Aufgabenblatt 5 Little Albert Experiment WiSe2021 PDF

Title Aufgabenblatt 5 Little Albert Experiment WiSe2021
Author Maria Wagner
Course Begleitkurs zur Einführung in die Psychologie
Institution Universität Augsburg
Pages 2
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Summary

Aufgabenblatt Psychologie Begleitkurs Little Albert Experiment 2021...


Description

In dem Little-Albert-Experiment untersuchten John B. Watson und Rosalie Rayner im Jahr 1920 das menschliche Verhalten, welches sich durch die klassische Konditionierung beeinflussen lässt. Für dieses Experiment wurde zu Beginn, also vor der Konditionierung, dem neun Monate alten Baby namens Albert verschiedene Gegenstände vorgezeigt. Darunter befand sich eine brennende Zeitung, ein Affe, ein Hund, ein Hase und eine weiße Ratte. Diese verschiedenen Alltagsgegenstände bezeichnet man in der klassischen Konditionierung als Neutralen Stimulus (NS). Die ersten Reaktionen zeigten durchschnittliches Interesse des Babys, jedoch keinerlei ängstliche. Alberts Interesse wird als Orientierungsreaktion (OR) bezeichnet. Im weiteren Verlauf wurde mit einem Hammer auf eine Eisenstange gehauen. Durch den lauten Schlag erschreckte das Baby und hatte Angst, da es sofort anfing zu weinen. Das laute Geräusch entspricht dem unkonditionierten Stimulus (UCS) und die Angstreaktion von Albert dem unkonditionierte Reaktion (UCR). Einige Tage später fand das eigentliche Experiment statt. So wurden während der Konditionierung dem Baby die Gegenstände (NS) erneut präsentiert, allerdings diesmal in Kombination mit dem lauten Knall (UCS). Dieser Durchgang wurde mehrmals wiederholt. Man hat erkannt, dass Albert die Angst, welche er durch den lauten Knall bekam, diese nun auch auf die auf die Gegenstände projizierte. Obwohl er davor keine Angst vor der Ratte oder dem Hasen hatte, zeigte er in Kombination mit dem lauten Schlag eine Angstreaktion (UCR), welche sich mit einer zunehmenden Anzahl von Versuchsdurchführung verstärkte. Nach der Konditionierung wurden die Gegenstände ohne ein lautes Geräusch gezeigt. Auch hier hatte Albert allein beim bloßen Anblick der Ratte Angst, da er weinte und die Flucht ergreifen wollte. Die Ratte, die zuvor dem Neutrale Stimulus entsprach, hat sich zu einem Konditionierten Stimulus (CS) verändert und löste eine konditionierte Reaktion (CR) aus. Aufgrund der Konditionierung wurde bei Albert eine Reizgeneralisierung geschaffen, bei dem nicht nur die Ratte Angst auslöste, sondern auch ähnliche Reize wie zum Beispiel eine Felljacke oder ein weiser Bart dazu führten, dass Albert sich fürchtete. Watson und Rayner ist es gelungen, durch dieses Experiment eine emotionale Reaktion zu konditionieren. Das Little-Albert-Experiment ist aus ethischen und moralischen Gründen heute nicht durchführbar. Abgesehen davon, dass das Experiment für Albert eine enorme Stresssituation war, wurde er zu dem auch noch emotional manipuliert, da man ihm mit Absicht Furcht beigebracht hatte. Das Baby war nicht in der Lage mitzuentscheiden und dem Experiment überhaupt zuzustimmen. Außerdem war er seiner Lage nicht bewusst. Für Albert war das nicht nur ein Experiment, sondern eine angsteinflößende Realität. Er diente lediglich als Versuchsobjekt und es wurde keinerlei Rücksicht auf seine Würde genommen, obwohl diese im Grundgesetz verankert ist. Über Spätfolgen wurde nicht nachgedacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Albert Phobien gegenüber pelzigen Gegenständen entwickelt, ist sehr hoch. So kann es durchaus vorkommen, dass Albert Angst vor jeglichen Kuscheltieren bekommt. Auch im späteren Leben könnte Albert Angst vor Weihnachtsmännern, weißen Ratten oder Hunden bekommen. Mit diesem Experiment wurde die gesunde Entwicklung des Kindes beeinträchtigt. Allgemein sollte klar sein, dass solche Experimente an Kleinkindern nicht den heutigen ethischen Standards entsprechen. Nicht nur aus ethischer Sicht gibt es Kritikpunkte, auch aus wissenschaftlicher Sicht gilt das Experiment als umstritten. Die Vorgehensweise des Experiments war nicht besonders aussagekräftig. So wurde beispielsweise der Test nur an einer Person durchgeführt, obwohl man aus der heutigen Sicht

der Psychologie mehrere Personen testen muss, um die Reabilität des Experiments zu gewährleisten. Das Ergebnis ist somit spezifisch und kann nicht verallgemeinert werden. Das heißt nicht, dass es besser gewesen wäre, hätte man den Test an mehreren Kleinkindern durchgeführt. Im Gegenteil dies würde die obengenannten Kriterien massiv verletzen.

In der Studie soll gezeigt werden, dass durch eine bestimmte Konditionierung eine Reizgeneralisierung erfolgen kann. Die Versuchsperson ist ein vierjähriges Kind. Hier ist es moralisch vertretbar das Kind als Versuchsperson heranzuziehen, da man als Versuchsleiter dem Kind nicht beabsichtigt Schmerzen oder Leid zufügt, sondern nur durch Beobachtung auf Rückschlüsse zieht. Zu Beginn werden dem Kleinkind verschiedene Tiere gezeigt, die fliegen könne. Beispielsweise Schmetterlinge, Fliegen, Bienen, etc. Viele Gegenstände sind dem Kleinkind noch fremd und werden durch eigene Erfahrungen erkundigt. Besonders auf die Biene reagiert das Kind neugierig. Die Biene ist in dem Fall der neutrale Stimulus (NS) und die Neugier entspricht der Orientierungsreaktion (OR). Als das Kind von der Biene gestochen wird, weint es. Der unkonditionierte Stimulus (UCS) ist der Stich und löst beim Kleinkind Schmerzen aus, weshalb es anfängt zu weinen. Das Weinen und die damit verbundenen Schmerzen stellen die unkonditionierte Reaktion (UCR) dar. Das Kleinkind wird einige Wochen später erneut von einer Biene gestochen. Folge daraus ist, dass das Kind wieder Schmerzen empfindet und zu weinen anfängt. Durch das wiederholte Stechen und die damit verbundenen negativen Erfahrungen, beginnt das Kleinkind beim alleinigen Anblick der Biene zu weinen an. Die Biene, welche zuvor ein neutraler Stimulus (NS) war, wird zu einem konditionierten Stimulus (CS) und löst eine konditionierte Reaktion (CR) aus, nämlich das Weinen. Nicht nur der Anblick der Biene wird in dem Kind negative Emotionen auslösen, sondern auch ähnliche Tiere wie zum Beispiel Hummeln, Hornissen, Schwebefliegen oder aber auch Schmetterlingen können beim Kind ängstliche Gefühle verursachen. Das Phänomen kann auch auf andere Versuchspersonen übertragen werden, die sich in einem Alter befinden, wo die Welt noch durch eigene Erfahrungen entdeckt werden muss. Ein Erwachsener würde sich beispielsweise nicht vor dem Schmetterling fürchten, da er über genügend Wissen verfügt und somit weiß, dass Schmetterlinge nicht stechen können....


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