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Welche Gewerbearten gibt es? - unterliegt eine Tätigkeit der GewO, kann man je nach Gesichtspunkt (Befähigungsnachweis, Zuverlässigkeitsprüfung, Betriebsbeschaffenheit) zwischen verschiedenen Gewerbearten unterscheiden Reglementierte Gewerbe und freie Gewerbe: - je nachdem, ob ein Befähigungsnachweis erforderlich ist, um das Gewerbe auszuüben, unterscheiden die GewO zwischen reglementierten Gewerben (reglementierte Gewerbe werden unterschieden in: normale reglementierte Gewerbe, Handwerke und verbundene Gewerbe/Handwerke) und freien Gewerben - reglementierte Gewerbe: ° z.B. Tischler, Metalltechnik, Ingenieurbüros, Gastgewerbe, Kosmetik, Lebens- und Sozialleistung, Fremdenführer, Reisebüros

° es wird ein Befähigungsnachweis erfordert - Handwerke: ° z.B. Augenoptik, Bäcker, Dachdecker, Fleischer, Friseur, Rauchfangkehrer, Schuhmacher, Uhrmacher etc.

° der Befähigungsnachweis ist hier meistens der Meisterbrief - verbundene Handwerke: ° Tätigkeitsfelder, die sich aus 2 oder mehreren Gewerben mit engem fachlichem Zusammenhang zusammensetzen ° wird ein Befähigungsnachweis für ein Gewerbe (Handwerk), das zu einem verbundenen Gewerbe gehört, erbracht, dürfen die Leistungen der anderen Gewerbe ausgeübt werden ° Teilgewerbe: Unterordnung von Gewerbe. Es sind Tätigkeiten eines reglementierten Gewerbes, deren selbstständige Ausführung auch von Personen erwartet werden kann, die die Befähigung hierfür auf vereinfachte Art (z.B. Lehrerabschluss) nachweisen - freie Gewerbe: ° es wird kein Befähigungsnachweis benötigt ° alle anderen Gewerbe sind freie Gewerbe (z.B. Handelsgewerbe, Werbeagenturen, Partnervermittlung, Wahrsagerei, Informationstechnik) Anmeldungspflichtige und sensible Gewerbe: - bloßes Anmeldungsgewerbe: ° es reicht die Gewerbebehörde zu verständigen (Anmeldung) ° danach kann das Gewerbe direkt ausgeübt werden - sensible Gewerbe (bei reglementierten Gewerben): ° besonders zulassungspflichtiges Gewerbe aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, des Schutzes von Leben und Gesundheit und Konsumentenschutz ° sind alle Voraussetzungen (Anmeldung, Zuverlässigkeitsprüfung) für ein sensibles Gewerbe erfüllt, darf das Gewerbe erst mit/nach der Rechtskraft des Bescheides ausgeübt werden

GISA = Gewerbeinformationssystem Austria = Gewerberegister

Gewerbeausübung als Industriebetrieb: - ein Industriebetrieb ist eine besondere Art der Gewerbeausübung - typische Merkmale eines Industriebetriebes: hoher Kapital- und Maschieneneinsatz, serienmäßige Produktion, größere Anzahl an Arbeitnehmern, sowie organisatorische Trennung von technischer und kaufmännischer Führung - es wird kein Befähigungsnachweis erfordert, außer es liegt eines der in § 7 Abs 5 GewO aufgezählten Gewerbe vor (Baumeister, Herstellung von Arzneimitteln und Giften, Waffengewerbe etc.) - Sinn der Regelung keinen Befähigungsnachweis haben zu müssen: der Industriebetrieb ist in der Regel so groß, dass der Gewerbeinhaber ohnehin keinen Einfluss auf die gewerbliche Tätigkeit hat...