Deutsch Faust I PDF

Title Deutsch Faust I
Author Ebru Topal
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Faust I (Johann W. von Goethe) Charaktere Faust

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Gretchen

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Verlangen nach höchster Daseinserfüllung in einer außerordentlichen Dimension  bereit Beschränkungen radikal zu durchbrechen (auch zum Preis seines Lebens) erfüllt Definition Gottes („Es irrt der Mensch, solange er strebt.“), auch wenn er Schuld auf sich lädt findet keine Orientierung in der überlieferten Religion und in traditionellen Wissenschaften  große Aufgabe: persönliche Sinnsuche Existenzkrise  strebt nach ganzheitlicher allumfassender transzendenter Erkenntnis bzw. Erleuchtung Entgrenzungsversuche  ist nicht in der Lage, aus einem Erkenntnisvermögen zu verstehen, „was die Welt/Im Innersten zusammenhält“ (V. 382f.), also das Schöpfungsprinzip und die Bestimmung der menschlichen Existenz zu begreifen Lebenskonzept: Leben als beengender „Kerker“, Streben nach Erfüllung durch existenzielle Entgrenzung  Neid auf Gretchens innere Zufriedenheit Möchte teilhaben an der Welt, an der Natur, am Menschenleben Skeptisch gegenüber Tradition, Wissenschaft, Glauben Menschheitspessimismus Fausts Erkenntnis- und Existenzkrise o Äußere Umstände  Studium der Hauptfakultäten der Renaissance  Unterrichtet Schüler  Kein Besitz und gesellschaftliches Ansehen  Lebt in dunklem Keller voller Bücher  Keine Angaben zu seiner Familie oder Freunden o Innere Umstände  Ungestillter Erkenntnisdrang, Distanz von anderen Gelehrten  Ist sich der Hoffnungslosigkeit seines Tuns bewusst, da man kein Wissen erlangen kann  „Herz“ bleibt unbefriedigt  ohne Glauben an traditionelle Weltanschauung  ohne Hoffnung und Lebensfreude  kein Bezug mehr zur lebendigen Natur  vereinsamt  Erlebnisarmut; Gefühlsarmut; sinnliches Defizit; Glücksverlangen; Lebenshunger „Zwei Seelen“: sinnlich-triebhaft (Trieb) < (Polarität) > geistig-transzendent (Erkenntnis) zahlt hohen Preis für ihre Liebe: verliert Mutter durch ein Schlafmittel, Faust tötet Bruder Valentin, wird schwanger von Faust allein gelassen scheinbare Schwächen sind ihre große existenzielle Stärke: gefühlsgeleitet (Personen und Zusammenhänge werden auf Ebene der Empfindungen erlebt und instinktiv durchschaut) Liebesbeziehung zu Faust gehörte für sie zum Prozess des Erwachsenwerdens: anfangs naiv und unschuldig, schlussendlich selbstbestimmt und unabhängig lässt Faust am Ende fliehen, statt ihm durch Flucht zu folgen stark vom Einfluss des christlichen Weltbildes geprägt Kontrastfigur zu Faust lebt im Zustand gefühlsmäßiger Harmonie verliert durch Mephistos destruktives Wesen zeitweise ihren inneren Kompass und lädt schwere Schuld auf sich, findet am Ende wieder zum Sinn ihrer Existenz zurück  innerer Reifeprozess, entwickelt sich sogar zum Gegenspieler Mephistos Lebenskonzept: Zufriedenheit mit dem Leben in der kleinen, wohlgeordneten Welt Gretchentragödie (Charakterisierung Gretchens): o Gretchens kleinbürgerliche Welt:  Zuweisung Gretchens zur Hütte  eingeschränkte Erfahrungswelt während Faust als Reisender beschreiben wird  Spiegelung seiner Unruhe, psychischer Situation und Erfahrungswelt  bescheidene wirtschaftliche Verhältnisse, aber durch das Gold geweckter Wunsch nach Teilhabe an der Welt und latente Aufstiegsphantasien o Standesunterschiede bzw. Selbstverständnis:  findet sich schön, trotzdem will sie sich nicht als „Fräulein“ anreden lassen, bezeichnet Faust als „Herrn aus edlem Hause“  unterschiedliche Kleiderordnungen für Bürgermädchen und adlige Damen, die auch das Tragen von Schmuck betreffen ( gesellschaftliche Konvention!) o Sitten- und Moralvorstellungen:  bürgerliche Ordnung und Reinheit, die aber auch ins religiösmoralische reicht (hält sich an moralische, gesellschaftliche und religiöse Normen und Werte)  kein bisheriger Normenübertritt (auch bedingt durch: Kontrollfunktion der Mutter und des Bruders; keine Privatsphäre;...)  Ausweichstrategien um die bürgerlichreligiösen Konventionen zu umlaufen: Schlaftrunk; Marthe o Religionsvorstellung:

Festhalten an einer Religion an tradierten Symbolen (Sakramente, Messe, Beichte)  zu Beginn: unkritischer, unreflektierter Religionsbegriff („Man muss dran glauben!“)  am Ende: reflektierter, bewusster, tiefer Umgang mit der Religion bzw. dem Verständnis von Religion  Fundament für eine Beziehung zu Faust  Ehrlichkeit und Verbindlichkeit bezogen auf mögliche gemeinsame Wertvorstellungen stellt gegen seinen Anspruch als Gegenspieler Gottes seine Machtlosigkeit unter Beweis verliert das Ringen mit Gott um Fausts Seele enorme Wandelbarkeit (Pudel, Studierender)  Variabler, facettenreicher Sprachgebrauch sieht Andere nicht auf Augenhöhe, möchte Menschen in seinem Sinne manipulieren  trifft mit Gesprächsstrategien wunde Punkte Denken und Handeln wird von grundsätzlichem Dilemma bestimmt: beansprucht Gott gegenüber mit großem Selbstbewusstsein die Rolle des Gegenspielers (trotzdem nur destruktives Element innerhalb der von Gott geschaffenen Weltordnung) nimmt Untergang Gretchens skrupellos in Kauf erreicht durch sein Handeln immer das Gegenteil dessen, was er intendiert Funktion: Handlung vorantreiben keine Identifikationsmöglichkeit des Zuschauers mit dem scheiternden Teufel Erkenntnis, dass es Mephisto nicht um die Liebesbeziehung geht, bleibt ihr verschlossen  möchte durch Verführung Fausts zum sexuellen Genuss recht gegenüber Gott behalten befindet sich nach Weggang ihres Mannes in schwieriger sozialer Situation, da sie dadurch ökonomische Absicherung verliert Funktion: Handlung vorantreiben schafft mit ihrer Kontaktmöglichkeit im Garten das entscheidende Hintertürchen, das die Annäherung zwischen Faust und Gretchen erst ermöglicht  wäre sonst an engmaschiger Kontrolle ihrer Familie und Umwelt gescheitert getrieben von Leidenschaft für die Wissenschaft und Wunsch nach sozialem Ansehen sieht Faust als großes Vorbild gekennzeichnet durch seine beflissene Engstirnigkeit und wirkende Lebensfremdheit Spiegelfigur zu Faust  Funktion: Entwicklung Fausts zeigen (wenn dieser sich mit Existenz eines Buchgelehrten zufrieden gegeben hätte, der seine Motivation als Wissenschaftler aus seinem Erfolg und dem sozialen Prestige ziehen kann) verspürt kein Antrieb über die Möglichkeiten und Grenzen seiner Existenz hinauszugehen weltfern, naturfern, volksfern traditions- und wissenschaftsgläubig Menschheitsoptimismus 

Mephisto

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Marthe

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Wagner

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Gretchentragödie Begegnung und Liebe: o Fausts neue Existenz als Liebender  durch Hexentrank seelisch und körperlich verjüngt o galantes Angebot Fausts an aus der Kirche kommendes Gretchen  wahrer Verführer des Rokoko

Mephisto hat von Anfang an die Hände im Spiel  versucht Faust auf die ihm genehme Bahn zu bringen; will ihm Sinnlichkeit bieten; will hohe Ziele mit flachen Unbedeutheiten ersticken o Faust sucht Totalität  Liebe o Für Ziel bedient sich Faust des bösen Geistes  schuldhafte Verstrickung mit Lüge, Verführung und Mord (mephistophelisches Prinzip siegt zunächst) o Mephisto tugendsames, sittlich reines Gretchen  spezifische Spannung o Gretchens wachsende Abneigung gegenüber Mephisto spiegelt sich in der Religion wider (Erster Auftritt beim Kommen aus der Kirche) o Gretchen und Faust sind Entwürfe eines Idealtypus  Gretchen ist auf Stilisierung ausgelegt (modellhafte Stilisierung einer erotisch geprägten Begegnung zwischen Mann und Frau  vor der Kirche) o Räumlicher Ausdruck (Marthes Stube und Garten) und innerlicher bzw. psychologischer Ausdruck (kontemplativ geprägte Stunden in ihrer Kammer  Ausdruck in Liedern) o Gretchen hat nie ihr geistliches und sittliches Niveau verloren, trotz schuldhafter Verstrickungen o Wunsch Gretchens die Schranken ihres bisherigen Lebens zu durchbrechen  wird zunächst schuldig (gerät durch Mephisto (Faust bringt ihr Gold = Symbol des schöpferischen Lebens und der dämonischen Macht der Sexualität) in seine Fänge; lässt sich durch Geschenk aus der Bahn werfen; liebäugelt sehnsuchtsvoll mit ihm  lenkt ihr Leben schicksalhaft in neue Bahnen o Faust versucht sich in seinen Emotionen und Äußerungen Gretchen anzugleichen  Sprache lässt die Künstlichkeit seines Versuches deutlich durchscheinen o Kaum hat Faust Gretchen erblickt, erfüllt sich Mephistos Prophezeiung, dass Faust Helena in jeder Frau sieht  Faust verlangt nach Gretchen und nutzt die Macht des Teufels o Faust und Mephisto durchbrechen Gretchens geschützten und behüteten Lebenskreis beim Betreten ihrer Kammer  Unterpfand der Verführung und Schmuckkästchen befinden sich bereits im Raum (Gretchen steht am Anfang ihrer schuldhaften Verstrickung mit der Sünde) o Gretchen singt  nicht von kleinbürgerlich-biederer Treue sondern der höchsten Form von Liebe, die bar aller Konventionen aus dem Gefüge gesellschaftlicher Traditionen herausgehoben ist o In Gartenszene geht Entwicklung der Beziehung zwischen Faust und Gretchen bedeutend voran  Faust/Gretchen (Reine Liebe) – Marthe/Mephisto (sexuell fixiertes, sinnliches Verlangen) als stark satirisch verzerrte Elemente der banalen Bürgerlichkeit (kontrapunktisches Gefüge  Auftritt einzeln, mit- und gegeneinander) o Mephisto bleibt immer kühl, spöttisch und überlegen  pietätlose Einstellung zu Tod und Lüge (humoristisch-satirische Züge) Vereinigung und Schuld: o Faust hat sich in Einsamkeit zurückgezogen, um der Versuchung zu entgehen  scheint innerlich gewandelt o Monolog Fausts als Bild seines Seelenlebens: Bild des Ruhe- und Maßlosen, Bild der glücklichen Erfassung der Natur des Unendlichen im Endlichen o Fausts von der Liebe inspiriertes Naturgefühl wird durch den Gedanken an Mephisto zerstört o Mephisto drängt Faust zur Befriedigung seiner Sinneslust und damit zur Rückkehr zu Gretchen  Faust reflektiert seine Situation, ergibt sich aber nahezu willenlos den Einflüsterungen Mephistos o Faust und Gretchen sind getrennt; Gretchen beklagt den zerstörten Seelenfrieden und drückt Sehnsucht nach Vereinigung aus o Sorge um Seelenheil Fausts löst Gespräch über Religion aus  Gretchen ist dogmatisch orientiert am Glauben, während Faust pantheistisch motiviert ist o Faust wird erstmals schuldig: Schlaftrunk, der Gretchens Mutter versehentlich tötet o Nach Gretchens Liebeserklärung bleibt Mephisto bei seiner Auffassung von Liebe als rein geschlechtlich o Gretchens zunehmende Isolation (soziale und religiöse Zwänge) lässt ihr keinen Ausweg offen  aus der Schmähenden ist die Schicksalsgenossin der Geschmähten geworden o Schicksal Bärbelchens wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, Gretchen reflektiert abschließend ihre eigene Situation o Bild des leidenden Gretchens wird durch die Enge des Zwingers verstärkt o Hilfesuch im Gebet zu Heiliger Maria, statt bei Faust  Deutung auf ihre religiös motivierte Ergebenheit, die darüber hinaus den Geliebten vor einem schweren Konflikt bewahren will o Dramatische Demonstration von Fausts Schuldigkeit; Höhepunkt der Kampfszene o Verfluchung Gretchens wird durch ihren Bruder und dessen Tod verdeutlicht o Flucht Fausts, da dieser dem Blutbann (= Gericht für schwerer Verbrechen) verfällt o Fausts Flucht und Valentins Tod verschärfen Gretchens Isolation, sodass Kindsmord als eine Verzweiflungstat verstehbar wird o Totenmesse verdeutlicht Gretchens ausweglose Situation  vernimmt Trost spendende Teile des Seelenamts nicht mehr und bricht unter Wucht der Vorwürfe und Selbstanklagen zusammen (Trostlosigkeit, Einengung, verzweifelte Unruhe  Negativität) Scheitern und Tod: o Versuch Mephistos, Fausts Gewissensregungen im Sinnesrausch zu ersticken o Fünf Abschnitte:  Wanderung mit Hilfe des Irrlichts (V. 3835-3911)  Sturm (V. 3912-4015)  Banalität des Bösen (V. 4016-4117)  Tanz mit den Hexen und Fausts Gretchenvision (V. 4118-4205)  Mephistos Reaktion und Hinführung zum Walpurgisnachttraum (V. 4206-4222) o Gegensätzliche Sicht auf die Natur und Aufnahme des „Irrens“ als Leitmotiv o

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Zunehmende Dämonisierung der Natur Zug der Hexen und Sturm  Verkörperung der zerstörerischen Kräfte der Natur Trödelhexe verweist mit ihren „Angeboten“ eindeutig auf Gretchens Schicksal und Fausts Schuld Tanz mit den Hexen changiert zwischen Sinnlichkeit und Obszönität, endet aber abrupt mit der Gretchenvision Fausts Ernüchterung Fausts: Flüche gegen Mephisto sind machtlose Eingeständnisse des eigenen Versagens, wobei von echter Reue allerdings nicht die Rede ist  Mephisto begegnet Fausts wütender und letztlich ohnmächtiger Anklage mit äußerster Nüchternheit, willigt aber schließlich ein, die inzwischen verurteilte Gefangene zu befreien Gespenstisches Treiben an der Richtstätte Gretchens, die Faust auf die am nächsten Tag bevorstehende Hinrichtung hinweisen Gretchen, die bei allen Wahnvorstellungen hellsichtig und gefasst bleibt, lässt sich von Erinnerungen und Schuldgefühlen vermischt mit Bildern der Angst vor der Hinrichtung verwirren  erkennt endgültigen Verlust des Geliebten, den nur noch Mitleid an sie bindet Gretchen stellt sich ihrer Schuld, wird in ihrem Glauben bestätigt und schließlich gerettet  steigert und entwickelt ihre Persönlichkeit und überschreitet dabei die Grenze zur Selbstaufgabe Mephisto und Faust verschwinden

Gretchen in ihrem kleinbürgerlichen Umfeld – Einflüsse

Gretchens Weg in die Schuld

Handlungsmotive in der Gelehrtentragödie geprägt durch sein unbedingtes Streben nach allumfassender Erkenntnis (bedingt durch die Begrenztheit des Menschen) möchte nicht nur totale Erkenntnis im Bereich der traditionellen Wissenschaften erlangen, sondern auch den „Kosmos Mensch“ erforschen; bereit irrationale bzw. magische Wege zu beschreiten Psychologie, auf das Treib- und Gefühlsleben des Menschen durch sein Streben im Kern bindungsunfähig Glauben an den Fortschritt durch Wissenschaft verloren bedient sich ungewöhnlicher Mittel: o Konzentration auf das Makrokosmoszeichen und der Beschwörungsversuch des Erdgeistes zeigen ihm die Grenzen seiner menschlichen Möglichkeiten auf o Suizidversuch o Wette o Magisches Mittel des Trankes Generelles Menschenbild im Prolog o Der Herr: Der Mensch kann erschaffen und irren, ist sich aber seines „rechten Weges“ bewusst  in der menschlichen Existenz liegt der Sinn (Pflanzenmetaphorik: Wachstum und Reifen  Der Mensch ist zum Guten bestimmt.) o Mephisto: Das Leben ist eine einzige Plage und unsinnig/ohne Sinn; niedere Instinkte bestimmen das Handeln (Tiermetaphorik: Reduktion auf das Physische/Körperlichkeit/Triebe  Der Mensch als vernunftbegabtes Tier.) Pakt bzw. Wette o Faust sucht Erfüllung in der Erfahrung des wirklichen Lebens in seiner ganzen Tiefe, allumfassende, transzendente Erkenntnis o Mephisto bietet Befriedigung durch materiell-sinnliche Genüsse  Doppeldeutigkeit des Begriffes „Genuss“ vor dem Hintergrund des polaren Seelenlebens Fausts  Mephisto kann die Wette bzw. den Pakt nicht gewinnen, da er nur Teil von Fausts Seele befriedigen kann, der andere Teil strebt dessen ungeachtet weiter

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gegenseitiges Interesse von Faust und Margarethe o Fausts Interesse an Margarethe: Verbindung von Schönheit, Sittsamkeit, Scharfzüngigkeit; später „Begier zu ihrem süßen Leib“ o Margarethes Interesse an Faust: herrmäßiges Auftreten, Geschenke, geistige Überlegenheit, körperliche Vorzüge o Beide: triebhaftes Verhalten bzw. sexuelles Begehren als Motivation, aber auch Liebe  Polarität bzw. Ambivalenz  Faust mehr Trieb, Gretchen mehr Liebe „Gretchenfrage“ (Religionsverständnis) o Gretchen  Unhinterfragte Sicherheit im Glauben  Sakrament- und Kirchenfrömmigkeit  Zunächst dogmatischer Kirchenglaube, der aber zunehmend an echter Tiefe gewinnt o Faust  Erkenntniszweifel  Religion als Gefühls- und Herzensbegriff  Kein Dogmatismus; tolerante, dem Sinne Gretchens, eigenen Unglauben kaschierende Position Vorstellung von einer Rettung aus dem Kerker o Faust: will Gretchen aus dem Kerker befreien und so verhindern, dass sie hingerichtet wird  so entkommt er seinem schlechten Gewissen bzw. seiner Schuld o Gretchen: will sich ihrer Schuld stellen (Hinrichtung), nur das Gericht Gottes kann über sie urteilen und sie ggf. auch retten

Leitmotivik Feuchtigkeit/Licht  Wissen, Erkenntnis, Leben, Schöpfung, Natur Trockenheit/Finsternis  Enge, Starre, Zerfallenes, Vergangenheit, Unentfaltbarkeit, Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit 3 Schlüssel zum Drama Zueignung  biographischer Schlüssel („Faust“ als Goethes Lebenswerk) Vorspiel auf dem Theater  kunsttheoretischer Schlüssel (Bedingungen des Theaterschaffens) Prolog im Himmel  weltanschaulicher Schlüssel (Faust als Prüfstein der Schöpfung) Fausts Weltfahrt in die Sphäre der Unvernunft Sphäre der Vernunft Fausts Studierstube: Ort des Nachdenkens

Auerbachs Keller: betrunkene Studenten Sphäre der Unvernunft

Hexenküche: Verwirrung des Verstandes

Charakterisierung der Beziehung zwischen Faust und Gretchen setzt sich mit ihrer Liebe über gesellschaftliche Normen hinweg  geht eine nicht akzeptierte/legitimierte Bindung ein nimmt gesellschaftliche Ächtung in Kauf und zeigt Stärke, Eigenständigkeit, Hingabe in bedingungsloser Liebe Gretchen ist begeistert von Fausts Status, Bildung, Herkunft aus edlem Hause; Faust ist begeistert von Gretchens Sitt- und Tugendhaftigkeit Gretchen bezweifelt, für Faust interessant sein zu können

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Wird aus Liebe zur Sünderin  verliert sozialen Halt und psychisches Gleichgewicht; tötet ihr Kind aus Verzweiflung und wird wahnsinnig; zeigt aber Reue und unterwürft sich göttlichem Gericht

Gründe für Scheitern der Beziehung (Ende: nicht stabil; Fausts Weggang; Kindsmord; Tod Gretchens) für Gretchen im ethisch-moralischen Bereich; für Faust im persönlichen Bereich nicht nur wahrhaft empfundene Liebe, sondern auch manipulativer Einfluss Mephistos durch Verjüngungstrank  Element der Unehrlichkeit/Lüge Gretchens Kirchengläubigkeit; Verankerung in bürgerliche Normen; sozialer und altersmäßiger Unterschied Faust ist durch sein Streben bindungsunfähig Ausgrenzung Gretchens durch ihre Familie und Freunde Entfremdung von Faust und Gretchen aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen über Beziehung und Religion Fausts Schuld auf eigenen Vorteil bedacht; skrupellos; gewissenlos; verantwortungslos  rastloses Streben nach dem Höchsten (Entgrenzungsversuche) verursachte den Tod mehrerer Menschen o 1. EV: Zeichen des Makrokosmos  scheitert am Fehlen eines unmittelbaren Lebenszugangs o 2. EV: Beschwörung des Erdgeistes  scheitert, weil Faust der Welt der Magie nicht gewachsen ist o 3. EV: Selbstmordversuch  scheitert an der nostalgischen Erinnerung an das Offenbarungsversprechen früherer Religiosität sexuelles Begehren Gretchens; Verjüngungstrank Mitschuld am Tod seines Kindes (hat Gretchen allein gelassen) Bündnis mit dem Teufel  weicht von christlichen Normen und Werten ab Relativierung von Fausts Schuld erfolglose Suche nach Erkenntnis bringt innere Unruhe, Unzufriedenheit, Zerrissenheit  Fausts seelisches Gleichgewicht ist in Frage zu stellen (Suizidversuch, Einnahme des Verjüngungstranks) Mitschuld am Tod Valentins und Gretchens Mutter  Manipulation durch Mephisto Kein aktives Handeln bei Teufelsbündnis  wird von Mephisto aufgesucht; Ursache für Pakt ist Wette Mephistos mit dem Herrn (Faust ist nicht abgrundtief schlecht, sondern teilweise selbst Opfer; in Studierzimmer aber schon) Schuldeingeständnis und Versuch der Rettung Gretchens  vernunftbegabter Mensch, der erkennt, dass sein Vorgehen falsch ist Epochenmerkmale Sturm und Drang (1767-1785) o Faust als Genie o Bgl. Trauerspiel (Gretchentragödie) o Vermischung von Tragödie und Komödie o Kein Versifizierungszwang o Elemente der offenen Dramenform o Thema Kindsmord Aufklärung (1720-1785) o Bgl. Trauerspiel (Gretchentragödie) o Mephisto als Aufklärer o Welt-, Menschen- & Gottesbild Klassik (1786-1805) o Rückbezug auf die Antike (Helena-Erscheinung in der Hexenküche) o Faust als Repräsentant der Menschheit durch die himmlische Rahmenordnung (Streben als Ideal) o Versifizierung Romantik (1795-1835) o Rückgriff auf volkstümliche Mythen; Hexenküche; Walpurgisnacht o Mittelalterliche Welt (unter anderem Dom-Szene)/katholische Mythologie o Lieder, Chöre o Walpurgistraum als Stück im Stück (Vergleich  Vorspiel auf dem Theater) Aufbau...


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