Historismus PDF

Title Historismus
Author Mi Sta
Course Einführung in Grundlagen Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft
Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Historismus, Zusammenfassung ...


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Leitfragen zu Stefan Jordan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. 4. Aufl. Paderborn 2018, S. 40-61. Wichtigste Vertreter des Historismus – Leopold von Ranke, Johann Gustav Droysen, Theodor Mommsen - Wurzel und Anfänge reichen in die späte Aufklärung der zweiten Hälfte des 18. Jhs. zurück. - 19 Jh. – Blüte des Historismus - Die Gegenwart nur aus ihrer Vergangenheit heraus verstanden werden kann und deshalb jede wissenschaftliche Erkenntnisbemühung bezüglich des Menschen im weitesten Sinne historisch fundiert sein muss. - dabei steht vor allem die Staatsgeschichte im Vordergrund, während sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte weniger Beachtung finden. 1. Was ist neu am Historismus? Was sind seine zentralen Grundannahmen?  Existenz einer Methodologie, die definiert, wie Historiker forschen und in welche Weise sie ihre Ergebnisse präsentieren sollen. (Nachvollziehbarkeit der Erkenntnisgewinnung und Kritisierbarkeit der Ergebnisse) H. als Subjekt wird Teil der Forschung Früher - > G war philosophisch betrachtet Jetzt - > Pflicht mit Quellen arbeiten. GW ohne Quellen funktioniert nicht.  Säulen der Methodologie: die Prinzipien von quellengestützter Forschung und quellenkritische bzw. interpretatorischer Verfahren sowie von darstellerischer Plausibilität und Diskursivität  Historiker sahen die Geschichte als fortlaufende Entwicklung, für deren Fortgang sie vor alles Individuen (der Geschichte großer Männer) verantwortlich machten und historische Erkenntnis hauptsächlich durch einen textinterpretatorisch-verstehenden Zugang zu erlangen versuchten.  Keine generalisierende, sondern individualisierende Betrachtung (Personengeschichtsschreibung)  Primat der Außenpolitik Quellenkritik: Geschichtsschreibung sollte nicht mehr als unkritische Zusammenstellung von Aussagen betrieben werden. Die historische Forschung wurde auf den Umgang mit Quellen und die Ableitung überprüfbare Aussagen aus diesen verpflichtet. Früher wurden Texte urzeitlich betrachtet. Historische Kritik beruht dagegen auf der Einsicht in die generelle Zeitlichkeit (in einer zeitlichen Abfolge/Chronologie dargestellt) Die Inhalte eines Historischen Textquelle werden nicht als allgemeine Aussage behandelt, sondern in der Zeit ihre Entstehung kontextuiert. (Der Text bezieht sich auf eine Geschichtliche Wirklichkeit die er beschreibt und die er zu einem gewissen Teil mitgeformt hat.) 2. In welchen historischen Kontexten ist der Historismus entstanden? Aufklärung : Ideen -> bürgerliche Gesellschaft Bürgerlichkeit Umstrukturierte Prozesse der Aufklärung Politisch: Französische Revolution Industrialisierung, Urbanisierung Nation als zentrales Konzept Bildungsreform -> viele Uni -> Geschichte als Wissenschaft entsteht

3. Erläutern Sie den Wirklichkeits- und Wahrheitsbegriff des Historismus. Was ist "historische Wahrheit"? Für die Geschichtsphilosophen galt etwas dann als wahr, wenn es bestimmten Zielen entsprach. Historische Wahrheit soll nicht mehr deduktiv, sondern induktiv (von Besonderen auf das Allgemeine) ermittelt werden. Der Historiker sollte ausgehend von einer Fragestellung historisches Quellenmaterial kritisch sichten, daran eine These entwickeln, wie sich die Geschichte gestaltet habe und diese These Anhang des Materials als wahr ausweisen. 4. Was ist nach Droysen die "historische Methode"? Droysen hat die Grundlage für die hermeneutische Methodik in den modernen GW gelegt. Die GW hat im Laufe der Zeit eine eigene Methode zur Quellenauswertung entwickelt. Diese Methode beruht auf dem hermeneutischen Verstehensprinzip und umfasst folgende Schritte: Heuristik, Kritik, Interpretation. 19. Jh. Quellenkritik ist als alleiniges methodisches Mittel nicht ausreichend. Die Kritik sei ein wichtiger Untersuchungsschritt, genüge aber nicht, um sich ein Bild von der geschichtlichen Wirklichkeit zu machen. Darum ergänzte Droysen die Kritik um die methodischen Schritte der Heuristik und der Interpretation. 1. Arbeitsschritt: Heuristik – die Entwicklung eine Fragestellung (was wird untersucht, was kann Relevant sein, welche Quelle kann man für diese Ziele nutzen) Methode des Findes der Quellen, die Antwort auf die gestellten historischen Fragen geben können. Heuristik umfasst sich aber nicht nur mit der Formulierung eines Themas und die Begründungen, warum dieses Thema und kein anderes, sondern auch mit dem Quellensuche und Präzisierung der Fragestellung (wenn H. mehr Quellen bearbeitet, kann er deutliche Formulieren, worin der Reiz seines Themas liegt. Und wenn er das weiß, weißt er auch welche anderen Quelle für ihn wichtig sein können) Droysen: Heuristik lehrt nicht was man suchen soll, sondern wo und wie, in welchen Materialen. 3. Arbeitsschritt: Kritik Sichere, konkrete Basis zu gewinnen Quellenkritische Erhebung von Informationen aus den verfügbaren Quellen. Ziel: Material (Die Quellen) so aufbereiten, dass es sichere und konkrete Interpretationen erlaubt, denn nur so gelangt man zu den eigentichen historischen Tatsachen. 4. Arbeitsschritt: Interpretation (Lehre von Verstehen) Sinnvolle Verknüpfung der Infos bezgl. der Fragestellung, narrative Erklärung historischer Veränderungen. Aus bloßen Fakten werden Geschichten Alles auf Fragestellung ziehen. Vier methodische Interpretationsleistungen: Pragmatische Interpretation: Auf der Grundlage der kritisch gelesenen Quellen kommt man zum Schlüssel, welche historische Ereignisse oder Prozesse andere Ereignisse oder Prozesse bedingt haben. Interpretation der Bedingungen: Z.B die Kriegsschlacht muss unter Berücksichtigung ihrer geographischen Lage, Dauer oder der Jahreszeit beurteilt. Psychologische Interpretation:

Versucht die Handlungen anderer Menschen aus Bestimmten Verhaltensweisen oder Charakterzügen heraus zu deuten. Was hat sie bewegt Interpretation der Ideen: Puzzel -> von oben sehen, wo das in Geschichte reinpasst. Man braucht Vorkenntnisse.

5. Was sind die zentralen Untersuchungsgegenstände und Interessensgebiete des Historismus und warum? H. betrachtet die Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll in Historismus nicht durch philosophische Überbauten erklärt werden, stattdessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.  Vorlieber für Biographien bzw. biographisch strukturierte Monographien, die wissenschaftlich auf ein Interesse des Historismus an einzelne Ereignisse und vor allem Individuen zurückführend ist. („große Männer“ Helden der Geschichte)  Ziel : Quellen zu archivieren und durch Edition für die Forschung bereitzustellen.  Erstellung von Hilfsmittel (Historische Kartenwerke – Schulatlas)  Edition von Quellen unabschließbar ist, weil ständig neue Quelle hinzukommen. Objektivität und Rekonstruktion Die Erkenntnis Theorie der Aufklärungshistoriker – Geschichtsforscher wirft durch seine Brille (Quellenmaterial) einen Blick auf die vergangene Wirklichkeit. Wie gut er diese Wirklichkeit erkennen kann, hängt davon ab, wie sauber seine Brille ist. Historiker der Historismus stimmen das zu, aber meinen auch, dass gutes Sehen auch davon anhängig ist, wie gut der Sehende im Sehen gesucht ist, wie genau er weiß, worauf er achten muss und wie er das Gesehene mit früher Gesehenem vergleichen kann. Jedes Subjekt, das auf die Geschichte blickt, sieht sie in einer ganz eigentümlichen Brechung. Jeder hat ein in bestimmte Weise gebildetes und erfahrenes, mit bestimmten Vorlieben und Interessen ausgestattetes Individuum, deswegen muss sein Blick immer subjektiv sein. H. 19 Jh. sagen „so war es wahrscheinlich“. Was sind Quellen? Alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus der Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann. Tradition – Übertragung/absichtliche Quelle Überrest – Monumente, Gebäude...


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