Title | Skript-Bilanzanalyse |
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Author | Ruth Kaboth |
Course | Recht I: Bürgerliches Recht BGB |
Institution | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Pages | 70 |
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Jahresüberschussanalyse „Eine Bilanz ist wie ein Bikini einer Frau. Sie zeigt fast alles, aber verdeckt das Wesentliche“ Günter Stotz
1. Vorbereitung der Jahresabschlussanalyse 1.1 Offenlegungspflicht § 345 – 329 HGB, Befreiung § 264 b HGB
Was muss offen gelegt werden?
§ 242 (3) HGB PersonenG = Bilanz und GuV (Befreiung nach § 241 a HGB, wenn 2 Jahre lang Umsatz < 500.000 und Gewinn < 50.000)
1 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
KapitalG und haftungsbeschränkte PersG = Bilanz und GuV und Anhang
§ 264 HGB
zzgl. Lagebericht für Mittelgroße und Große KapitalG
§ 267 HGB gibt die Größen an Bsp: Größenordnungsmerkmale: Für Einstufung müssen jeweils 2 der 3 Größenmerkmale aufeinanderfolgenden Bilanzstichtagen erfüllt sein.
an
2
Größenklasse
Bilanzsumme in Mio. €
Umsatzerlöse in Mio €
Anzahl Arbeitnehmer im Jahresdurchschnit t
kleine KapG §267 Abs. 1 HGB
< 4840
< 9680
< 50
Mittelgroße KapG §267 Abs. 2 HGB
< 19.250
< 38.500
< 250
große KapG §267 Abs. 3 HGB
> 19.250
> 38.500
> 250
Großunternehmen gem. §§ 1 und 11 PublG Börsennotierte Unternehmern sind immer große Unternehmen Bsp: für Größeneinordnung: Umsatzerlöse: 25 Mio Bilanzsumme: 4 Mio Facharbeiter Halbtags Angestellter Ganztags Angestellter Heimarbeiter Azubi Geschäftsführer
31.03 15 4
30.06 15 4
30.09 15 4
31.12 16 4
ArbN ? + +
14
10
10
10
+
10 13 1
10 13 1
10 13 1
10 13 1
+ 2
Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Praktikant Reisender Leiharbeiter Familienmitglied ohne ArbV Mutterschaftsurlau b Vorruhestand Gesamt: 73
4 3 2 1
4 3 2 1
3 3 2 1
3 3 2 1
+ + -
4
4
4
4
+
6
6
-
6
6 ArbN: 49
=== KLEIN
Kapitalmarkt orientierte Konzerne sind
Unternehmen,
die
keine
§ 264 (1) 2 HGB = Bilanz, GuV, Anhang, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel, (ev. Segmentsberichtserstattung),
Konzerne kapitalmarktorientiert § 315 a (1), (2) HGB
nicht kapitalmarktorientiert § 297 HGB
IFRS IAS 1.10 • • • • •
Statement of Financial Position Statement of Comprehensive Income Notes Statement of Cash Flow Statement of Changes in Equity
•
(Segmentsbericht)
- Bilanz - GuV - Anhang § 313 f HGB - KFR (IFRS) - EKSpiegel = (EK-Veränderungsrechnung) - Lagebericht § 289 HGB - Bestätigungsvermerk
== bei der Analyse darauf achten, ob nationale oder internationales Recht angewandt wird
3 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Konzern: Aus: § 290 , § 264 (3) HGB = TochterG, wenn MutterG einen Konzernabschluss machen muss und Zustimmung der Ges. vorliegt
1.2 Einzelne Bestandteile des Jahresabschluss 1.2.1 Bilanz •§266 HGB = Bilanzgliederung für KapG •Mittelgroße KapG: §266 Gliederung, Offenlegung gem. vorgeschriebene Form •kleine KapG müssen nur verkürzte Bilanz offenlegen (§266 HGB nur Buchstaben und römische Ziffern) Bilanzklarheit wird erreicht durch: Angabe der Vorjahresbeträge (zu jedem Posten Bilanz und GuV) Untergliederung Angabe des Betrages der Forderungen mit Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr, sowie der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Zweck: Darstellung der Liquidität == Bilanz oder Anhang
1.2.2 GuV •KapG: GuV in Staffelform darstellen •Kleine und mittelgroße KapG müssen nur verkürzte GuV aufstellen: Sinn und Zweck der GuV = Ziel, den periodischen Erfolg mit verschiedenen Zwischensaldi aufzuweisen. Verfahrensarten wichtig zu wissen für Analyse Wahlrecht zwischen Gesamtkostenverfahren
und
Umsatzkostenverfahren
Aufbau: 4 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
§ 275 HGB Gesamtkostenverfahren = alle Aufwendungen unabhängig davon, ob sie Produkten oder Leistungen zuzuordnen sind, unabhängig vom Verkauf des Produkts. == Gruppierung erfolgt nach Kostenarten (Personal, Material)
Umsatzkostenverfahren = jede Aufwendung, die mit tatsächlich veräußerten Produkt im Zusammenhang steht. Veränderungen im Bestand werden nicht erfasst == Gruppierung erfolgt nach Funktionen (Verwaltung, Vertrieb)
Beachte bei der Analyse
Bei einem Gesamtkostenverfahren, dass die Umsatzerlöse inklusive den Bestandänderungen berücksichtigt werden Darstellung daher periodenbezogener und produktbezogener Aufwand die einzelnen Aufwandsarten und deren Entwicklung werden auf die Gesamtleistung bezogen keine Aufschlüsselung auf die einzelnen Bereiche wie die Herstellung, Vertrieb und Verwaltung == verzerrt Analyse
Bei Umsatzkostenverfahren Vorräte werden nicht berücksichtigt == Verzerrung bei Analyse des Bestandes
5 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
1.2.3 Anhang Der Anhang enthält Erklärungen und Ergänzungen zu einzelnen Positionen der Bilanz und GuV
ÜBUNGSBEISPIEL Anlagespiegel Forderungsspiegel Verbindlichkeitenspiegel
6 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
2. Arten der Jahresabschlussanalyse 2.1
Einteilung der materiellen Bilanzanalyse
Aufgabe materielle Bilanzanalyse: = Prüfung der inhaltlichen Richtigkeit des JA (d.h. die Informationen aus dem JA inhaltlich zu analysieren) Bsp.: In formeller Bilanzanalyse: werden Rücklagen getrennt vom gekennzeichneten Kapital ausgewiesen? In materieller Bilanzanalyse: Analyse der wertmäßigen Höhe der Rücklage Materielle Bilanzanalysen können in dreifacher Hinsicht erfolgen: Ertrags-/ Erfolgswirtschaftliche Jahresab schlussanalyse Analyse der Aufwands und Ertragsstruktur Analyse der Rentabilität Analyse der Produktivität Erfolgsquellenanalyse Kennzahlen
Kapitalwirtschaftliche Jahresabschlussanalyse Analyse der VerKapitalstruktur Analyse der Vermögensstruktur Substanzanalyse Kennzahlen
Finanzwirtschaftliche Jahresabschlussanalyse Analyse der Finanzlage Analyse der Liqudität CF KFR Kennzahlen
7 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
2. 2. Statisch finanzwirtschaftliche Jahresabschlussanalyse Zur Vereinfachung und Vorbereitung der nachfolgenden Berechnungen wird eine Strukturbilanz StrukturGuV erstellt
2.2.1. Strukturbilanz Def. Die Strukturbilanz stellt eine unter betriebswirtschaftlichen Aspekten aus dem normierten LA hergeleitete Gegenüberstellung des (bilanzanalytischen) Vermögens einerseits, sowie des (bilanzanlytischen) EK und FK andererseits == Umgliederung und Umbewertung des JA Umgliederung = andere Stellung in Bilanz Umbewertung = andere Berechnung
Schema Strukturbilanz
Kontenform Aktiva
Passiva
I. Anlagevermögen
I. Eigenkapital
1. immaterielle Anlagen 2. Finanzanlage
II. Fremdkapital
3. Sachanlage
1. langfristig
II. Umlaufvermögen
2. kurzfristig
1. monetäres UV 2. nicht monetäres UV 3. Vorräte 8 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Erstellen einer Strukturbilanz
(1)
Aktiva
stille Reserven Hinzurechnung, da sie Vermögen des Unternehmens sind + Aktiva + Passiva (70 % EK, 30 % langfristiges FK)
derivativer Goodwill (Firmenwert) Aktivierung erfolgt nach HGB, Abschreibung erfolgt aber == Ungleichbehandlung zwischen extern wachsenden zu intern wachsenden Unternehmen == Verrechnung mit AV == Verrechnung mit EK selbst erstellte immaterielle WG § 248 (2) HGB == Aktivierungswahlrecht == Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse erschwert == Verrechnung mit AV == Verrechnung mit EK
bei Bildung von Latenten Steuern auf den Betrag der selbst erstellten WG == Verrechnung mit EK == Verrechnung mit UV / FK (je nach aktive oder passive latente Steuern)
9 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
erhaltene Anzahlung auf Bestellung § 268 (5) HGB dürfen offen von Vorräten abgezogen werden aber: eventuell kann Bestellung nicht erfüllt werden == Rückzahlung der Anzahlung oder keine Vorräte mehr in Bilanz ausgewiesen, wenn große Bestellung vorliegt, obwohl die Lager voll sind == Rückgängigmachung in Strukturbilanz
Gegenbuchung Kasse (abgezogen == Aktivtausch) Verbindlichkeiten (Anzahlungen sind ausgewiesen == abziehen = rückgängig machen == Aktiv-Passiv-Minderung)
aktiver RAP ohne Disagio == kein Vermögensgegenstand == betriebswirtschaftlich == Forderungscharakter == kurzfristiges UV Disagio § 250 (3) HGB == gehört zu FK == Verrechnung mit dazugehörenden Verbindlichkeiten == Ausbuchung aus RAP aktive latente Steuer § 274 HGB == WahlR bei Einzelabschluss == Ansatzpflicht bei Konzernabschluss == Verrechnen mit EK == Ausbuchung aus UV 10 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
(2)
Passiva
Eigenkapital maßgeblich ist die Gewinnverwendung o Ausschüttungen == sind kurzfristiges FK Praxis bei Bilanzerstellung vor Gewinnverwendungsbeschluss (GmbH) == Analytiker schätzt Anteil der Ausschüttung bei Bilanzerstellung bei teilweiser Gewinnverwendung (AG) == Einlagen / Entnahmen wurden bereits gebucht == Vorstand unterbreitet Vorschlag § 170 (2) AktG auf Gewinnverwendung, der dann in die Versammlung aufgenommen wird == Umbuchung in kurzf. FK bzgl. Vorschlag bei Bilanzerstellung nach Gewinnverwendung (GmbH) == Ausschüttungsbeschluss ist erfolgt == steht bereits unter FK („Verb. an Gesellschafter) == nichts mehr zu veranlassen Sonderposten (mit Rücklagenanteil = veraltet) jetzt noch: Sonderposten für steuerfreie Investitionszulage == vollständig dem EK zuzuordnen Rückstellungen Pensionsrückstellung = langfr. FK Erhaltungsrückstellung / Aufwandsrückstellung sonstige Rückstellungen = kurzfr. FK
Verbindlichkeiten Angleichung an IFRS == langfristig (über 1 Jahre) und kurzfristig (bis 1 Jahre ) (kein mittelfristig mehr) 11 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Verbindlichkeitenspiegel passiver RAP == kurzfristiges FK (Verbindlichkeiten) passive latente Steuern == kurzfristiges FK (Verbindlichkeiten)
Beteiligungen aus verbundenen Unternehmen == gesondert auszuweisen
Beispiel: Abschlussprüfung oder Allgäuer Bittum und Beispiel der Heidelberger Druckmaschinen AG
12 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
2.2.2. Struktur GuV (1)EBIT = Earnings before interests and taxes = Ergebnis vor Zinsen, Steuern, und außerordentlichen Ergebnis (aoE / aoA) (z.T. wird das Beteiligungsergebnis nicht berücksichtigt, d.h. Erträge aus FAV nicht berücksichtigt) 2 Methoden (a) direkte (progressive) Methode (b) indirekte (retrograde) Methode
zu (a) == Staffelform
§ 275 (2) HGB
Umsatzerlöse + Bestandsmehrung - Bestandminderung + andere aktivierte Eigenleistungen = Betriebsleistungen + sonstiger betrieblicher Ertrag - Materialaufwand - Personalaufwand - Abschreibung auf SAV (nicht FAV) - sonstiger betrieblicher Aufwand (ohne Steuern) + Erträge aus FAV = EBIT Beispiel der Heidelberger Druckmaschinen AG Umsatzerlöse + sonstiger betrieblicher Ertrag - Materialaufwand - Personalaufwand - Abschreibung auf SAV (nicht FAV) - sonstiger betrieblicher Aufwand (ohne Steuern) (ANHANG 8) + Erträge aus FAV (ANHANG 9) EBIT
1.827.916 + 140.906 - 779.869 - 675.209 - 71.480 - 385.565 + 103.413 160.112
13 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
zu (b) == indirekte Methode == von Unten nach oben rechnen JÜ + außerordentlicher Aufwand - ao Ertrag + Steueraufwand - Steuererstattung + Zinsaufwand
Beispiel der Heidelberger Druckmaschinen AG JÜ + außerordentlicher Aufwand - ao Ertrag + Steueraufwand - Steuererstattung + Zinsaufwand EBIT
85.340 0 0 28.983 0 45.135 159.458
Ergebnis ist unterschiedlich, da bei direkter Methode z.B. andere Steuern, Abschreibung / Aufwendungen auf FAV unberücksichtigt bleiben Angleichung: EBIT (direkte Methode) - sonstige Steuern + sonstige Zinsen und Erträge - Aufwendungen aus FAV - Abschreibung auf FAV = EBIT (indirekte Methode)
160.112 - 1.291 + 36.062 - 13.449 - 21.976 159.458
== soll Maßstab sein für den betriebswirtschaftlichen Gewinn des Unternehmens (= was hat Unternehmen erwirtschaftet hat) aber KRITIK Fremdkapitalzinsen werden herausgerechnet, sind aber Teil des Kapitals, mit dem das Unternehmen arbeitet lediglich Bruttogewinn wird angezeigt, da Steuern nicht berücksichtigt werden
14 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
(2) EBITDA Earnings before interest, taxes, depreciation and goodwill amortisation (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung auf SAV und Firmenwert) EBIT + Abschreibung auf SAV + Abschreibung auf Firmenwert EBITDA == Annäherung an finanzwirtschaftlichen Cashflow (eher Kennzahl für Liquidität als für Gewinn) KRITIK Abschreibung bleibt unberücksichtig, zwar Ausschaltung der stillen Reserven, aber auch Werteverzehr (der kompensiert werden muss) bleibt unberücksichtigt Sale and lease back – Geschäfte bleiben unberücksichtigt == Manipulation möglich für Heidelberger Druckmaschinen AG EBIT (indirekte Methode) 160.112 + Abschreibung auf SAV + 71.480 + Abschreibung auf Firmenwert EBITDA 231.592
(3) EBIT – Marge Aussage: wie viel Prozent des operativen Gewinns vor Zinsen und Steuern ein Unternehmen pro Wirtschafteinheit erwirtschaften konnte == Die Zahl gibt Auskunft über die Ertragskraft eines Unternehmens Formel: EBIT / Umsatz Wert: Je höher desto besser Heidelberger Druckmaschinen AG EBIT (indirekte Methode) Umsatz
160.112 1.776.588
= 0,09 * 100 = 9 % Mit Zinsen auf Bank verglichen == Gut
15 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
2.2.3. Kennzahlenanalyse Liquiditätskennzahlen / Finanzierungskennzahlen Def. Kennzahlen: verdichtete numerische Messgrößen und stellen Tatbestände im Unternehmen in konzentrierter Form dar. (Trennung Wesentliches vom Unwesentlichem => qualifizierte Datenselektion; Ursache- Wirkungs- Zusammenhänge, Plan-Ist-Analysen, Stärken-SchwächenAnalyse) Probleme bei der Liquiditätsanalyse von bestehenden Bilanzgrößen geschlossen werden.
soll
auf
zukünftige
Zahlungsmöglichkeiten
Termine zur Zahlung sind nicht aus der Bilanz erkennbar tatsächliche Zahlung nicht ermittelbar
a.
Liquidität 1. Grades
Es gibt 1., 2. und 3. Grad == Analyse in wie weit aus bestehenden finanziellen Mitteln oder aus der Summe der finanziellen Mittel + kurzfr. Aktivposten (kurzfr. Verbindlichkeiten) == die kurzfristig anstehenden Verb. gedeckt werden können Aussage: adhoc Liquidität wie viel % können sofort aus aktueller (Stichtag) Liquidität bedient werden Formel: Liquidität Grad 1 = Flüssige Mittel / Summe kurzfristiges FK (- Leistungsschulden)x 100
Flüssige Mittel = Kasse, Bank, Scheck, kurzfr. verkaufbare Wertpapiere Leistungsschulden = Anzahlung auf Bestellungen, aktiver oder passiver RAP Wert: mehr als 20 % (bei konservativer Betrachtung noch höher) Wert in Literatur unterschiedlich hoch 16 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
HH GmbH 2009 112,44
2010 84,29
2011 49,86
Grundsätzlich sollen liquide Mittel gering gehalten werden (brachliegendes Kapital) aber: HH GmbH kann in 2010 und 2011 die kurzfr. Verb. nicht mehr aus flüssigen Mitteln bedienen (ist auf Forderungseingang angewiesen, == von DebitorenKreditorenverhältnis abhängig)
Heidelberger Druckmaschinen AG 934 / 1.377.701 * 100 = 0,52 %
Muster AG 934 / 1.137.520 – 5.477 – 5.878 * 100 = 0,08 % Kritik: nicht aussagekräftig, da Rückzahlungen z.T. nicht beachtet werden, keine Aussage über zukünftige Liquidität Bsp der Beeinflussung Druckmaschinen AG nimmt am 20.12.13 ein Darlehn für 30.000 auf und zahlt am 10.01.14 zurück == 30.934 / 1.116.460 * 100 = 2,70 % (= Window Dressing)
17 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
b.
Liquidität 2. Grades
Vorsicht : wird unterschiedlich in der Literatur definiert Aussage: Wie hoch ist die einzugsbedingte Liquidität In welcher Relation steht stehen prozentual Forderungen + flüssige Mittel + sonstiges leicht liquidierbare Vermögensgegenstände (z.B. Boni) zum kurzfr. FK Formel: Liquidität Grad 2 = Flüssige Mittel + Forderungen aus LL/ Summe kurzfristiges FK (
- Leistungsschulden)
x 100
== monetäres UV / kurzfr. FK == ohne ARAP und Vorräte Wert: 100 % - 120 %, sollte 50 % nicht unterschreiten Kritik noch mit einzubeziehen sind hier auch die Zahlungsziele der eigenen Verbindlichkeiten und Forderungen, da es sich um eine Stichtagsbewertung handelt == z.B. Löhne und Miete, die kurz nach Stichtag fällig werden (eventuell werden kurzfristig mehr Forderungen frei als Verbindlichkeiten fällig werden) == keine Aussage über zukünftige Liquidität Berechnung: HH GmbH 2009 150,08
2010 101,38
2011 76,53
2011: 1430,5+2679,7+3,10 / 310,80+608,40+3.393,70 = 76,53 % Interpretation ebenfalls stark sinkend aber 2009 war zu hoch, 2010 war gut, 2011 verschlechtert (nur 3 von 4 Zahlungen können geleistet werden) Tilgungen sind noch nicht einbezogen == 2011 besorgniserregend 18 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Heidelberger Druckmaschinen AG 910.326 – 284.728 / 1.116.460 * 100 = 56,03 %
Muster AG 650.059 (Ford + Kasse) / 421.854 (RSt) + 656.655 (kurzfr. Verb.) - 5.878 (Anzahlung auf Bestellung / manche rechnen nicht weg) * 100 = 60,60 %
c.
Liquidität 3. Grades oder working capital
Working Capital = Differenz oder Liquidität 3. Grades = (Working Capital ratio) = Quotient Aussage: Aussage über die Finanzkraft des Unternehmens, da der Überschuss des UV über das kurzfristigen FK errechnet wird In welcher Relation steht prozentual UV zum kurzfr. FK working capital Formel: UV – kurzfristiges FK Liquidität 3. Grades Formel: Liquidität Grad 3 =
Summe UV
/ Summe kurzfristiges FK x 100
Wert: 120 % bis 200 % (USA fordert 200 % ) KRITIK: außerbilanzielle Beeinflussungen der Zahlungsströme wird nicht berücksichtigt (z.B. Wertentwicklung der Vorräte / WP) zukünftige tatsächliche Zahlungen nicht errechenbar
19 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Berechnung LG III HH GmbH 2009 381,91
2010 238,51
2011 203,55
Interpretation viel zu hoch liegt z.T. an der Höhe der Vorräte manchmal sagen Banken: Vorräte ist gut == bis zu 200 % als Sicherheit i.O. aber Vorräte == Lagerkosten Heidelberger Druckmaschinen AG WC: 934.787 – 1.377.701 = 442.914 LG III: 934.787 / 1.377.701 = 67, 85 %
d.
Quote der Verbindlichkeiten aus LL
Kennzahlen zur Zusammensetzung Aussage: wie hoch sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten im Verhältnis zu den gesamten Verbindlichkeiten Auskunft über die Verbindlichkeiten in der näheren Zukunft Formel: Quote der Verb LL= Verbindlichkeiten aus LL / Gesamtsumme der Verbindlichkeiten / FK x 100 Kritik: Fristen bei Verb. aus LL werden nicht berücksichtigt Berechnung GM GmbH 2009 10
2010 17,48
2011 33,75 3.393, 70 / 10.054,10 * 100
Interpretation 20 Jahresabschlussanalyse
Ziermann
Ansteigende Quote == kurzfristig werden bis zu 34 % ...