Kulturgeographie VL2_Geographische Raumkonzepte PDF

Preview

Summary

Raumbegriffe
Rationaler Raum und soziale Interaktion
Über was reden wir, wenn wir über Raum reden?...

Description

2. Geographische Raumkonzepte Raum ist ein Alltagsbegriff, wird aber sehr unterschiedlich verwendet: Beispiele für Raum:  „Die Vorlesung findet in diesem RAUM statt“  Der Kieler RAUM  Fußball: Der entscheidende Pass in die Spitze öffnet die RÄUME.  In der Architektur werden RÄUME inszeniert.  Linguistik: Wörter haben BedeutungsRÄUME Peter Weichert hat die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes Raum voneinander abgegrenzt und definiert: Raum 1 - Unscharfe Ortsangabe als alltagsweltliches Konzept  Kieler Raum  Mittelmeer Raum  Ballungsraum  Gebirgsraum Raum 1c - Gelebter Raum   

Raum mit ganz persönlichen individuellen Bedeutungen (Bsp. Ecke, wo heimlich geraucht wurde) Gefüllt mit Bedeutungen, Erlebnissen und Bezügen Eigene gelebte Räume (subjektiv)

Raum 2 – Containerraum     

Raum als Objekt, Raum für sich, reiner Raum Fester physischer Raum, nur Rauminhalt ändert sich ein festgelegter Raumabschnitt auf der Erde Unabhängiger Container, der Dinge, Menschen etc. enthält Der Raum ist unveränderlich, auch wenn sich alles in dem Raum ändert, der Raum bleibt gleich

Raum 3 - Raum als Ordnungsprinzip (irrelevant!)   

Bedeutungsraum von Wörtern Kartographische Gradnetz Raum, mit dem etwas eingeordnet werden kann

Raum 4 - Relationaler Raum  

Raum als Lagebeziehung der Dinge, Dinge spannen den Raum auf Bsp. Fußball: Räume im Spiel eröffnen, diese Räume können nur existieren durch die Spieler und deren Position und Beziehung zueinander

   

Relationale Räume sind materielle, körperliche Relationen Ohne Dinge gibt es keinen Raum, Raum an sich gibt es nicht Raum ist eher Eigenschaft der Dinge (in ihrer Beziehung zueinander), kann auch unabhängig vom Menschen sein z.B. der Raum zwischen mir und dir

Es gibt unterschiedliche Auffassungen/Konzepte, was Raum ist, aber es geht nicht um unterschiedliche Räume (Containerraum, relationaler Raum)!!!

Rationaler Raum und soziale Interaktion 

  

  

Bsp. Hörsaal (Die physische Anordnung der Stuhlreihen und es Rednerpultes erzeugt einen bestimmten relationalen Raum zwischen Studierenden und Dozenten und bestimmt/determiniert auch die soziale Interaktion Die Lagebeziehungen (Dinge oder Menschen) ordnen, ermöglichen / verhindern, kanalisieren etc. soziale Interaktion Andersrum schafft soziale Interkation wieder neue relationale Räume Bsp. Nach der Vorlesung reden die Studierende in kleinen Gruppen vor dem Hörsaal und schaffen einen neuen relationalen Raum durch soziale Interaktion und interagieren in diesem Raum miteinander Soziale Interaktionen sind auch abhängig von den räumlichen Gegebenheiten (Bsp. Unterschied Stadtleben, Landleben) Unterschiedliche räumliche Distanzen und BM der Menschen legen bestimmte soziale Interaktion fest Räumliche Anordnung bestimmen bestimmte räumliche Praktiken (Bsp. Raucherbereich, Bahnhof, Hörsaal)

Über was reden wir, wenn wir über Raum reden?  

 

 

Die unterschiedlichen Raumkonzepte helfen mit Dinge klarer abzugrenzen und Missverständnisse zu vermeiden Geographie: Beschreibung von Räumen ist die Beschreibung von Lagerelationen o eigentlich sollte über die Lagebeziehungen der Dinge zueinander gesprochen werde, aber zur Vereinfachung/Reduktion der Komplexität, wird einfach über den Raum generell gesprochen, indem sich die Dinge befinden Räume als Konventionen. Räume können sehr unterschiedlich ausgelegt werden, jenachdem wonach man sie abgrenzt (politisch, sozial, religiös, etc) Raum an sich hat keine Probleme/Rechte etc. sondern die Menschen, die in ihm leben, können benachteiligte Lebenssituationen/Probleme haben Bsp. Ländlicher Raum: Menschen wandern ab für bessere Lebensqualität (Räume sind dynamisch) Mehr in relationalen Räumen denken, wir sprechen nicht über Räume (Containerräume) sondern schaffen Räume selbst (relationale Räume) Und dies tagtäglich, wir machen Geographie täglich, Geographie ist eine Tätigkeit...