Die Sonne bringt es an den Tag - Handout PDF

Title Die Sonne bringt es an den Tag - Handout
Author Susan Assmann
Course Adelbert von Chamisso: Dichter und Naturforscher
Institution Universität Paderborn
Pages 2
File Size 62 KB
File Type PDF
Total Downloads 65
Total Views 130

Summary

Handout Sommersemester 2018...


Description

Handout Zu „Die Sonne bringt es an den Tag“ (Ballade) 1827 von Adelbert Chamisso -

-

-

-

-

Eine Ballade ist eine Erzählung in Strophenform, diese enthält meist ein geheimnisvolles, außergewöhnliches Ereignis mit tragischem Ende. Weitere Balladen von Chamisso sind z.B. „Salas y Gomez“ u. „Das Riesenspielzeug“. Balladen mit sozialer Thematik: „Die alte Waschfrau“ u. „Frauen-Liebe und Leben“. Hier geht es um die Sympathie von Chamisso zu den einfachen Leuten, Außenseitern und Unterdrückten. Die Ballade „Die Sonne bringt es an den Tag“ besteht aus 14 fünfzeiligen, meist jambischen Strophen mit jeweils vier Hebungen pro Vers. Die Reimform ist (aabb) und somit ein Paarreim, der fünfte Vers wird jeweils als Kehrreim und manchmal leicht abgewandelt in jeder Strophe wiederholt. Die Strophenform u. Refrain betonen das Liedhafte der Ballade. Inhalt: 1.Strophe: Frühstücksszene im Hause des Handwerkermeisters Nikolas, der an einem sonnigen Morgen von seiner jungen Frau bedient wird 2.Strophe: Das Sonnenlicht wird von der Schale an die Wand geworfen. Nikolas erblasst und spricht leise, dass die Sonne „es“ nicht an den Tag bringen wird. 3.Strophe: Die junge Frau bemerkt diese Reaktion ihres Mannes und fragt beunruhigt, warum er so bleich werde. 4.Strophe: Die junge Frau möchte wissen was er zu verbergen habe. 5. Strophe: Nikolas gibt nach langem Hin und Her nach und will es ihr erzählen. 6.-10.Strophe: Beginn der Erzählung: Vor 20 Jahren habe er sich als mittelloser Mann auf Wanderschaft befunden. In seiner Not habe er einen alten Juden überfallen, ihn getötet und ihm acht Pfennige geraubt, bevor er die Leiche auf einem Feld verscharrt habe. Kurz vor seinem Tod habe der Jude gesagt, dass die Sonne das Verbrechen irgendwann an den Tag bringen werde. 11.Strophe: Nikolas hat die Erzählung beendet und ermahnt seine Frau, sie für sich zu behalten. 12.Strophe: Immer wenn die Sonne scheint, fühlt er sich an die Untat erinnert; er fordert auch seine Frau auf, nicht auf die Sonne zu achten, weil das Verbrechen ohnehin verborgen bleibe. 13.Strophe: Die Frau erzählt das, was sie von Nikolas gehört hat, einer Bekannten mit der Bitte, es nicht weiter zu erzählen. 14.Strophe: Schildert die Hinrichtung, durch Andeutungen wird klar, dass es sich um Meister Nikolas handelt, der für sein Verbrechen hingerichtet wird. Ende=tragisch: Ein Raubmörder wird Jahre nach seiner Tat zur Verantwortung gezogen.

Symbol: (z.B. V.5): Die Sonne steht für das Licht; in der Ballade bringt sie Licht ins Dunkel eines vergessenen Verbrechens. Sie steht auch für das Gewissen des Nikolas, der sich bei ihrem Anblick an sein Verbrechen erinnern muss. Schließlich symbolisiert die Sonne aber auch Gerechtigkeit (Vgl. V70: „Die Sonne brachte es an den Tag“).

„Die Sonne bringt es an den Tag“ = mit dieser sprichwörtlichen Redensart bringt man die Gewissheit zum Ausdruck, dass auf die Dauer etwas nicht zu verheimlichen ist, auch wenn es noch so sehr verborgen gehalten wird. Sie wird oft mit einer gewissen Genugtuung als Feststellung gebraucht, wenn etwas schließlich doch noch offenbar geworden ist. Chamisso benutzte als Quelle für seine Ballade ein Märchen der Gebrüder Grimm mit dem Titel „Die klare Sonne bringt es an den Tag“, in dem diese Mordgeschichte bereits erzählt wird. Chamisso war Naturforscher und Lyriker der Romantik. Die Sonne in der Ballade spricht für die Liebe zur Natur und die Sonne kann genauso auch romantisch sein. Somit denke ich, dass diese Ballade zu Chamisso und seinem Stil als Autor und Dichter passt. Auffallend ist das Interesse des Dichters für die politisch und sozial Unterdrückten, für das Schicksal von Außenseitern der Gesellschaft, für den Vorgang der sozialen Vereinzelung. In vielen dieser Gedichte wird das Motiv des unbehausten Wanderers, das schon im „Schlemihl“ verwandt wurde, aufgegriffen oder variiert. Als Helden in seinen Gedichten treten arme Juden, Bettler oder Räuber auf....


Similar Free PDFs