Deutsch Antigone PDF

Title Deutsch Antigone
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Übung zu Roman...


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Arbeitsaufträge Deutsch Thema: Sophokles: Antigone (Analyse von Dramen-Szenen IV) – Der Schluss / Die Katastrophe Natalie Hampe 11/1 → Wer ist Teiresias? Bei Teiresias handelt es sich um einen alten, blinden Mann, der die Gabe besitzt, Ereignisse anhand bestimmter Zeichen voraussehen zu können. Er wird von einem jungen Knaben geführt. Mythen seiner Erblindung: 1. Strafe dafür, dass er Göttin Athene nackt im Bad gesehen habe & 2. Rache der Hera, da er Zeus im Streit der beiden unterstützt habe. Er deutet den Willen der Götter und gibt diesen verschlüsselt wieder. → Was teilt er Kreon mit? Teiresias berichtet Kreon, dass er viele schlechte Omen bemerkt habe, wie das ungewöhnliche Verhalten der Vögel (V. 1001-1005) und die Unfähigkeit, durch ein Flammenopfer von den Göttern eine Vision zu erhalten. Seiner Meinung nach, sind die Götter wütend über das Verbot, Polyneikes zu bestatten, der von „Hund und Vogel“ (V. 1017) aufgefressen wird, anstatt ein rechtmäßiges Grab zu erhalten. Allerdings sagt Teiresias auch, dass der Mensch, der Einsicht zeigt, auf Vergebung hoffen könne: „Der bleibt nicht ohne Rat und Segen, der sich heilen lässt von seinem Übel und sich wandeln kann. Nur Eigensinn macht sich der Torheit schuldig“ (V. 1025-1028). Daraufhin rät er dem König, dem Toten endlich die letzte Ehre zu erweisen und ihn so in Frieden ruhen zu lassen. → Wie reagiert Kreon? Kreon, der mehr und mehr zur Paranoia neigt, glaubt an eine Verschwörung gegen ihn, an der auch die Seher beteiligt seien. Er beschuldigt die Seher der Habgier und spricht eine sehr deutliche Drohung gegen Teiresias aus, in welcher er ihn als Lügner beklagt: „...kein Mensch vermöchte Götter zu entweihen. Es stürzen aber...auch große Geister schlimmen Sturz, wenn sie Gemeines schön verbrämen um Gewinn“ (V. 1044 f.). Ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich das Gespräch in einen Streit, der sich mehr und mehr steigert. Beide Männer werfen sich gegenseitig Dummheit vor, Kreon bezeichnet Teiresias erneut als Lügner und als „gewinnsüchtig“ und der Seher den König als Tyrannen. Kreon weist ihn darauf hin, dass er mit dem „Fürsten spricht“ (V. 1057), doch Teiresias erwidert, er habe es allein ihm zu verdanken, dass er die Stadt gerettet und seinen Thron bzw. seine Machtstellung erworben habe (V. 1058). → Warum weist Teiresias Kreon die Schuld zu? Als Abschluss des Streitgesprächs erzählt Teiresias Kreon seine Zukunft anhand einer Vorhersage. Er würde für seine Sünden, die Verurteilung Antigones und das Verbot der Bestattung für Polyneikes, bezahlen müssen. Doch nicht nur er allein, sondern die ganze Stadt würde seinetwegen ins Unglück stürzen. Teiresias sagt: „Wie ein Schütze schoss ich dir die Pfeile ins Herz, denn du hast meinen Zorn gereizt, sie haften, ihrem Brand entrinnst du nicht“ (V. 1084 f.). Damit meint er, dass seine Prophezeiung wie ein Fluch auf Kreon lasten würde, von dem er sich nicht befreien könne.

Das „retardierende Moment“: Innerer Monolog Kreons: Alle verschwören sich gegen mich. Sogar mein engster Vertrauter, Teiresias, fängt an, mir mit seinen Vorhersagen und Prophezeiung zu drohen. Mir, dem mächtigen König. Doch können seine Worte wirklich der Wahrheit entsprechen? Kann es wirklich stimmen, was er sagt? Sollte dies tatsächlich der Fall sein, wäre meine ganze Existenz in Gefahr. Er drängt gar mich dazu, meinen Fehler zuzugeben und wieder gutzumachen. Doch welchen Fehler? Meine Entscheidung für das Verbot der Bestattung von Polyneikes war doch alles andere als fehlerhaft, es war das einzig Richtige und nun soll ich dafür bestraft werden. Ich befolge nur die Gesetze, nicht so wie Antigone, die sich stur gegen ihren wahren Herrscher, mich, erhebt. Und selbst der Chor rät mir, auf Teiresias zu hören. Kann das alles wirklich wahr sein, oder sind es wie üblich die Pläne von Verschwörungen gegen mich und meine Macht über diese Stadt? Die Zulassung dieser Bestattung spreche strikt gegen meine Prinzipien und ich könnte gar schwach oder leicht bestechlich wirken. Jedoch darf es nicht riskieren, die Götter zu erzürnen, dann würde ich alles verlieren, was mir wichtig ist. Ich muss an meine Zukunft als herrschender König denken und die Gesetzgebung wahren. Nun gut, dann muss ich wohl tatsächlich das Bestattungsverbot aufheben und damit zulassen, dass Antigone bekommt, was sie verlangt. Meine Macht lasse ich mir unter keinen Umständen nehmen, niemals. Die Gesetze sind ebenso unantastbar, drum soll es so sein.

Die Katastrophe Der Bote berichtet, dass Antigone tot aufgefunden wurde. Sie solle sich, aus Angst vor einem qualvollen Tod durch den Hunger, selbst aufgehängt haben. Durch den Anblick der toten Antigone hätte dann auch Haimon entschieden, sein Leben selbst zu beenden. Seine Entscheidung war einerseits abhängig von der tiefen Trauer um seine Verlobte und andererseits auch von seiner Wut und Enttäuschung über seinen Vater. Zunächst habe er versucht, seinem Vater ein Schwert zu stehlen und ihn damit zu töten, doch dieser Versuch scheitere. Daraufhin verletze er stattdessen sich selbst tödlich. Eurydike, Kreons Frau, ist anwesend während der Bote von den Vorkommnissen berichtet und bekommt alles mit und ihr wird bewusst, dass Kreon Schuld am Tod von Antigone und Haimon ist. In Folge dessen sticht sie sich aus Scham erst die Augen aus und nimmt sich dann das Leben.

Bewertung der Figur Kreons Am Ende der Geschichte sind schließlich alle Figuren tot außer Kreon. Diese Umstände erwecken in ihm eine Einsicht seiner Schuld, doch dadurch ist er wiederum doppelt gestraft und wünscht sich ebenfalls den Tod. Allerdings muss er, im Gegensatz zu den anderen, deren Tod er verursacht hat, weiterleben und sein Schicksal ertragen. Diese letzten Handlungsschritte Kreons sind es aber nun, die die Zuschauer und Leser mit ihm sympathisieren lassen, denn sein Leid rufen Mitgefühl und Mitleid für den König hervor. Virginia Woolfs Bewertung Kreons könnte sich also auf einen Charakter stützen, welcher durch seine hohe Machtposition und seine Erfolge die wichtigen Dinge, wie die eigene Familie, aus den Augen verlor, doch tief in ihm drin besitzt er ein Bewusstsein für Gerechtigkeit hat. Der Druck der auf ihm lastet, durch die Verantwortungen eines Königs, verschleierte lediglich seine humanitäre Sichtweise und verwandelte ihn in eine absolutistische Persönlichkeit. Die Aktualität dieser griechischen Tragödie ist meiner Meinung nach stets vorhanden, denn aus ihr lassen sich viele Parallelen zur Gegenwart ziehen. Ein Beispiel ist die Präsenz von Gut und Böse, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit und des Weiteren auch der Konflikt zwischen den Gesetzen der Götter und der Rechtsgebung eines Staates, denn diese sind in zahlreichen Erzählungen, Büchern, Filmen und auch im realen Leben anzutreffen.

Außerdem sind hier auch universelle Themen wie das Heilige, Familienliebe, Schuld oder die Empfindung und Verarbeitung des Todes gegeben, welche genau so damals als auch heute wichtige Werte für die Menschen sind. Der Zuschauer bzw. Leser kann sich durch bekannte Handlungszweige schnell in die ein oder andere Figur hineinversetzen, zum Beispiel die Situation der verbotenen Liebe oder der Liebe unter Geschwistern, die verschiedenen Umgehensweisen von Antigone und Ismene mit dem Tod einer geliebten Person oder vielleicht auch das verwerflich wirkende Handeln Kreons. Des Weiteren lässt sich dieser „Machtmissbrauch“ Kreons auch auf zeitgeschichtliche Geschehnisse anwenden, wie zum Beispiel die Persönlichkeit Adolf Hitlers. Alles in einem lässt sich schließen, dass das klassische Drama der Antigone stets Möglichkeiten der Adaption und des Bezugs auf gegenwärtige Umstände bietet, ob positive oder negative....


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