Beziehungsvolle Pflege nach Emmi Pikler PDF

Title Beziehungsvolle Pflege nach Emmi Pikler
Author Johanna Zekai
Course Soziologische Grundlagen Sozialer Arbeit (U2 zu Gesellschaft, Gesundheit und Soziale Arbeit)
Institution Alice Salomon Hochschule Berlin
Pages 2
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Summary

kurze Einführung...


Description

Pikler Pädagogik Was versteht Emmi Pikler unter "Beziehungsvoller Pflege" und welche Bedeutung hat diese für das Kind? „Pikler fordert, jedem Kind Geborgenheit durch sichere Bindung zu gewähren und ihm Raum und Zeit so zu gestalten, dass es seine Fähigkeiten“ (Schmelzeisen-Hagemann 2017, S. 18) ohne Einschränkungen selbst entdecken und erproben kann. „Eine beziehungsvolle Pflege und eine responsive, dialogische Beziehungsgestaltung mit bereitgestellten Freiräumen“ (Herre 2016, S. 190) sind essentiell beim pädagogischen Ansatz nach Emmi Pikler. „Beziehungsvolle Pflege“ lässt sich im Allgemeinen als ein sensitives, emphatisches Eingehen auf alle Regungen des Kindes in jeder Pflegesituation beschreiben (vgl. Schmelzeisen-Hagemann 2012, S. 6 f.). Ritualisierte Pflegesituationen stellen für das Kind den intensivsten Kontakt zur Bezugsperson dar, welche dabei immer dieselbe sein sollte (vgl. Schmelzeisen-Hagemann 2012, S. 7). Kinder machen wichtige Beziehungs- und Bindungserfahrungen, die Sicherheit geben. Auch Vertrauen und soziale Verbundenheit zur Bezugsperson resultieren aus dieser Kontinuität und können so das kindliche Bedürfnis nach Sicherheit befriedigen (vgl. Schmelzeisen-Hagemann 2012, S. 9). Piklers Pädagogik beinhaltet nicht nur eine wertschätzende und fördernde Haltung gegenüber dem Kind, sondern schlägt zudem auch bestimmte räumliche und materielle Gegebenheiten vor, die in einer solchen Einrichtung vorhanden sein sollten.! Wichtig bei der Raumgestaltung ist eine der Entwicklungsebene der Kinder entsprechend angepasste Umgebung. Kinder müssen die Möglichkeit erhalten, ihr Umfeld frei und ohne ablenkende Reize zu erkunden. Pikler empfiehlt daher, eine übersichtliche Raumaufteilung, das heißt den Raum mit so wenig Möbeln und Dingen wie möglich zu gestalten, sowie eine Überforderung durch eine zu große Auswahl an unterschiedlichem Spielzeug zu verhindern. So wird selbst das Spielzeug sehr einfach gehalten. Ungenutztes Spielzeug und pädagogische Materialien werden in Regalen an den Wänden verstaut, bis sie zum Einsatz kommen. Damit die Kinder sich schnell an ihre neue Umgebung gewöhnen und sich sicher fühlen, werden Gegenstände aus dem vertrauten familiären Umfeld mitgebracht, die die Kinder in „Eigentumskästchen“ (Ostermayer 2013, S. 24) aufbewahren. Zudem sollte das sogenannte „Spielgitter“ (Ostermayer 2013, S. 22) in einer nach Pikler eingerichteten Kita nicht fehlen. Diese variablen Raumelemente trennen den Raum in Erlebniszonen, in denen sich die Kinder sicher fühlen und sich frei entfalten können. So stellen diese von den Gittern abgetrennten Teilbereiche einen „safespace“ das Kind dar, in welchen auf die unterschiedlichen Entwicklungsbedürfnisse der Heranwachsenden unter Berücksichtigung der unterschiedlicher Altersgruppen eingegangen werden kann. Auch am Wickeltisch finden sich diese Gitter wieder. Sie unterstützen die Autonomie und Selbstwirksamkeit des Kindes, indem es sich mithilfe dessen selbstständig in eine gute Position zum Wickeln bringen kann (vgl. Ostermayer 2013, S. 21-25).

Literaturverzeichnis

Herre, Petra (2016): Pinkler. Ein Theorie- und Praxisbuch für die Familienbildung. In: Erwachsenenbildung. Vol. 62 (4). Vandenhoeck & Ruprecht. S. 190f.

Schmelzeisen-Hagemann, Sarah (2012): Aufbau emotionaler Bindungen durch "beziehungsvolle Pflege" nach Pikler. Online verfügbar unter https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/ Publikationen/FT_Schmelzeisen_OV.PDF, zuletzt geprüft am 26.03.2021.

Schmelzeisen- Hagemann, Sarah: Feinfühlige Responsivität in der frühpädagogischen Praxis. Anleitung zum Erkennen und Erweitern individueller Interaktionskompetenz. Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Speck- Hamdan. Springer. Wiesbaden 2017. S. 17- 20

Ostermayer, Edith (2013): Pikler. Berlin: Cornelsen Verlag....


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