Spracherwerbstheorien PDF

Title Spracherwerbstheorien
Author Lisa-Marie Lakomy
Course Deutsch Leistungskurs
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 4
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Summary

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Description

Individueller Spracherwerb: Instinkt oder Erziehung? Behavioristisches Erklärungsmodell (B.F. Skinner)

HauptvertreterInnen: Der Behaviorismus wurde nach wichtigen Vorarbeiten von Edward Lee Thorndike durch John B. Watson zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründet. In den 1950er Jahren wurde der Behaviorismus vor allem von Burrhus Frederic Skinner popularisiert sowie radikalisiert. In den USA waren die Verfechter des Behaviorismus jahrzehntelang die einflussreichsten Verhaltensforscher an den Universitäten. Grundidee des Behavioristischen Erklärungsmodells: Der Behaviorismus basiert auf der Grundidee eines Reiz —> Reaktion Lernens, sprich durch äußere Reize beziehungsweise Impulse folgt eine Verhaltensänderung des Individuums.

Bringt das Kind etwas mit?: Der Behaviorismus geht davon aus, dass das Individuum keinerlei Anlagen zum Spracherwerb mitbringt und dieser lediglich auf Grundlage, der von außen gegebenen Sprachimpulse, durch Imitation des Kindes erfolgt. Prozess des Spracherwerbs: Laut des behavioristischen Erklärungsmodells wird die Sprache durch Imitation und Verstärkung, sprich Belohnung erworben. Auf „richtige“ Äußerungen reagiert die Umwelt des Individuums mit positiver Verstärkung, auf „falsche“ Äußerungen hingegen gar nicht oder mit negativer Verstärkung. Je häufiger ein Wort oder eine Äußerung positiv verstärkt wird, desto mehr festigt sie sich im Sprachrepertoire des Individuums. Die Sprache des Kindes wird also durch die Reaktionen der Umwelt gestaltet.

Individueller Spracherwerb: Instinkt oder Erziehung? Interaktionistisches Erklärungsmodell (E. Oksaar) HauptvertreterInnen: Vertreter des unteraktionistischen Erklärungsmodells sind hauptsächlich E. Oksaar und J. Bruner.

Grundidee: Der interaktionistische Spracherwerb, basiert auf der Idee, dass Spracherwerb das Ergebnis einer Interaktion zwischen kindlichen Entwicklungsprozessen und Einflüssen von außen, etwa durch Bezugspersonen wie beispielsweise die Mutter, ist. -Mittelweg zwischen Naturismus und Kognitivismus

Bringt das Kind etwas mit?: Ähnlich wie bei dem nativistischen Erklärungsmodell, ist die Funktion eine Sprache beziehungsweise das Sprechen zu erlernen, laut dem Interaktionismus angeboren. Darüber hinaus ist die soziale Interaktion mit einer Bezugsperson essentiell.

Prozess des Spracherwerbs: Nach dem interaktionistischem Erklärungsmodell ist die Interaktion des Kindes mit der Mutter besonders wichtig. Diese kommuniziert auf bestimmte Weise, beispielsweise mit einfachen kurzen Sätzen, durch viele Wiederholungen und mit Hilfe einer starken Betonung und erhöhten Stimmlage mit ihrem Kind. Die Mutter orientiert sich bei dieser Kommunikationsweise am Entwicklungsstand des Kindes.

Individueller Spracherwerb: Instinkt oder Erziehung? Kognitivistisches Erklärungsmodell (J. Piaget) HauptvertreterInnen: Die ersten Wurzeln des Kognitivismus finden sich in den 1920er Jahren und basieren hauptsächlich auf den Arbeiten von Edward Tilman, Kurt Lein, Jerome Bruner und Jean Piaget. Grundidee: Mit dem kognitivistischen Erklärungsmodell stellt Piaget die Verknüpfung von kognitiver und sprachlicher Entwicklung in den Vordergrund. Der Spracherwerb wird als Variante der geistigen Entwicklung bezeichnet. Bringt das Kind etwas mit?: Kognitive Vorraussetzungen für den Spracherwerb nach dem kognitivistischem Erklärungsmodell sind die Wahrnehmungsfähigkeit und die Denkfähigkeit. Grundlegende Voraussetzung für kognitiv und sprachliche Entwicklung ist die konkrete Erfahrung der Umwelt mit allen Sinnen. Durch sie werden Vorstellungen von Gegenständen erworben, immer weiter verfeinert, verinnerlicht und schließlich durch ein Wort symbolisiert. Prozess des Spracherwerbs: Nach dem kognitivistischem Erklärungsmodell verläuft der Spracherwerb in mehreren Stufen. Kinder nehmen die Umwelt aktiv wahr und konstruieren aus bereits erworbenen Denkstrukturen eine eigene Weltansicht. Vier Stufen: - sensomotorisches Stadium (0-2 Jahre) - präoperatorisches Stadium (2-7 Jahre) - konkretoperatorisches Stadium - formaloperatorisches Stadium (ab 10 Jahren)

Individueller Spracherwerb: Instinkt oder Erziehung? Nativistisches Erklärungsmodell (N. Chomsky, S. Pinker)

HauptvertreterInnen: Hauptvertreter des nativistischen Erklärungsmodells ist Noam Chomsky, der den nativistischen Ansatz in kritischer Auseinandersetzung mit Skinners Theorie zum Spracherwerb entwickelte. Kritik an Skinner bzw. Behaviorismus: Hauptkritikpunkt Chomskys ist, dass die grammatischen Strukturen zu komplex seien, um innerhalb weniger Jahre allein durch Imitation und Verstärkung erworben zu werden. Auch die Vielfalt sowie Kreativität von Sprache werden in Skinners Theorie nicht berücksichtigt. Grundidee: Das nativistische Erklärungsmodell basiert auf der Grundidee, dass eine sprachspezifische Fähigkeit angeboren sei, aus der gehörten Sprache Regeln abzuleiten. Chomsky geht davon aus, dass Kinder Sprache intuitiv-unbewusst erwerben. Bringt das Kind etwas mit?: Laut des nativistischen Erklärungsmodells ist die Fähigkeit angeboren, Sprache zu erwerben. Diese Fähigkeit wird auch als Spracherwerbsmechanismus beziehungsweise LAD bezeichnet. Die Umwelt spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Prozess des Spracherwerbs: Mit Hilfe des LAD erwirbt das Kind Sprache unabhängig von seiner kognitiven Entwicklung. Das Individuum erwirbt nicht durch Imitation und Verstärkung Satz für Satz, sondern erkennt spezifische Regeln seiner Muttersprache und wendet diese gezielt an wobei es verhältnismäßig wenige Fehler macht....


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