Title | Zusammfassung Steinig-Huneke |
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Course | Sprachdidaktik |
Institution | Universität Koblenz-Landau |
Pages | 18 |
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Hier ist eine Zusammenfassung von dem Buch von Steinig-Huneke. Ich habe es sowohl für die Prüfung im Sommersemester 2017, als auch für den Zweitversuch im Wintersemester 17/18 gebraucht, da es jedes Semester eine Pflichtlektüre ist. ...
1. Sprachdidaktische Grundlage 1.1 Der Gegenstand der Sprachdidaktik - Sprachdidaktik: Theorie & Praxis einer gesteuerten Kompetenzauswertung im Umgang mit spachl. Vielfalt im Rahmen der sprachl. Kultur der Mehrheitsgesellschaf - Schulfach Deutsch:
mündl. Kommunikation (miteinander sprechen) Umgang mit Texten (lesen & verstehen) Reflexion über Sprache (Sprache untersuchen) Texte schreiben (Aufsatzunterricht) Rechtschreiben Medien (Internet, Fernsehen)
-Sprach- & Literaturdidaktik of Überschneidungen (Einheit Fach Deutsch) 1.2 Erwartungen an sprachl. Fähigkeiten in einer literalen Kultur - angeborene Sprachfähigkeit, Schrif ≠ angeboren besondere Anstrengung 1.4 Bezugswissenschafen der Sprachdidaktik 1.4.1 Allgemeine Didaktik - liefert theoret. & prakt. Grundlagen für gesteuertes Lernen in Institutionen - bildungstheoretische Didaktik (Wolfgang Klafki) - begründete Auswahl an Bildungsinhalte welcher Stoff ist aus welchem Grund Lerninhalt? - lerntheoretische Didaktik (Paul Heimann, Gunter Otto, Wolfgang Schulz) - an Praxis des Unterrichts interessiert Ziel, Struktur, Methoden, Medien 1.4.2 Linguistik - Auswahl sprachl. Inhalte linguistisches Wissen unverzichtbar Erkenntnisse, Konzepte & Theorien der Linguistik 1.4.3 Psychologie der Sprachverarbeitung - Interpretation sprachl. Prozesse beim Lerner Rezeption
Produktion
Gesprochene Sprache
Hören
Sprechen
Geschriebene Sprache
Lesen
Schreiben
1
1.4.4 Pädagogik - Mitte 1980er: zunehmende Pädagogisierung & geringer werdendes fachdidaktisches Problembewusstsein - Botschaf: Kinder finden ihren eigenen Weg zur Schrif „Eingreifen“ nur dann Hilfe, wenn es die Entwicklung des Kindes beurteilt - Schule: immer mehr erzieherische Aufgabe 1.5 Sprachdidaktische Konzeptionen & Theorien - Leo Weisgerber: „innere Sprachbildung“ (bis Mitte 190er) um zu würdigen & wertvollen Mitgliedern der Gesellschaf heranzuwachsen - späte 60er: Autoritäten in Frage gestellt kanonische Werke klassischer Dichter verloren an Bedeutung
Sr
„recte“ richtig
„bene“ gut, wohlgefällig
Sprechen
Sprachübung
Sprecherziehung
Schreiben
Rechtschreibunterricht
Aufsatzunterricht
Lesen Verstehen
Erstleselehrgang & weiterführender Leseunterricht Sprachbetrachtung
Literaturunterricht
- Neuorientierung „kognitive Wende“ (1980er) Schüler als Subjekte ernst nehmen Lernprozess Behavioristisch
Kognitiv
Fehler schnell durch korrekte Version ersetzen
Aneignungsprozess: Fehler markieren Stadien Aufschlüsse über Kognition von Schülern individuellen Lernweg finden & unterstützen
Medial → - Sprache phonisch o. graphisch - hören/ lesen - sprechen/ schreiben
Ebene
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← konzeptionell - Text eher mündl. o. schrifl. gestaltet - (Nähe) mündl.: dialog., privat, ungeplant - (Distanz) schrifl.: monolog. Grundhaltung, öffentl. geplant
- Sprache:
Übermittlung von Informationen sozialer Kontakt Ausdruck & Appell referentiell, poetisch-stilistisch, metasprachl.
1.7 Neue Medien & prozedurales Lernen in der Wissensgesellschaf 1. mediale Revolution: Schrifsystem (3000 v. Chr.) 2. mediale Revolution: Buchdruck (1436) 3. mediale Revolution: eletron. Medien & Internet (jetzt) Veränderung Mündl. & Schrifl. Deutschunterricht: Veränderung erkennen, aufgreifen, kritisch begleiten & Potential sinnvoll nutzen neue Medien integrieren 1.8 Sprachliche Kompetenzen - prozedurales, implizites sprachliches Können: „Wissen, wie…“ Fähigkeiten/Fertigkeiten mit Sprache kompetent umzugehen - deklaratives, explizites sprachbezogenes Wissen: „Wissen, dass...“ kritisch reflektieren: Äußerungen, Texte, sprachl. Prozesse - 2003/2004: Bildungsstandards (national) - Regelstandards Aussagen über durchschnittl. erwartetes Leistunsniveau erwartete Kompetenz Inhalte am Ende der Schulstufe, welche Kompetenz - Inputsteuerung: Vorgaben zu Zielen, Inhalten & teilweise Wege zur Umsetzung - Outputsteuerung: Inhalte & Wege freigegeben - Ossner Vorschlag: Entwurf Bild eines Kompetenzraums mehrere Dimension 1. fachl. Inhalte: in traditionellen Abgrenzung von Arbeitsbereichen (Mündl. - Schrifl. - …) 2. verschiedene Wissensarten: sollen zu jedem dieser Teilinhalte erworben werden (deklaratives Wissen - Problemlösewissen - …) 3. Entwicklungsstufen: Entwicklungsprozess 4. Anforderungsniveau
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2.Geschichte der Sprachdidaktik 2.2 Aufgaben eigensprachl. Unterricht a) Bewältigung Lebenssituationen vs. form. Bildung Nützlichkeit & Verwertbarkeit
vs.
eigener Wert Eigenständigkeit & Fähigkeiten des Individuums b) Einheitlichkeit
allgemeine Bildung Sprachrichtigkeit, Angemessenheit, etc.
vs.
Vielfalt
Entwicklung überregional. Varietät
Kontrasive Spracharbeit
religiöse Einheitlichkeit fördern
interkultur. Sprachunterr.
3. Miteinander sprechen - Sprachtraining: gramm. richtig - Spracherziehung: lautrein - sprachl. Erziehung (Code) elaboriert: Mittelschicht orintiert - komplexe Satzstrukturen, versch. & ungewöhnl. Wörter, abstrakte Formulierungen restringiert: Unterschicht keine Chancengleichheit - Strategien für Sprachbarrieren: a) Sprachverhalten der Arbeiterkinder an das der Mittelschicht anpassen kompensatorischer Unterricht b) Normen in Frage stellen & unterpriviligierte Kinder als gleichwertig akzeptieren 3.1 Kommunikation im Unterricht - FAB- Muster F: Frage des Lehrers
A: Antwort des Schülers
Lehrkraf: Steuerung über Fragen erwartet Antworten die in „Skript“ passen richtig: voranbringen
falsch: dysfunktional
stärkere Steuerung: engere Fragen, zur Not eigene Antwort geben Trichter: erste Fragen offen danach immer enger
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B: Bewertung des Lehrers
- self-fulfilling-prophecy: Bild von Schülern verfestigt gute Schüler besser; schwächere Schüler schlechter man spricht so mit ihnen, dass sie Erwartungen an die angenommenen Leistungsfähigkeiten entsprechen 3.2 Gesprächsforschung & Gesprächsdidaktik - Erwerbsreihenfolge Typ: isoliert - linear - strukturiert - narrativ - isoliert: zw. Ereignisfolgen keine inhaltliche Verbindung - linear: additive & temporale Konnektoren - strukturiert: Bezüge herstellen, Anfang & Ende markieren - narrativ: Zuhörer angesprochen & eingebunden affektive Markierungen & Stellungnahmen - kognitive Umstrukturierung (etwa 2. Schuljahr) - linear nächste Stufe wegen Unzufriedenheit - Hermann/ Grabowski: Theorie der Sprachproduktion (kognitiv) - Ad-hoc-Steuerung (elaboriert): Aufgaben von Sprecher ständig im Einklang mit Änderung von Komponenten der Kommunikationssituation, Entscheidung über Fortgang der eigentlichen Sprachproduktion - Schema-Steuerung (restringiert): greif aus Wissen von Redeinhalt zurück & Schema über wie des Sprechens - Reiz-Steuerung (restringiert): Ausgangspunkt für eigene Äußerung ist empfangene Äußerung - Parameter: Schule erfordert distanzsprachliche Haltung muss systematisch erlernt werden während Schulzeit verschiedene sprachliche Möglichkeiten ausdifferenziert unterschiedliche sprachliche Register situationsadäquat verwenden jede Klasse in regionaler Umgangssprache geprägten sprachlicher Kontext + sprachliche Interferenzen aus anderen Sprachen Schüler aus höheren Milieus: leichter distanzsprachliche Register zu lernen Rest: kompensatorisches Angebot
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4. Schrifsprache erwerben - Buchstabieren: Buchstabenname zu Silben & Wörtern Bsp: Pferd Pe - ef - e - er - de - Lautieren: Lautwert der Buchstaben - analytische Methode: Wörter/Sätze Grapheme > - synthetische Methode: Ausgangspunkt Laute/Grapheme <
4.1 Welche Aufgaben müssen Kinder beim Schrifspracherwerb lösen? - Gegenstandsfeld geschriebene Sprache - ideographische Schrif (Bildschrif) Bedeutung auch ohne Sprachkenntnisse nachvollziehbar Mittelpunkt: Vorstellungsinhalt Piktogramme: Bedeutung nicht immer präzise - logographische Schrif (zB. Chinesisch) Schrifzeichen verweist nicht unmittelbar auf das Gemeinte unterschiedliche Zeichen für unterschiedliche Wörter Rio-de-Janeiro: Dorf - zustimmen - heiß - drinnen - Kohlenpfanne) 5 Zeichen - phonographische Schrif (zB. Deutsch) genaue Informationen über phonologische Gestalt der Wörter grammatische Informationen (Grammeme) Veränderung im Stamm der Wörter selbst - Kinder: ideographisch (Bild malen) phonographisch (Text schreiben) - Entwicklung phonographische Schrif: 1. alles groß & zusammen
2. Satzpunkte 3. Wortzwischenraum
4. Groß- & Kleinschreibung
5. Interpunktion (Satzzeichen)
- silbische Information: 1) viele Schreibungen weichen vom phonographischen Grundprinzip ab um Informationen über Schreib- oder Sprechsilbe zu liefern * (lang & unübersichtlich)
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2) Silbeninitiale Silbengrenzsignal nicht zu hören phonographisch * 3) Dehnungs-h nur vor 4 Konsonanten: m, n, l, r 4) Silbengelenk doppelter Konsonant konsonantischer Silbenanfang: Mund zu vokalischer Silbenkern: offen konsonantisches Silbenende: zu Unterscheidung: strafen - straffen - Morphemische Information: dasselbe Morphem in unterschiedlichen Wörtern möglichst gleichgeschrieben Auslautverhärtung ; * phonographisches Prinzip Verwandtschaf zu lieben
stimmlos
- wortübergreifende grammatische Information: Substantivgroßschreibung schneller lesbar Großschreibung Satzanfang Interpunktion
Grenzen & syntaktische Strukturen
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4.2 Aneignung der geschrieben Sprache - Welche Zugänge verschaffen sich Kinder? 1) Skelettschreibungen: Konsonantenskelett ATOBN = Autobahn 2) phonetisch gesteuerte Schreibungen: Marinkefa, seltn
Stufenfolge
3) phonologisch relevante Lautelemente vervollständigen 4) Übergeneralisierung: Omer, Oper;
Alta Alter
- Phasen der basalen Rechtschreibentwicklung 1. Protoalphabetisch-phonetische Phase 1. rudimentäre Verschrifung: DBE ich heiße 2. beginnende lautorientierte Schreibung: EHSTHERESA ich heiße Theresa 3. phonetisch orientierte Schreibung: wöfel Würfel 2. Alphabetische Phase 1. phonetisch-phonologische Schreibung: schbilen spielen 2. phonologisch orientierte Schreibung: fert fährt 3. Orthographische Phase 1. semi-arbiträre Übergeneralisierung: vrisst frisst 2. silbische oder morphologische Übergeneralisierung: vertig fertig 3. korrekte Schreibung, wenige Übergeneralisierungen Kinder erreichen Stufe nicht gleichzeitig heterogen 4.3 Didaktisch-methodische Konsequenzen: Welche Hilfestellungen nutzen den Kindern beim Erwerb der geschriebenen Sprache? - brauchen reiche Lernumgebung Materialien & Anregungen - Klassenbibliothek, Leseförderung, Themen- & Aufgabenfelder - Situationen für ganzheitliche, kommunikativ-funktionale, authentische Tätigkeit lesen um sich zu informieren
eigene Interessen
schreiben um etwas festzuhalten Anlauttabelle: Graphemische Abbildungen zu Wörtern nur vorübergehend nutzen: E Elefant - Fehlertoleranz: Fehler notwendige Zwischenschritte auf Weg zur Lese- & Schreibfähigkeit - 4 Argumente für Schreiben mit der Hand: Lesbarkeit
Flüssigkeit
Erlernbarkeit
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ästhetische Komponente
5. Schreiben für sich und andere 5.1 Konzeptionell schrifliche Texte schreiben Mündlich
Schriftlich
- unter 4 Augen/ kleiner Kreis - Äußerungen: mühelos & ohne viel Nachdenken
- Distanz Leser & Schreiber - Leserschaf: größer & unübersichtlicher - vorsichtiger & überlegter
- je größer Distanz zwischen Akteuren, desto konzeptionell schriflicher sollte der Text sein - Schüler müssen lernen, beim Schreiben des Textes so zu tun, als ob Lehrer noch nicht informiert sei kohärente Struktur: Sätze aufeinander beziehen spezifisches Wissen über Textsorten notwendig 5.2 Orientierung am Leser - Schüler sollen lernen für Leser zu schrieben, die sich für den Inhalt ihrer Texte interessieren - Kritik: Intention gute Note; kein Adressatenbezug; unrealistischer Objektivitätsanspruch 5.3 Orientierung am Schreiber - Ingendahl (1972): heuristische Funktion des Schreibens zu eigenen Erkenntnissen gelangen personale Entwicklung fördern - Wygotski: monologische Sprachform Reflexionsprozess möglich hoher Grad an Abstraktion Sprache im Denken
schrifliche Sprache
kein Gesprächspartner - 1980er: Individuum im Mittelpunkt Interessen, Wünsche, Phantasien - freies Schreiben: Thema, Ort, Zeit, Schreibmaterial - kreatives Schreiben: logische, sowie kreative Gehirnhälfe 5.4 Schreibprozesse - Planungsstrategien: 1. vor dem Schreiben: Kenntnisse & Wissen aus dem Gedächtnis abrufen Material bezüglich Schreibzielen auswählen & ordnen 2. Schreibplan schrifsprachlicher Modus in einzelne linear aufeinander folgende Sätze 3. lesen - bewerten - überarbeiten 4. Schreibprozess gesteuert & überwacht 9
trotzdem von Schreiber zu Schreiber Unterschiede - Schreibkonferenzen (Spitta) für 3./4. Klasse gegenseitig Texte vorlesen 1. erste spontane Reaktion 2. Satz für Satz inhaltlich und sprachlich überprüfen 3. Rechtschreibung kontrollieren Problem: Einigkeit über Stellen: wo und ob Verbesserung notwendig ist 5.5 Schreibentwicklung - Schwierigkeit Erzählung, Bericht, Beschreibung, Schilderung, Erörterung vor kommunikative Wende - aktuelle Forschung: Kinder können dies auf allen Entwicklungsstufen, nur auf unterschiedlicher Weise
individuelle Varianz
1) assoziativ- reihend
2) Normorientierung
4) Produkt (selbst kritischer Leser)
3) potenzieller Leser
5) heuristisches Schreiben
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5.6 Arbeit am Stil - Vergleich 1972 & 2002: Tendenz konzeptionelle Mündlichkeit (Didaktik muss produktiv reagieren) Zunahme: elliptisch, abgebrochen, fehlerhafe Satzkonstruktionen Umfang & Vielfalt des Wortschatzes erweitert Mittelschicht: bessere Texte, Unterschicht: zurückgefallen - Deutsch als Zweitsprache: Grammatik - Deutsch als Muttersprache: Stil 6. Rechtschreibunterricht 6.1 Rechtschreiberwerb - Afflerbach: Kommasetzung Klasse 1-4: kaum Gegenstand des Unterrichts, eigenaktive Aneignung intuitives, implizit-prozedurales Wissen Klasse 5-7: explizite metasprachlich formulierte Regeln explizites, deklaratives Wissen 3. Phase: das erworbene Können automatisieren - kompetentere Schreiber setzen das Komma of „nach Gefühl“ - Vergleich 1972 & 2002: Fehlerquotient: 77% zugenommen Wortschatz: größerer Umfang größeres Rechtschreibrisiko gute/schlechte Rechtschreibleistungen Schichtzugehörigkeit - schreiben lernt man durch schreiben - Diktat: Nachschreiben ≠ selbstständiges Schreibenkönnen eher Kontrollinstrument als Lernhilfe 6.2 Konzeptionen des Rechtschreibunterrichts 6.2.1 Wortbildorientierter Ansatz - einprägen visuelle Vorstellung der geschriebenen Wörter - „mentales Fotografieren“ - Fußball „Foto“ machen Bilder einprägen
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6.2.2 Grundwortschatzorientierter Ansatz - Orientierung an: Vorkommens Häufigkeit in Allgemeinsprache Fehlerhäufigkeit Übungswortschatz inhaltliche Bedeutsamkeit Interesse Übungsequenzen anbieten 6.2.3 Phänomen- & Regelorientierter Ansatz - orthographisches Phänomen metasprachliche Regeln - Annahme: explizites Wissen (Wissen, dass…) in implizites Wissen (Wissen, wie…/können) durch Rechtschreiblernen Automatisierung 6.2.4 Strategieorientierter Ansatz - sprachanalytische Prozedur zB. mentale/laute silbisches Mitsprechen - Ableiten: *Siep Siebe (verlängern) - Satzinterne Großschreibung syntaktische Merkmale: Kern von Nominalphrase durch Attribut erweiterbar 7. Über Sprache reflektieren - in Alltag Sprache auffällig, wenn es eine Abweichung gibt - Sprachreflexion meist über Grammatik 7.1 Interne & Externe Grammatik - Linguistischer Laie: Grammatik = Regelwerk normative Grammatik - Linguisten: deskriptive Grammatik - externe Grammatik: entwirf deskriptiver Linguist - interne Grammatik: unbewusstes, sprachliches Wissen - generieren von Sprache: vorderer, linker Teil Großhirnrinde (syntaktisch) - rezipieren: hinterer, linker Teil (semantisch) 7.3 Wozu braucht man Grammatik? - interne Grammatik unverzichtbar kognitive Ausstattung von jedem sprechenden Menschen
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Deklarativ →
Grammatisches Wissen
Linguistische Kategorien
← analytisch Grammatische Verhältnisse
7.4 Grammatik systematisch erarbeiten - Glinz: grammatische Proben selbst ausprobieren & entscheiden ob es funktioniert danach: in Gruppen mit grammatischen Terminus beschreiben
Substitutionstest (Austausch-/ Ersatzprobe) Kasus bestimmen: Hans/ Wen/ Den Film habe ich gestern gesehen. Verb regiert den Kasus! Wortart: Jonas lacht selten. Das seltene Lachen. Adj. flektierbar
Paul lacht of. Das of Lachen Adverb
Permutationstest (Umstellprobe) Unterschied Konjunktion & Adjektiv Ich sehe manchmal rot. Manchmal sehe ich rot. verdrängt Subjekt Adverb ist Satzgliedfähig Ich sehe aber rot. Aber ich sehe rot. verdrängt Subjekt nicht Konjunktion
Expansionstest (Erweiterungsprobe) Infinitiv = substantiviert & groß geschrieben? Emma hasst (das blöde) WARTEN. Paul muss (das blöde) WARTEN.
Transformationstest (Umformungsprobe) Adjektiv: prädikativ oder adverbial? Ben hat den Tee heiß getrunken als er ihn trank, war er heiß (prädikativ) Jonas hat den Tee schnell getrunken als er ihn trank, geschah dies schnell (adverbial)
Tilgungstest (Weglassprobe) Satz auf Kern reduzieren alle fakultativen Teile weglassen Als er (…) erwachte, fand er sich (…) verwandelt.
7.5 Wortschatzarbeit - elaborierter Wortschatz relevant Entwicklung literarischer Fähigkeiten - 1./2. Schuljahr: 3500 verschiedene Wörter - 4. Klasse: 5000 Wörter 13
- von Ministerien vorgegebene Grundwortbestände seit 1970er ständig verringert ≠ reiche Sprechsituation - mentales Lexikon
Wörter lassen sich Sachfeldern zuordnen Wortschatz
Begriffsnetze: Begriffe grafisch aufeinander beziehen semantische Bezüge
Assoziationsnetze: Verbindungswörter mit unterschiedlichen Relationen (sachl., situativ…) persönliche Erfahrung prägen Mind-Map, Cluster
Wortfelder: Synonyme zu einem Bedeutungsbereich zB. Kochen: Braten, Dünsten, etc.
Wortfamilien: gleicher Wortstamm/ gleiches lexikalisches Morphem zB. : landen, Landung, etc.
Kollokationen: Wörter, die of zusammen verwendet werden zB. Tisch decken, Kurve kriegen, etc.
Klangnetze: lautlich ähnliche Wörter zB. knabbern, brabbeln, sabbern, etc.
7.6 Wenn Sprache Interesse weckt - Zweisprachige Kinder sind besonders sensibel für sprachliche Phänomene Vergleich Erst- & Zweisprache: früher auf sprachliche Dinge aufmerksam werden - pädagogischer Grundsatz: Das Kind dort abholen, wo es sich befindet 7.7 Sprachbewusstheit entwickeln - Aufmerksamkeit auf Sprache bei Problemen, Merkwürdigkeiten, falsch erscheinen, etc. sonst Automatisierung - Sprachbewusstheit: Aktualisierung genereller Sprachaufmerksamkeit prozessorientierte Fähigkeit notwendig um: mit Sprachverwendungsproblemen besser umgehen zu können komplexere Sprachstrukturen besser verstehen zu können sprachliche Äußerungen kritisch einschätzen zu können Missverständnisse, auch in interkultureller Kommunikation, aufklären zu können - besonders hohe Aufmerksamkeit, wenn sprachliche Normen si...