Schriftgeschichte PDF

Title Schriftgeschichte
Author Josephine Katharina Groß
Course Graphematik
Institution Universität Bielefeld
Pages 4
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SoSe...


Description

Handout Gruppe 3 – Schriftgeschichte – Johannes Fried, Josephine Katharina Groß, Isabell König Wandel der Schrift

Verschiedene Arten von Schriften Entstehung von Schrift

Von Malerei zur Schrift

Höhlenmalerei

Schriftgeschichte

Was zählt als Schrift?

Hieroglyphen Wie viele „alte“ Schriften?

Das „erste“ Alphabet

Zeittafel: ca. 6000 v. Chr.: alteuropäische Schrift der Vinča-Kultur (nach Haarmann 1991) ca. 3000 v. Chr. : Keilschrift der Sumerer und Akkader ca. 3000 v. Chr.: ägyptische Hieroglyphenschrift ca. 1500 v. Chr.: phönizisches Alphabet ca. 1000 v. Chr.: griechisches Alphabet ca. 1000 v. Chr.: etruskisches Alphabet ca. 900 v. Chr.: lateinisches Alphabet (Dürscheid, Christa (2012) Einführung in die Schriftlinguistik)

Schriftgeschichte: Drei alte Auffassungen bzw. Streitpunkte:  Schrift wurde als neue Technologie erfunden  Schrift hat sich in einer bestimmten Kulturregion entwickelt und von dort verbreitet (Monogenese)  Keilschrift ist die älteste Schrift Heutige Auffassung über die Aussage: „Schrift wurde als neue Technologie erfunden“  Keine neue Erfindung  Entwicklung und Prozess  Angefangen mit Höhlenmalerei zu kulturellen und rituellen Zwecken Streitpunkt Monogenese:  Ägyptische Hieroglyphen durch Keilschrift beeinflusst?

Handout Gruppe 3 – Schriftgeschichte – Johannes Fried, Josephine Katharina Groß, Isabell König  Ähnlichkeiten lassen sich beobachten, jedoch keine genaue Antwort Streitpunkt der „ältesten“ Schrift  Schrift der Vinča vs. Keilschrift der Sumerer  Meinungen gehen stark auseinander  Je nach theoretischem Standpunkt der Definition von Schrift

Schrift der Vinča:    

Anbetung von Gottheiten, kulturelle Rituale Vermutlich nur von Priestern verwendet 200 individuelle Zeichen Als Gebiete besetzt wurden kam es zum Verfall der Schrift  weitere Zeit der Schriftlosigkeit

Keilschrift der Sumerer:       

Altsumerische Bildzeichen  sumerische Schriftzeichen  Schriftzeichen der Akkader Immer weiter stilisiert  am Ende keine Abbildbeziehungen zwischen Zeichen und dargestelltem Objekt mehr Zeichen in feuchten Ton geritzt  Spuren glichen eher Keil statt Strich  daher der Name Entwicklung der phonematischen Darstellung, da das Bedürfnis Eigennamen zu Schreiben vorhanden war Piktographische Zeichen als Lautzeichen verwendet  Rebusverfahren Rebusverfahren: Verwendung von Symbolen oder Schriftzeichen als Lautzeichen, ohne Rücksicht auf frühere Bedeutung Diese Zeichen sind somit bifunktional als Wortzeichen mit eigener Bedeutung oder in gegebenem Kontext Lautzeichen

Die ägyptische Hieroglyphenschrift:   



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Griech.: „hieroglyphica“ bedeutet „heiliges Schnitzwerk“ Ca. 3000 v. Chr. – ca. 400 v. Chr. Zweck: Götter- und Jenseitsverehrung, Inschriften auf Gräbern, Tempeln und anderen Gebäuden o Repräsentativ-zeremonielle Zwecke o Für alltägliche Zwecke wurde das Hieratische verwendet  Hat sich als Kursive aus Hieroglyphen entwickelt und wurde auf Papyrus geschrieben  Spätere Entwicklung: Das Demotische  Noch stärker kursiviert  Schriftrevolution ging Hand in Hand mit Veränderung der ägyptischen Sprache Es gab aber nicht nur bildhafte Elemente, sondern auch bereits phonetisierte Zeichen (Letztere drücken kein Ähnlichkeitsverhältnis zum abgebildeten Objekt aus – repräsentieren Laut, Konsonant oder Konsonantenkette) Konsonantengerüst wurde mit Piktogrammen dargestellt Vokale wurden nicht berücksichtigt (mussten selbst erschlossen werden) Die ägyptische Sprache war nämlich vokalisch vieldeutig (sowohl Schrift-, als auch Lautebene) Determinative: Anzeichen, zu welcher semantischen Klasse das Wort gehört Fazit: Hieroglyphenschrift = Lautschrift (keine Silbenschrift)

Handout Gruppe 3 – Schriftgeschichte – Johannes Fried, Josephine Katharina Groß, Isabell König

Hethitische Hieroglyphenschrift und Linear B:       

Nicht nur Ägypter haben mit Hieroglyphen geschrieben Weitere Gruppe: Hethiter (kannten Hieroglyphen und Keilschrift) Von ca. 1500 v. Chr. – 700 v. Chr. in Gebrauch (vgl. Földes-Papp 1987:55) Hieroglyphen kennzeichnen keine Konsonanten, sondern Silben Prinzip der Keilschrift wird beibehalten, nur mit bildhaften Darstellungen Ägyptische und hethitische Hieroglyphen gelten als „zwei selbstständige Systeme mit jeweils individueller Prägung“ (vgl. H. Haarmann 1991:234) Weitere Hieroglyphenschrift: Linear B o Alteuropäische Schrifttradition der Vinča-Kultur wurde nach einer Unterbrechung von 2000 Jahren wiederaufgenommen

Das Alphabet: 







Ca. 1500 v. Chr.: phönizisches Alphabet o Einfache, nicht-motivierte Zeichen, die Lauteinheiten darstellen o Nur Konsonanten-Alphabet (aus Hieroglyphen entstanden)  Aber Hieroglyphen: bildhafte Zeichen und Konsonantenverbindungen  Phönizische Alphabetschrift hingegen begrenzte Anzahl abstrakter Zeichen als Einzelkonsonanten o Zunächst drei Schriftsysteme wovon eines ein 22 Buchstaben umfassendes Alphabet war (weltbekannt) o Verbreitete sich vermutlich von Kreta (Griechenland) aus Ca. 1100-1000 v. Chr.: griechisches Alphabet o Entwickelte sich aus dem phönizischen Alphabet o Revolutionär war die systematische Verschriftlichung von Vokalen o Im griechischen erfolgen Flexion und Ableitung von Wörtern durch Variationen der Vokale  Daher musste die Struktur übertragen und ein Mittel zur Vokalschreibung gefunden werden o Unnötige Buchstaben wurden aussortiert und manche Buchstaben, die keinen Lautwert hatten, leicht verändert und als Vokale genutzt  Das erste vollständige Alphabet war geschaffen! o Zunächst furchenwendige (bustrophedon) Schriftrichtung  Wechselte von Zeile zu Zeile o Scriptio continua: Der Text wurde in einem geschrieben, d.h. es gab keine Markierungen der Wortgrenzen o Erleichterung beim Lesen schafften zunehmend Apostrophe, Punkte, Abschnitte, Majuskeln (größere syntaktische Einheiten) Ca. 1000 v.Chr.: etruskisches Alphabet o Griechische Schrift wurde von Nachbarn (Etruskern) übernommen und von Römern verwendet o Zur Entwicklung kaum Angaben, da von Römern übernommen, verwendet und abgeändert Ca. 900 v. Chr.: lateinisches Alphabet o Römer übernahmen Schrift der Etrusker und fügten Buchstaben die im etruskischen Alphabet nicht vorkamen aus dem Griechischen hinzu o Zunächst 21 Buchstaben (ohne ) o 300 n. Chr. lagen die Buchstaben in der Grundform fest o Danach entwickelte sich aufgrund von Eile (und Schreibmaterial) noch die Schreibung der Kleinbuchstaben

Handout Gruppe 3 – Schriftgeschichte – Johannes Fried, Josephine Katharina Groß, Isabell König Literatur: http://www.tjfbg.de/fileadmin/tjfbg/user_upload/service/arbeitshefte/AH-04_2007.pdf (Zugriff 26.09.2016) Haarmann, Harald (1991). Universalgeschichte der Schrift, 2. durchges. Aufl. – Frankfurt/Main : New York : Campus Verlag, S. 101ff. Dürscheid, Christa (2012). Einführung in die Schriftlinguistik, 4., überarb. und aktualisierte Aufl. – Göttingen [u.a.] : Vandenhoeck & Ruprecht, S. 111ff....


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