Awdijan Nicole 22552075 Aufgabe 1 PDF

Title Awdijan Nicole 22552075 Aufgabe 1
Author N. K.
Course Basismodul Berufsfeldorientierung
Institution Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Summary

1. Teil des Portfolios (Online VHB Kurs), Onlinesemester FAU bei Fr. Roth (bestanden)...


Description

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur Aufbaumodul Fachdidaktik Deutsch-Hauptseminar (Literatur / Medien) Dozent: Christian Albrecht Wintersemester 2021/22 13.10.2021

Aufgabe 1: Leseförderung „Entwerfen Sie für die nachfolgende Situation ein Leseförderungskonzept. Begründen Sie Ihre Vorschläge unter Einbezug eines einschlägigen Lesekompetenzmodells lesedidaktisch fundiert.”

Nicole Awdijan [email protected] 6. Fachsemester (LS MS, HF: Geschichte) 22552075

Rahmenbedingungen ● 15 Jungen, 5 Mädchen, Durchschnittsalter 11 Jahre ● Lesefähigkeiten sehr unbefriedigend ● Meisten SuS können weder flüssig lesen noch Fragen zum Text richtig beantworten ● Lesemotivation insgesamt gering ● Keine Lektüre stattgefunden ● Erfolglose Lesenacht

Leseförderungskonzept Die Automatisierung der Worterkennung setzt bekanntlich in der Grundschule ein und von da an braucht es einige Jahre, bis die wichtigsten Wörter zum sogenannten Sichtwortschatz geworden sind. Dieser wird im Verlauf der Kindheit immer weiter aufgebaut: Im schulischen Setting geschieht dies durch fächerübergreifendes Lesen und führt bei vielen Kindern ab der 3. Klasse zu einer Viellesephase, in der eine insgesamte Fortentwicklung der Worterkennung und Leseflüssigkeit, sowohl in der Freizeit als auch Schule stattfindet. So sieht zumindest der Idealfall aus. In unserer Beispielklasse ist dies vermutlich nicht der Fall gewesen. Beteiligen sich Schüler/-innen nicht aktiv an ihrer Leseentwicklung, kann dies dazu führen, dass altersgerechte Texte nur stockend gelesen werden können und mentale Energie nicht für die Verarbeitung der Informationen aufgebracht werden kann und als Ergebnis versucht wird Lesen, wo es nur geht zu vermeiden. Im Verlauf der Schullaufbahn verstärken sich Mangel von Kompetenzen und Motivation gegenseitig, und Äußern sich wie in unserer Beispielklasse, durch unbefriedigende Lesefähigkeit, mangelnde Kompetenzen zum flüssigen Lesen oder dem richtigen Beantworten von Fragen zu Texten und einer insgesamt geringen Lesemotivation. Um die Defizite unserer Klasse im Unterricht aufzufangen, müssen verschiedene Teilkomponenten der Lesekompetenz aufgebaut und gefördert werden. Zwar wurden von der vorherigen Lehrkraft Maßnahmen eingeleitet, um dies zu tun, erbrachten aber nicht den erhofften Erfolg. Dies hat zu einem damit zu tun, dass Lesenächte primär Schüler/-innen motiviert, die basale Lesekompetenzen besitzen und sich eventuell nur in einer momentanen Unlust am Lesen befinden. Diese Art der Förderung fällt unter die der Leseanimation und unterstützt Schüler/-innen, für die das Lesen in ihrer sozialen Umgebung nicht zur Gewohnheit gehört, nur wenig. Um die Klasse bestmöglich zu fördern, wäre eine Orientierung am Kompetenzmodell nach

Rosebrock & Nix. Das Modell unterteilt Lesekompetenz in verschiedene Teilkomponenten. Die erste Ebene des Modells ist die Prozessebene, auf der PISA-Studien die Ursachen für Lesedefizite ermitteln konnten. Da unsere Beispielklasse allem Anschein nach ebenfalls Defizite bei basalen Prozessleistungen aufweist, gilt es zunächst diese aufzubauen und zu fördern. Eine Möglichkeit hierfür stellen Lautlese-Verfahren dar. Das Ziel dieser Verfahren ist es, die Leseflüssigkeit zu verbessern und somit auch auf indirekte Weise das Textverstehen. Auch der bereits erwähnte Sichtwortschatz wird dadurch aufgebaut. Dies kann fächerübergreifend in den Unterricht eingebaut werden. Text können Satz für Satz oder Abschnitt für Abschnitt (je nach Textlänge oder Schwierigkeitsgrad) der Reihe nachgelesen werden. Dadurch werden Fähigkeiten der Wort- und Satzidentifikation sowie die der lokalen Kohärenzbildung aufgebaut und gefördert. Eine weitere Möglichkeit wäre das Spielen von Rollenspielen. Hier könnte man Dialoge aus beliebten Filmen oder Fernsehserien der Klasse aufgreifen und die verschiedenen Charaktere von Schüler/-innen besetzen lassen. Zudem sind Lautleseverfahren individuell im Unterricht einsetzbar und der Schwierigkeitsgrad lässt sich gut schrittweise erhöhen. Beispielsweise lässt sich eine „Rollenspielstunde“ auch als festes Ritual im Unterricht einbauen und man könnten den Schüler/-innen wöchentlich die Chance geben ihre eigenen Vorschläge einzureichen. Zusätzlich dazu können durch Vielleseverfahren ebenfalls basale Lesekompetenzen gesteigert werden. Vielleseverfahren fordern nicht nur Teilkompetenzen der Prozessebene, sondern auch der Subjektebene, da beispielsweise schnelle, sichtbare Erfolge sehr motivierend wirken können. Die vorherige Lehrkraft versuchte dies mit dem Lesen einer Klassenlektüre, was aber, wahrscheinlich aufgrund der geschlechtsspezifischen Auswahl, bei der überwiegend aus Jungs bestehenden Klasse keinen großen Anklang fand. Es würde sich hier anbieten, die Schüler/-innen sich selbstständig eine Lektüre aussuchen zu lassen, diese sie dann in einem bestimmten Zeitabschnitt lesen. Dies könnte sich aber aufgrund der verschiedenen sozialen Gegebenheiten als schwierig erweisen. Besser wäre es hier, gemeinsam mit der Klasse, eine Lektüre, beispielsweise durch eine Abstimmung, auszuwählen zu lassen aus einer vorher zusammengestellten Auswahl. Diese Auswahl sollte nicht nur altersgerecht sein, sondern auch an den Interessen und Lebenswelten der Schüler/-innen ansetzen. Wählt man eine Lektüre, die eine packende und spannenden Lektüre für die gesamte Klasse darstellt, kann dies nicht nur die Leseleistung, sondern auch die Motivation steigern. Neben dem Lesen von Lektü-

ren könnte hier auch das eigenständige Wählen eines Buches für eine Buchvorstellung denkbar sein. So können die Schüler/-innen positive Leseerfahrungen sammeln, die sich ebenfalls motivierend auf sie auswirken können. Die Autoren der PISA-Studie empfehlen ebenfalls Lesestrategien. Mein Leseförderungskonzept für unsere Beispielklasse würde somit ebenfalls verschiedene Arten von Lesestrategietraining enthalten. Eine Übung, die verschiedene Arte von Lesestrategien (Wiederholen, Elaborieren, Ordnen) miteinander kombiniert und fächerübergreifend einsetzbar ist, lautet „Wer hat den Text gelesen?”. Bei dieser Übung werden drei Schüler/-innen ausgewählt. Zwei der drei Schüler/-innen erhalten einen Fließtext mit verschiedenen Informationen und müssen, in einem freien Nebenraum oder vor dem Klassenzimmer, dem / der dritten Schüler/-in nach dem Lesen des Textes so viele Informationen wie möglich vermitteln. In der Zwischenzeit liest der Rest der Klasse ebenfalls diesen Text und notiert sich Fragen für später. Ziel der Übung ist es durch gezieltes Fragen herauszufinden, wer der drei Schüler/-innen den Text gelesen hat und wer nicht. Diese Übung ist sehr gut geeignet, da Schwierigkeit, Länge und Inhalt individuell an Klasse und Fach angepasst werden können. Durch diese Übung kann, aufgrund der variablen Intensität, nicht nur ein Einstieg ins Lesestrategietraining stattfinden, sondern auch eine gezielte Förderung. Zusätzlich hierzu kann fächerübergreifend mit wiederholenden Strategien gearbeitet werden. Im Geschichtsunterricht können einzelne Absätze eines gelesenen Textes zusammengefasst werden, um lokale Verstehensprobleme zu überwinden. Zusätzlich können ordnenden Strategien verwendet werden, um zu helfen diese Absätze zusammenzufassen, wie zum Beispiel das gemeinsame Markieren relevanter Begriffe. (Rosebrock, 2012)

Literaturverzeichnis Rosebrock, Cornelia (2012): Förderung von Literalität in allen Fächern: Was ist Lesekompetenz und wie kann sie gefördert werden?, in: Leseforum, 3/2012, S. 1–11....


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