SE03 Thünsches Ringmodell PDF

Title SE03 Thünsches Ringmodell
Course Geographien peripherer Räume / Geographie des Ländlichen Raumes
Institution Philipps-Universität Marburg
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Standortwahl

Thünen -

Anfang 19. Jh. Räumliche Anordnung der landwirtschaftlichen Produktion/Intensität

Bodenrente und Lagerente Standortwahl für landwirtschaftliche Betriebe -

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Natürliche Bedingungen o Klima o Bodenqualität Historisch o Gesellschaftliche Verteilungs-/Inwertsetzungsprozesse o Vererbung Trotz dieser Faktoren haben Landwirte die Wahl, wo sie was produzieren

Bodenrente (Dicken, Lloyd) -

Es wird produziert, was die größten Flächenerträge erzielt Mehrgewinn einer Flächeneinheit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche gegenüber einer Fläche, die gerade so kostendeckend ist

Differentialrente (Ricardo) -

Erfasst den Teil der Bodenrente, der allein auf höhere Bodenqualität zurückzuführen ist

Lagerente (Thünen) -

Bodenrente variiert auch mit Entfernung zum Markt Der Mehrwert einer landwirtschaftlichen Fläche unter sonst gleichen Bedingungen aufgrund einer geringeren Entfernung zum Markt im Vergleich zu einer Fläche der gleichen Größe, deren Transportkosten so hoch wie der Nettoerlös sind

Prinzipien der isolierten Staats Thünen: Wie variiert Art und Intensität der Landnutzung mit der Entfernung vom Markt? 1) Natürliche Gegebenheiten a. Kreisrund, von der Außenwelt abgetrennt, homogen 2) Technische Gegebenheiten a. Gleichheit von Bewirtschaftungs-/ Verkehrstechnologien 3) Ökonomisch-räumliche Abstraktion a. Stadt in der Mitte, wird beliefert b. Gewinnmaximierung wird angestrebt c. Alle landwirtschaftlichen Güter sind gleich groß d. Je weiter entfernt vom Markt, desto höher muss der Wert der Produkte sein, um hohe Transportkosten auszugleichen  Ringe

1) Freie Wirtschaft a. Gartenbau mit hohen Nettoerlösen b. Verderblichkeit der Produkte c. Wertvolle Böden d. Hoher Arbeitseinsatz 2) Forstwirtschaft a. Transportkosten waren für Holz im 19. Jh. Sehr hoch 3) Fruchtwechselwirtschaft a. Jährlicher Wechsel der Fruchtart ohne Bracheperioden  Böden können regenerieren 4) Koppelwirtschaft a. Zusätzliche Bracheperiode 5) Dreifelderwirtschaft a. 3-Jahres-Rhythmus: Getreideanbau, Weidewirtschaft, Brache 6) Viehzucht 7) Unkultivierte Wildnis Bei Variationen ändert sich das Bild (zB schiffbarer Fluss  Kosten auf dem Fluss sind niedriger, Eisenbahn)

Differentialprinzip a. Aufgrund von Lagerente kommt es zu räumlicher Differenzierung verschiedener Kulturarten b. Marktnähe: niedrige Transportkosten, Lagerente hoch  Produkte mit hohem Erlös können Lagerente besser verkraften c. Lagerente: Nettoerlös pro Flächeneinheit  sinkt bei Entfernung d. Aber: Flächenpreise steigen mit Nähe zum Markt Beispiel: -

Gemüse hat höhere Nettoerträge als Kartoffeln

Intensitätsprinzip a. Räumliche Sortierung innerhalb einer Kulturart nach Zonen mit unterschiedlicher Anbauintensität (Fruchtwechsel, Koppel, Dreifelder) b. Höhere Bodenpreise in Marktnähe  höhere Nutzungsintensität

Thünensche Ringe verschiedener Maßstabsebenen Ringe kleiner/kleinster Ordnung entstehen um eine Siedlung oder landwirtschaftlichen Betrieb -

Zunehmende Entfernung zum Hof: extensivere Bewirtschaftung Hofnähe: Garten-, Ackerbau Entfernt: Getreide, Weidewirtschaft

Ringe mittlerer Ordnung bilden sich um einen regionalen Markt Ringe größter Ordnung bilden sich auf (supra)nationaler Ebene -

Verdichtungsräume wie Südostengland

Kritische Würdigung des isolierten Staats 1) Unrealistische Homogenitätsannahmen und statische Betrachtung a. Homogene Produktionstechnologien b. Nichteinbeziehung neuer Verkehrsinnovationen  Einfluss der Lagerente wird immer geringer 2) Umkehrung der Thünenschen Ringe (Sinclair) a. Städtische Nutzung  höhere Bodenrente als landwirtschaftliche Nutzung b. Städte expandieren c. Landwirte investieren nicht mehr in stadtnahe Gebiete (extensiv) d. Mit Abstand nimmt es wieder zu 3) Durchbrechung Thünenscher Ringe durch soziale Prozesse a. Soziale Strukturen, Traditionen, Prozesse b. Ergebnis regionsspezifischer Entwicklung (zB Wein) c. Sozialbrache: Erbrecht, Realerbteilung (landwirtschaftliche Flächen wurden von Generation zu Generation kleiner, bis sich Bewirtschaftung nicht mehr lohnt  Brache)

Übertragung Lagerentenprinzip auf den städtischen Bodenmarkt -

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Menschliche Bedürfnisse als städtische Nutzungsansprüche o Flächenbedarf: Büros, Wohnraum, Bildung, Versorgung, Erholung, Verkehr Bodenpreisgefälle: Stadtzentrum – Stadtrand o Besonders vom Central Business District in die angrenzenden Gebiete o CBD für alle konkurrierende Nutzungsformen ein attraktiver Standort mit niedrigen Transportkosten Differentialprinzip o Büroraum, Industrie, Wohnraum, Landwirtschaft o Je näher am Zentrum, desto geringer die Transportkosten und desto höher die Lagerente o Büros haben höchste Gewinnerwartung pro Fläche...


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