Title | FL Zusammenfassung 19/20 |
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Course | Fertigungslehre I |
Institution | Technische Universität Chemnitz |
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Urformen Gießen Füllen Form mit schmelzflüssigem Metall, Erstarrung zu Gussstück mit vorgegebener Geometrie Vorteile: - Formgebung in 1 Schritt - freie Gestaltungsmöglichkeiten - mittlerer Maßgenauigkeit/Oberflächengüte, Werkzeug-/Herstellungskosten - komplexe Formen, variabler Wandstärke Gießverfahren
Dauerform
verlorene Form
Dauermodell
verlorenes Modell
• Handformen • Maschinenformen • Maskenformen
• Feingießen • Vollformgießen
Begriffe Gießform Hohlraum zur Aufnahme der Schmelze Negativ des Gussteils Arten o Verlorene Formen o Dauerformen Modell Abbildung des Gussteils mit Aufmaß Arten o Verlorene Modelle o Dauermodelle Formstoff folgende Eigenschaften: Festigkeit und Maßhaltigkeit Hohe Abbildungsgenauigkeit Feuerbeständigkeit Geringe Wärmeleitfähigkeit Keine Wechselwirkungen mit der Schmelze Problemlose Wiederverwendbarkeit Kerne Abbild Hohlräume Gussstück Eingusssystem: Gesamtheit Einguss-Lauf-Anschnittsystem Ausführung je nach Gießverfahren & Gießmetall Wesentliche Bestandteile: Einguss Speiser Anschnitt Lau
kein Modell • • • •
Druckgießen Kokillengießen Schleudergießen Stranggießen
Verlorene Form Werkstoffe o Grundstoff: mineralisch, feuerfest, körnig o Bindemittel Zerstörung nach dem Abguss Dauerform Werkstoff: Stahl Herstellung vieler Gussteile Kein Modell erforderlich Verlorenes Modell Einmalige Einformung Modell schmilzt oder verbrennt beim Gießen Verwendung geschlossener Formen Modellwerkstoffe o Wachs (Feinguss) o Polystyrolschaum
Dauermodell Mehrmalige Ein- und Ausformung Verwendung geteilter Formen Modellwerkstoffe o Metall o Kunststoff o Holz o Gips
Einguss: In Einguss wird Metallschmelze in Gießform eingeleert. Er besteht aus: 1. Eingusstrichter bzw. Eingusstümpel 2. Eingusskanal 3. Lauf (auch Schlackenlauf, Verteilerlauf) 4. Anschnitt. Speiser: Offener oder geschlossener Raum in Gießform, Aufgabe: flüssiges Material speichern, Volumenveränderung ausgeglichen Lunkerbildung verhindert Anschnitt: Teil Gießsystem, durch den Werkstoff in Bauteilform läuft. Man unterscheidet:
Schwund: Verkleinerung Gussteil, ohne Material entfernt oder Druck ausgeübt Beim Gießen: Werkstücke verkleinern bei Abkühlen da Volumenänderung bei Kristallisation und Wärmedehnung um bestimmten Prozentsatz= Schwindung
Varianten
Gussfehler Lunker
Innenlunker (zu hohe Kokillentemperatur) Angebrannter Sand
Außenlunker
Ausspülungen von Formsand
ungenügende Verdichtung zu hohe Gießtemperatur Warmrisse
Gasporosität
turblente Befüllung schlechte Gasdurchlässigkeit Formsand Kaltlauf Erstarrung in engen Querschnitten vor vollständiger Formfüllung (oft bei Druckguss, Feinguss)
Lunker Einschlüsse Kaltläufe Gasporosität Warmrisse Ausspülungen von Formsand
Vermeidung durch geeignete Konstruktion: Erstarrungsgerecht Formgerecht Bearbeitungsgerecht Beanspruchungsgerecht Putz- und prüfgerecht
Generative Fertigungsverfahren / 3D-Druck Motivation/Wirtschaftl. Zielkriterien
Prinzip PR-Fertigungstechnologie
RP-Verfahrensprinzipien
Schmelzauftrag (FDM)
Binder Injektion (3D-Printing)
Photopolymerisation (SLA)
Pulversintern (SLS) UV
Trennen Bewegung und Geschwindigkeiten in der Arbeitsebene
Schnittgrößen in der Arbeitsebene
Schnittgrößen senkrecht zur Arbeitsebene
Spannungsgrößen
Schneiden und Flächen am Schneidkeil (Drehmeißel)
Winkel am Schneidkeil
Kräfte beim Spanen
Geometrien am monolithischen Spiralbohrer mit Zylinderschaft
Technologische Kenngrößen beim Bohren ins Volle
Fräsverfahren nach DIN8589-3
Planfräsen Definition: Fräsen mit geradliniger Bewegung zur Erzeugung ebener Flächen Vorschubbewegung meist senkrecht zur Werkzeugdrehachse
Planfräsverfahren
Umfangsfräsen Kinematik
DIN 8589-4 Hobeln/Stoßen Spanen mit wiederholter, meist geradliniger Schnittbewegung und schrittweiser, zur Schnittrichtung senkrechter Vorschubbewegung.
DIN 8589-5 Räumen Spanen mit einem mehrzahnigen Werkzeug, dessen Schneidenzähne hintereinander liegen und jeweils um die Spanungsdicke gestaffelt sind. Besonderheiten: • Einachsige Werkzeugbewegung • Vorschubbewegung durch Staffelung der Zähne ersetzt • Geometrie letzte Zähne in Eingriff definiert Profil am Werkstück • Arbeitsvorgang umfasst einen Durchlauf/Hub des Räumwerkzeuges • Vorbearbeitung bei Innenprofilen notwendig Wiederholung – Spanungsgeometrie
Einstellwinkel: von Hauptschneide und Vorschubrichtung gebildet Große Einstellwinkel kleine Passivkräfte, Späne brechen besser, aber Schneide verschleißt eher Kleine Einstellwinkel ermöglichen größeren Schneideneingriff.
Vorschub f: Spanungsweg in Vorschubrichtung, der bei Werkstück- oder Werkzeugumdrehung in Millimeter zurückgelegt wird
Schnittiefe ap: Eingriffstiefe der Hauptschneide, in axialer Werkzeugrichtung senkrecht zu Arbeitsebene in Millimeter gemessen
Schnittbreite ae (Arbeitseingriff) ist Eingriffsbreite Hauptschneide, wird in radialer Werkzeugrichtung parallel zu Arbeitsebene in Millimeter gemessen
Zerspankraftkomponenten Schnittkraft Fc ist bedeutendste Kraft bei Zerspanung und mit Schnittgeschwindigkeit für Berechnung der Antriebsleistung der Werkzeugmaschine ausschlaggebend
Werkzeugbelastung – Spanentstehung I. Stauchung Werkstoffe durch Eindringen Werkzeugschneide in Werkstück II. Elastische und plastische Verformung Werkstoff III. Abscheren und Abgleiten Werkstoffpartikel in Scherebene, Umorientierung Kristalle in Strukturlinien. IV. Ausbildung Span (deformierte Werkstoffpartikel) V. Ablaufen Span über Spanfläche des Werkzeuges.
Werkzeugbelastung – Thermische Belastung
Verschleißmechanismen (-ursachen)
Adhäsion meist bei geringeren Schnittwerten zwischen Schneidstoff und Werkstückwerkstoff entsteht Stoffschluss durch Mikroverschweißungen oder mechanisches Verhaken Aufbauschneidenbildung auf Spanfläche Aufbauschneiden: - gleiten periodisch über Freifläche und Spanfläche ab - verstärkter Freiflächenverschleiß, verschlechterte Werkstückoberflächen Abrasion am häufigsten auftretende mechanische Verschleißform Harte Partikel im Werkstück (z.B. Oxide, Karbide, Verunreinigungen) reißen Schneidstoffteilchen heraus (Freiflächenverschleiß) Verstärkung: Bestandteile Schneidstoff werden in zu zerspanendes Werkstück übertragen und eingelagert (Selbstfurchung) Diffusion Tribochemischer Verschleiß, thermisch bedingt entsteht in Grenzschicht zwischen Werkstück und Werkzeug durch unterschiedliche Konzentrationen zwischen Werkstoff- und Schneidstoffbestandteilen (Kohlenstoff) bei höheren Temperaturen thermisch-chemisch aktiviertes „Wandern“ von Atomen des Schneidstoffes in den Werkstückwerkstoff (oder / und in Gegenrichtung). Unabhängig von der Schneidstoffhärte Typische Verschleißform ist der Kolkverschleiß Oxidation Tribochemischer Verschleiß, thermisch bedingt, Verzunderung An Rändern der Kontaktzone, wenn Luftsauerstoff vorhanden, Oberflächentemperatur > 700 °C und Oxidationsneigung Schneidstoffes hoch genug Reaktionsprodukte Eisenoxide geringer Festigkeit (Zunder) Besonders anfällig: Wolframcarbid und Kobalt in der Hartmetallmatrix Typische Verschleißform: Kerbverschleiß Oberflächenzerrüttung vorrangig bei mechanischer oder thermischer Wechselbeanspruch Beispiel: Fräsen als Zerspanen im unterbrochenen Schnitt einhergehend mit hochfrequenten Wechselbeanspruchung mit hoher Amplitude Gefügeveränderungen Materialermüdung Mikrorissbildung Risswachstum Versagen
Verschleißerscheinungsformen Freiflächenverschleiß Ursache: Abrasion VB = Verschleißmarkenbreite SV = Schneidkantenversatz
Kolkverschleiß Ursache: Kombination aus Diffusion und Abrasion KT: Kolktiefe KM: Kolkmittenabstand KL: Kolklippenbreite KB: Kolkbreite K: Kolkverhältnis
zulässige Grenze: K 0,4 mm
Kerbverschleiß Ursache: Oxidation und Adhäsion führt ggf. zum Bruch der Werkzeugschneide Schneidendeformation Ursache: Diffusion führt ggf. zum Bruch der Werkzeugschneide Thermo-mechanisches Versagen Ursache: Oberflächenzerüttung Es bilden sich Belastungsrissen, welche ggf. zu Schneidenabplatzungen führen
Schneidstoffe Im Idealfall sollte ein Schneidstoff folgende Eigenschaften besitzen: hohe Härte und Druckfestigkeit hohe Zähigkeit und Biegefestigkeit hohe Temperaturbeständigkeit hohe Kantenstabilität hohe Oxidationsbeständigkeit hohe Temperaturwechselbeständigkeit geringe Diffusionsneigung geringe Wärmeleitfähigkeit Die wichtigsten Schneidstoffe im Überblick
DIN 8589-11 Schleifen mit rotierendem Werkzeug spanendes Fertigungsverfahren mit vielschneidigen Werkzeugen, deren geometrisch unbestimmte Schneiden von einer Vielzahl gebundener Schleifkörper aus natürlichen oder synthetischen Schleifmitteln gebildet werden und mit hoher Geschwindigkeit, meist unter nichtständiger Berührung zwischen Werkstück und Schleifkorn den Werkstoff abtrennen
Grundaufbau Schleifwerkzeuge
Anforderungen an das Werkzeug: Hohe Härte Scharfkantiges Korn und leicht spaltbar Selbstschärfeeffekt Gutes Haftvermögen der Bindung Gute Wärmeleitfähigkeit ausreichend Porenraum Homogene Verteilung Chemisch inaktiv gegenüber dem Werkstück Konditionieren
Feinbearbeitung Ziel: Verbesserung der Maß- und Formgenauigkeit sowie Oberflächengüte Erreichung Toleranzklasse 5 oder besser Bearbeitung mit geringer Änderung des Randzonengefüges Kleiner Druck und niedrige Schnittgeschwindigkeit geringe Werkstückerwärmung Honen Honen ist Spanen mit gebundenen Korn unter ständiger Flächenberührung des Werkzeuges (Honstein). Die Honverfahren werden nach der Hublänge in Langhubhonen und Kurzhubhonen eingeteilt. Langhubhonen Werkzeug (Honahle) führt Dreh- und Hubbewegung aus Entstehung sich kreuzender Bearbeitungsriefen (gewollt!) Umfangsgeschwindigkeit und Axialgeschwindigkeit ergeben Schnittgeschwindigkeit Auch zur Formkorrektur von Zylinderformfehlern bei Bohrungen anwendbar
Läppen Läppen ist Spanen mit losem, in einer Paste oder Flüssigkeit verteiltem Korn, dem Läppgemisch, das auf einem meist formübertragenden Gegenstück (Läppwerkzeug) bei möglichst ungeordneten Schneidbahnen der einzelnen Körner geführt wird. Läppkörner sollen möglichst hohen Werkstoffabtrag und gleichmäßige Rauheit erzielen Korngrößenverteilung sehr homogen: 10 … 30 μm Vorbearbeitung 10 … 5 μm Feinbearbeitung 5 … 0,25 μm Polierläppen Schneidstoffe sind Diamant, Korund und Siliziumkarbid Rautiefen kleiner als Rz = 0,05 μm erreichbar! Wasserstrahlschneiden Reiner Wasserstrahl zum Reinigen, Aufrauen, Abtragen oder Schneiden genutzt, hoher Wasserdruck bewirkt hohe Strahlgeschwindigkeit und damit hohe kinetische Energie des Wasserstrahls, Energieinhalt des Wasserstrahles bestimmt Einsatzbereich der Wasserstrahltechnologie.
Reinigungsaufgaben: geringe Drücke (100 - 500 bar) Schneiden: hohe Wasserdrücke (1.500 - 6.000 bar) Pappe, Textilien, Schaumstoffe, Gummi, Leder
Wasserabrasivstrahlschneiden Durch eine Beimischung von Feststoffpartikeln zum Wasserstrahl wird ein Schleif-mittelstrahl gebildet. Der Wasserstrahl dient als Trägermedium zur Beschleunigung der Partikel. Der Materialabtrag wird durch die abrasive Wirkung der Feststoffpartikel (i.d.R. Granatsand, für weiche Werkstoffe auch Korund) verursacht: Injektorstrahlprinzip Suspensionsstrahlprinzip
Umformen FEHLT VL14!!! 15 17 23 24 30 38 39 41 42 43 Kristallgitterstrukturen bei Metallen
Knetwerkstoffe
Gusswerkstoffe
Viele Gleitmöglichkeiten bedeutet eine höhere Umformbarkeit
Gleitsysteme verschiedener Metalle Anz. kfz = Anz. krz = 12 Trotzdem: kfz idR duktiler als krz Grund: Gleitrichtungen (Anz. d. Freiheitsgrade) höherwertig in die Gleitsysteme
Beginn Gleitprozess: kritische Schubspannung τ 0 Gleitung zuerst in Ebene mit resultierende Schubspannung am größten
Einfachgleiten und Kaltverfestigung Erhöhung Widerstand gegen plastische Verformung Es kommt zur sogenannten „Kaltverfestigung“ Vermeidung bzw. Abbau der Kaltverfestigung: 1.Erholung = therm. bedingter Abbau der Versetzungen 2.Rekristallisation = Kornneubildung bei Kaltumformung: Zwischenglühen, um bei mehreren Umformschritten die Duktilität zu verbessern und um Kräfte zu verringern. manche Verfahren Kaltverfestigung zu gewollten Festigkeitssteigerung genutzt (Bsp. Umformung dünner Bleche wie Außenhaut PKW, Getränkedosen) Verfestigungsmechanismen Erhöhung Widerstand gegen plastische Verformung durch: 1. Versetzungen: wenn Versetzungsdichte steigt 2. Korn- und Zwillingsgrenzen: z.B. bei Kornfeinung durch Legieren (mikroleg. Stähle) Anzahl Korngrenzen Behinderung der Versetzungsbewegungen 3. Im Gitter gelöste Fremdatome: Mischkristallbildung (Substitutions-, Einlagerungs-Mischkristalle) Gitterverzerrung Spannungsfelder Behinderung d. Versetzungsbewegung 4. Als Teilchen ausgeschiedene Fremdatome: Ausscheidung von leg. und unleg. Karbiden Behinderung der Versetzungsbewegungen Dehngrenze R P = Rmin + ∆R V + ∆RKG + ∆RF + ∆RT
Rmin – Grundfestigkeit Gitter
Entfestigungsmechanismen
Nach der Umformung höhere Energie: elast. Verzerrungsenergie der Versetzungen Abbau der Energie durch Erholung und Rekristallisation Schmelztemperatur von Stahl: ~1500 °C
Abbau der Verfestigung
Abbau Kaltverfestigung durch Rekristallisationsglühen Bessere Umformbarkeit Bruchdehnung A= lmax -l0/ l0 [%]: Maß für die Umformbarkeit
Spannungen Wann und unter welchen Bedingungen fließt der Werkstoff?
Fließspannung
Das Fließspannungsdiagramm ist UNGLEICH dem SpannungsDehnungs-Diagramm! Eine Fließkurve beginnt NIE bei NULL!
Fließhypothesen Fließbedingungen: Beziehungen, die an einem Ort im Werkstück den Übergang zwischen elast. und plast. Verhalten des Werkstoffes bezeichnen und somit den Zusammenhang zwischen kf und einer Vergleichsspannung σv herstellen.
Formänderung
Logarithmische Formänderung
Bezogene Formänderung
Formänderung beim Stauchversuch
Es gilt IMMER die Volumenkonstanz. Der Werkstoff kann nicht verdichtet werden!
Schematische Darstellung von Fließkurven
Fließkurve kf Darstellugn Spannung im einachsigen Spannungszustand notwendig um plastisches Fließen einzuleiten bzw. aufrechtzuerhalten
Formänderungsvermögen/Umformvermögen
Halbzeugfertigung Halbzeuge: vorgefertigte Rohmaterialformen wie Brammen, Bleche, Stangen, Rohre… verbreitetste Lieferform für Metallwerkstoffe, über 1000 Arten Einteilung der Umformverfahren
Typische Prozessketten der Halbzeugfertigung 1. Schritt Metallurgie: z.B. Stahlherstellung 2. Schritt Urformen: Band- und Stranggießen Halbzeuge z.B. Bänder, Profile Kokillenguss: z.B. Vorblöcke für Brammen = Vorformen für Walzprozesse Sandguss: sehr große Bauteile z.B. Schiffskurbelwellen Freiformschneiden Einteilung der Walzverfahren Mit den Begriffen Quer-, Schräg-und Längswalzen werden die Hauptumformrichtungensowie die Hauptbewegungs-und Lagerichtungenzwischen Werkzeug-und Werkstückachsebeschrieben. Beim Längswalzen bewegt sich das Werkzeug längs, beim Querwalzen querzur Werkstückachse. Beim Schrägwalzen sind die Werkzeugachsen um einen bestimmten Winkel schrägzur Werkstückachseangeordnet. Die Walzendrehen sich beim Längswalzen in entgegengesetzter Richtung, während beim Schrägwalzen der Drehsinn der Walzen gleichist. Die Austrittsrichtung und Austrittsgeschwindigkeit weichen dabei erheblich von der Umfangsrichtung und Umfangsgeschwindigkeit der Walzoberfläche ab.
Weiterverarbeitung von Walzdraht Gleitziehen: Durchziehen durch meist geschlossenes, in Ziehrichtung feststehendes Werkzeug (Ziehring, Matrize) – engster Querschnitt legt entstehende Außenkontur des Werkstücks fest. Walzziehen: Durchziehen durch formgebende Öffnung – gebildet von mind. 2 in Ziehrichtung rotierende Walzen.
Halbzeugherstellung - Rohr Walzprofilieren: Biegen von Bleichstreifen, Bändern, Ringen zwischen Biegewalzen, deren Achse auf Biegeebene liegen, zu Profilen mit gerader oder gekrümmter Längsachse.
Einordnung nahtlose Rohrherstellung
Verfahrensübersicht Durchdrücken Durchdrücken: Druckumformen Werkstück durch teilweises oder vollständiges Hindurchdrücken durch formgebende Werkstücköffnung – Verminderung Querschnitt oder Durchmesser Strangpressen: einfache Profile, oft sehr detaillierte, komplizierte Teile. Meist als Warmumformverfahren.
Freiformen Druckumformen mit translatorisch gegeneinander bewegten Werkzeugen, enthalten Formelemente des Werkstücks nicht oder nur teilweise Geringer Formspeicherungsgrad – Werkstückform entsteht durch Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug.
Einordnen Freiformen
Sowohl für Halbzeugherstellung als auch Teilefertigung verwendet
Industrielle Anwendung des Freiformschneidens Anwendungsgebiete: Halbzeugfertigung, Einzel/Kleinserienfertigung großer Teile (Schiffskurbelwellen), wenn formspeichernde Werkzeuge wegen Teilegröße nicht möglich oder teuer sind. Freiformschmiedestücke sind Halbfertigteile mit großem Aufmaß Ausgangsformen sind Gussblöcke sowie gewalztes Halbzeug Nachteile: relativ grobe Toleranzen ( große Bearbeitungszugaben), lange Bearbeitungszeiten (Verzunderung Oberfläche-oxidation), hoher Energiebedarf, …
Blechumformung Typisches Merkmal:
ein Körper wird in zwei Koordinatenrichtungen verändert eine Blechdickenänderung ist nicht beabsichtigt
Blechumformverfahren: Verfahren der 1. Verarbeitungsstufe: Herstellung von Halbzeugen wie Rohre, Bleche, Bänder: Biegen Scherschneiden Verfahren der 2. Verarbeitungsstufe: Weiterverarbeitung der Halbzeuge zu Bauteilen z.B. durch Tiefziehen, Streckziehen, Drücken, Innenhochdruckumformen, etc.
Einteilung der Umformverfahren nach DIN 8580
Alle Umformverfahren haben folgende Einteilungskriterien: Art der auftretenden mechanischen Spannugnen in Umformzone: Druckumformen, Zugdruckumformen, Zugumformen, Biegeumformen, Schubumformen Auftretende Temperaturen: Kaltumformung, Halbwarmumformung, Warmumformung Eingesetzte Werkstückart/Halbzeug: Blechumformung (Blechteil), Massivumformung (Massivteil) Werkzeugart: Formspeichernde Werkzeuge, Werkzeuge mit geringem Formspeichergrad
Definition Biegen Biegen: örtliches Ändern der Werkstückkrümmung an Biegelinie durch ein Moment, das an Innenseite zu Druck- und an Außenseite zu Zugspannungen führt Äußerer Bereich: plastische Formänderung Kern: elastische Formänderung Wegfallen Belastungsmoment: teilw. Abbau der elastischen Formänderung Rückfederung Unterteilung in Verfahren mit und ohne drehende Werkzeugbewegung
Einteilung der Biegeverfahren
Spannungs- und Dehnungsverteilung im Querschnitt beim Biegen
S. 17 V17
Rückfederung beim Biegen
Randverformung beim Biegen
Definition Tiefziehen Tiefziehen: Zug-Druck-Umformen eines Blechzuschnitts zu einem Hohlkörper bzw. bei Hohlkörpers Verringerung Umfang ohne beabsichtigte Veränderung der Blechdicke
Einordnung Tiefziehen Einteilungskriterien: Art der mechanischen Spannungen in Umformzone (Zugdruckumformen) Auftretenden Temperaturen (Kaltumformung) (Ausnahme: Blechwarmumformverfahren Presshärten) Eingesetzte Werkstückart/Halbzeug (Blechumformung Blechteil) Werkzeugart (formspeichernde Werkzeuge) Unterteilung in drei Bereiche: Tiefziehen mit Formwerkzeug (Ziehring, Stempel und Blechhalter) Tiefziehen mit Wirkmedien (Gase, Flüssigk...