Gesamtzusammenfassung Stichwortzettel PDF

Title Gesamtzusammenfassung Stichwortzettel
Author Maike Ka
Course Einführung in die Deutschdidaktik - Kurs D
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
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MODUL 1: LESEN UND MIT LITERATUR UMGEHEN INFOEBENE 1 Literatur als Medium der Selbstverständigung einer Kultur (Die anthropologische Bedeutung von Literatur) - Speicher und Reflexionsmedium  enthält unser kulturelles Herkommen Anthropologische Bedeutung  Bestimmt das „Gemein-Bewusstsein“  Dient zur (Selbst-) Verständigung über Werte, Normen und Elementar- & Grenzerfahrungen des Menschen in seiner und anderer Kulturen Ausdrucksmedium und Katalysator für Kommunikation & Selbstinterpretation (derer die sie gebrauchen)  Katalysator = Stoff, der Reaktion hervorruft, aber selbst nicht beeinflusst wird  Literatur beeinflusst uns Literarische Kommunikation begründet kollektive Identität  Literatur reflektiert Gesellschaft Weltliteratur als Transfer über mehrere Epochen/Kulturen hinweg Gemeinsamkeit von persönlicher Erfahrung und kulturellem Verständnis Erhält Fundus unserer im Laufe der Zeit erarbeiteter Gedanken Welche Bedeutung hat Literatur für den Unterricht? - Wie wurde Kindheit, Jugend & Erwachsensein zu einer bestimmten Zeit verstanden?  Gemeinsamkeiten herausfinden - Freude am Leben Wichtig für die eigene Lebensgestaltung  Lehrperson muss über einen großen Umfang an Lesestoff verfügen und diese im Unterricht so oft wie möglich anwenden

INFOEBENE 2 Pragmatische und poetische Kommunikation (Das Lesen von..)  Abraham Pragmatische Kommunikation 1

Lesehaltung richtet sich nach der jeweiligen Textsorte, zb. Lassen wir bei poetischen Texten wir mehr Offenheit zu, als bei expositorischen Texten (Sachtexten) Expositorische Texte: Erwartung einer möglichen eindeutigen Sinnperspektive Literarische Texte: meist mehrdeutig, im Extremfall überhaupt nicht festlegbar auf eine bestimmte Leseweise Poetische Kommunikation -

Lebt von Mehrdeutigkeit und Interpretierbarkeit Erfordert literarische Kompetenz Der Leseprozess ist geprägt von zwei Prozessen: 1) Bottom up: Prozess der Konstruktion von Bedeutung entlang der dekodierten Einzelinformation 2) Top down: Prozess der Hypothesenbildung über den zu erwartenden Textsinn Ausgehend vom Vorwissen, Titel und Textsorte

INFOEBENE 3 Handlungsfeld Literatur (Aufbau von literarische Kompetenz)  Abraham, Kesper  Gegenwärtiges Kernanliegen literarischer Bildung Bedeutsamkeit von Literatur lässt sich in drei Bereiche gliedern: Individuation, Sozialisation & Enkulturation Individuelle Bedeutsamkeit: Individuation SuS an Rezeption von Literatur heranführen Romane/Sachbücher (M/W) Jemand liest irgendwo irgendwas, von dem der Text bzw. Rezipient selbst behauptet, es sei Literatur Soziale Bedeutsamkeit: medienbezogener Dialog Literarische Sozialisation, Texte stehen im Zentrum des Dialogs Z.B. Kinde sprechen über einen Text Basale Kommunikationsfähigkeiten Richtige Wahl des Stilregisters Rhetorische Fähigkeiten = Kommunikative Macht über Dialog Kulturelle Bedeutsamkeit: Teilhabe am Prozess der gesellschaftlichen Selbstverständigung Tradition: Anschluss an Vergangenheit Innovation: Abgrenzung gegenwärtiger Bedürfnisse Utopie: Zukunftsperspektiven entwickeln  komplexes Symbolsystem, mit dessen Hilfe große Gemeinschaften ihre Identität herstellen  Rezeption von Literatur steht im Vordergrund Kritiker stellen Werk zur Diskussion Nachhaltiges Interesse potenzieller LeserInnen Es gibt 5 Kompetenzstufen, wir wollen dass die Schüler sich auf möglichst hoher Stufe befinden

Literarische Sozialisation: Unter dem Begriff der literarischen Sozialisation versteht man das durch gesellschaftliche Institutionen beeinflusste Heranwachsen von Leserinnen und Lesern. Dabei werden fiktionale/ästhetische Texte in unterschiedlichen Repräsentationsformen berücksichtigt Instanzen der Lesesozialisation: Kindergärten, Schulen Familie, soziales Umfeld, Peergroup (Freunde) Frühförderung 2

Vereine Bibliothek Unterschiedliche Repräsentationsformen fiktionaler/ästhetischer Texte: Filme, Theater Hörspiele Apps, Ebooks

INFOEBENE 4 Leseförderung  Abraham, Kesper Aufgabe von Kindergärten und allgemeinen Schulen  Ausgleich der sozialen und subkulturellen Defizite durch vielfältige Leseanregungen Systemische Leseförderung: Warnung vor der Überdosierung von „Leseanimation“ Wichtige Rolle des Elternhauses Bildungsinstitutionen stellen nur eine von vielen Einflussgrößen auf die Lesemotivation dar Systematische Leseförderung muss alle Sozialisationsinstanzen, Medien & Schulfächer ins Boot holen  Zusammenarbeit notwendig  Eltern für aktive Mitarbeit an Leseförderung gewinnen Leseanimation: Basis für die Förderung: Analyse der Leseaktivität der Lernenden  Was können sie schon, was nicht? Was lesen sie gerne, was nicht? Literarisches Lernen (Abraham, Kesper): Literatur-Unterricht soll nicht nur zum Lesen motivieren, sondern auch literarisches Lernen ermöglichen (medienübergreifend) Balance zwischen Lese-UR (von den Lernenden)  Literatur-UR (Gegenstand) Beginn von literarischem Lernen bereits in der Grundschule

Lesekompetenz – Reading literacy Integration von Lesefertigkeiten, Lesekompetenz, literarischer Kompetenz Es geht noch immer nicht um literarische Bildung Wichtig: 11 Aspekte des literarischen Lernens, um die Fähigkeit zu fördern in einen Text überhaupt „einzutauchen“ von Spinner Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung ins Spiel bringen Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen Mit Fiktionalität bewusst umgehen Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen Sich auf die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden 3

Prototypische Vorstellungen von Gattungen/Genres gewinnen Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln

INFOEBENE 5 Methoden Im Literaturunterricht  Abraham (text)analytische Verfahren: Vom Werk her denkend (z.B. Küger) Handlungsorientierter Umgang: vom Schüler her denkend (z.B. Menzel, Spinner)  der Schüler steht im Mittelpunkt und soll handeln Produktionsorientierung: Fokus auf eigenem Schreiben oder Illustrieren von Texten Seit 90er: textnahes Lesen (Paefgen): Reaktion auf Verflachung und missbräuchlicher Anwendung handlungs- und produktionsorientierter Verfahren (= Verbindung Spinner und Krüger) Heute: Kontroverse, welche Verfahren die richtigen sind, überwunden  welche Kompetenzen können SuS aktiv erwerben, kognitive, emotionale & Fähigkeits-/Fertigkeitsorientiert

Umgang mit Texten Literarisches Gespräch führen

Schreiben über Texte (diskursives Schreiben)

Schreiben zu Texten (kreatives oder poetisches Schreiben)

Szenisch umsetzen

Medial adaptieren

Ergebnisoffen diskutieren Alle zu Wort kommen lassen Verschiedene Lesearten gegeneinander setzen Inhalt widergeben/ knapp zusammenfassen Schriftlich interpretieren Selbst kreativ werden Neuen Schluss schreiben Dialoge, Briefe, Monologe dazu erfinden Brief an Figur oder aus Sicht einer literarische Figur Kommentar zu etwas Tagebucheintrag Literarische Rollenspiele z.B. Faust Sprachdialektische Rollenspiele: Reale Situationen umsetzten, Sprache entwickeln Standbilder bauen Text für Schulbühne bearbeiten Video (Poetry-Clip) Audio (Hörbuch-Spiel) Digitale Präsentation Internet, Website Mit Computern arbeiten, Ebooks

INFOEBENE 6 Vom Lesen zum Interpretieren Verstehungsprozesse und deren Rolle im Deutschunterricht 4

Bezug auf Grundmodell Individuation: Vielschichtige literarische Texte haben unterschiedliche Wirkung auf Menschen Interpretation = Form der Problemlösung Verstehensprozesse bewusst machen, reflektieren, für Besonderheit literarischer Texte sensibilisieren Sozialisation: Literatur im Klassenverband erfordert Fähigkeit, eigene Vorstellungen vom Text anderen nahe bringen zu können Spinner: Interpretieren = „Verständigung über Verständnis“ Enkulturation: Kunst der Textauslegung = von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung Jeder Kritiker legt sein Textverständnis als Maßstab der Beurteilung an Textauslegung: religiöse & juristische Diskurse  gesellschaftliche Bedeutung Beispielfrage für die Klausur: Soziale Bedeutsamkeit von Literatur: Für das Gelingen eines medienbezogenen Dialoges ist wichtig, dass.. Die SuS über basale Kommunikationsfähigkeiten verfügen Eine Lehrkraft anwesend ist Die richtige Wahl des Stilregisters getroffen wird Das literarische Werk von allen Dialogsteilnehmern zum selben Zeitpunkt gelesen worden ist

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Modul 2: Schreiben und Rechtschreibung INFOEBENE 1 1. Mentalitäts- und kulturgeschichtliche Bedeutung von Schriftlichkeit  Schriftlichkeit veränderte das Denken& Handeln des Menschen von Grund auf  Schriftlichkeit führte zur kognitive Expansion des Individuums (abstraktes Denken, komplexe Gefühle, Subjektivität) Ausweitung von Kommunikation & Wissensproduktion Ausdifferenzierung von Gesellschaft ( Politik, Handel, Verwaltung, Justiz, auch Schulwesen) zentrale Bildungsaufgabe = Einführung in die Schriftkultur + der Erwerb von Schriftlichkeit 2. Funktion des Schreibens (meistens gemischt) Schreiben als Darstellung Schreiben als Ausdruck Schreiben als Mitteilung Sachorientierung ICH-Orientierung LESER-Orientierung heuristisch expressiv kommunikativ (=erkenntnisgewinnend) Darstellung und Sich ausdrücken Jemanden Klärung eines Mit Sprache spielen  Bewegen Sachverhalts Informieren Erkenntnisse Überzeugen gewinnen, festhalten Unterhalten … Einkaufsliste, Pro- Contra-Liste, Tagebuch, Gedicht, Graffito, Liebesbrief, Rechnung, Tagebuch, wissenschaftlicher Tirade gegen Verhasstes Einladung, E-Mail Aufsatz  TEXT als gestaltetes Sprachwerk 3. Merkmale schriftlicher Kommunikation Mündlichkeit Ungeplant/spontan/flüchtig: Wenig gedankliche Vorüberlegungen oder Vorbereitung der Äußerungen  Äußerungen verhallen Dialogisch/synchron: Es herrschte eine raum-zeitliche Einheit, bzw. gleichzeitige Präsenz der Sprecher Additiv/aggregativ: Es herrschen kürzere, parataktische oft elliptische (Haupt)sätze vor, die Gedanken aneinander reihen ("und dann..und dann") Redundant: Vieles muss in mündlicher Redesituation näher ausgeführt, wiederholt werden "ich mag dieses Buch nicht" "Warum?" - "Ich sag es Ihnen.." Implizit/situationsgebunden: Vieles kann in mündlicher Redesituation ungesagt bleiben (Zeigfeld: man kann auf etwas deuten) Vieles wird nur im Kontext der Redesituation überhaupt verständlich: "Gib mir das" - "Das?" 6

Schriftlichkeit Geplant/reflektiert/permanent: Äußerungen bzw. Texte werden vorüberlegt & vorbereitet, Äußerungen werden verdaut Monologisch/asynchron/ ("zerdehnt") Zeitlich zerdehnte Kommunikation  Produktion und Rezeption von Äußerungen fallen räumlich & zeitlich auseinander Diskursiv: Möglichkeit, elaborierte Gedankengebäude zu errichten: lange hypotaktische Sätze, umfangreiche komplexe Texte Prägnant (Informationsverdichtung): Da Texte permanent vorliegen und in individuellem Tempo immer wieder gelesen werden können  Mehr Prägnanz (=Informationsverdichtung) in der Schriftlichkeit Explizit/situationsherstellend: Vieles muss in schriftlichen Text ausdrücklich gesagt werden  Mietvertrag und Mahnschreiben machen viele Infos explizit, über die man in einem Gespräch nicht reden müsste

"ja" Sozial nah/lebenspraktisch: Mündliche Kommunikation = privat, informell, nah bei den Vorzügen des Alltags, weniger verbindlich (in Bezug auf Logik und Objektivität)

 schriftliche Texte sind aus sich selbst heraus verstehbar, sobald die Situation hergestellt ist Sozial distant/systemorientiert: - Eher offiziell & regelt formelle, soziale Situationen (Rechnungen, Leserbrief) - unterliegt stärker systematischen Anforderungen (Orthographie, Textsortenmerkmale vorgegeben, thematische Kohärenz)

INFOEBENE 2 Orthographie: griech. orthos (gerade/richtig) und graphein (Schreiben) amtliche Normierung ist für das Deutsche noch relativ jung 1902: beschließt der dt. Bundesrat, Dudens "Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wortverzeichnis" amtlich verbindlich zu machen seit 1996: Teile der deutschen Rechtschreibung reformiert (zb. ss-Laut-Schreibung)  wurde 2006 in Mannheim in Kraft gesetzt in 25. Auflage enthält der Duden 169 Rechtschreibregeln Orthographieprinzipien Prinzip Welches rechtschriftliche Phänomen lässt sich damit erklären? Phonlogisches Prinzip = Lautprinzip - Wörter werden so verschriftet, wie man sie versteht  das, so, Welt, Tomate Silbisches Prinzip Die Silbenstruktur eines Wortes gibt Aufschluss über die Schreibung  le-gen & lec-ken, Ro-se & Ros-se, Rie-se & Ris-se Morphematisches Prinzip Morphemkonstanz: Wortbausteine und vor allem Wortstämme bleiben in der Schreibung konstant:  Hund & hündisch, ver-kochen & ver-legen Grammatisches Prinzip Diese Prinzip regelt wortübergreifende Phänomene  Groß- und Kleinschreibung, Interpunktion, das-dass Homonymieprinzip (einzelnes Wort) Gleich klingend, aber unterschiedliche Bedeutung:  Lied-Lid, Wahl-Wal, Seite-Saite Historisches Prinzip Spiegelung früherer (lautgetreuer) Schreibweisen in heutiger Sprache:  schuoch- Schuh, lieb-lieb Ästhetisches Prinzip Gefällige, klare Schriftbilder werden sperrigen vorgezogen: schpringen-springen Semantisches Prinzip (Wortgruppen) Differenzierung unterschiedlicher Bedeutungen  Sitzenbleiben (in der Schule) - sitzen bleiben (auf der Bank) - eher randständige Prinzipien 7

- eher zentrale Prinzipien

INFOEBENE 3 Schreibung zwischen Schreibförderung und Schreiberziehung Schreibförderung umfasst Aktivitäten, die zum Schreiben anregen und motivieren macht Schreiben persönlich und subjektive sinnvoll erfahrbar soll viel Schreibpraxis anregen mithilfe von unterschiedlichen Schreibanlässen, Schreibwerkzeugen und entstehenden Texten z.B. Freies Schreiben, Schreibspiele Schreiberziehung - Aktivitäten, die auf die besonderen Anforderungen von Schriftlichkeit und Schriftkultur bezogen sind - Es geht um: Erwerb von Textsortenwissen- und Können Arbeit an Orthographie & Stil analytisches Nachdenken übers Schreiben Beachtung von Adressatenbezug und Textfunktion - im Zentrum: Formen des zweckgebundenen Schreibens  

 Schreibförderung und Schreiberziehung ergänzen sich zu einem sinnvollen Ganzen Text als Produkt, Schreiben als Prozess

 Schreiberziehung und Schreibförderung setzen unterschiedl Akzente, aber ergänzen sich  Zweckgebundenes Schreiben im VG  Prozessorientierung & Textprodukt Phasen des Schreibprozess  Planungsphase - Aufbau & Aktivierung von Sachwissen - Klärung von Textsortenmerkmalen - Überlegungen zum Adressatenbezug - Erstellen eines Schreibplans - Mindmap oder Cluster zur Initiierung des Schreibens - erste Notate (Stichpunkte, Gliederung) Formulierungsphase Bearbeitungsphase - Fremdbeurteilung (inkl. Austausch) - kritisches Nachfragen - Schreibkonferenz = Durchsprechen der Texte - mehrfaches, zeitversetztes Lesen des Textes  kleine Nachträge (i-Punkt) Korrekturen der Orthographie Verbesserungen (Satzbau, anderes Wort) Umsetzungen/Redigierungen (Veränderung in der Textstruktur) Teilweise komplette Reformulierungen (evtl. PC als Schreibwerkzeug) Rekursivität Eigenschaft einer Grammatik, nach bestimmten Regeln neue Sätze zu bilden 8

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Einflussfaktoren des Schreibprozesses  Vorwissen (Langzeitgedächtnis): (Welt-, Sprach-, Adressaten-, Bezugswissen) Aufgabenumgebung - Schreibvorhaben (Thema, Adressaten, Motivation) - bereits verfasste Texte Scheibkonferenz Organisationsform von UR, bei der eine kleine Gruppe von Schreibern eigene/fremde Texte nach bestimmten Kriterien bespricht & dabei Anregungen zur Überarbeitung gewinnt

INFOEBENE 4 Richtig schreiben - didaktische Konzeptionen Rechtschreibstrategien (sprachanalytische Prozeduren) strategieorientierter Ansatz (strategieorientierte Rechtschreibdidaktik): Lerner erschließt sich Prinzipien der Orthographie über sprachanalytische Prozeduren eigentätig adaptiv: am Lernprozess der SuS orientiert sachangemessen: stärker an Regelhaftigkeiten (im Zentrum) als an Ausnahmen (Peripherie) orientiert ausgewogen: kombiniert Nachdenken, Entdecken mit Üben Sprachanalytische (Denk-)Handlungen, die zu orthographischen Einsichten führen sollen mentales oder lautes/silbisch gliederndes Mitsprechen Suchen & Mitsprechen von Reimwörtern Verlängern von einsilbigen zu zweisilbigen Wörtern Erweitern von Nominalphrasen für die Erkenntnis der Großschreibung Bildung von Wortreihen & Wortfamilien für die Erkenntnis morphematischer Zusammenhänge & Regelmäßigkeiten Zerlegung zusammengesetzter Wörter Unterscheidung von sog. Mitsprechwörtern (Tante, Luft, sagen), Nachdenkwörtern (fragt, Hund, Mannschaft) und Merkwörtern Baby, Tiger, Pullover, Stadt) Allgemeine und weiterführende rechtschreibdidaktische Prinzipien/Prinzipien einer strategieorientierten Rechtschreibdidaktik - ist an orthographischen Regelhaftigkeiten ausgerichtet Teilbereich statt eigenständiger Lernbereich  in allen Lehrplänen verankert wichtige Kompetenz für die schriftsprachliche Kommunikation und das Bestehen eines Menschen in unserer Schriftkultur stets dienende Funktion für "Schreiben & Sprache gebrauchen"  kein isolierter Selbstzweck - Betonung eigenen Schreibens/eigener Texte Schreiben als sinnvolle Erfahrung  Bewusstsein & Motivation für richtiges Schreiben Bsp: Empfänger (Brief), öffentliche Präsentation - Neue Sichtweise auf Fehler Fehler ermöglichen Nachvollziehen des Rechtschreibdenken und der Rechtschreibentwicklung eines Lernenden  Ausdruck des erreichten Wissenstands & Beweis einer Lösungsstrategie  Lern- und Diagnosechancen (SuS sollen keine Fehler machen) - Selbsttätigkeit der SuS, Individualisierung, Differenzierung viel Selbsttätigkeit & handelnder Umgang mit Sprache nötig für sprachanalytisches (Denk-) Handlungsbewusstsein Notwendigkeit der Differenzierung und Individualisierung durch z.B. individuelle Lernwortkartei & differenzierte Übungen, denn Entwicklungsstände und Lerngeschwindigkeit können stark differieren (Lernzirkel) - Abkehr von Klassendiktate in der Leistungsmessung - andere Formen 10

Diktat umstritten, da künstliche Schreib- und unergiebige Lernsituation  seltene Alltagsrelevanz & nicht förderlich für strategieorientiertes Rechtschreiblernen  mechanisches Fehlerzählen: erfasst nicht adäquat die Rechtschreibleistung Besser: Lauf- Partner-, Dosendiktate Leistungsmessung & - beurteilung bzw. Überprüfung aktueller Lernstoffe durch Kombination kriterienorientierter & individueller Fortschritte, z.B. Reimwörter finden, Wörter/ Sätze zu Bildern schreiben Beispielfrage für die Klausur: Erläutern Sie kurz das silbische Prinzip und geben Sie ein Beispiel!

Modul 3: Sprache untersuchen INFOEBENE 1 Grammatik – Begriffsbestimmungen 1. Etymologie (=Wortherkunft)  In Antike: Grammatik = Sammelbegriff für alle mit dem Schreiben und Auslegen von Texten befassten Künste Im Mittelalter: Grammatik beschränkt sich auf die Regeln und Regelmäßigkeiten des richtigen Sprachgebrauchs 2. Grammatiken - Unterschiedliche Bedeutungen des Begriffs Grammatik  Grammatik als ein präskriptives Regelwerk: normative Grammatik Schreibt die Baumuster und Regelmäßigkeiten einer Sprache vor Bildet Kategorien Systematisiert die Sprache Wenn Ausdruck grammatisch ist, dann entspricht er einem Regelwerk Interne Grammatik Gesamtheit des sprachlichen Wissens und Könnens, das ein Kind im natürlichen Spracherwerb aufbaut *Und dann gehte der König auf sein Schloss zurück = Fehler  aber Kind hat schon viel richtig gemacht, weil es erkannt hat, dass Vergangenheit meistens auf te Interne Grammatik befähigt Sprecher, korrekte Äußerungen zu produzieren Deskriptive Grammatik Grammatiken als wissenschaftliche Beschreibungsmodelle für Sprache

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Theoretisch beschreibend 3. Didaktische Relevanz dieser unterschiedlichen Bedeutungen (Warum ist dies wichtig für einen guten Unterricht?) Grammatik ist nichts Statisches und Unabänderliches Grammatik verstanden als Sprachlehre (Satzbau, Wortbildung, Wortarten) umfasst nur einen kleinen Ausschnitt der sprachlichen Wirklichkeit Es muss zwischen einer normativen und einer deskriptiven Betrachtung sprachlicher Phänomene unterschieden werden 

Schüler verfügen über innere Grammatik in Form von unbewussten Regeln und Vorstellungen über ...


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