Grundlage der Analyser erzählender Texte 4.12.18 (VL07) PDF

Title Grundlage der Analyser erzählender Texte 4.12.18 (VL07)
Author Laura Hofheinz
Course Deutsch Einführung in das Studiengebiet Literatur
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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Grundlage der Analyse erzählender Texte Der Akt des Erzählens(Definition) ● Das erzählen ist eine Grundkonstante menschlicher Existenz ● Roland Barthes: Erzählungen sind ein anthropologisches Phänomen, welche transhistorisch und transkulturell wirken mit einer Vielfalt von Gattungen und Medien ● Erzählungen = Prosa -> wird von der gebundenen Rede abgegrenzt ○ Gebundene Rede liegt dann vor wenn mehr als nur die grammatischen Formen bestimmen ○ Prosa erfasst nicht die Vorläufer der Epik, da es damals versifiziert wurde ● Epik (Epikos) : Gruppe aller Werke der erzählenden Literatur ○ grenzt sich von Drama und Lyrik ab ○ Merkmal Erzählverfahren ( narrativ) ○ Mit dem Begriff Epik kann man nicht sagen ob es gebunden oder ungebunden ist ○ Merkmal Umfang: schwierig präzise festzulegen ○ Epik wird nur auf literarische Texte, Erzählung für literarisch und nicht literarisch ○ Epik = klar erzählende Form ( Lyrik =enthusiastisch aufgeregte & Drama = persönlich handelnde) ● Erzählung: ○ umfasst literarische und nicht-literarische Texte und auch ganz bestimmte Phänomene der erzählenden Literatur ○ Gattungsmerkmale ■ Grad der Fiktionalisierung ■ Stoff und Inhalt ○ Ein Gattungs oder Sammelbegriff für literarische Texte mittleren Umfangs Zur Epik zählende Untergattungen: ● man hat es zu tun mit einer Vielzahl an Untergattungen , die zeigen dass Erzählungen in einer großen Zahl vorkommen ● diese Teilgattungen können entstehen aber auch verschwinden (höfischer Roman) Analyse erzählender Texte: ● Wie wird der Inhalt erzählt? ○ man unterscheidet zwischen Discours (das Wie der Darstellung) und der Historie ( dem Was der Geschichte)

Discours: Das Wer oder Wie des Erzählens:

● in älterer Forschung: Ich und Er Erzähler STANZEL ● in den 1950er Jahren erarbeitete der Angelist Franz Stanzel einer Trias: ○ Ich-Erzählsituation ○ auktoriale Erzählsituation ○ personale Erzählsituation



entweder ist der Erzähler präsent (auktorial) oder er wählt eine Figur als ich oder personale Perspektive und verschwindet dahinter Kritik an Stanzel ● Gerard Genette: die Erzählung ○ er kritisiert an Stanzel die orientierung grammatische Form -> ich/er Perspektive ○ außerdem wird vermischt, die Kategorie des Erzählers mit der Wahrnehmung ○ Stanzel erwähnt nicht, dass auch ein ich-Erzähler allwissend sein kann GENETTE: Zeit

Modus

Stimme

Ordnung ,,In welcher Reihenfolge?’’

Fokalisierung ,,Aus welcher Sicht wird erzählt?’’

Zeitpunkt des Erzählens ,,Wann wird erzählt?’’

Dauer ,,Wie lange?’’

Distanz ,,Wie mittelbar wir erzählt?’’ ,,Wie wahrnehmbar ist der Erzähler?’’

Ort des Erzählens ,,Wo wird erzählt?’’

Frequenz ,,Wie oft’’

Stellung des Erzählers ,,Welche Stellung nimmt er ein?

ZEIT: ●

Ordnung: ○ Wird unterschieden in ordo naturalis (die reale, chronologische

Anordnung) und ordo artificialis(nicht chronologisch), Achronische Darstellung

↓ ○

Ordo artificialis = Anachronie 1. Analepse(Rückschau) 2. Simulepse(2 gleichzeitig ablaufende Ereignisse) 3. Prolepse(Vorwegnahme, Vorausschau)



Dauer: ○ Das Erzähltempo bestimmt sich aus dem Verhältnis von der Zeitdauer eines Elements der Geschichte zu der Zeitdauer seiner Schilderung (Erzählzeit und erzählte Zeit)

↓ 1. Zeitraffung 2. Zeitdeckung 3. Zeitdehnung 4. Ellipse 5. deskriptive Pause



Frequenz: ○ Fragt danach wie oft ein Ereignis stattfindet.

↓ 1. singulativ : wird genau oft erzählt, wie es passiert ist 2. repetitive: öfter erzählt als es sich ereignet hat. 3. iterativ:Ereignis wird seltener erzählt als es sich ereignet hat Klausur: Erzähltext soll nach Zeit modus und Stimme analysiert werden mit vorgegebenen Angaben

MODUS: Man fragt nach der Perspektivierung, Fokalisierung und Mittelbarkeit(Distanz) ●

Fokalisierung ○ aus welchher Perspektive wird eingenommen ? 1. Nullfokalisierung : (Stanzels auktorialer Erzähler) Erzähler weiß alles und kennt alles -> kann entweder ein ich-Erzähler sein, der von einem bereits passierten Ereignis erzählt und daher alles schon weiß (konnte Stanzel nicht beschreiben) 2. interne Fokalisierung: (Stanzels personaler Erzähler) es wird die Handlung aus der Perspektive einer Figur erzählt 3. externe Fokalisierung (neutraler Erzähler) Ereignis wird nur von außen wahrgenommen, beobachtet



Distanz: ○ Wie mittelbar wird das Erzählte präsentiert ? Kommen die Figuren selbst zur Sprache oder wird etwas über sie erzählt ? ○ Es geht um die Frage, wie Rede und Bewusstseinswiedergabe erfolgen ( Figuren können entweder reden oder denken , aber wie wird das im Text wiedergegeben?)

1. narrative Modus (diegetisch): man hat immer eine vermittelnde Erzählinstanz 2. dramatischer Modus: Figuren handeln unmittelbar (ohne distanz zwischen Ereignis und Erzählung) 3. transponierte Rede: erzählerisch vermittelte Rede

STIMME: Es wird das Verhältnis des Erzählaktes zu dem Erzählten und zum Leser untersucht ● Zeitpunkt des Erzählens 1. Das spätere Erzählen (etwas wird erzählt was sich zuvor ereignet hat) 2. früheres Erzählen (man erzählt etwas was sich in Zukunft ereignen wird) 3. gleichzeitiges Erzählen (es wird etwas erzählt was sich gerade ereignet) ● Ort des Erzählens: ○ Es wird das Raum-Zeitliche-Universum einer Erzählung ( Diegese) 1. extradiegetisch: Erzähler steht außerhalb der erzählten Welt 2. intradiegetisch: in der Erzählung taucht ein neuer Erzähler mit einer neuen Erzählung auf 3. metadiegetisch: Neuer Erzähler mit neuer Erzählung ●

Stellung des Erzählers ○ Es wird gefragt ob der Erzähler Teil der Erzählung ist

1. heterodiegetisch: Erzähler befindet sich außerhalb der erzählten Welt (ist unbeteiligt) 2. homodiegetisch: Erzähler ist Teil der erzählten Welt

↓ (unbeteiligter Beobachter, beteiligter Beobachter, Nebenfigur, einer der Hauptfigur, die Hauptfigur (Autodiegetischer = ichErzähler)...


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