Title | Referat Erzähltheorie Genette |
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Author | Sina Blaschke |
Course | Einführung in die Literaturwissenschaft |
Institution | Universität Mannheim |
Pages | 4 |
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Handout zum Referat Erzähltheorie Genette...
Universität Mannheim FSS 2015 Abteilung für romanische Literatur- und Medienwissenschaft Pflichttutorium Einführung in die spanische Literatur- und Medienwissenschaft
Erzähltheorie nach Genette – Analyse des Discours Inhalt 1. Gérard Genette............................................................................................................1 2.
Einführung in die Discours Ebene.........................................................................1
3.
Stimme..........................................................................................................................2 3.1 Erzähler (Wer spricht?)...........................................................................................2 3.2 Narrative Ebenen.....................................................................................................2 3.3 Zeitpunkt des Erzählens.........................................................................................2
4.
Modus und Mittelbarkeit...........................................................................................3 4.1 Perspektive (Wer sieht? Wer nimmt wahr?).........................................................3 4.2 Distanz (Wie wird Handlung vermittelt?)...............................................................3
5. Zeit.....................................................................................................................................3 5.1 Temporale Ordnung (ordre)......................................................................................3 5.2 Dauer (durée).............................................................................................................4 5.3 Frequenz (fréquence)...............................................................................................4 6. Bibliographie...................................................................................................................4
1. Gérard Genette
*1930 in Paris
Französischer einflussreicher Literaturwissenschaftler
2. Einführung in die Discours Ebene
zwei Analyseebenen: Histoire Ebene und Discours Ebene
Discours Ebene=das „Erzählen“ , der erzählerischen Vermittlung eines Sachverhalts
Folge von Sprachhandlungen des Erzählers Art der erzählerischen Gestaltung der Histoire Ebene ( textinterne Kommunikationssituation
räumliche/zeitliche
Position
des
Erzählers)
aufgeteilt in 3 Teilbereiche: 1. Erzählstimme, 2. Erzählmodus, 3. Zeit (cf. Genette 2010: 137ff.)
3. Stimme 3.1 Erzähler (Wer spricht?)
Erzähler=narrative Instanz
Erzähler=fiktive Figur≠Autor
Verhältnis des Erzählers zur erzählten Handlung: a) Heterodiegetischer Erzähler
Nichtidentität der Seinsbereiche
b) Homodiegetischer Erzähler
Identität der Seinsbereiche
verschiedene Typen: Erzähler als unbeteiligter Beobachter, als Nebenfigur oder
c) Autodiegetischer Erzähler
Teil der erzählten Welt
Erzähler als Protagonist der Handlung (cf. Gröne/Reiser 2012: 140) 3.2 Narrative Ebenen extradiegetische Ebene („Rahmenerzählung“)
intradiegetische Ebene (Geschichte und Handlung) (cf. Gröne/Reiser 2012: 141)
3.3 Zeitpunkt des Erzählens
Spätere Narration (Vergangenheitsform/Distanz Normalfall)
Frühere Narration (Futur Prophezeiungen)
Gleichzeitige Narration (Präsens/Nähe Innerer Monolog)
Eingeschobene Narration ( abwechselndes Erleben und Erzählen Tagebuchschreiben) mit erlebendem und erzählendem Ich (cf. Genette 1994: 82ff.)
4. Modus und Mittelbarkeit
Wissen um Handlung ≠Kenntnisstand der erzählenden Person
Anwesenheit des Erzählers durch Einmischen, Anrede, Stellungnahme,
unterschiedlicher Grad der Anwesenheit bemerkbar: Erzähler als Figur oder anonym (cf. Gröne/Reiser 2012: 139, Genette 2010: 121ff.)
2
4.1 Perspektive (Wer sieht? Wer nimmt wahr?)
Erzählinstanz: Stimme
3 Formen der Perspektivierung/entsprechender Wissensstand des Erzählers a) Nullfokalisierung: Erzähler > Figuren b) Interne Fokalisierung: Erzähler = Figur
Fest : Perspektive einer Figur Variabel: Perspektive wechselnder Figuren Multiple: Gleiches Geschehen aus Perspektive mehrerer Figuren
c) Externe Fokalisierung: Erzähler < Figuren (cf. Genette 2010: 121ff., Gröne/Reiser 2012: 145)
4.2 Distanz (Wie wird Handlung vermittelt?)
Grad der Distanz des Erzählens: 2 narrative Modi a) Diegesis (telling) hohe Mittelbarkeit, Anwesenheit des Erzählers b) Mimesis (showing) Abwesenheit des Erzählers
Redevermittlung in verschiedenen Formen (vgl. Arbeitsblatt) (cf. Genette 2010: 104-122)
5. Zeit Wichtige Unterscheidung zwischen Erzählzeit (Lesezeit) und erzählte Zeit (Zeitraum der Geschichte) 5.1 Temporale Ordnung (ordre) Anordnung der zeitlichen Segmente im narrativen Diskurs verglichen mit zeitlichen Segmenten der Geschichte a) Chronologie b) Anachronie (Dissonanz der Anordnungen) Analepse (Rückblende) Prolepse (Vorschau) (cf. Genette 2010: 21ff.; Gröne/Reiser 2012: 143) 5.2 Dauer (durée) Beschreibt Geschwindigkeit des Erzählens Discours Histoire Zeitdeckend Raffung Ellipse
Dehnung Pause (cf. Genette 2010: 60, 71-76)
5.3 Frequenz (fréquence) Wiederholungsbeziehung zwischen Erzählung und Diegese 3
Narrative Aussage kann produziert und reproduziert werden
1. singulativ (1 mal erzählen was 1 mal geschehen ist) 2. anaphorisch (n mal erzählen was n mal geschehen ist) 3. repetitiv (n mal erzählen was 1 mal geschehen ist) 4. iterativ (1 mal erzählen was n mal geschehen ist) (cf. Genette 2010: 79f.) 6. Bibliographie Genette, Gérard: Die Erzählung, München, J. Vogt 1994. Genette, Gérard: Die Erzählung, Stuttgart, W. Fink 32010. Gröne, Maximilian/ Von Kulessa, Rotraud/ Reiser, Frank: Spanische Literaturwissenschaft 22012.
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