Psychosomatik Dissoziative Störungen PDF

Title Psychosomatik Dissoziative Störungen
Course Psychosomatik
Institution Medizinische Universität Wien
Pages 4
File Size 393 KB
File Type PDF
Total Downloads 71
Total Views 134

Summary

Zusammenfassung der Vorlesung Dissoziative Störungen; Psychosomatik; Humanmedizin...


Description

Verena F.

Dissoziative Störungen/ Konversionsstörungen Historische Vorläufer    

Hysterie hysterische Neurose Konversionshysterie Konversionsneurose

Allgemeine klinische Merkmale ICD10: F44 „ ... teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration, die sich auf  Erinnerungen an die Vergangenheit,  Identitätsbewusstsein und unmittelbare Empfindungen  sowie die Kontrolle von Körperbewegungen bezieht ...“, z.B. o Amnesie o Sensibilitäts-und/oder Bewegungsstörungen o Stupor, Fugue, Trance- und Besessenheitszustände o (nicht Depersonalisations-/Derealisationssyndrom)

diagnostische Leitlinie  

Ausschluss körperlicher Erkrankungen als Ursache Vorliegen einer überzeugenden psychosozialen Erklärung für das Auftreten

1

Verena F.

Dissoziative Symptome Unterteilung in körperlich und psychisch

körperliche Symptome 



Bewegungsstörungen, v.a. o „Krampfanfälle“, Tremor, Ataxie o Lähmungen, z.B. Standunfähigkeit, Gangstörungnen/-unfähigkeit o Aphonie/Dysphonie Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen, v.a. o Schwindel o Taubheitsgefühle, Parästhesien o Sehstörungen (Blindheit) o Taubheit o Anosmie o Nicht: Schmerz

psychische Symptome    

Amnesie: für wichtige aktuelle Ereignisse (z.B. Unfall, Todesfall, etc.) Stupor: keine Reaktion auf äußere Reize, keine Spontanbewegungen Fugue: zielgerichtete Ortsveränderung (Stunden/Tage) mit Amnesie Trance- und Besessenheit: zeitweiliger Verlust der Identität, stereotype (bizarre) Bewegungsmuster

Amnesie = Gedächtnisverlust

Stupor = Aktvitätsverlust

Fugue = Weglaufen ohne erkennbaren Grund

Trance- Besessenheit: Identitätsverlust

2

Verena F.

Differentialdiagnosen     

neurologische Störungen (z.B. frühe MS, SLE) Depersonalisations-/Derealisationssyndrom (F48.1) Intoxikationen (v.a. Alkohol, Drogen) Schizophrenie, schwere Depression Simulation (Z 76.5) o ICD10 Z-Kategorien: Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zu Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führen

Epidemiologie, Verlauf, Prognose 





Prävalenz o nach Akut-Trauma bis 70 % o Allgemeinbevölkerung 0,3 – 1,8 % o in der Psychosomatik/Psychiatrie bis 30 % (ggf. komorbid) Verlauf o akuter Beginn (Minuten/Stunden) o subakuter Beginn (Tage/Wochen) o notwendigerweise assoziiert an akute Belastung oder unbewussten Konflikt Prognose o akuter Beginn = Tendenz zur Spontanremission o subakuter Beginn = Tendenz zur Chronifizierung o nach zwei Jahren hohe Chronifizierungsrate

Ätiologie und Pathogenese    

Störungen der körperlichen/seelischen Funktion, die normalerweise unter willentlicher Kontrolle stehen „Konversion“: Umwandlung unangenehmer Affekte in neurologische Symptome – parallel „belle indifference“ leicht durch Auslösereize triggerbar; tw. „ansteckend“ Auslösung durch zwei Muster o Traumafolge („Abwehr“ affektiver Überflutung „Anti-PTBS“) o „Abwehr“ eines massiven innerseelischen Konfliktes

3

Verena F.

spezielle Psychodynamik 



Entkopplung von expliziten und impliziten Funktionen o bei interner/externer Triggerung drohende affektive Überflutung mit Versagen explizite Funktionen  keine (Sprach-)Bilder  keine oder falsche Erinnerung o Dysfunktionale Aktivieurng implizierter Funktionen  z.B. „Totstellreflexe“  z.B. unwillkürliche Bewegungsmuster Vulnerabilitätsfaktor: traumatische Erfahrung in der Biographie mit den Folgen o Desorganisiertes Bindungsmuster o Affektdysregulation, Alexithymie

Therapie   





Anerkennen als Krankheit (CAVE: negative Gegenübertragung!) Aufklärung über die Störung Setting abhängig von Schwere der Symptomatik und vom Strukturniveau o ausgeprägte Störung: stationär, dann ambulant o niedriges Strukturniveau: initial eher stationär, dann ambulant Ziel: die „unerhörte Bereitschaft der Hysterie“ entschlüsseln o bei akutem Trauma: initial Förderung der Affekttoleranz bei drohender Überflutung durch Übungen zur Selbstregulierung, erst dann Trauma durcharbeiten o Durcharbeiten von Konflikten, z.B. in aktuell erlebten Beziehungen o „hysterisches Agieren“ als „Beziehungsangebot“ verstehen ggf. adjuvante symptomorientierte Psychopharmakologie

4...


Similar Free PDFs