Welsch PDF

Title Welsch
Course Anthropologie / Kulturphilosphie
Institution Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Summary

Ein Text, der aus der Gruppenarbeit entstanden ist.
Textquelle: Wolfgang Welsch- Transkulturalität...


Description

kollaboratives Schreiben! Zur Person! Wolfgang Welsch, geboren 1946, ist ein deutscher Philosoph.[1] Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Theorien zur Postmoderne, Ästhetik, Transkulturalität und Vernunft.[2] Seine transkulturellen Theorien konstituieren dabei ein neues, viel kritisiertes Kulturkonzept.[3]! ! Wolfgang Welsch studierte Philosophie, Kunstgeschichte, Psychologie und Archäologie in München und Würzburg. 1974 folgte seine Promotion, 1982 seine Habilitation. Nach einigen Gastprofessuren folgte Welsch 1988 bis 1993 dem Ruf an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und dozierte dort als Professor für Philosophie. Von 1993 bis 1998 folgte eine Professur an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Bis zu seiner Emeritierung am 01. April 2012 war Welsch Professor für Theoretische Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.[4]! ! Gastprofessuren hatte er u.a. an der Humboldt-Universität Berlin, Stanford University und Emory University inne. 1992 wurde er mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet.[5]! ! Welsch gibt als philosophische Leitfiguren Heraklit, Aristoteles und Hegel an. Diese stehen für ihn als maßgebende Positionen für eine objektiv ausgerichtete Philosophie.[6]! ! Heute lebt der Philosoph in Berlin.[7]! [1] Vgl. Deutsche Nationalbibliothek. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. http://d-nb.info/ gnd/128555343. Abgerufen am 03.07.2019.! [2] Vgl. Universität Kassel. Institut für Philosophie. https://www.uni-kassel.de/fb02/institute/ philosophie/aktuelles/aktuelle-meldung/article/prof-dr-wolfgang-welsch-perspektiven-einerevolutionaeren-aesthetik.html. Abgerufen am 03.07.2019.! [3] Vgl. Saal, Britta: Kultur in Bewegung. Zur Begrifflichkeit von Transkulturalität. In: Britta Saal/ Michiko Mae (Hrsg.): Transkulturelle Genderforschung. Bielefeld 2014, S. 23.! [4] Vgl. Goethe-Institut: Literaturpool S-Z Wolfgang Welsch. http://www.goethe.de/svc/lit/phi/sz/ wel/deindex.htm. Abgerufen am 03.07.2019.! [5] Ebd.! [6] Vgl. Friedrich-Schiller-Universität Jena: Institut für Philosophie. http://www.ifp.uni-jena.de/ Webseiten+der+Mitarbeiter/Welsch_+Wolfgang+Prof_+em_+Dr_.html. Abgerufen über OnlineArchiv: Internet Archive. http://web.archive.org/web/20170225085755/http://www.ifp.uni-jena.de/ Webseiten+der+Mitarbeiter/Welsch_+Wolfgang+Prof_+em_+Dr_.html. Abgerufen am 03.07.2019.! [7] Ebd.!

Durch die kulturelle Evolution, ist die Menschheit stetig in eine wechselnde Kultur hineingewachsen. Durch die damit verbundene Bildung von kulturellen Fähigkeiten, hat der Mensch sich zum Kulturwesen entwickelt. ! Hierbei hat die Kultur immer zwei Bedeutungen. Zum einem gibt es eine inhaltliche Bedeutung, welche sich auf Routinen und Praktiken, Überzeugungen und Traditionen, Umgangs- und Kommunikationsformen, Regeln und Weltbilder bezieht. Zum anderen gibt es eine extensionale Bedeutung, welche sich auf die geografische, ethnische oder nationale Komponente bezieht. ! Frühere Vorstellungen von Kulturen beruhten hauptsächlich auf Herders Kugelmodell. Diesem Kugelmodell liegt ein internes Homogenitätsgebot und ein externes Abgrenzungsgebot zugrunde. Somit wird jede Kultur bzw. jede Kugel im Einzelnen als Ganzes verstanden und wird von anderen Kulturen bzw. anderen Kugeln streng unterschieden und distanziert. Diese Unterscheidung führt auch zum Bekämpfen von verschiedenen Kulturen bzw. zum Wegstoßen von unterschiedlichen Kugeln und stärkt somit die starke Abgrenzung zueinander und die starke Homogenität einer jeden einzelnen Kultur bzw. Kugel. ! Jedoch lassen sich heutige Kulturformen des 21. Jahrhunderts nicht mehr in die alten Modelle drängen, da mittlerweile oft eine Einflussnahme und Verflechtung von verschiedenen Kulturen aufeinander zu erkennen ist. Heutige Kulturen bestehen aus Mischungen und Heterogenität. Daher sind sie nicht mehr separat voneinander zu trennen, sondern man muss sie durchdringend betrachten. Diese Betrachtungsform thematisiert das Konzept der „Transkulturalität“. Dieses Konzept löst das alte Kugelmodell ab und ersetzt es durch ein Geflecht-Modell.!

Transkulturalität beschreibt Kulturen, welche miteinander verbunden und verflochten sind. Daher sind die Lebensformen auf der Makroebene nicht mehr nur national, sondern heutzutage weitreichender und global geprägt. Zudem findet sich in heutigen Kulturen eine Hybridisierung, wodurch Güter und Informationen an vielen Orten verfügbar und zugänglich gemacht werden. Diese Hybridisierung liegt weltweiten globalen Entwicklungen wie internationalen Verkehrs- und ! Kommunikationssystemen sowie dem globalen Kapitalismus zugrunde. Diese Entwicklungen sind wiederum Folgen aus Macht- und Ungleichverteilung, ökonomischer Abhängigkeit, Migrationsund Modernisierungsprozessen. ! Transkulturalität betrifft sämtliche kulturelle Dimensionen. Sie findet sich in vielen verschiedenen Bereichen wie der Medizin, der Musik und des Sportes. So erfreut sich der Westen an asiatischer Heilkunde, währenddessen die westliche Medizin immer weiter in den asiatischen Ländern vordringt. Auch werden Stars der Musikgeschichte wie die Spice Girls oder Michael Jackson ebenso im englischsprachigen Raum gefeiert wie im europäischen, afrikanischen und international übergreifend. Zudem gibt es eine hohe Transkulturalität in den verschiedenen Fußballklubs, welche weltweit und überkontinental eingesetzt, vertraglich gebunden und gewechselt werden. ! Heutzutage ist das alltägliche Leben international und somit transkulturell geprägt. Diese Ausprägung findet sich in verschiedenen Branchen wie in den Bildungsinstituten, der Gastronomie, der Theater- und Musikszene sowie in der Technik und ihren Innovationen.! Auch sind soziale und politische, individuelle und gesellschaftliche Grundfragen wie Menschenrechtsdiskussionen, feministische Bewegungen und ökologische Debatten transkulturell beeinflusst. Daran kann man die Verflechtungen und Einflüsse von verschiedenen Kulturen aufeinander erkennen. ! In der Mikroebene wird zunächst auf die transkulturelle Prägung der Individuen eingegangen. ! Transkulturalität prägt nicht nur die Gesellschaft im gesamten sondern auch das Individuum, da durch die kulturellen Einflüsse im Individuum eine transkulturelle Zusammensetzung entsteht. ! Die neuere Generation wächst im Alltag unmittelbar mit der Verflechtung verschiedener Kulturen auf, welche Auswirkungen auf die Identitätsbildung hat. ! Der Mensch erlebt eine interne vielfältige Transkulturalität, welche die Interaktion mit der Externen fördert. Durch vielfältigen Identitäten finden Individuen einfacheren Anschluss zueinander. Eine vielseitige Gesellschaft in der zahlreiche Übereinstimmungen stattfinden, führen zu einem effektiveren Austausch und stärkerer Kommunikation. Statt einer Defensiven ereignet sich ein offenes Aufeinandertreffen. ! Welsch legt dar, dass die Begriffe Trans-, Inter- und Multikulturalität sich in ihrer Definition unterscheiden. ! Multi- und Interkulturalität beruhen auf das Kugelmodell, weshalb sie die gegenwärtige Gesellschaft nicht definieren können. Welsch schließt die Homogenität der Kulturen vollkommen aus.! Transkulturalität hat in der Historie schon immer stattgefunden. Alt historische Kulturen hatten gegenseitigen Einfluss bei ihrer Entfaltung. Keine Kultur war homogen. Jedoch findet die Transkulturalität heute global stärker statt durch die gemeinsamen Sprachen und die Informations- und Transportwesen. ! Machtprozesse haben erheblichen Einfluss auf die Transkulturalität. Durch kapitalistische Wirtschaft und ihrer globalen Auswirkungen auf die Menschheit führt es große Konsequenzen auf bestehende Konstruktionen herbei, die Veränderungen auslösen. Die Identität des Individuums bildet sich unter diesen Umständen. ! Transkulturalität ist demnach nicht nur ein Bestreben sondern Tatsache und bereits vorhanden. ! Kritik! Transkulturalität ist ein weitläufiger Begriff und hat bereits eine große Akzeptanz, allerdings sind Kritiken und Verbesserungsvorschläge vorhanden. Eine Kritik von Transkulturalität ist, dass die Begriffe „Kultur“ und „Herkunft“ weiterhin eine starke Rolle besitzen. Essentialisierungen und Kulturalisierungen werden nicht ganz ausgeschlossen, obwohl die Idee von Transkulturalität ist diese Punkte aufzulösen.! Dazu kommt, dass Grenzen nicht vollständig aufgelöst werden können, da kulturelle Identitäten immer „interkulturell“ bleiben. Von „transkulturellen Identitäten“ zu reden ist wenig sinnvoll, da somit begründet werden kann, dass es keine Eigen- und Fremdkultur gibt. Dieser Ansatz führt dazu, dass keine kulturelle Identität konzipiert werden kann, welche notwendiger auf Abgrenzung beruht.!

Eine weitere Kritik des Modells ist, dass Machtstrukturen ignoriert werden. Es mag positiv klingeln, dass Machtstrukturen ignoriert werden, allerdings sind die Machtstrukturen (z.B. Rassismus) bereits in der Gesellschaft vorhanden können somit nicht diskutiert werden.! Zuletzt zeigt das Konzept Transkulturalität, dass es als kapitalistisches Flexibilitätsideal angenommen werden kann. Durch die Auflösungen von Grenzen könnte es dazu führen, dass nur die Oberklasse profitiert und die Unterklasse leidet. Das Transkulturelle wird zum Luxus-Lifestyle z.B. in Lebensmitteln und Textilien, sodass die Unterklasse eher abgeschottet anstatt aufgenommen wird.! ! !...


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