New Work Praxisbeispiele PDF

Title New Work Praxisbeispiele
Course Sozialstruktur und sozialer Wandel
Institution Ruhr-Universität Bochum
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Summary

soziale arbeit 4.0...


Description

NewWork am Beispiel eines IT-Konzern Die Entstehung von Software ist ein hochgradig arbeitsteiliger Prozess. Die Beteiligten müssen vernetzt denken und schnell auf sich wandelnde Anforderungen – sei es wegen Kundenwünschen oder gesetzlichen Änderungen – reagieren, so der Manager des Konzernes. Auf diesem Grund sollte mit einem Neubau eine bessere Vernetzung und Kooperation entstehen, Es finden sich verschiedene Besprechungsräume jeder Art sowie Räume für Fitness, Obstgarten sowie eine Arbeitsfläche im Außenbereich. Auch eine Kundenbetreuung ist im Haus vorhanden. „Das gesamte Gebäude ist für Kommunikation und Bewegung geschaffen“, so der Manager des IT-Konzerns in meinem Roundtable. Wir haben vor dem Bau des Konzepts gemeinsam mit 120 Mitarbeitern diverse Pilotkonzepte erprobt. Hierfür haben wir ein Gebäude gemietet und jeder Mitarbeiter, welcher sich bewarb durfte in einem der Konzepte zwei Wochen lang arbeiten und uns Feedback geben. Aus diesem ist unser neues NewWork-Konzept entstanden. In der anschließenden Führung durch das Gebäude des IT-Konzerns konnte die Sitzordnung im Open Space beobachtet werden. Oft saßen Teams eng zusammen und es konnte kleine „Teaminseln“ bemerkt werden, so die Manager des IT-Konzerns. Damit sich diese Inseln nicht dauerhaft etablieren konnten, wurde hierfür ein Konzept des „Jump Days“ konzipiert. Jeder Mitarbeiter ist angehalten an diesem Tag den Arbeitsplatz sowie das Team zu wechseln. Der Jump Day findet einmal pro Jahr statt, um eine Balance zwischen Sicherheit und Wandel zu gewährleisten, so der Manager des IT-Konzerns: Der agile Coach des IT-Konzern schätzt außerdem einen Vorteil in der Raumbesetzung ein und entkräftet das Vorurteil, dass weniger Mitarbeiter Platz haben: „Ich glaube, es waren so um die 70% wo man im Schnitt dann überhaupt eine Besetzung haben. Also 30% sind im Schnitt frei. Homeoffice ist natürlich kein Problem, es wird oft genehmigt. Es gibt [auch] keine Kernarbeitszeit, man kann kommen wann mal will bei uns.“

Buurtzorg:

Buurtzorg, ein Niederländischer Pflegedienst schafft einen Arbeitsplatz, an dem Krankenschwestern in unabhängigen, selbstgemanageten Teams arbeiten. Ziel ist es den Patienten dabei zu unterstützen in Teilbereichen selbstversorgend zu agieren. Keine festgelegten Aufgabenbereiche.

Im Jahr 2007 hat er mit 4 Pflegefachkräften und einer Idee begonnen. Die Idee ist so genial wie einfach: gib den berufenen Gemeindeschwestern ihre Berufung zurück und schau, dass alle Rahmenbedingungen erfüllt sind, dass das, was sie am Besten können und lieben tun dürfen. Wenn sie nämlich mit ihrer Arbeit glücklich sind, sind es auch die Patienten, deren Familien und Angehörige Sein Motto lautet: „Menschlichkeit vor Bürokratie“.

Belgien hat sein Modell schon, die japanischen Regierungsvertreter klopften vor ein paar Jahren an seine Tür – das Projekt BUURTZORG Japan hat im vergangenen Jahr rasant an Fahrt aufgenommen – China, Singapur, Thailand, Australien USA und das Vereinigte Königreich ergänzen die Liste der aktuellen international laufenden Projekte.

Durch diese Methode der Organisation benötigen Buurtzorg’s Patienten nur 40% der Pflege welche ihnen zustehen würde, was jedoch in einer 30% höheren Zufriedenheit resultiert gegenüber dem nationalen Durchschnitt. Trotz eines knappen Arbeitnehmermarktes, haben sich mehr als 2000 Krankenschwestern in nur 2 Jahren angeschlossen. Der erste Schritt ist dabei die Beratung und Begleitung der Patienten dahin gehend, wie sie selbst dazu beitragen können, ihre Unabhängigkeit zu erhalten oder wieder zu erlangen. Eine qualifizierte und dokumentierte Pflegeplanung ist hierbei selbstverständlich und unerlässlich. Der zweite Schritt ist der Aufbau eines informellen Netzwerkes bestehend aus Familienangehörigen oder Nachbarn und Freunden. Es kommt oft vor, dass sie erfolgreich in die tägliche Betreuung mit einbezogen werden. Es wird von Fällen berichtet, in denen es BUURTZORG Mitarbeiter*innen mit der Methode der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg gelungen ist, zerstrittene Familien wieder zusammen zu bringen. Die dritte Ebene der Betreuung umfasst die tatsächlichen pflegefachlichen Tätigkeiten, die vom zuständigen BUURTZORG-Team geleistet werden. Als vierter Schritt erfolgt der Aufbau, die Pflege und die Koordination eines stabilen verlässlichen formalen Netzwerkes bestehend aus Hausarzt, Spezialisten (z.B. Physiotherapeuten), Apotheke, Krankenhaus, und ggf. anderen lokalen und überregionalen Diensten (z.B. Dialyse), die Patienten in Anspruch nehmen. Für die Patienten gilt: So wenig Gesichter wie möglich, maximal zwei Pflegekräfte für alle Aktivitäten, 24/7 Stunden Erreichbarkeit. Die Pflegeteams kennen die Patienten und Pflegetouren in ihrem Einzugsgebiet und können sich gegenseitig vertreten. Folien Ablesen!!

Das Semco System Seitdem Semler die Unternehmensstruktur umstellte, stieg der Umsatz rasant, die Fluktuationsrate bei Semco liegt nun unter einem Prozent.[1] In den Jahren 1990 bis 1996 stieg der Umsatz des Unternehmens von 35 Millionen auf 100 Millionen US-Dollar. Bei gleichzeitiger Hyperinflation und Rezession in Brasilien stieg die Produktivität unter Semlers Leitung – nachdem er das Unternehmen von seinem Vater übernommen hatte – um das Siebenfache, der Umsatz um das Sechsfache und der Gewinn um das Fünffache. Die Arbeitsbedingungen führten dazu, dass das Unternehmen bald einen Überhang von 2.000 Bewerbungen hatte und die erste Stelle bei den Jobwünschen von Hochschulabsolventen in Brasilien einnahm

NewWork am Beispiel eines Sportartikelherstellers Im Gegenzug stellte der Sportartikelhersteller ebenfalls die Ausgestaltung des NewWork Konzepts vor. Es finden sich hier ebenfalls keine festen Arbeitsplätze. „Für die Mitarbeiter gibt es ein Fitnessstudio sowie Möglichkeiten für weitere sportliche Aktivitäten. Mithilfe eines Gebäudes, welches sich wenige 100 Meter entfernt vom HQ befindet, testen wir ständig neue Bürokonzepte. Auf 3 Etagen finden sich dauerhaft 3 unterschiedliche Konzepte, welche wir sukzessiv aufprobieren. Bis zu 300 Mitarbeiter sind in der Lage die Konzepte zu testen. So wird dort u.a. die Mischung aus Sporthalle und Büro oder eine Mischung aus Wohngemeinschaft und Büro ausgetestet werden“, so die Vertreterin des Sportartikelherstellers. Ergänzt wird dies durch verschiedene Bereich für Arbeit, wie hochkreative, ruhige und Teamflächen. Wichtig ist für jede Tätigkeit den richtigen Ort zu schaffen. Speziell die Arbeit im digitalen Kontext ist hochkreativ und kann laut der Managerin nicht mehr von einem klassischen Schreibtisch alleine ausgeführt werden. „Die Vision ist, eine Atmosphäre zu schaffen, die Flexibilität und Zusammenarbeit fördert und Hierarchien abbaut.“, so die Vertreterin des Herstellers. Für das Unternehmen geht es darum schneller zu werden und Kreativität und Innovation zu fördern, so die Vertreterin. Zu Anfang stieß das Flexidesk-Prinzip auf viel Widerstand aber schaut man jetzt hin, sind nicht alle Schreibtische besetzt und die Meetingräume immer voll. „Es wird kommuniziert und vernetzt. Dies sorgt für Agilität und Schnelligkeit und letztendlich habe ich das Gefühl, dass es auch dadurch, dass viele irgendwie auch mal am Freitag im Homeoffice sind oder auch mal zwei Tage im Homeoffice sind, doch auch platzsparend ist.

NewWork am Beispiel eines IT-Rechenzentrums Dienstleister Auch haben die Teilnehmer der KMU bereits erste Konzepte für Open Spaces im Unternehmen konzipiert. Diese resultieren meist aus einer geplanten Renovierung des Gebäudes. So stellt der IT-Rechenzentrumsdienstleister ebenfalls sein Konzept vor. Im Zuge einer Renovierung wurde gemeinsam mit einem Dienstleister und den Einbezug des Feedbacks von Mitarbeitern eine Bürofläche zu einem Open Space Konzept umgebaut. Es wurden Zonen für hochkonzentrierte, ruhige und kreative Arbeit sowie Teamarbeit geschaffen. Ziel war für jede Aktivität den richtigen Arbeitsplatz zu bieten. „Speziell die Arbeit in der IT verlangt hohe Flexibilität, schnelle Reaktion und Einarbeitung von Änderungen“, so der Inhouse Consultant. „Ziel ist es für jede Arbeit eine passende Zone zu schaffen. Für hochkonzentrierte Arbeit kann man entweder an den Schreibtisch gehen oder sich mit Kopfhörer in unseren Bereich mit verschiedenen Sitzsäcken gehen. Für ruhige Arbeit haben wir spezielle Flächen eingerichtet und einen Think Tank für kreative Arbeitsrunden eingerichtet. Da bei uns jeder Mitarbeiter einen Laptop hat, ist es problemlos möglich sich stündlich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen.“, so der Consultant weiter. Der Consultant des Unternehmers sieht das Konzept als einem Erfolg und plant nun sukzessive weitere Flächen zu renovieren um speziell für die konzentrierte Arbeit weitere Büroflächen zu schaffen. Speziell im Rechenzentrumsbetrieb sei es wichtig bei ungewollten ausfällen oder Updates schnell und effektiv zu handeln, um die Verfügbarkeit von 99,9%

einzuhalten. Speziell durch neue Konzepte können wir schneller und agiler werden, so der Consultant....


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