Tiefgreifende Entwicklungsstörungen PDF

Title Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Author Le De
Course Klinische Psychologie
Institution Universität Bremen
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Summary

Mitschrift der VL zum Thema tiefgreifende Entwicklungsstörungen, ergänzt durch das entsprechende Kapitel aus dem Lehrbuch der klinischen Kinderpsychologie....


Description

Tiefgreifende Entwicklungsstörungen

Epidemiologie -

Geschlechterverhältnis für alle tiefgreifenden Entwicklungsstörungen bei 4,3: 1 (M/F) Sehr niedrige Prävalenzraten, für Asperger noch niedriger als für den frühkindlichen Autismus

Diagnostik Tiefgreifende Entwicklungsstörungen im ICD-10: - F84.0 Frühkindlicher Autismus - F84.1 Atypischer Autismus (Variante des frühkindlichen Autismus) - F84.5 Asperger - Syndrom - F84.2 Rett - Syndrom - F84.4 Desintegrative Störung d Kindesalters - F84.4 Hyperkinetische Störung mit Intelligenzminderung u Bewegungsstereotypien Die DSM Diagnose Autismus-Spektrum-Störung umfasst die ICD-10 Diagnosen frühkindlichen Autismus, atypischen Autismus und Asperger Autismus. Klassifikation des frühkindlichen Autismus F84.0 nach ICD-10: - Qualitative Beeinträchtigungen der sozialen Interaktionen - Stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten - Beeinträchtigungen der Sprache (rezeptiv und esxpressiv) - Symptome bereits vor dem dritten Lebensjahr feststellbar (ab dem 18. Lebensmonat sicher erkennbar)

Asperger Syndrom - Mildere Variante des frühkindlichen Autismus - Keine Intelligenzminderung - Intensiv verfolgte Interessen oder repetitive stereotype Verhaltensmuster (allerdings auf höherem Niveau als beim frühkindlichen Autismus)

Rett-Syndrom - Ab dem fünftem Lebensmonat entwickelt sich das Kind zurück (progredient demenzieller Prozess) - Neurologisch degenerative Erkrankung mit genetischer Ursache - Nur Mädchen sind betroffen



Vorteile des Spektrum-Ansatzes des DSMs: - Durchschnittliche Intelligenz unter Autisten würde als Norm angesehen werden (Reduktion von Stigma)



Diagnostische Werkzeuge - Standartisierte Verhaltensbeobachtungen (zB. Beobachtungsskala für Autismus) - Strukturierte Interviews (SEAS-M, Autismus diagnostisches Interview) - Screeningfragebögen(Fragebogen zur soz. Kommunikation, Checklist for autism in toddlers)

Komorbiditäten Erhöhtes Mortalitätsrisiko? Epilepsie - Häufigkeit bei unter 12ährigen, nicht intelligenzgeminderten Autisten: 1,8 % - Bei älteren, intelligenzgeminderten Autisten: 23,7 % Depressive Störungen - Sukzessive Komorbidität - Treten vor Allem bei Jugendlichen mit High - Functioning Autismus und Asperger - Syndrom auf (20 - 40 %) Störungen d Sexualpräferenz - im Jugendalter öfter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite - im Sinne einer ADHS bei ca. 50% der Kinder und Jugendlichen

Neuropsychologische Erkärungsansätze 

Studien mit funktioneller Bildgebung erweitern Verständnis unterschiedlicher Phänotypen autistischen Verhaltens anhand von Lernprozessen: - So scheinen Veränderungen im Hippocampus mit typischen Defiziten des Beziehungslernens assoziiert; - Störungen in amygdalabezogenen Nertzwerken mit Defiziten im sozial-emotionalen Lernen - und Veränderungen im Sriratum mit der Entwicklungsdyspraxie.



Defizite in zentraler Kohärenz (erkären verstärkte Beachtung von Details, Informationen werder weniger kontextgebunden verarbeitet)



Dysfunktionen der Spiegelneurone verantwortlich für Probleme im Bereich der Imitation

Interventionen 

Bisher exitiert keine ursachenbezogene Behandlung für tiefgreifende Entwicklungsstörungen – der Fokus liegt daher auf dem kompensatorischen Erwerb bestimmter Fertigkeiten anstatt auf der globalen Verbesserung der Symptomatik.



TEACCH (Treatment and education of autistic and related communication handicapped children)



Alternative Kommunikation: PECS



Psychopharmakotherapie: Hauptsächlich Stimulanzien und atypische Neuroleptika

Fragen und Antworten zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen: 1. Welches Konzept beinhaltet der Begriff „Autismus-Spektrum-Störungen“? Der Begriff „Autismus-Spektrum-Erkrankung“ beinhaltet das Konzept, dass der Schwerpunkt der Klassifikation autistischer Störungen dimensional und nicht kategorial gesetzt wird. Es umfasst geistig behinderte Kinder ohne Sprachentwicklung bis hin zu überdurchschnittlich begabten Kindern mit einer sehr gut entwickelten Sprache. Allen Betroffenen gleich sind die drei Kernsymptome autistischer Störungen: eine qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion, qualitative Beeinträchtigung der Kommunikation und restriktives, repetitives und stereotypes Verhalten.

2. Wie kann die numerische Zunahme der Prävalenzraten autistischer Störungen erklärt werden? Die numerische Zunahme der Prävalenz autistischer Störungen kann durch methodologische Aspekte (genauere Erhebungsinstrumente, Größe der Stichprobe, unterschiedliche Verwendung der Klassifikationssysteme) erklärt werden.

3. Warum sind neuropsychologische Untersuchungsverfahren als Ergänzung im Rahmen einer AutismusDiagnostik sinnvoll? Neuropsychologische Untersuchungsverfahren als Ergänzung im Rahmen einer Autismus-Diagnostik sind sinnvoll, um eventuell bestehende Aufmerksamkeitsstörungen, Defizite in exekutiven Funktionen, zentraler Kohärenz, Theory of mind und fazialer Emotionserkennung frühzeitig festzustellen und in die Therapie mit einzubeziehen.

4. Welche Erkenntnisse stützen die Annahme, dass autistische Störungen auf neurobiologische Ursachen zurückzuführen sind? Die Tatsache, dass autistische Störungen auf neurobiologische Ursachen zurückzuführen sind, erklärt sich durch genetische (z.B. Familienuntersuchungen), molekularbiologische Untersuchungen sowie die Anwendung bildgebender Verfahren.

5. Welche Grundsätze sollten bei der Behandlung von autistischen Störungen beachtet werden? Bei der Behandlung autistischer Störungen sollte grundsätzlich beachtet werden, dass das Behandlungskonzept multimodal ausgerichtet ist, so frühzeitig und langfristig wie möglich eingesetzt wird, auf eine individuelle Problemanalyse ausgerichtet wird und hoch strukturierte Verfahren angewandt werden.

Weitere Beispielfragen zur Klausur: Was ist „Stimmungsproblem bewältigen” ? Ein verhaltenstherapeutisches Programm zur Behandlung und Rückfallprophylaxe depressiver Jugendlicher Zu welchen Angststörungen findet man in dem „Training mit sozial unsicheren Kindern” thematisch passende Fotogeschichten? Zur Störung mit sozialer Ängstlichkeit im Kindesalter und zur generalisierten Angststörung...


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