02 Normenueberblick 21092018 PDF

Title 02 Normenueberblick 21092018
Author vnv rum
Course Organizational Behavior I: Organisation und Verhalten
Institution FernUniversität in Hagen
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Normenüberblick und Begrifflichkeiten LV Energieinformations und –managementsysteme

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1. Normenüberblick 2. DIN EN ISO 50001 3. Begriffsdefinitionen

1.1 Gründe und Ablauf der Normung • Die Hintergründe für Normen sind die nationale und internationale Vereinheitlichung von Standards und die Festlegung des aktuellen Standes der Technik • Im technischen Bereich bewirken Normen die Komptabilität von Produkten unterschiedlicher Hersteller und schreiben klare Mindeststandards zur am Markt geforderten Qualität fest. • Im Bereich der Unternehmensführung, unterstützen Normen bei der Ausgestaltung von Organisationsstrukturen mit dem Ziel einzelne Themenfelder innerhalb des Unternehmens systematischer zu betrachten und in der Wahrnehmung zu stärken. • Heute gibt es Management-Normen auch für die Bereiche Umwelt- und Arbeitsschutzmanagement, Risikomanagement, Lebensmittelsicherheit sowie als eines der neuesten Themenfelder der Normung für das Energiemanagement.

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1.2 Normung mit unterschiedlichen Ebenen National: Deutsche Standards werden durch das DIN, das Deutsche Institut für Normung in Berlin erarbeitet. International: Auf europäischer Ebene werden Normen durch das europäische Komitee für Normung, das CEN (Comité Européen de Normalisation) herausgegeben. Diese werden mit dem Kürzel EN gekennzeichnet. Weltweit gültige Normen: werden durch die ISO, die Internationale Organisation für Normung, in Zusammenarbeit mit den Normungsinstituten der einzelnen Länder ausgefertigt. • Die DIN EN ISO 50001:2011 wurde durch das technische Komitee der ISO für den Bereich Energiemanagement erarbeitet und durch das technische Komitee der CEN in eine europäische Norm überführt. Das DIN übernahm diese Norm als nationalen Standard gemäß den Vorgaben der ISO. • Zuständig innerhalb des DIN ist der Arbeitsausschuss „Energieeffizienz und Energiemanagement“ im „Normenausschusses zu den Grundlagen des Umweltschutzes“ (NAGUS). Folie 4

1.3 Gruppen von Normen mit unterschiedlichen Zielsetzungen 1976

1983

EnEV EnergieeinsparVerordnung

GreenbuildingStandards (Non Profit Organisation)

LEED, DGNB

1994

Zertifizierungssysteme wie LEED u. DGNB haben einen ganzheitlichen Blick auf die Immobilie.

VDI 3807 Verein Deutscher Ingenieure

2009

Anforderungen an die Errichtung oder Renovierung von Gebäuden

VDI 4602 Verein Deutscher Ingenieure

1987

ISO 9000

1996

ISO 14001

Ermittlung vergleichbarer Energieverbrauchskennwerte

Richtlinien, Leitfaden für die Durchführung von Energiemanagement. Schwerpunkt technische Aspekte

Qualitätsmanagementsysteme Aufbau und Betrieb von Umwelt- oder Energiemanagementsystemen

2011 ISO 15001

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Aufbau und Betrieb von Energiemanagementsystemen

1.4 DIN EN ISO 9000 / 9001 • DIN EN ISO 9000 und DIN EN ISO 9001 Normen für den o „Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Aufbau und Betrieb Begriffe“ bzw. „Qualitätsmanagementsysteme – von Umwelt- oder Anforderungen“ Energiemanagement o Erste Fassung 1987, aktuell gültige deutsche Fassung Systeme 2015-11 bzw. 2015-09 o 2014 weltweit 892.491 Zertifikate o Beschreibt einen PDCA-Zyklus o Beschreibt keine absoluten Qualitäts-Anforderungen

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1.5 DIN EN ISO 14001 DIN EN ISO 14001 o Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung o Erste Fassung 1996, aktuell gültige deutsche Fassung 2015 o 2014 weltweit 324.148 Zertifikate o Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem, „die es einer Organisation ermöglichen, eine Umweltpolitik und entsprechende Zielsetzungen unter Berücksichtigung der rechtlichen Verpflichtungen und Informationen über wesentliche Umweltaspekte zu entwickeln und zu verwirklichen.“ o Beschreibt einen PDCA-Zyklus o Beschreibt keine absoluten Anforderungen bezüglich der Umweltleistung

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1.6 DIN EN ISO 14001: PDCA-Zyklus Umweltpolitik • Leitfrage: Wo möchten wir als Unternehmen hin? Planung • Leitfragen: Was müssen wir tun? Wer tut was bis wann? Was sind Meilensteine? Umsetzung • Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Befugnisse • Fähigkeit, Schulung, Bewusstsein • Kommunikation und Dokumentation Überprüfung • Leitsatz, dass nur das gemanagt wird, was vorher auch gemessen wurde. Alle umweltrelevanten Tätigkeiten müssen kontinuierlich überwacht und gemessen werden Managementbewertung • Faktoren, die in der Managementbewertung einbezogen werden, sind unter anderem die Eignung, Angemessenheit sowie die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems. Folie 8

1.7 EMAS • EMAS steht für Eco- Management and Audit Scheme, auch bekannt als „Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement“ • Anfänge 1993, aktuelle Fassung Stand 2010 • Organisationen können sich freiwillig nach EMAS zertifizieren lassen. • Umfasst DIN EN ISO 14001 und ergänzt weitere Anforderungen: o Beteiligung der Mitarbeiter am kontinuierlichen Verbesserungsprozess o Nachweis über Einhaltung von Rechtsvorschriften o Externe Kommunikation (u.a. regelmäßige Umwelterklärung) o Ständige Verbesserung der Umweltleistung o Kernindikatoren (u.a. einer für Energie) • Zertifizierung durch EMAS-Umweltgutachter • Eintrag in öffentliches Register • Erleichterungen bei regelmäßigen Überwachungen Folie 9

2.1 DIN EN ISO 50001: Einordnung und Aufbau • Die DIN EN ISO 50001 ist im Dezember 2011 veröffentlicht worden und ersetzt die DIN EN 16001. • Sie reiht sich in die Reihe der Normen für Managementsysteme ein, die Struktur der Norm entspricht der Struktur der ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme). • Ein Energiemanagementsystem nach DIN 50001 kann an bestehende Managementsysteme angepasst bzw. in diese integriert werden. • Der Hauptteil (15 Seiten) hat normativen Charakter und ist Bestandteil einer internen bzw. externen Überprüfung der Umsetzung der Norm. • Der Anhang (15 Seiten) hat informativen Charakter und stellt eine Anleitung zur Anwendung dar. o Folie 10

2.2.1 DIN EN ISO 50001: PDCA-Zyklus und kontinuierlicher Verbesserungsprozess

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spezifischer Energieverbrauch

2.2.3 DIN EN ISO 50001: PDCA-Zyklus und kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Act

Plan

Check

Do

Zeit bzw. Zyklen Folie 12

2.3 DIN EN ISO 50001: PDCA-Zyklus und kontinuierlicher Verbesserungsprozess Kontinuierliche Verbesserung

Energiepolitik

Energieplanung

ManagementReview

• Das wesentliche Ziel der ISO 50001 ist die Verbesserung der energiebezogenen Leistung. • Durch ein systematisches Vorgehen sollen Optimierungspotentiale erschlossen werden und damit die Energieeffizienz gesteigert werden

Einführung und Umsetzung Überwachung, Messung und Analyse

Interne Auditierung des EnMS

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Nichtkonformitäten, Korrekturen, Korrekturund Vorbeugungsmaßnahmen

2.4 Zielsetzung der ISO 50001 Norm • „Zweck dieser Internationalen Norm ist es, Organisationen in die Lage zu versetzen, Systeme und Prozesse aufzubauen, welche zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung erforderlich sind. o Reduzierung von Treibhausgasemissionen und anderer Umweltauswirkungen o Reduzierung von Energiekosten • „Diese Internationale Norm kann für eine Zertifizierung, Registrierung und Selbsterklärung eines EnMS einer Organisation herangezogen werden.“ • „Sie beschreibt keine absoluten Anforderungen bezüglich der energiebezogenen Leistung jenseits der von einer Organisation mittels der eigenen Energiepolitik eingegangenen Verpflichtungen und der Notwendigkeit zur Einhaltung relevanter gesetzlicher und anderer Anforderungen.

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2.5 Neufassung der ISO 50001 ♦



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Die Neufassung der ISO 50001 wurde mit 21.08.2018 geltend und betrifft alle Unternehmen, die bereits nach ISO 50001 zertifiziert sind oder sich in Zukunft danach zertifizieren lassen. Die Umstellungsfrist beträgt – wie bei den Revisionen von anderen Normen – drei Jahre ab dem Veröffentlichungsdatum der Norm.

2.5 Neufassung der ISO 50001

Die wichtigsten Änderungen auf einem Blick: ♦

Die oberste Führungsebene wird durch die neue ISO 50001 stärker in den Erfolg des EnMS eingebunden und trägt die Verantwortung für die Wirksamkeit. In Zukunft ist die oberste Leitung nicht mehr verpflichtet, einen eigenen Energiemanagementbeauftragten zu berufen, jedoch muss sich ein Energiemanagementteam formieren, das die operative Betreuung übernimmt.



Durch ISO 50001:2018 wird dem Themenbereich „betriebliche Umwelt“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt und der Kontext der Organisation in externen und internen Belangen, die Einfluss auf das EnMS haben, stärker berücksichtigt. Zudem wird in der neuen Fassung der ISO 50001 eine klare Kommunikationsstrategie mit sämtlichen Stakeholdern gefordert. Gleich wie bei der ISO 9001 werden hierbei ab sofort auch ausgelagerte Prozesse berücksichtigt.



Wie bereits bei der Revision anderer gängiger Normen liegt ein weiterer Fokus auf der kontinuierlichen Verbesserung des Managementsystems. Dabei sollen die Prozessstrukturen hinsichtlich Zweckmäßigkeit, Angemessenheit und Wirksamkeit kontinuierlich optimiert werden.

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2.5 Neufassung der ISO 50001

Die wichtigsten Änderungen auf einem Blick: ♦



Ausführlichere Anleitungen und klarere Definitionen Zum Beispiel betont die Norm nun, dass in der energetischen Bewertung die relevanten Variablen, die aktuelle energiebezogene Leistung und die Personen mit einer möglichen Einflussnahme auf den wesentlichen Energieeinsatz (= SEU) bestimmt und dokumentiert werden müssen. Eine weitere wichtige Konkretisierung: Bei den dokumentierten Informationen sollen immer Gültigkeit, Versionsstand sowie das Erstellungsdatum des Dokuments kenntlich sein

Kontinuierliche Verbesserung Es reicht nicht mehr, einen Status quo beizubehalten und nur die energiebezogene Leistung zu verbessern, sondern die Ordination muss einen Weg finden, kontinuierlich ihre prozessualen Strukturen zu optimieren.

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2.6 Weitere relevante ISO-Normen zum Energiemanagement Mit dem Wachsen der 50000-er Familie wird der Nachweis der energetischen Leistungsverbesserun g künftig verpflichtend!

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2.6 Weitere relevante ISO-Normen zum Energiemanagement  DIN ISO 50003: Anforderungen an Stellen, die Energiemanagementsysteme auditieren und zertifizieren  ISO 50004: Energiemanagementsysteme – Anleitung zur Einführung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems  DIN ISO 50006: Energiemanagementsysteme – Messung der energiebezogenen Leistung unter Nutzung von energetischen Ausgangsbasen (EnB) und Energieleistungskennzahlen (EnPI)  ISO 50015: Energiemanagementsysteme – Messung und Verifizierung der energiebezogenen Leistung von Organisationen

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3.1 Definitionen Organisation -

Gesellschaft, Körperschaft, Betrieb, Unternehmen, Behörde oder Institution oder Teil oder Kombination davon, eingetragen oder nicht, öffentlich oder privat,

-

mit eigenen Funktionen und eigener Verwaltung,

-

welche die Befugnis zur Lenkung und Überwachung ihres Energieeinsatzes und Energieverbrauchs hat Wie ist das bei Vermieter-/Mieter-Konstellation?

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Körperschaft

Gesellschaft Organisation

Betrieb

Behörde

Unternehmen

ISO 50001 Anwendung ist nicht nur auf Unternehmen beschränkt! z.B. Immobilienmanagement der öffentlichen Hand

3.2 Definition „Energiebezogene Leistung“ •







Im Mittelpunkt der Norm steht eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung Begriffserläuterung: messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch in den meisten Fällen wird die Steigerung der Energieeffizienz als ein sinnvolles Ziel betrachtet. Gelingt es beispielsweise, den Energieverbrauch der Organisation vollständig über kostengünstige erneuerbare Energien zu decken, ist die Steigerung der Energieeffizienz nicht mehr ein lohnendes Ziel.

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3.3 Definition „Energie“ und „Energieverbrauch“ ♦

Energie o o

o



Anmerkung 1: Für die Zwecke dieser Norm bezieht sich der Begriff Energie auf verschiedene Formen von Energie, einschließlich erneuerbaren Energien, wie sie käuflich erworben, gespeichert, aufbereitet, in Einrichtungen und Prozessen verwendet, oder zurück gewonnen werden kann. Anmerkung 2: Energie kann definiert werden als die Fähigkeit eines Systems, eine externe Aktivität oder Arbeit zu verrichten.

Energieverbrauch -

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Elektrizität, Brennstoffe, Dampf, Wärme, Druckluft und vergleichbare Medien

Menge der eingesetzten Energie

3.4 Definition „Energieeinsatz“ ♦



Energieeinsatz -

Art bzw. Methode der Anwendung von Energie

-

Lüftung; Beleuchtung; Heizung; Kühlung; Transport; Prozesse; Produktionslinien

-

Englisch: Energy use / deutscher Plural: Energieeinsatzbereiche

wesentlicher Energieeinsatz -

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Energieeinsatz, der wesentlichen Anteil am Energieverbrauch hat und/oder erhebliche Potenziale für eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung bietet

3.5 Definition „Energieeffizienz“ •

Verhältnis zwischen einer erzielten Leistung bzw. einem Ertrag an Dienstleistungen, Gütern oder Energie und der eingesetzten Energie



Gradmesser für den Energieaufwand zu erreichtem Nutzen



Beispiel: Effizienz einer Umwandlung; benötigte Energie/eingesetzte Energie



Anmerkung: Sowohl Einsatz als auch Ertrag müssen quantitativ und qualitativ klar spezifiziert und messbar sein.

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ANMERKUNG: Ein Vorgang ist dann effizient, wenn der vorgesehene Nutzen mit minimalem Aufwand an Energie erreicht werden kann.

Quellenverzeichnis ♦

DIN EN ISO 50001 in der Praxis: Ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines Energiemanagementsystems, Karsten Reese



Geilhausen, Marko; Bränzel, Juliane; Engelmann, Dirk; Schulze, Olaf: Energiemanagement - Für Fachkräfte, Beauftragte und Manager. Springer, 2015.



Schmitt, Robert; Günther, Sebastian: Industrielles Energiemanagement. Carl Hanser Verlag, 2014.



Erfolgreiches Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001

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www.fhv.at...


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