Title | Klassisches Konditionieren |
---|---|
Course | Allgemeine Pädagogik |
Institution | Universität Augsburg |
Pages | 2 |
File Size | 122.2 KB |
File Type | |
Total Downloads | 73 |
Total Views | 128 |
Meine eigene Zusammenfassung...
4. Das klassische Konditionieren: Pawlow (1849-1936) erkannte, dass durch Verknüpfung versch. Reize gelernt wird: → Pawlow´sche Hund Als klassisches Konditionieren bezeichnet man den Prozess der wiederholten Koppelung eines neutralen Reizes mit einem unbedingten Reiz. Dabei wird der ursprünglich neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz, der eine bedingte Reaktion auslöst. Aussagen & Begriffe: NS
neutraler Reiz
führt zu keiner spezifischen Reaktion
UCS
unbedingter Reiz
löst ohne vorangegangenes Lernen eine angeborene Reaktion (UCR) aus
UCR
unbedingte Reaktion Angeborene Reaktion, die von UCS ausgelöst wird
CS
bedingter Reiz
ursprünglich neutraler Reiz, der aufgrund mehrmaliger Koppelung mit einem UCS eine gelernte / bedingte Reaktion (CR) bewirkt
CR
bedingte Reaktion
erlernte Reaktion, die durch CS ausgelöst wird
NS Glocke
keine spezifische Reaktion
UCS Futter
UCR Speichelfluss
NS + Glocke
UCS Futter
UCR Speichelfluss
mehrfache zeitgleiche Koppelung Kontiguität
CS Glocke
CR Speichelfluss
Kontiguität: Das Gesetz der Kontiguität besagt, dass eine Konditionierung erst erfolgt, wenn der neutrale Reiz und der unbedingte Reiz mehrmals miteinander bzw. zeitlich kurz nacheinander auftreten und räumlich beieinander liegen. Reizgeneralisierung: Von Reizgeneralisierung spricht man, wenn ein Reiz, der mit dem bedingten Reiz Ähnlichkeit hat, ebenfalls Angst auslöst. Reizdifferenzierung: Reizdifferenzierung bedeutet, dass bei einem Reiz, der Ähnlichkeit mit dem bedingten Reiz hat, keine Angst auslöst.
Schema Konditionierung 1. Ordnung NS Zahnarzt
→
UCS Bohren
→
NS + UCS Zahnarzt + Bohren
→
keine spezifische Reaktion UCR Schmerzen UCR Schmerzen
Nach mehrmaliger Koppelung (Kontiguität) CS Zahnarzt
→
CR Schmerzen
NS wird zu CS
Schema Konditionierung 2. Ordnung NS → Behandlungszimmer
keine spezifische Reaktion
CS1 Zahnarzt
→
CR1 Schmerzen
NS + CS1 Zahnarzt + Zimmer
→
CR1 Schmerzen
Nach mehrmaliger Koppelung (Kontiguität) CS2 Zimmer
→
CR2 Schmerzen
NS wird zu CS2
Verhaltenstherapeutische Möglichkeiten der Verhaltensänderung: - Aufheben der Kontiguität (Extinktion): Von Extinktion aus der Sicht des klassischen Konditionierens spricht man, wenn nach einer Konditionierung der bedingte Reiz längere Zeit nicht mehr mit dem unbedingten Reiz gekoppelt wird und daraufhin schließlich die bedingte Reaktion nicht mehr erfolgt. → Konfrontation mit CS, ohne dass UCS (etw. unangenehmes) passiert (erfordert viel Zeit) - Gegenkonditionierung: Kopplung des unerwünschten Reizes (zB. CS) mit einem entgegengesetzt wirkenden Reiz S+, der eine Starke angenehme Reaktion CR+ zur Folge hat. CS1 → CR Spinne
Angst
S+
→
Trost
Wohlbefinden
CS1 + S Spinne
CS2 Spinne
CR+
+
→
Trost
CR+ Wohlbefinden
→
CR2 Wohlbefinden
Gegenkonditionierung funktioniert nur wenn: - sich Person entspannen kann - gewählte Angstreiz nicht zu hoch ist - die Wirkung die UCR (Wohlbefinden) in der Gegenkonditionierung höher ist, als die alte CR (Angst) - Motivation zur Löschung der Angst bei der Person gegeben ist - Person in der Lage ist, sich die angstauslösenden Situation vorzustellen - möglicherweise bereits gewisse Löschungsprozesse eingetreten sind - systematische Desensibilisierung: - Konfrontation von minimal bis zum maximal angstauslösenden Reiz → Auf jeder Stufe Konfrontation mit CS, ohne dass UCS eintritt (=Extinktion) → systematische extingierende Annäherung an angstauslösenden Reiz - zusätzl. Kann auf jeder Stufe noch die Gegenkonditionierung eingesetzt werden (→ erhöht Wirksamkeit) - Reizüberflutung (Flooding, Implosionstechnick) - Gegenteil der systematischen Desensibilisierung: → Patient wird mit maximal angstauslösenden Reiz zu Beginn konfrontiert → macht Erfahrung, dass Angst unbegründet ist...