2. Bestellung: Wichtig: Zahl der Bestellungen reduzieren durch Mengenbündelungen und Lieferantenkonzentration, Mengenbündelung: senkt den Verwaltungsaufwand beim Abnehmer da fixe Kosten je Bestellung anfallen, Lieferantenkonzentration verringert die Anzahl der externen Schnittstellen, stärkt durch große Bestellmengen die Verhandlungsmacht des Abnehmers → interne Vorgänge nach Bestellvorgang: Eintragung in die Bestelldatei, Ermittlung des Bestellbestands und des Vormerkbestands, Vergleich von Auftragsbestätigung und Bestellung, die Information der Bedarfsträger (über Liefertermin, eventuell über Abweichungen der Bedarfsanforderungen) 3. Liefertermine überwachen: um frühzeitig auf Lieferengpässe reagieren zu können 4. Wareneingang: Lieferung wird auf Korrektheit und Vollständigkeit untersucht 5. Prüfung und Bezahlung der Rechnung (Rechnungserledigung)

11.3 Die Bestellmengenentscheidung bestimmt in welcher Menge ein Gut bestellt wird, es werden die vom Bedarfsträger angeforderten und geprüften Bedarfsmengen unter Abwägung verschiedener Kriterien zu „optimalen“ Bestellmengen gebündelt Relevante Kriterien für die Bestellmengenentscheidung: - Bedarf und Lieferangebot müssen hinsichtlich Menge, Zeitpunkt, Regelmäßigkeit, Vorhersehbarkeit spezifiziert werden - Einstandspreise abhängig von Menge (Rabatte), von saisonalen und konjunkturellen Schwankungen des Lieferangebots - Kosten: Lagerkosten, Fehlmengenkosten - Finanzielle Lage des Abnehmers - Verfügbare Lager- und Transportkapazität

Die optimale Bestellmenge die Wirkung der einzelnen Kriterien ist gegenläufig, deswegen liegt ein Optimierungsproblem vor das Grundmodell von Stefanic Allmayer zur Bestimmung der optimalen Bestellmenge basiert auf folgenden Annahmen: - der Periodenverbrauch ist bekannt - der Verbrauch ist kontinuierlich - es treten keine Fehlmengen auf und die Mindestmenge ist konstant - die Wiederbeschaffungszeit ist Null - der Einstandspreis ist konstant (mengenunabhängig) - der Lagerhaltungskostensatz ist konstant - der Zinssatz für das durchschnittlich gebuchte kapital ist konstant Grundmodell unterscheidet Bestellfixe und variable Kosten: Bestellfixe Kosten: entstehen für die Administration und Disposition im Einkauf, den Wareneingang, die Rechnungsprüfung Bestellvariable Kosten: hängen von der Bestellmenge ab und ergeben sich aus den Zinskosten für das im Lager gebundene Kapital und den anfallenden Lagerkosten Definition: Optimal ist jene Bestellmenge, bei der die Summe aus den fixen und den variablen Kosten (Gesamtkosten) im Planungszeitraum ein Minimum ausweist

11.4 Bestellpolitiken Bestellpolitiken ersetzten die aufwendige Berechnung der Bestellmengen, durch Regeln für die Ermittlung der Bestellmengen und der Bestellperiode Es gibt 4 Grundformen der Bestellpolitik, diese ergeben sich aus der Kombination der Bestellmenge (fix, variabel) und der Bestellperiode (fix, variabel)

Man unterscheidet Bestellrhythmus- und Bestellpunktverfahren Bestellrhythmusverfahren: Form der Terminsteuerung mit fixen Bestellperioden und und fixen oder variablen Bestellmengen (tq bzw. tS) t,q-Politik: fixe Bestellmengen, fixe Bestellperiode t,S-Politik: variable Bestellmengen und fixen Bestellperioden Bestellpunktverfahren: die Bestellmenge ergibt sich aus der Differenz zwischen Meldebestand und Höchstbestand, man spricht auch von einer Mengensteuerung, Bestellung erfolgt wenn der Meldebestand erreicht oder überschritten wird, Bestellperioden sind variabel s,q-Politik: fixe Bestellmengen, variable Bestellperioden s,S-Politik: variable Bestellmengen, variable Bestellperioden...


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