MAS1 Begriffserklärungen PDF

Title MAS1 Begriffserklärungen
Course Modellierung von Anwendungssystemen
Institution Technische Hochschule Köln
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Summary

die wichtigsten Begriffe erklärt...


Description

Allgemeine Begriffserklärungen MAS1 Akteur (Stakeholder) Person oder Organisation, die ein potenzielles Interesse an dem künftigen Anwendungssystem hat und somit i.d.R. Anforderungen an das System stellt.

Anforderung Eine Anforderung ist: (1) Eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System oder eine Person benötigt, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen. (2) Eine Bedingung oder Eigenschaft, die ein System oder eine Systemkomponente aufweisen muss, um einen Vertrag zu erfüllen oder einem Standard, einer Spezifikation oder einem anderen formell auferlegten Dokument zu genügen. (3) Eine dokumentierte Repräsentation einer Bedingung oder einer Eigenschaft wie in (1) oder (2) definiert.

Anforderungsermittlung (Requirements Engineering) Anwendungsfall (Use Case) Generelle Interaktionsfolgen zwischen einem Akteur und einer Anwendungssoftware, bei deren Benutzung der Akteur ein bestimmtes Ergebnis anstrebt. Ziel: Vollständige, korrekte, verständliche und verfolgbare Spezifikation der Anforderungen an ein Anwendungssystem Tätigkeiten     

Erheben der wesentlichen Konzepte und Sachverhalte des Gegenstandsbereichs (Problembereich, Domäne) Konkretisieren und Abgleichen der Anforderungen Realisierungsunabhängiges Spezifizieren der Anforderungen Validieren („Bauen wir das richtige System?“) und Verifizieren („Bauen wir das System richtig?“ sowie Managen der Anforderungen

Präzise Beschreiben, „Was“ zu leisten ist, nicht „Wie“!  

Funktionale Anforderungen (Was soll das System leisten?) Qualitäts- und Realisierungsanforderungen (Wie „gut“ und womit?)

Anwendungssysteme (in der Wirtschaftsinformatik) = von

Anwendungssoftware, also alle Programme zur IT-Unterstützung bei der Erfüllung

Aufgaben in Unternehmen + gegebenenfalls Aufgabenabwicklung und -kontext in der betrieblichen Einsatzorganisation + gegebenenfalls die zugehörigen Daten für die konkreten betrieblichen Anwendungsgebiete + gegebenenfalls die für die Nutzung der Anwendungssoftware benötigte Hardware, 1

+

Systemsoftware und die erforderlichen Kommunikationseinrichtungen gegebenenfalls die Benutzer- und Anwender(innen) der Anwendungssoftware im Einsatzkontext

Arbeitsschritt Aktivität bei der Modellierung von Anwendungssystemen, die die Herstellung bestimmter Artefakte anstrebt.

Arbeitssysteme (in Unternehmungen) Gesamtheit der Arbeitsaufgaben, Aufgabenträger und Arbeitsmittel, die in einem Arbeitskontext zielgerichtet zusammenwirken (sozio-technische Systeme).

Artefakt (aus dem lat. „ars“ [„Kunst“, ursprüngl. „Bearbeitung“] und „factum“ [„das Gemachte“]): allg.: Ein durch menschliche und/oder technische Einwirkung entstandenes Produkt. hier: Produkt, das als Zwischen- oder Endergebnis bei der Modellierung von Anwendungssystemen entsteht.

Aufgabenangemessenheit Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er den Benutzer unterstützt, seine Arbeitsaufgabe effektiv und effizient zu erledigen.

Datenbank (DB) Zusammenfassung mehrerer Dateien, zwischen denen logische Beziehungen bestehen.

Datenflussdiagramm Graphische Beschreibung der Datenwege von/zu Softwarefunktionen zu/von Datenspeichern und zu/von Schnittstellen der Umwelt.

Ergonomie Wissenschaft von der Anpassung der Arbeit an die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Menschen

Erwartungskonformität Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er konsistent ist und den Merkmalen des Benutzers entspricht, z.B. seinen Kenntnissen aus dem Arbeitsgebiet, seiner Ausbildung und seiner Erfahrung sowie den allgemein anerkannten Konventionen.

Faktenliste Sammlung von Aussagen, in denen elementare und für das Unternehmen relevante Tatsachen über die Fachbegriffe (z.B. in einer Normsprache) formuliert sind.

Fehlertoleranz Ein Dialog ist fehlertolerant, wenn das beabsichtigte Arbeitsergebnis trotz erkennbar fehlerhafter Eingaben entweder mit keinem oder mit minimalem Korrekturaufwand seitens des Benutzers erreicht werden kann.

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Funktionen (Funktionalitäten) Leistungsangebot (Features) einer Anwendungssoftware …

Funktionsbaum Hierarchische Anordnung von Funktionen einer Software in einem Baumdiagramm.

Glossar (Begriffslexikon) Sammlung von Fachbegriffen, die Bestandteil einer (natürlichen) Sprache und für das Unternehmen relevant sind.

Individualisierbarkeit Ein Dialog ist individualisierbar, wenn das Dialogsystem Anpassungen an die Erfordernisse der Arbeitsaufgabe sowie an die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers zulässt.

IT-Projektmanagement Die Rahmenbedingungen bei IT-Projekten planen, organisieren, steuern und kontrollieren.

Klassische Systemanalyse Herleitung von Anforderungen an ein angestrebtes Anwendungssystem aus einem vorhandenen Anwendungssystem.

Lernförderlichkeit Ein Dialog ist lernförderlich, wenn er den Benutzer beim Erlernen des Dialogsystems unterstützt und anleitet.

Modellierungsprojekte (in der Informatik) komplexe IT-Gestaltungsvorhaben mit hinreichender Größe, -

an denen mehrere Akteure beteiligt sind und die finanziell und zeitlich begrenzt sind.

Pflichtenheft Gesamtheit der Vorgaben zur Umsetzung des Lastenheftes (nach DIN 69905): -

detaillierte Systemvision, detaillierte Systemziele, detaillierte Rahmenbedingungen

im Hinblick auf die Entwicklung des Anwendungssystems. -

Akteur: Erstellung durch den Auftragnehmer in Abstimmung mit dem Auftraggeber

Produktmodell softwaretechnische Notation aller Anforderungen, die das angestrebte Anwendungssystem erfüllen muss, zur Weiterverwendung beim Software Engineering.

Produktversion Aufeinander abgestimmte Menge (Konfiguration) von Artefakten einer bestimmten Ausbaustufe, die in einer Produktbibliothek (Repository) verwaltet wird.

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Programm- oder Komponententest Methode, um Fehler in einem Anwendungsprogramm zu lokalisieren und zu beheben.

Prototyping Methode, die darauf beruht, Analyse-, Entwurfs- und Implementierungsideen zur Veranschaulichung in einer Näherungslösung des Softwareprodukts unmittelbar umzusetzen.

Prozess Gesamtheit aller Arbeitsschritte, die von (einer Gruppe von) eingrenzbaren Akteuren bei der Modellierung von Anwendungssystemen durchgeführt werden.

Qualitätskriterien für Anforderungsartefakte ▪







Vollständigkeit:  vollständige Spezifikation jeder einzelnen Anforderung  Existenz aller relevanten Anforderungen Konsistenz:  Widerspruchfreiheit jeder einzelnen Anforderung  Konfliktfreiheit zwischen den Anforderungen Änderungsfreundlichkeit: Gewährleistung einer einfachen, vollständigen und konsistenten Modifikation der Anforderungen Lesbarkeit:  logische Struktur des Dokuments  eindeutige Identifizierbarkeit der Anforderungen

Requirements Engineering Anforderungen an komplexe Anwendungssysteme methodisch gewinnen, dokumentieren und abstimmen.

Scrum (engl.: „Gedränge“) rollenbasierter Ansatz zum Management einer kooperativen Softwareentwicklung;  basiert auf Agilität (von „agilis“, lat.: flink, beweglich) in der Softwareentwicklung. Bündelung von Entwicklungsmaßnahmen, die mit leichtgewichtigen Vorgehensweisen eine höhere Transparenz und Flexibilität versprechen.

Selbstbeschreibungsfähigkeit Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn jeder einzelne Dialogschritt durch Rückmeldung des Dialogsystems unmittelbar verständlich ist oder dem Benutzer auf Anfrage erklärt wird.

Softwarearchitektur Anordnung und Beziehungen der Komponenten eines Softwareprodukts.

Software Engineering Große Anwendungssoftware methodisch entwickeln. 4

Softwarefunktionen Leistungen einer Anwendungssoftware, die Input-Informationen in Output-Informationen transformieren.

Steuerbarkeit Ein Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer in der Lage ist, den Dialogablauf zu starten sowie seine Richtung und Geschwindigkeit zu beeinflussen, bis das Ziel erreicht ist.

Szenario Exemplar der Interaktionsfolgen zwischen einem Akteur und einer Anwendungssoftware, bei deren Benutzung der Akteur ein bestimmtes Ergebnis anstrebt.

„Usability“ = Gebrauchstauglichkeit Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um ein angestrebtes Arbeitsergebnis effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen (nach ISO EN DIN 9241, Teil 11).

Usability Engineering Vertrauen in die Gebrauchstauglichkeit von Anwendungssystemen methodisch herstellen.

Validierung Die Eingaben unter Berücksichtigung der relevanten Stakeholder, weiterer Anforderungsquellen sowie eventuell externer Personen (Kontextaspekte), die Aktivitätsdurchführung und die Ausgaben (Artefakte) auf Erfüllung festgelegter Qualitätskriterien prüfen.

Verifizierung (im ursprünglichen Sinn): Vorgehensweise, um die Fehlerfreiheit eines dokumentierten Artefaktes (mathematisch exakt) zu beweisen.  insbesondere für Anwendungssoftware in der Wirtschaftsinformatik kaum möglich, deshalb weitgehend irrelevant!

V-Modell XT Management der Softwareentwicklung über Entscheidungspunkte (Meilensteine) im Projektverlauf, an denen eine definierte Menge von Artefakten fertig gestellt sein muss, evaluiert und eine Fortschrittsentscheidung (Go/NoGo) getroffen wird;

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Unternehmensvokabular

Fakten Aussagen, die für das Unternehmen relevante elementare Tatsachen über Geschäftsobjekte beschreiben.

Objekt Ein allgemeingültiger oder domänenspezifischer Begriff, der für ein Unternehmen in irgendeiner Weise wichtig ist.

Standardfakttypen ▪

Rollen-Fakttyp: Aussage über die spezifische Bedeutung bzw. Aufgabe eines Objekttyps im Kontext Beispiel: „Kunde ist Rolle von Person.“



Spezialisierungs-Fakttyp: Aussage über einen spezifischen Objekttyp eines generellen Objekttyps Beispiel: „Weißbier ist Spezialisierung von Bier.“



Exemplar-Fakttyp: Aussage über eine konkrete Ausprägung eines Objekttyps Beispiel: „Green King IPA F66 ist Exemplar von Artikel.“

Stelligkeit (Arität): Anzahl der Argumente einer Verknüpfung in einem Fakt(typ); ▪ ▪ ▪

Beispiele für einstellige Fakten: „Artikel ist verfügbar.“ Beispiele für zweistellige Fakten: „Kunde bestellt Artikel.“ Beispiele für mehrstellige Fakten: „Kunde bestellt Anzahl von Artikel.“

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Register Akteur (Stakeholder) ............................................................................................................................ 1 Anforderung ........................................................................................................................................... 1 Anforderungsermittlung (Requirements Engineering)..................................................................... 1 Anwendungsfall (Use Case) ............................................................................................................... 1 Anwendungssysteme (in der Wirtschaftsinformatik) ....................................................................... 1 Arbeitsschritt .......................................................................................................................................... 2 Arbeitssysteme (in Unternehmungen) ............................................................................................... 2 Artefakt ................................................................................................................................................... 2 Aufgabenangemessenheit................................................................................................................... 2 Datenbank (DB) .................................................................................................................................... 2 Datenflussdiagramm ............................................................................................................................ 2 Ergonomie.............................................................................................................................................. 2 Erwartungskonformität ......................................................................................................................... 2 Faktenliste.............................................................................................................................................. 2 Fehlertoleranz ....................................................................................................................................... 2 Funktionen (Funktionalitäten) ............................................................................................................. 3 Funktionsbaum...................................................................................................................................... 3 Glossar (Begriffslexikon) ..................................................................................................................... 3 Individualisierbarkeit ............................................................................................................................. 3 IT-Projektmanagement ........................................................................................................................ 3 Klassische Systemanalyse.................................................................................................................. 3 Lernförderlichkeit .................................................................................................................................. 3 Modellierungsprojekte (in der Informatik).......................................................................................... 3 Pflichtenheft ........................................................................................................................................... 3 Produktmodell ....................................................................................................................................... 3 Produktversion ...................................................................................................................................... 3 Programm- oder Komponententest.................................................................................................... 4 Prototyping............................................................................................................................................. 4 Prozess .................................................................................................................................................. 4 Qualitätskriterien für Anforderungsartefakte ..................................................................................... 4 Requirements Engineering .................................................................................................................. 4 Scrum (engl.: „Gedränge“) .................................................................................................................. 4 Selbstbeschreibungsfähigkeit ............................................................................................................. 4 Softwarearchitektur............................................................................................................................... 4 Software Engineering ........................................................................................................................... 4 Softwarefunktionen............................................................................................................................... 5 Steuerbarkeit ......................................................................................................................................... 5 Szenario ................................................................................................................................................. 5 „Usability“ = Gebrauchstauglichkeit ................................................................................................... 5 Usability Engineering ........................................................................................................................... 5 Validierung ............................................................................................................................................. 5 Verifizierung (im ursprünglichen Sinn): ............................................................................................. 5 V-Modell XT ........................................................................................................................................... 5 Fakten..................................................................................................................................................... 6 Objekt ..................................................................................................................................................... 6 Standardfakttypen................................................................................................................................. 6 Stelligkeit (Arität):.................................................................................................................................. 6

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