Jackson Pollock - Note: 1,7 PDF

Title Jackson Pollock - Note: 1,7
Author Gregor Gillner
Course Kunstgeschichte
Institution Akademie Mode & Design GmbH
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Summary

Action Painting / Jackson Pollock...


Description

Jackson Pollock Actionpainting

Künstler steht im Mittelpunkt.

Einleitung

In dieser Hausarbeit werde ich mich dem Thema Actionpainting widmen, welches besonders von dem US-Amerikanischen Maler Jackson Pollock geprägt wurde, sowie zur Berühmtheit verschafft hat. Auf Grund der starken Reproduzierbarkeit von Bildern haben Pollocks Werke eine besondere Bedeutung. Nicht nur, dass jedes Bild von Pollock ein Unikat, dass nicht reproduzierbar ist, sondern fordert die Betrachter auf über das Bild nachzudenken. Ich denke, dass wir geistig wieder in die Zeit von Pollock zurückkehren müssen. Denn in der heutigen Zeit lassen wir uns leicht von der Bilderflut manipulieren und hinterfragen die Bilder nicht. Wir haben aufgehört unseren Verstand zu benutzen. Meist schauen wir nicht länger als ein paar Sekunden auf ein Bild, so das keine Zeit besteht das Bild genau zu untersuchen. Die oberflächliche Botschaft hinter dem Bild bleibt aber meist im Hinterkopf auch wenn sie falsch ist. Pollock wollte, dass der Betrachter das Bild Interpretiert und darüber nachdenkt. Dass hat er soweit auf die Spitze getrieben, dass er keine Namen seinen Bildern gegeben hat. Dazu mehr in meiner Hausarbeit. Zuerst werde ich etwas zu Jackson Pollock schreiben. Sein Werdegang und sein schaffen. Danach werde ich sein Wer No. 32 beschreiben und erläutern, um seine Schaffenskraft näher zu bringen. Um seine Kunst einordnen zu können erläutere ich danach den abstrakten Expressionismus. Um meine These weiter zu unterstützen werde ich an Hand eines Filmes ( Ziemlich beste Freunde) zeigen wie schnell wir heute uns eine Meinung Bildern. Mit Hilfe der Bildwissenschaft erläutere ich wie sie Funktioniert und wie Bilder uns Manipulieren und welche Folgen dies für uns Menschen hat.

1. Leben und Werk von Jackson Pollock

Jackson Pollock wurde am 28 Januar 1912 in Cody im US Staat Wyoming geboren. Nach seinem Abschluss an der Manual Arts High School von Los Angeles arbeitete er zwei Jahre als Landvermesser in Kalifornien, bevor er bei David Alfrano Siqueiros und Thomas hart Benton an der Art Students League in New York studierte. An seinen frühen Bildern erkannte man den Einfluss von Pablo Picasso. Doch das Nachmalen alter Künstler lag Pollock nicht, deswegen ging Pollock zum mexikanischen Maler und Graphiker José Clemente Orozco in die Lehre. Schon in der frühen Schaffensperiode wechselte Pollock von den politisch-ideologischen Motiven zur Symbolkunst. Bei dem „Experimental Workshop an der Laboratory of Modern Techniques in Art“ des Mexikaners David Alfrano Siqueiros im Jahre 1936 erlernte er die Dripping- und die Gießtechnik. Diese Methode wird zukünftig seine Kunstwerke stark beeinflussen. Zum Stiel des Action painting fand Jackson Pollock erst in den Jahren 1946 und 1947. Durch seine vielen Veröffentlichungen im Life Magazin wurde er zu dem bekanntesten Jungmaler dieser Zeit. 1950 wurde er dann mit zwei anderen Künstlern zur Biennale nach Venedig geschickt, welches zur damaligen Zeit einem Ritterschlag gleichkam. Kurze Zeit danach kamen seine Alkoholabhängigkeit und weitere psychische Probleme zum Vorschein, welche zu starken Arbeitsblockaden führten. Einige Kritiker behaupteten, dass Pollocks motorischen Fähigkeiten daraufhin nachgelassen hätten und dies auf den Bildern ab 1953 stark zu erkennen sei. Am 11. August 1956 starb Jackson Pollock im Alter von 46 Jahren durch einen von ihm unter Alkoholeinfluss verursachten Autounfall in New York. Dabei starb auch eine Freundin seiner damaligen Lebensgefährtin Ruth Kligman, die selbst ebenfalls schwer verletzt wurde.

2. Bild „Number 32“

Das Bild „Number 32“ ist einer der wenigen großformatigen „klassischen“ Drip-Paintings, die Pollock zwischen 1947 bis 1950 erschuf. Datiert wird das Werk heute auf das Jahr 1950. Es befindet sich heute im Besitz der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Ich habe dieses Bild ausgewählt, da es besonders die „Schwarz-weiß-Begabung“ des Künstlers zeigt, die ich im Laufe des Textes noch erläutern werde. „Kein anderes der „klassischen“ Drip–PaintingGemälde ist monochrom und verleiht dem stofflichen Bildgrund derart viel Gewicht.“1 Jackson Pollock lehnte Bildtitel ab, denn er wollte keine inhaltlichen Vorgaben für die Betrachtung des Bildes machen, damit die Betrachter ihre eigenen Interpretationen zu dem entsprechenden Bild machen können. Die einfache Methode der Nummerierung jedes Bildes schließt eine solche Interpretationsvorgabe aus. Und durch die Bildgröße von 269 x 457,5 cm wird der Betrachter quasi „gezwungen“, in das Bild eintauchen. Entstanden ist das Bild „Number 32“ mit gewöhnlicher Lackfarbe. Jackson Pollock war einer der ersten, die gewöhnliche Lackfarbe für seine Bilder genommen haben. Durch die Lackfarbe ist im Bild ein leichtes Glänzen zu erkennen. Mit der Dripping-Methode wurde dann die Farbe über die Leinwand verteilt. „Der Farbfluss kann durch die Konsistenz und die Qualität des aufgenommenen Pigments gesteuert werden, vor allem aber durch eine rasche Hand- und Armbewegung. Auch der Grad der Trocknung einzelner Farbschichten gehört in den Bereich der ästhetischen Entscheidungen. „Number 32“ zeigt jedoch, dass nicht alle Farbspuren willentlich entstanden sein können. Mit dem Verzicht auf einen direkten Kontakt zwischen Malgerät und Bildträger wurde offenbar dem Zufall eine wichtige Rolle im kreativen Prozess zugewiesen.“2 Die Konsistenz der Farbe ist bei der Dripping-Methode ein wesentlicher Faktor. Denn das Verhalten der Farbe beim Dripping entscheidet über die Gestaltung der Leinwand. Das Bild „Number 32“ wirkt sehr verwoben; es lassen sich keine klaren Elemente erkennen. Der Weißanteil des Bildes ist um einiges höher als der von Pollock schwarz gedrippte Anteil. Er wirkt wie ein großes Netz, das durch feine kleine Linien miteinander verbunden ist. Die Knotenpunkte des Farbgeflechts sind keinesfalls willkürlich verteilt, sondern komplex !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 1

!Prange,!Regine.!1996:!Jackson!Pollock!Number!32,!1950.!Die!Malerei!als!Gegenwart,!Frankfurt!a.!M.:!Fischer! Verlag,!S.!22.! 2 !Prange,!Regine.!1996:!Jackson!Pollock!Number!32,!1950.!Die!Malerei!als!Gegenwart,!Frankfurt!a.!M.:!Fischer! Verlag,!S.!6.!

aufeinander bezogen und ähneln sich von der Gestalt. Pollocks Formen verlieren nicht ihren Formcharakter und lösen sich somit nicht in Farbmassen auf.3 Oben links – aus der Sicht des Betrachters – sieht es so aus, als würde die Farbe verwischt worden sein. Der falsche Eindruck wird durch einen besonders hohen Anteil hauchdünner Linien ermöglicht. Nicht nur beim Bild „Number 32“ ist dies der Fall, sondern bei fast allen Werken Pollocks hat der Betrachter das Gefühl, dass das Werk keine durch die Leinwand bestimmte Enden hat. Er bekommt den Eindruck, als würden die Gemälde über die Grenzen der Leinwand hinweglaufen. Dieser entsteht aufgrund des Herstellungsverfahrens, bei der die Farbspritzer über die Leinwand hinausgehen. Hiermit widersprach Pollock dem klassischen Verständnis des Kunstwerkes. Denn dieses beruft sich auf eine abgeschlossene, gleichsam hermetische Ordnung.4

3. Pollock und der Abstrakte Expressionismus

„Pollock gehörte zu den hervorragendsten Vertretern der ersten Generation Abstrakter Expressionisten “5. Die Blütezeit des Abstrakten Expressionismus begann gleich nach dem Zweiten Weltkrieg.6 Bekannt wurde der Abstrakte Expressionismus durch die New Yorker School in den späten 40er bis zu den frühen 60er Jahren. „Pollock gilt als derjenige, der ‚das Eis gebrochen‘7 hatte und die anderen der New Yorker School zugerechneten Künstler dazu anspornte, selbst mehr zu riskieren, ihr Spektrum zu erweitern, Dinge, besonders neue Techniken auszuprobieren.“8 Pollock selber war bekannt für seine Dripping-Methode, die ihm den Spitznamen „Jack the dripper“ einbrachte. Dripping war eine maßgebliche Voraussetzung für die Erfindung des Action paintings. Action Painting wurde durch den im Dezember 1952

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!Prange,!Regine.!1996:!Jackson!Pollock!Number!32,!1950.!Die!Malerei!als!Gegenwart,!Frankfurt!a.!M.:!Fischer! Verlag,!S.!25.! 4 !Prange,!Regine.!1996:!Jackson!Pollock!Number!32,!1950.!Die!Malerei!als!Gegenwart,!Frankfurt!a.!M.:!Fischer! Verlag,!S.!14.! 5 !Frank,!Elizabeth.!1984:!Pollock,!München!und!Luzern:!Verlag!C.J.!Bucher!GmbH,!S.!7.! 6 !Vgl.!ebd.! 7 !Zitiert!nach!Ashton,!Dore.!1983:!American!Art!since!1945,!New!York,!S.23;!Serge!Guibault,!S.!225;!Irving! Sandler,!S.!102;!Marla!Parther!zitiert!zusätzlich!die!von!De!Kooning!später!geäußerte!Ergänzung:!“Jackson! brocke!the!ice,!but!I!gave!him!the!hint”,!S.96.! 8 !Nannen,!Stephanie.!2001:!New!York!1947.!Ein!Wendepunkt!in!der!amerikanischen!Kunst,!Hamburg:!o.V.! (Magisterarbeit),!S.!14.!

in ARTnews publizierte Essay „The American Action Painters“ berühmt.9 In den 1930er Jahren gab es in Folge der schweren Wirtschaftskrise in den USA keinen Markt mehr für Kunst. Viele Künstler lebten daher von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die großen Museen zeigten keine einheimische Kunst mehr, sondern die europäischen Meister der Moderne wie Pablo Picasso – ein Vorbild von Jackson Pollock. Die einheimische Kunst galt als provinziell und unselbständig. Mit dem Zweiten Weltkrieg kamen dann berühmte europäische Künstler in die USA, wie z. B. Mirchal Duchamp, von denen die junge amerikanische Avantgarde neue Anstöße erhielt.10 So entstand die neue Kunstrichtung, bekannt geworden als „Abstrakter Expressionismus“. Beim Abstrakten Expressionismus handelt es sich um eine Ausdrucksmöglichkeit, die nicht an den Normen der Kunst geknüpft war. Sie ging von emotionalen Impulsen aus und lehnte intellektuelle Spontanität ab. „Befreiung von der Regel, Befreiung vom Formalismus, von der Herrschaft des Lineals und des Zirkels, Befreiung aber vor allem von der ungehemmt strömenden Farbe, von den doktrinären Formgesetzen.“11 Wassily Kadinsky war für diese Entwicklung entscheidend, denn er hat die Malerei aus der Gegenstandswiedergabe gelöst, sodass abstrakte Kunst angesehen wurde. 1946/47 entwickelte Pollock die „Dripping-Methode“, mit der er einen radikalen Bruch in der Malweise vollzog. Pollock zeichnete sich besonders aus mit dem Umgang von „Schwarzweiß“ (siehe z.B. Bild „Number 2).12 Jackson Pollock besaß eine besondere Begabung in der Linie und die Farbe „Schwarz“ war seit Beginn seines Schaffens gleichbedeutend mit der Linie. Schwarz bedeutete für ihn auch eine Distanz zu seinen frühen Werken. Dennoch handelt es sich technisch nicht um eine radikale Erneuerung im Vergleich zu seiner vorhergehenden Arbeitsmethode. ( auf die ich im Laufe der Ausarbeit noch mal eingehe) 13.

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!!00173127!!S.14.! !http://www.hatjecantz.de/action-painting-5031-0.html!von!Monika!Wolz.! 11 !Richter,!Horst.!1985:!Geschichte!der!Malerei!im!20.!Jahrhundert,!Köln:!Du!Mont!-Taschenbücher.!6.!Auflage,! S.!181f.! 12 !Frank,!Elizabeth.!1984:!Pollock,!München!und!Luzern:!Verlag!C.J.!Bucher!GmbH,!S.!63.! 13 !Frank,!Elizabeth.!1984:!Pollock,!München!und!Luzern:!Verlag!C.J.!Bucher!GmbH,!S.!89.!

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4. Jackson Pollock in der Filmgeschichte

Jackson Pollock ist in der Filmgeschichte der erste Künstler gewesen, der sich bei seiner Arbeit filmen ließ. Dies lag sicherlich daran, dass Pollock auch der erste Künstler war, bei dem nicht das Bild im Vordergrund stand, sondern der Künstler selber. Im Jahre 2000 kam der Independent-Film, das Drama „Pollock“ heraus. Der Film dauert zwei Stunden und zwei Minuten. Regie führte Ed Harris, der gleichzeitig auch die Hauptrolle Jackson Pollock übernahm. Ed Harris zählt als der Charakterschauspieler seiner Generation. In dem Film „Ziemlich beste Freunde“ wird das Thema des Abstrakten Expressionismus und die Bedeutung des Künstlers komödiantisch bearbeitet. In einer Szene wird ein Kunstwerk des Abstrakten Expressionismus für einen sehr hohen Preis gekauft. Der Hauptdarsteller Driss, der aus einem Armenviertel von Paris stammt, kann diesen hohen Geldbetrag für lediglich einen „roten Farbklecks“ nicht verstehen. Im späteren Verlauf des Films wird sein aus einem Gag heraus gemalte „Ansammlung von verschiedenen Farbklecksen“ ebenfalls zu einem hohen Preis verkauft, da sein reicher Freund dem angehenden Käufer die künstlerische Bedeutsamkeit dieses „Gemäldes“ vorgaukelt. Diese beiden Szenen im Film zeigen zwei interessante Punkte auf. In der ersten Szene wird gezeigt, dass Diss sich nicht mit dem Bild auseinandersetzt. Er vergleicht es mit Nasenbluten. Dies zeigt, dass er etwas sieht und sich innerhalb kürzester Zeit eine Meinung bildet. Dies symbolisiert unsere Gesellschaft. Wir hinterfragen und untersuchen wenig. Wir bekommen Informationen über Bilder und Bilden uns über kürzester Zeit eine Meinung. Untersuchen aber nicht, ob dies auch alles richtig ist und nicht anders gesehen werden kann. In der Zweiten Szene geht es um den Handel mit Kunst. Hier steht ebenfalls nicht die Kunst im Mittelpunkt, sondern der Künstler. Das Bild wird nur für so einen hohen Preis gekauft, weil man ihm vorgegaukelt hat, dass es ein aufstrebender Künstler ist. Genau hier ist stehen wieder die Manipulation und die Unüberlegtheit im Mittelpunkt. Es wird ohne genauer zu überlegen blind vertraut und ein „wertloses“ Gemälde für mehrere Tausend Euro gekauft, Der zweite Film lautet „Pollock“, der im Jahre 2000 in die Kinos kam. Der Film startet im Jahr 1941, in dem Jackson Pollock mit seinem Bruder Sande und dessen schwangeren Frau in einer kleinen Wohnung in Greenvich Village wohnt. Sein Alkoholismus sorgt für Konflikte in der Familie. Als er die Malerin Lee Krasner kennenlernt, die ihn aufsucht, weil er der einstige abstrakte Expressionist in New York ist, den sie noch nicht kennengelernt habe, ändert sich

sein Leben. Nach dem sie zusammengezogen sind, hört Lee Krasner nach und nach auf zu malen, um sich Pollock und dessen Malerei komplett zu widmen. Nach ersten Erfolgen nimmt die Galeristin Peggy Guggenheim ihn unter Vertrag. Nach der Heirat zwischen Krasner und Pollock zieht das Ehepaar nach East Hampton. Dort in der Abgeschiedenheit der freien Natur vollzieht er seinen stilistischen Durchbruch, der die moderne Kunst verändern sollte. Seine Ehe bleibt aber ein Balanceakt zwischen Alkoholexzessen, Selbstzweifel, Depressionen und künstlerischem Erfolg. Nachdem Krasner sich geweigert hat, ein Kind von ihm zu bekommen, fällt er zurück in seinem Alkoholismus.

„Die Suche nach den Wurzeln des Films verläuft, als ob dieser – als visuelle Kunst par exellence und allgemein als solche anerkannt – keinerlei Anleihen bei der Malerei einzugestehen hätte und als ob einen Film zu sehen, nichts mit den Erfahrungen zu tun hätte, die wir machen, wenn wir ein Bild betrachten.“14 Denn es gibt noch ein Dutzend andere Filme, wie z. B „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Peter Webber, in denen Film und Malerei eine starke Beziehung untereinander haben. „Der Film - damit meine ich [Jaques Aumont]: der Film als Kunst - hat seit seinem Entstehen Beziehungen zu anderen Künsten unterhalten, mit bestimmten Künsten geflirtet und hat sich mit einigen von ihnen eingelassen“15 Oft wird der Film als der Erbe der Malerei angesehen.16 Die moderne Art des Kunstfilms ist die Videoinstallation, bei denen Künstler (z. B. A Dandypunk, Yannick Jacquet, 1927, marco/marco und Urbanscreen) das digitale Medium nutzen, um sich auszudrücken. Wie oben schon erwähnt, gibt es auch zahlreiche Filmografien über Künstler oder Bilder, bei dem der Künstler der Hauptdarsteller ist und seine Geschichte im Mittelpunkt steht. Ein gutes Beispiel dafür ist „Le mystére Picasso“ von Henri-Georges Clouzot. Hier muss man auch unterscheiden, ob es ein Dokumentarfilm ist, bei dem der Künstler während seines Daseins gefilmt wurde, oder ob es sich um einen Spielfilm handelt, der mit einem oder mehreren Schauspielern besetzt ist und das Leben des Künstlers nachspielt.

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!Aumont,!Jacques.!1992:!Projektor!und!Pinsel.!Zum!Verhältnis!von!Malerei!und!Film,!in:!montage/av.! Zeitschrift!für!Theorie!und!Geschichte!audiovisueller!Kommunikation,!Jg.!1,!H.!1,!S.!77.! 15 !Ebd.! 16 !Ebd.!

5. Bildwirtschaft und Pollocks No. 5

„A common complaint on many newspapers is that good picture men are hard to find and that pictures themselves are a chronic headache.(…) It is of cause true that is good. But the philosophy of the photograph and its techniques in the editorial as well as the mechanical sense should interest them as it should interest those who aspire to become editors and writers in this Age of the Visual Image: the visual image in its ink-on-paper, celluloid and electronic forms.”17 In der Bildwirtschaft möchte ich kurz auf die Zweige der Bildwirtschaft eingehen und wie sie durch die Reproduzierbarkeit ihre schwächen hat. Zum Schluss werde ich noch mal auf die Problematik der Reproduzierbarkeit ansprechen und die darauf folgende Manipulation. Die Bildwirtschaft ist ein unglaublich groß gefächertes Gebiet. Als erstes, wenn man Bildwirtschaft hört, denkt man an den Verkauf an Bildern bei Versteigerungen großer Kunstauktionshäuser, wie z. B. „Neumeister Kunstauktionen“ in München. Die Bildwirtschaft ist aber ein riesiger Mechanismus mit vielen kleinen Zahnrädchen. Zur Bildwirtschaft gehören: Fotografen, Models, Stockfotografie, Agenturen, Fotografen, Repräsentanten, Model-Agenturen, Maler, Galerien, usw. Sie alle sind ein Teil der Bildwirtschaft. Bei der Werbung kann die Entstehung eines Bildes schon einmal mehrere Millionen Euro kosten, wie z. B. die Bilder der neuen Kampagne von Dove. Denn es mussten die Models, Stylisten, Assistenten, Artdirektoren, Studio, die Fotografin usw. bezahlt werden. Laut des CreativDirektors von Scholz and Friends hat die Fotografin Anni Leibowitz mehr als eine Million Euro Honorar verlangt. Dies zeigt die hohen Kosten von Bildern. Denn ein Foto wird heute meist an der Bekanntheit des Fotografen oder Models gemessen. Umso berühmter der Fotograf oder das Model ist, umso mehr wert hat das Bild. Pollocks Kunstwerk „Number 5“ wurde weltbekannt als das teuerste Bild der Welt. Es wurde 2006 für 140 Millionen Dollar an einen privaten Bildsammler versteigert. Keine Fotografie wurde bis jetzt für so viel Geld verkauft, was auch daran liegt, dass die Kunst heute als Währung oder Vermögensanlage wie z. B. Gold genutzt wird.

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!Words!and!Pictures.!1952:!An!Introduction!to!Photo-Journalism,!New!York,!S.!15.! (Bruhn,!Matthias.!2003:!Bildwirtschaft.!Verwaltung!und!Verwertung!der!Sichtbarkeit,!Weimar:!VDG!Verlag!und! Datenbank!für!Geisteswissenschaften,!S.!8).!

Das große Problem der Fotografie ist die Reproduzierbarkeit. Mit einem Foto lässt sich anhand von Negativen, die auch reproduzierbar sind, oder digitalen Dateien beliebig viele Bilder erstellen. Dies ist bei einem Gemälde nicht möglich. Hier gibt es nur ein Original. Der Philosoph Walter Benjamin hat die These aufgestellt, dass die Kunst und ihre Rezeption selbst, insbesondere durch die Entwicklung von Fotografie und Film, einem Wandel unterworfen sind. Dies würde durch die Möglichkeit der massenhaften Reproduktion geschehen. Dadurch verliere das Kunstwerk seine Aura.18 Kunstwerke, die nicht reproduzierbar sind, haben das Merkmal der Einzigartigkeit, und können dann für viel Geld verkauft werden. Bilder hingegen, die Durch die moderne Technik bis zur Unendlichkeit reproduzierbar sind, verlieren mehr und mehr an Wert. Mit der Möglichkeit, Bilder unendlich zu reproduzieren, hat die Stock Photography – insbesondere in den achtziger und neunziger Jahren – einen großen Erfolg eingefahren.19 Hier handelt es sich meist um Bildagenturen, die eine Reihe an vorrätigen Bildern zum Verkauf oder Verleih anbieten. Oft werden die Bilder für Werbung oder Magazinen genutzt, da sie qualitativ recht hoch und vergleichsweise billig sind. Denn Bilder exklusiv herzustellen kostet sehr viel Geld und lohnt sich daher finanziell kaum. Wie überlebt nun das Bild? Schon einmal wurde die Möglichkeit der Vervielfältigung als eine gefährliche Möglichkeit gesehe...


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