Staufer PDF

Title Staufer
Course Einführungsvorlesung Mittelalterliche Geschichte
Institution Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Staufer...


Description

STAUFER -

Adelsgeschlecht aus dem 11.-13. Jahrhundert Brachte schwäbische Herzöge und römisch-deutsche Könige und Kaiser hervor Der Name „Staufer“ ist nicht zeitgenössisch und leitet sich von der Burg Hohenstaufen ab Die bedeutendsten Herrscher waren Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Friedrich II.

Die Anfänge -

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Der erste namentlich bekannte Staufer hieß Friedrich „Friedrich“ war der Leitnamen der Familie Staufer zählten bereits Mitte des 11. Jahrhunderts zu den einflussreichsten Adelsfamilien des südwestdeutschen Raumes Sie besaßen allerdings nicht viel Land Der Aufstieg der Familie erfolgte im Jahr 1079, als der Salier Heinrich IV. (römischdeutscher König) den Staufer Friedrich I. zum Herzog von Schwaben ernannte und ihm seine Tochter Agnes von Waiblingen zur Ehefrau gab Friedrich I. errichtete die Burg Hohenstaufen Seine Söhne waren Friedrich II. und Konrad III. Die Familie wurde ein wichtiger Verbündeter der Salier im Südwesten des Reiches Hierfür entscheidend war die mütterliche Verwandtschaft mit den Saliern (durch Agnes v. W.)

Der Aufstieg zum Königtum -

Der Tod Kaiser Heinrichs V. 1125 markiert das Ende des salischen Königshauses Friedrich II. und Konrad III. erhoben als Söhne Friedrichs I. von Schwaben und der Salierin Agnes von Waiblingen Ansprüche auf die Königswürde Friedrich II. stellte sich zur Wahl, unterlag aber Lothar III. Lothar III. hatte zuvor das Militär gegen Heinrich V. geführt und dieses vernichtend geschlagen Es kam zu Kämpfen zwischen dem neuen König Lothar III. und den Staufern um das salische Hausgut Konrad III., der nun Herzog von Franken war, ließ sich 1127 als Gegenkönig ausrufen, musste sich jedoch 1135 Lothar III. unterwerfen

Gekrönte römisch-deutsche Könige Konrad III. -

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Lothar III. starb 1137 Mit Konrad III. wurde 1138 erstmals ein Staufer zum römisch-deutschen König gewählt Konrad III. setzte sich gegen den Welfen Herzog Heinrich d. Stolze durch Heinrich d. Stolze war der Schwiegersohn und bereits designierter Nachfolger des verstorbenen Kaisers Lothar III. gewesen Konrad III. verlangte von Heinrich d. Stolzen den Verzicht auf eines seiner Herzogtümer (Bayern/Sachsen) Heinrich d. Stolze weigerte sich, wodurch er geächtet wurde und beide Herzogtümer verlor Trotzdem konnte er seine Machtposition in Sachsen für seinen Sohn Heinrich d. Löwen sichern 1142 wurde Heinrich d. Löwe von Konrad als Herzog von Sachsen anerkannt Der Konflikt mit den Welfen überschattete Konrads III. gesamte Regierungszeit und verhinderte einen Italienzug zur Kaiserkrönung Er verbündete sich mit dem Byzantinischen Reich, indem er Bertha von Sulzbach, eine Schwester seiner Frau, mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos vermählte Das Bündnis richtete sich gegen die Normannen in Sizilien und gegen die Welfen

Auf Drängen Bernhards von Clairvaux schloss sich Konrad III. dem Zweiten Kreuzzug an, der jedoch scheiterte - Obwohl er nie zum Kaiser gekrönt worden war, trug er den Kaisertitel - Kurz vor seinem Tod bestimmte er seinen Neffen, den späteren Kaiser Friedrich Barbarossa, zu seinem Nachfolger - Konrads III. Regierungszeit war geprägt durch den Konflikt mit den Welfen, durch den Ausbau der staufischen Hausmacht und durch das Knüpfen von Bündnissen Friedrich I. Barbarossa -

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Wurde nach dem Tod Konrads III. 1152 zum König gewählt, da man ihm zutraute den Konflikt mit den Welfen zu lösen 1156 kam es tatsächlich zu einer Einigung mit dem Welfen Heinrich dem Löwen, der zum Herzog von Sachsen und Bayern wurde 1180 kam es jedoch zum Bruch und Heinrich dem Löwen wurden die Herzogtümer entzogen Friedrich I. Barbarossa begann auf seinem ersten Italienzug eine große Restaurationspolitik in Italien Er wollte den Städten kaiserliche Rechte (=Regalien) entziehen, wodurch ein Konflikt mit de Papst entfachte Es kam zum alexandrinischen Papstschisma, als sich der Kaiser gegen den gewählten Papst Alexander III. stellte Im folgenden Machtkampf fand Papst Alexander III. Unterstützung bei den nach Autonomie strebenden oberitalienischen Städten, die sich zum Lombardenbund zusammenschlossen Obwohl Barbarossa mehrere Gegenpäpste erheben ließ, musste er 1177 im Frieden von Venedig Alexander III. anerkennen Nichtsdestotrotz arrangierte Barbarossa die Heirat seines Sohnes Heinrich mit der Normannenprinzessin Konstanze von Sizilien Barbarossa war jedoch erfolgreich in seiner Hausmachtpolitik, sodass er das staufische Hausgut vergrößerte, welches er zentral verwalten ließ Er baute ein geschlossenes Verwaltungsgebiet in Schwaben auf Kaiser Friedrich Barbarossa starb 1190 auf dem Dritten Kreuzzug in Kleinasien

Heinrich VI. -

Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich VI. nach Heinrich VI. strebte eine Vereinigung des Imperiums mit dem süditalienischen Normannenreich an Das staufische Imperium erstreckte sich nun von der deutschen See bis nach Sizilien Er nahm Richard Löwenherz gefangen und erreichte somit eine Lehnsabhängigkeit Englands Er ist für sein grausames Vorgehen bekannt Er starb 1197

Philipp von Schwaben -

Nach dem Tod Heinrichs VI. begann ein Thronstreit zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV. von Braunschweig Otto unterlag in der Schlacht bei Wassenberg Nach Verhandlungen mit Papst Innozenz III., bot Philipp von Schwaben Otto seine Tochter Beatrix zur Vermählung an Philipp wurde daraufhin vom bayrischen Pfalzgrafen Otto VIII. von Wittelsbach erstochen Nach der Ermordung wurde Otto doch noch zum Kaiser gekrönt Nachdem dieser jedoch eine aggressive Italienpolitik ausübte, rief Papst Innozenz III. zur Wahl eines neuen Königs auf Die Reichsfürsten wählten Philipps Neffen Friedrich II. zum neuen römischdeutschen König

Friedrich II. -

Von Zeitgenossen „stupor mundi“ (Das Erstaunen der Welt) genannt Gilt als einer der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiser des Mittelalters

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War hochgebildet, sprach mehrere Sprachen und war am Islam interessiert Wuchs in Sizilien auf, zog aber dann nach Deutschland Dort erlangte er schnell den staufischen Südwesten und Otto IV. musste sich nach Norden zurückziehen In der Schlacht bei Bouvines unterlag Otto dem mit Friedrich II. verbündeten französischen König Phillip II. Nachdem Otto starb, folgte Friedrich nach, der 1220 zum Kaiser gekrönt wurde Deutschland überließ er seinem Sohn Heinrich VII. und kümmerte sich selbst um Sizilien Dort zentralisierte er die Verwaltung, gründete die erste Staatsuniversität und gliederte die Sarazenen ins Reich ein Er kam in Konflikt mit dem Papst, als er nicht zum Kreuzzug aufbrach und die antikommunale Politik Barbarossas wiederbelebte Papst Gregor IX. bannte ihn daraufhin Trotzdem reiste Friedrich 1228 ins Heilige Land, wo er nur durch Diplomatie einen Waffenstillstand erreichte und sich in Jerusalem selbst die Krone des Königreiches Jerusalem aufs Haupt setzte 1230 schloss er Frieden mit dem Papst und musste in Deutschland die Rechte der Landesfürsten vertraglich anerkennen (Statutum in favorem principium) Sein Sohn Heinrich hatte zuvor diese Rechte bestritten und rebellierte nun gegen seinen Vater Friedrich setzte Sohn Heinrich daraufhin ab und ernannte dessen Bruder Konrad IV. zum König Als Friedrich die lombardischen Aufstände bekämpfte, ließ der Papst ihn erneut bannen Es entfachte sich ein Kampf zwischen Imperium (Kaiser) und Sacerdotum (Papst), der nicht nur militärische, sondern auch propagandistische Züge annahm Kaiser Friedrich und Papst Gregor IX. diffamierten sich gegenseitig als Antichristen Gregors Nachfolger Innozenz IV. führte den Machtkampf weiter und entzog Friedrich 1245 die Kaiserwürde Kaiser Friedrich starb als Gebannter, nichtsdestotrotz war er bis zu seinem Tod christlicher Gesinnung und versuchte nie einen Gegenpapst zu erheben

Die letzten Staufer -

Nach dem Tod Friedrichs II. 1250 brach die staufische Machtstellung zusammen Sein Sohn und Nachfolger Konrad IV. starb in Italien Dessen Sohn Konradin erlitt in der Schlacht bei Tagliacozzo 1268 eine vernichtende Niederlage gegen die Ritter Karls von Anjou Konradin war der letzte männliche Staufer in direkter Linie als er noch im selben Jahr in Neapel öffentlich hingerichtet wurde In Deutschland begann bereits mit der Absetzung Friedrichs II. das Interregnum Das universale Kaisertum wurde in der Folge massiv geschwächt Die nachfolgenden Kaiser versuchten verblich an der universalen Herrschaft festzuhalten Nach dem Interregnum etablierten sich die Habsburger mit Rudolf von Habsburg als neue Königsdynastie Die Luxemburger traten im 14. Und 15. Jahrhundert in Konkurrenz zu den Habsburgern

Wichtige Staufer -

Konrad III., römisch-deutscher König 1138-1152 Friedrich I. Barbarossa, römisch-deutscher König 1152-1190, Kaiser ab 1155 Konrad der Staufer, Pfalzgraf bei Rhein Heinrich VI., römisch-deutscher König 1169-1197, Kaiser ab 1191, König von Sizilien 1194-1197 Philipp von Schwaben, römisch-deutscher König 1198-1208 Friedrich II., König von Sizilien 1198-1250, römisch-deutscher König 1212-1250, Kaiser ab 1220 Konrad IV., römisch-deutscher König 1237-1254, König von Sizilien 1250-1254 Manfred, König von Sizilien 1254-1266

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Konradin, letzter Staufer in direkter männlicher Linie

Wichtige Daten -

VI. Die Stauferzeit (1125 – 1250/54 n. Chr.) 1125 Wahl Herzog Lothars (III.) von Sachsen zum König (Kaiserkrönung 1133) 1137 Tod Lothars III. 1138 Königswahl des Staufers Konrad III.; Konflikt mit Herzog Heinrich d. Stolzen von Bayern 1142 Heinrich d. Löwe wird Herzog von Sachsen 1147-49 Teilnahme Konrads III. am Zweiten Kreuzzug 1152 Tod Konrads III.; Königswahl seines Neffen Friedrich I. Barbarossa 1155 Kaiserkrönung Friedrich Barbarossas 1156 Erhebung Österreichs zum Herzogtum 1157 Reichstag von Besançon (beneficium-Streit) 1158 Kapitulation Mailands; Hoftag von Roncaglia 1159-77 Alexandrinisches Schisma 1160 Exkommunikation Friedrich Barbarossas durch Papst Alexander III. 1162 erneute Kapitulation und Zerstörung Mailands 1167 Ruhrepidemie im kaiserlichen Heer in Rom; Gründung der Lega Lombarda 1169 Wahl des Kaisersohnes Heinrich VI. zum Mitkönig ca. 1170-1221 Domingo de Guzmán (Dominikus), Gründer des Dominikanerordens 1176 Schlacht von Legnano 1177 Friede von Venedig: Ausgleich zwischen Friedrich Barbarossa und Papst Alexander III. 1179 3. Laterankonzil 1180 Prozess gegen Heinrich d. Löwen: Entzug der Herzogtümer Sachsen und Bayern 1181/82-1226 hl. Franziskus von Assisi, Gründer des Franziskanerordens 1183 Friede von Konstanz: Ausgleich zwischen Friedrich Barbarossa und der Lega Lombarda 1186 Heirat Heinrichs VI. mit Konstanze von Sizilien 1190 Unfalltod Friedrich Barbarossas auf der Kreuzfahrt ins Hl. Land

SPÄTMITTELALTER

1250/54-73

Interregnum:...


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