Brinker Linguistische Textanalyse PDF

Title Brinker Linguistische Textanalyse
Course Germanistik
Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Brinker – Linguistische Textanalyse Inhalt 1. Einleitung................................................................................................................................3 2. Der Textbegriff........................................................................................................................3 2.1. Zur Verwendung des Wortes „Text“ in der Alltagssprache..............................................3 2.2 Der linguistische Textbegriff.............................................................................................3 2.2.1 Vorbemerkung............................................................................................................3 2.2.2 Der Textbegriff der sprachsystematisch ausgerichteten Textlinguistik......................3 2.2.3 Der Textbegriff der kommunikationsorientierten Linguistik.....................................4 2.3 Entwurf eines integrativen Textbegriffs............................................................................4 2.4 Neure Entwicklungen und offene Fragen.........................................................................5 Zusammenfassung...................................................................................................................5 3. Analyse der Textstruktur.........................................................................................................6 3.1 Vorbemerkung...................................................................................................................6 3.2 Der Satz als textuelle Grundeinheit..................................................................................6 3.3 Grammatische Bedingungen der Textkohärenz................................................................7 3.3.1 Formen der Wiederaufnahme.....................................................................................7 3.3.2 Die Bedeutung des Prinzips der Wiederaufnahme.....................................................9 3.4 Thematische Bedingungen der Textkohärenz.................................................................10 3.4.1 Wiederaufnahmerelation und thematische Textstruktur..........................................10 3.4.2 Zum Thema-Rhema-Konzept der Prager Schule.....................................................11 3.4.3 Das Makro- und Superstrukturkonzept von T.A. van Dijk......................................12 3.4.4 Textthema und Entfaltung des Themas....................................................................12 3.5 Grundformen thematischer Entfaltung...........................................................................14 3.5.1 Die deskriptive Themenentfaltung...........................................................................14 3.5.2 Die narrative Themenentfaltung..............................................................................14 3.5.3 Die explikative Themenentfaltung...........................................................................15 3.5.4 Die argumentative Themenentfaltung......................................................................16 4. Analyse der Textfunktion......................................................................................................16 4.2 Das Sprechhandlungskonzept als theoretische Grundlage.............................................16 4.2.2 Illokutionsindikatoren..............................................................................................16

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1. Einleitung  



Ziel linguistischer Textanalyse: Struktur & kommunikative Funktion konkreter Texte transparent zu machen Einsichten in Regelhaftigkeit von Textbildung (Textproduktion) & Textverstehen (Textrezeption) Textfunktion & Textstruktur in linguistischer Analyse zwar zu trennen  aber: nicht völlig isoliert voneinander zu untersuchen

2. Der Textbegriff 2.1. Zur Verwendung des Wortes „Text“ in der Alltagssprache  

Bedingungen der Textrezeption & -produktion im Allgemeinen unbewusst verfügbar Nicht jede beliebige Aneinanderreihung von Sätzen als Text akzeptiert



Alltagssprachliche Verwendung des Wortes „Text“ nicht ganz einheitlich  mehrere Bedeutungen des Wortes feststellbar Kernbedeutung: „Text“ = (schriftlich) fixierte sprachliche Einheit, die in der Regel mehr als einen Satz umfasst Merkmal der Kohärenz als grundlegend für alltagssprachlichen Textbegriff

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2.2 Der linguistische Textbegriff 2.2.1 Vorbemerkung  Gibt keine allgemein akzeptierte Textdefinition  fraglich, ob dies überhaupt möglich ist  von jeweiligen Untersuchungszielen der Wissenschaftler abhängig

2.2.2 Der Textbegriff der sprachsystematisch ausgerichteten Textlinguistik  Entwicklung: vor Hintergrund der strukturalistischen Linguistik & generativen Transformationsgrammatik  Sprachsystem als spezifischer Untersuchungsgegenstand definiert = Regelsystem einer Sprache, das Sprachverwendung zugrunde liegt  Aufgabe der Linguistik: jeweiliges sprachliches System beschreiben    

Jahrzehntelang: Satz als oberste linguistische Bezugseinheit Erst mit Entstehen der Textlinguistik Mitte der 60er Jahre: Text als oberste & unabhängigste sprachliche Einheit Textlinguistik als Linguistik der „Langue“ bzw. der Kompetenz Auffassung: nicht nur Wort- & Satzbildung, sondern auch Textbildung durch Regelsystem der Sprache gesteuert 3

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Text als kohärente Folge von Sätzen Satz als Struktureinheit des Textes

2.2.3 Der Textbegriff der kommunikationsorientierten Linguistik  Anfang der 70er Jahre entstanden  Gegenstandsbereich bei erster Richtung zu sehr idealisiert  Texte als isolierte, statische Objekte  Kommunikationssituation nicht ausreichend berücksichtigt  Sprecher & Hörer mit sozialen & situativen Voraussetzungen & Beziehungen als wichtigste Faktoren  

Sprechakttheorie nach Searle Text nicht mehr als grammatisch verknüpfte Satzfolge, sondern (komplexe) sprachliche Handlung  Herstellung von bestimmter kommunikativer Beziehung zu Hörer / Leser



Kommunikative Funktion von Texten im Zentrum  Art des kommunikativen Kontakts, die Emittent gegenüber Rezipient zum Ausdruck bringt Kommunikative Kompetenz = Strukturen & Regeln, die Aktivierung der sprachlichen Kompetenz in konkreten Kommunikationssituationen bestimmen



2.3 Entwurf eines integrativen Textbegriffs  

Beide Grundpositionen: komplementäre Konzeptionen  eng aufeinander zu beziehen Kommunikativ-pragmatischer Ansatz als theoretisch-methodische Grundlage



Text = von einem Emittenten hervorgebrachte begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen  in sich kohärent  als Ganzes eine erkennbare kommunikative Funktion



In sprachlicher Hinsicht: „Text“ als Folge von sprachlichen Zeichen  Saussuré: signifié & signifiant Wichtigste Struktureinheit des Textes: Satz Auch kleiner sprachliche Gebilde können unter bestimmten Umständen im kommunikativen Sinn ein Text sein Nur kohärente Zeichen-/Satzfolgen Texte

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In kommunikativer Hinsicht: Text durch Konzept der kommunikativen Funktion charakterisiert Auffassung: kohärente Satzfolge als solche erfüllt noch nicht Kriterium der Textualität  erst durch kommunikative Funktion 4



Textbegrenzungssignale: bestimmte sprachliche & nichtsprachliche Mittel  Überschriften, Schlussformel, …  nichtsprachlich: Druckanordnungskonventionen



„Text“ in Linguistik nicht nur schriftliche Gebilde, sondern auch mündliche Äußerungen  Einschränkung: linguistische Textanalyse: monologische Texte als Grundlage dialogische sprachliche Gebilde: Dialog- oder Gesprächsanalyse  Sinn des Gesprächs entsteht durch interaktives Zusammenspiel  Begriff der kommunikativen Funktion aber primär auf einzelnen Sprecher/Schreiber ausgerichtet



2.4 Neure Entwicklungen und offene Fragen 







Abgeschlossenheit: o Wer bestimmt die Grenzen? o Wann ist Text überhaupt abgeschlossen? o Problem der Hypertexte Linearität: o Texte in der Regel vom Anfang zum Ende in einer linearen Abfolge konzipiert o Aber auch Ausnahmen  Hypertexte Multikodalität/Multimedialität: o Anteil ausschließlich verbaler Texte geht zurück o Zunehmend durch visuelle Elemente ergänzt/teilweise verdrängt o Gesamtkonstrukt Text oder Kommunikat? Monolog/Dialog o Internet  Vielzahl von (schriftlich konstituierten) Kommunikationsformen, die mehr oder weniger dialogischen Charakter aufweisen

Zusammenfassung   

In nahezu allen Lebensbereichen ständig von Texten umgeben Textlinguistik: Bedingungen & Regeln des Textverstehens & der Textbildung Zentrale Aufgabe: systematische Beschreibung der allgemeinen Prinzipien der Textkonstitution & Erklärung ihrer Bedeutung für das Textverstehen





Zwei Hauptrichtungen in Textlinguistik: o Sprachsystematisch ausgerichtet o Kommunikationsorientiert Nicht alternativ, sondern komplementär

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Text = sprachliche & zugleich kommunikative Einheit Wichtigste Struktureinheit: Satz

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3. Analyse der Textstruktur 3.1 Vorbemerkung  





Textstruktur  zwei eng miteinander verbundene Ebenen: grammatische & thematische Grammatische Beschreibungsebene: o Grammatische Kohärenz = syntaktisch-semantische Beziehungen zwischen aufeinanderfolgenden Sätzen o Prinzip der Wiederaufnahme besondere Bedeutung Thematische Ebene: o Analyse des kognitiven Zusammenhangs Textinhalt: Ergebnis eines „Ableitungsprozesses“

3.2 Der Satz als textuelle Grundeinheit



In grammatischer Hinsicht: Satz als zentrale Struktureinheit des Textes Bisher keine allgemein akzeptierte Satzdefinition in Linguistik Segmentierung eines Textes durch Interpunktion: o Aber: bei Anwendung der Zeichenkonventionen Spielraum o Interpunktion gibt nur darüber Aufschluss, wie Verfasser seinen Text gegliedert haben will Mündliche Texte nach anderen Merkmalen gegliedert



Statt Satz: Verwendung des Begriffs „Textsegment“/Segment



Bei Sätzen zwischen Ausdrucks- & Inhaltsseite unterscheiden



Ausdrucksorientierte Satzdefinition: o Dependenz- bzw. Valenzgrammatik nach Tesnière o Satz als sprachliche Einheit  Verb als strukturelles Zentrum  Reihe von Satzgliedpositionen o Sätze können als einfache Sätze oder Teilsätze realisiert werden

  

o Sätze bei denen Prädikat implizit vorhanden = elliptische Sätze  nicht nur verbale Teile können ausgelassen werden  auch andere Satzglieder  elliptische Sätze vielfach auch als Nachträge interpretiert o Textsegmente, die weder explizit noch implizit auf Satz im grammatischen Sinne beruhen  Ausdrücke ohne Satzwert (= nichtsatzwertige Ausdrücke)  bspw. Anreden, Grußformeln 

Inhaltsseite von Sätzen: o Proposition = Der vom Satz ausgedrückte Sachverhalt 6

o Sprechakttheorie nach Searle: illokutive Rolle & propositionaler Gehalt o Sprechhandlung in zwei Teile zerlegbar  Indikator des Sprechhandlungstyps = Modus der Kommunikation = illokutionärer Akt  Referenz = propositionaler Akt / propositionaler Gehalt o Verschiedene illokutive Akte können gleichen propositionalen Gehalt haben 

Präzisierung von „Satz“: Textsegment, Satz & Proposition o Textsegmente = Gliederungseinheiten der Textoberfläche o Sätze = syntaktische Struktureinheiten o Propositionen = semantische Struktureinheiten

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Satz kann mehr als eine Proposition enthalten Eine Proposition kann durch mehrere Sätze realisiert werden

3.3 Grammatische Bedingungen der Textkohärenz 3.3.1 Formen der Wiederaufnahme 3.3.1.1 Die explizite Wiederaufnahme  Explizite Wiederaufnahme: Referenzidentität  wieder aufgenommener Ausdruck („Bezugsausdruck“) & wieder aufnehmende Ausdruck beziehen sich auf das gleiche außersprachliche Objekt 



Wiederaufnahme eines durch ein Substantiv benannten Referenzträger: o Wiederholung (Repetitio) desselben Substantivs o Ein / mehrere andere Substantive bzw. substantivische Wortgruppen o Bestimmtes Personalpronomen Signalwert des Artikels o Neueinführung eines Substantivs mit dem Merkmal „Nicht bekannt“: unbestimmter Artikel o Wiederaufnahme des Referenzträgers  Merkmal „bekannt“: bestimmter Artikel o Substantive nur dann als sprachliche Wiederaufnahmen identifiziert, wenn sie Merkmal "definit“ tragen o Signalwert des Artikels braucht nicht textgebunden zu sein  Bekanntheit / Unbekanntheit innertextlich oder außertextlich begründet o Auch Ausdrücke, die prinzipiell Merkmal „definit“ tragen  Eigennamen  generell verwendete Gattungsnamen  Unika  Bekanntheit liegt in allgemein vorausgesetzten Vorwissen

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 

Artikel schafft weder Bekanntheit noch Unbekanntheit  lediglich Signal für Hörer / Leser Vorausgesetzte Informationen können inner- und / oder außertextlicher Art sein



Varianten der Koreferenz: o Unproblematische Wiederaufnahme durch das selbe Wort (Repetitio) o Wiederaufnahme durch andere Substantive o Wiederaufnahme durch Pronomen



Wiederaufnahme durch andere Substantive o Bedeutungsbeziehungen, die unabhängig vom konkreten Text im Lexikon der Sprache verankert  Rechtsanwalt > Jurist, Auto > Fahrzeug  Oberbegriff folgt auf Unterbegriff & nicht umgekehrt o Wörter, zwischen denen keine besondere, im Sprachsystem vorgegeben Beziehung  Erscheinung der Sprachverwendung  regelhafte Abfolge von unbestimmtem & bestimmtem Artikel -> andere Möglichkeiten der Bezugnahme nicht vorhanden  unterstützende Funktion des Textzusammenhangs o Abfolgeregel nur für Wörter, die durch im Lexikon der Sprache bestimmte Bedeutungsbeziehungen verbunden



Wiederaufnahme durch Pronomen: o Pronomen = Wörter, die stellvertretend für Wortgruppen stehen & minimalen Bedeutungsgehalt besitzen o Bedeutung im Wesentlichen auf Markierung des grammatischen Geschlechts o Proformen  dienen aufgrund ihres minimalen Bedeutungsinhalts ausschließlich dazu, sprachliche Einheiten referenzidentisch wieder aufzunehmen:  Personalpronomen  Demonstrativpronomen  Adverbien  Pronominaladverbien

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Bezugsausdrücke können von unterschiedlicher Ausdehnung sein Bezugswort kann auch überhaupt nicht ausgedrückt sein



Linearität des Textes o Anaphorisch  Rückwärtsverweisung o Kataphorisch  Vorwärtsverweisung  Spannung & Erwartung auf neue Information > Folgendes o Manche anaphorischen Pro-Formen können auch kataphorisch verwendet werden 8

 in literarischen Texten  in Zeitungen o Anaphorische & kataphorische Verknüpfungsrichtung häufig miteinander kombiniert 3.3.1.2 Die implizite Wiederaufnahme  Zwischen dem wieder aufnehmenden Ausdruck & dem wieder aufgenommenen Ausdruck keine Referenzidentität  beziehen sich auf verschiedene Referenzträger  Aufgeführte Gegenstandbeziehungen in Sprachkompetenz des Sprachteilhabers verankert  



Semantische Kontiguität Begründung von Kontiguitätsverhältnissen: o Ontologisch (naturgesetzlich) > ein Blitz: der Donner; o Logisch (begrifflich) > eine Niederlage: der Sieg; eine Frage: die Antwort o Kulturell > eine Straßenbahn: der Schaffner; eine Stadt: der Bahnhof Wenn solche Kontiguitätsbeziehungen nicht vorhanden, dann keine Verknüpfung in Form der impliziten Wiederaufnahme möglich

3.3.1.3 Zur schematischen Darstellung von Wiederaufnahmebeziehungen  Prinzip der Wiederaufnahme: R. Harweg o Identitätssubstitution o Similaritätssubstitution o Kontiguitätssubstitution  Harweg begründet auf Prinzip der Wiederaufnahme sogar seinen Textbegriff

3.3.2 Die Bedeutung des Prinzips der Wiederaufnahme 3.3.2.1 Zur Relevanz für die Textkohärenz  These: Prinzip der Wiederaufnahme zwar wesentliches Mittel der Textkonstitution, aber keine hinreichende/notwendige Bedingung, dass Sätze eine kohärente Satzfolge sind o Nicht alle Satzfolgen, die durch Prinzip der Wiederaufnahme verknüpft, als kohärent interpretierbar  bspw. wenn kein einheitliches Thema / Inkongruenz im Tempus o Nicht alle Satzfolgen, die als kohärent interpretiert, durch Prinzip der Wiederaufnahme verbunden  Kausalität  Spezifizierung  Textverknüpfung durch Konjunktionen möglich  Auch Adverbien, die nicht als Pro-Formen einzustufen, können Textkohärenz bewirken 9

3.3.2.2 Zur Relevanz für das Textverstehen  Semantische Indizien für Kohärenz o Textimmanent  Beziehung zwischen Bezugsausdruck & wieder aufnehmenden Ausdruck wird im Text selbst hergestellt o Sprachimmanent  Beziehung im Sprachsystem verankert  Synonymie, Hyperonymie, Hyponomie, Kontiguiät o Sprachtranszendent  gründet auf enzyklopädischen Erfahrungen & Kenntnissen  Text nur als kohärent verstanden, wenn Rezipient auch über vorausgesetzte Kenntnisse verfügt  Zwischen sprachimmanenter & außersprachlicher oft keine scharfen Grenzen ziehbar 

Syntaktische Indizien für Kohärenz: o Artikelformen o In Artikelfunktion auftretende Pronomen

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Prinzip der Wiederaufnahme nicht einziges Mittel der Satzverknüpfung Grammatische Verknüpfungssignale entbehrlich, wenn Rezipient ausreichendes Hintergrundwissen Herstellung von Textkohärenz letztlich kognitiver Prozess Grammatische, thematische, pragmatische & kognitive Aspekte der Textkohärenz sowohl voneinander abheben als aufeinander beziehen

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3.4 Thematische Bedingungen der Textkohärenz 3.4.1 Wiederaufnahmerelation und thematische Textstruktur  Wichtige Aufgabe der grammatischen Verknüpfungsstruktur: Trägerstruktur für thematische Zusammenhänge des Textes = thematische Textstruktur 

Bedeutung des Prinzips der Wiederaufnahme für Kohärenz: in verschiedenen Wiederaufnahmen drückt sich Einheitlichkeit des Textgegenstandes sprachlich aus



These von U.L.Figge: relative Häufigkeit der Wideraufnahme als Hinweise auf Haupt& Nebengegenstände von Texten

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Strukturierung nach dem Prinzip des Nacheinanders Strukturierung nach dem Prinzip des Nebeneinanders



In Wiederaufnahmestruktur drückt sich thematische Progression des Textes aus  prinzipiell aber nicht 1:1 10

3.4.2 Zum Thema-Rhema-Konzept der Prager Schule  Satz von Mitteilungswert her gesehen in zwei Teile gliederbar o Thema = Ausgangspunkt der Aussage o Rhema = Kern der Aussage  Von Daneš auf Textlinguistik bezogen  Thema = das, worüber etwas mitgeteilt wird  Information, die bekannt / vorgegeben / aufgrund Situation erschließbar / von Rezipient aufgrund Vorwissen identifizierbar  Rhema = was über Thema mitgeteilt wird  neues, nicht vorher erwähnt & nicht aus Text- bzw. Situationszusammenhang erschließbar  Textstruktur für Daneš: Sequenz von Themen  Komplex von thematischen Relationen im Text = thematische Progression  Gerüst des Textaufbaus 





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Typen der thematischen Progression nach Daneš: o Einfache lineare Progression  Rhema (R) des ersten Satzes wird Thema (T) des zweiten Satzes o Progression mit einem durchlaufenden Thema  Thema konstant  in einzelnen Sätzen jeweils nur neues Rhema hinzugefügt o Progression mit abgeleiteten Themen  Themen der einzelnen Sätze von „Hyperthema“ abgeleitet o Progression eines gespaltenen Rhemas  Rhema eines Satzes in mehrere Themen zerlegt o Progression mit thematischem Sprung  ein Glied der thematischen Kette ausgelassen  aus Kontext leicht zu ergänzen  entspricht impliziter Wiederaufnahme Typen in konkreten Texten meist nicht in reiner Form realisiert  in vielfältiger Weise miteinander kombiniert  zudem zahlreiche Sonderfälle & Abweichungen Problematisch: Basis = Abgrenzung von Thema & Rhema  Daneš: Ergänzungsfrage, um nach Rhema zu fragen  aber: keine befriedigende Lösung für Abgrenzungsproblem! Sprachtheoretisch: unklarer Status des Thema-Begriffs  Vermischung seman...


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