Die Frau in den Naturwissenschaften - Zusammenfassung PDF

Title Die Frau in den Naturwissenschaften - Zusammenfassung
Author Paolina Pega
Course Die Frau in den Naturwissenschaften
Institution Universität Wien
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Summary

nur die ersten 2 Einheiten...


Description

DIE FRAU IN DEN NATURWISSENSCHAFTEN 1. VO - 4.3.19 Die geringere Präsenz von Frauen in den Naturwissenschaften: • • •

Inzwischen eh viel Förderung für Mädchen/Frauen in den Naturwissenschaften Biologie ist eine „weiche NaWi“ à mehr Frauen als in anderen NaWi Trotzdem: Frauen in höheren Positionen unterrepräsentiert (siehe Fakultät; je höher das Level, desto weniger Frauenanteil)

• • •

Geringere Publikationsrate von Frauen Geringerer Research output von Frauen Geringeres Einkommen von Frauen

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Geringere Forschungsförderungen Seit Jungpaläolithikum: Detaillierte Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper



Die Frau als „Naturkundige“ o Subsistenz à Frauen waren Sammlerinnen, Domestikation von Tieren und Pflanzen, Landwirtschaft o Heilkunde à Behandlung von Verletzungen und Geburtshilfe



Frühe Hochkulturen – Klassische Antike: Frauen und Wissenschaft o Göttinnen der Weisheit: Pallas Athene bzw. Minerva o Göttinnen der schönen Künste: Musen z.B. Urania (Muse der Astronomie) o Heilkundige Göttinnen und Halbgöttinnen: Hygieia (Göttin der Heilkunst, Panakeia („die Allheilende“) à Töchter des Asklepios o Heilkundige Frauen in der Mythologie: Polydamna (heilkundige Ägypterin in der Odyssee), Agamede (heilkjundige in der Ilias)

Evelyn Fox : Woman in Science, Science of Gender, Gender in Science

Woman in Science: Die Frau als Forschungsgegenstand •

Medizin: schon früh wurde nach Erklärungen für die Geschlechterunterschiede gesucht. Z.B.: Schule des Hippokrates (Regel hindert Frauen am naturwissenschaftl. Arbeiten)´etc.= o Hippokrates (ca. 460-377 v. Chr.) § „Krankheiten haben keine göttlichen Ursachen“

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Vorstellungen zur Zeugung: Hippokrates vertrat die Theorie, dass Frauen und Männer männlichen und weiblichen Samen in allen Teilen ihres Körpers bilden. Das mütterliche Blut dient dem Wachstum des Fötus, deshalb persistiert die Menstruation während der Schwangerschaft Ursache der Menstruation: Sie sei die Reaktion ´des schwachen, kälteren Organismus auf monatliche Temperaturschwankungen und zur Ernährung des Fötus gut

Philosophen: z.B. Vorsokratiker, Platon, Aristoteles o Man wollte die Entstehung der Geschlechter im ontogenetischen und phylogenetischen Sinne und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern erklären. o Frühe Annahme: Frau als Abweichung vom Mann, Frau als MÄNGELWESEN o Man hatte noch geringe naturwissenschaftlich JKenntnisse zu Thgemen wie Reproduktionsbiologie oder GEschlchterbiologie, Aufbau und Zusammensetzung des Körpers waren nicht bekannt. Man erklärte nur Anhand sehr einfacher Modelle. o Pythagoras „männlich und weiblich als diametrale Gegensätze“ o Entstehung der Geschlechter aus Sicht der Vorsokratiker: § Rechts-Links-Theorie • Uterus Bicornis (Paramenides von Elea) Samen des rechten Hoden lassen Jungen entstehen, links Mädchen (Anaxagoras) § Geschlecht als Ergebnis zwischen männlichen und weiblichen Samen (Alkmaion) § Wärmelehre: Wärme des Uterus bestimmt Geschlecht: warm=männl. (Empedokles) o Entstehung der Geschlechter nach Platon: § Kugelmenschen; zur Strafe von Zeus getrennt à seitdem: Existenz von Geschlechtern o Aristoteles (Schüler des Platon): „Vater der Zoologie“ (schrieb AbhaNDLUNGEN ZUR Entwicklungsbiologie; beschrieb die Parthenogenese und die Embryonalentwicklung des Huhnes) § 4 Möglichkeiten der Entstehung von Organismen: • Urzeugung auf fauligem Substrat z.B. Würmer, Fliegen • Knospung •

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• Zwittrige Fortpflanzung • Getrennt geschlechtliche Fortpflanzung Erklärungsmodelle physiologischer Phänomene „jenes Geschlecht muss schwächer sein, das weniger Wärme besitzt“à die Frau ist unvollkommener als der Mann aufgrund von fehlender Wärme, die Frau hat auch weniger Gehirn Aristoteles Theorien hatten Bedeutung bis in die frühe Neuzeit Erklärung der Menstruation: Der männliche Samen entsteht durch Blut und wird durch die Wärme des Mannes gekocht. Da die Frauen weniger Wärme haben, können sie das Blut nicht in Samen umwandeln und somit nicht zur Zeugung beitragen. Die Menstruationsflüssigkeit ist der unreine Samen, der nicht transformiert wurde. 2

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Zeugungstheorien: basieren auf der Wärmelehre. Der Mann gibt dem Fötus die Form, die Frau liefert nur die Materie. Bei hoher Zeugungswärme entsteht ein männlicher Embryo und umgekehrt. Männliche Individuen sind von höherer Vollkommenheit. Die geringere Wärme der Frauen führt auch zu einer früheren Pubertät

Woman in Science: Die Frau als Forschende •

Wissenschaftlerinnen im antiken Griechenland: o Theano (6.Jht.v.Chr.) § Philosophin, Mathematikerin, Kosmologin, Medizinerin § Frau (??) des Pythagoras, jedenfalls pythagoreische Schule § nach dem Tod des Pythagoras führte sie seine Schule zusammen mit ihrer Tochter Damo fort § von ihr sind keine Werke erhalten § Studien zum menschlichen Körper § Aussage: das Leben eines Fötus beginnt vor dem 7. Schwangerschaftsmonat o Diotima (5.Jht.v.Chr.) § Philosophin § laut Platon Lehrerin des Sokrates (jedenfalls spielte sie eine bedeutende Rolle für ihn) § keine Schriften erhalten § soll angeblich Ausbruch der Pest in Athen verzögert haben o Agalaonike (4./3. Jht.v.Chr.) § 1. Astronomin der Wissenschaftsgeschichte (früher war Astronomie eher ein Handwerk) § Beschreibung der Periodizität von Mondfinsternissen § konnte “den Mond vom Himmel holen” o Agnodike (Ende 4.Jht.v.Chr. in Athen) § Frauen war die Ausbildung zu Medizinerin verboten, weshalb sie als Mann verkleidet eine Medizinausbildung bei Herophilus machte § Praktizierte als Ärztin § wurde vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, wurde jedoch nach Protest der Frauen gerettet o Anyte von Epidauros (3.Jht. v. Chr. in Griechenland) § eine der ersten Ärztinnen, deren Name überliefert ist § Priesterin im Äskulap Tempel in Epidauros § Übte auch Heilkunst aus § Soll angeblich Blinden das Augenlicht wiedergegeben haben o Perictione (um 400 v.Chr.) § Schülerin des Pythagoras § Werke über Philosophie und Medizin, die nicht im Original erhalten sind aber z.B. von Stobäus (5.Jht.n.Chr.) zitiert worden. o Arete von Kyrene (5./4 .Jht.v.Chr.) § Tochter des Aristippos von Kyrene, der ein Schüler des Sokrates war § Schülerin des Platon 3

soll ANGEBLICH 35 Jahre lang in Attika Philosophie unterrichtet haben Werke pber Bienenzucht, Kindererziehung, das Alter, etc., von denen leider keine erhalten sind o Axiothea (um 450 v.Chr.) § (+Lasthenia) angeblich Schülerinnen des Platon, die als Männer verkleidet an seinem Unterricht teilnahmen o Lasthenia (5.Jht.v.Chr.) § §



Frauen und Naturwissenschaft in der Römischen Antike: o Es wurden viele Vorstellungen der griechischen Philosophen übernommen § Physiologie (Humoraltheorie, Wärmelehre) § Fortpflanzungsbiologie § Ideen zur Entstehung von Geschlechtsunterschieden o Die Idee der „Giftigkeit des Menstruationsblutes“ stammt von Plinius dem Älteren (23-79 n. Chr.) o Galenos von Pergamon (130-200 n.Chr.), ein Gladiatorenarzt, kritisierte Aristoteles, übernahm jedoch seine Wärmetheorie o Naturwissenschaftlich tätige Frauen in der römischen Antike § frühe (christliche) Ärztinnen der Spätantike (von Kirchenvätern erwähnt), die oft als Heilige verehrt wurden • •

Fabiola (?-399 n.Chr.): stammte aus Patrizierfamilie und wurde später heiliggesprochen Nikerate (4. Jht. n.Chr.): soll den heiligen Chystostomos von einem Magenleiden befreit haben und wurde später heiliggesprochen

Theodosia (4. Jht. n.Chr.): Ärztin, die bereits 1709 in einer Dissertation erwähnt wird, wurde heiliggesprochen Ärztinnen, die nicht auf Frauenheilkunde beschränkt waren: •

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Favilla Lybica (um Christi Geburt): Von Galenos erwähnt, Rezepturen gegen Gicht erhalten • Eugerasia (um Christi Geburt): Von Galenos in seiner Schrift „Decompositione medicamentorum secundum locos“ in Zusammenhang mit Milzerkrankungen erwähnt • Viktoria (4. Jht. n.Chr.): Der Arzt Theodorus Priscianus widmete ihr den 3.Band seines Werkes „de passionibus mulierum“ („über die Frauenkrankheiten) andere Naturwissenschaftlerinnen zu dieser Zeit: • Aspasia (1. Jht. n.Chr.) o Medizinerin o Griechin in Rom o Abhandlungen über Anatomie, Gynäkologie, Geburtshilfe o Ihr medizinisches Werk wurde von Aetius von Amida (Ende des 5.Jhts.n.Chr.) überliefert • Maria Prophetissa, „die Alchemistin“(1-3. Jht. n.Chr.) o betreibt praktische Erfindungen, keine theoretischen Werke •

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o Erfindet die Destillation und das Wasserbad (für die Aufrechterhaltung einer konstanten Temperatur) •

Hypathia von Alexandria (355-415 n. Chr.) o geboren in Alexandria, Tochter des Mathematikers Theon o Hielt Vorlesungen über Mathematik und Philosophie o Unterrichtete bedeutende Philosophen o wurde 415 von christlichen Fanatikern ermordet o keine Werke erhalten

2. VO Die Naturwissenschaften im Mittelalter Ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gab es eine ernsthafte Krise der Naturwissenschaften • Galen (im 2.Jht.) galt als „letzter Naturwissenschaftler“ vor Beginn der Renaissance •



Später „entdeckten“ arabische Gelehrte (z.B. Avicenna) die antiken Autoren wieder

Kirche und Wissenschaft: Ab 4. Jhdt.: steigender Einfluss des Christentums Bibel als alleiniges Erklärungsprinzip Beschäftigung mit Naturwissenschaften galt als satanisch Klöster waren (in Europa) der Ort, wo man sich mit Naturwissenschaften auseinandersetzen konnte à hier wurde antikes Wissen bewahrt: o Gerhard von Cremona (1114-1187): Übersetzte Aristoteles, Hippokrates und Galen ins Lateinische o Albertus Magnus (1206-1280): Hielt Vorlesungen basierend auf den Theorien des Aristoteles o Thomas von Aquin (1125-1274): § Versuchte die aristotelische Philosophie mit dem Christentum in Einklang zu bringen § Übernahm aristotelische Theorie von Frau als „unvollkommener“ Mensch • Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden als „natürlich“ angesehen: o Teil einer höheren Ordnung o Teil eines göttlichen Planes • • • •

Hildegard von Bingen (1098-1179) • •

Im Kloster aufgewachsen Intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Geschlechterbiologie o Beschreibt Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Affe o Versuch Mann und frau als einander ergänzend darzustellen („Ohne Frau könnte der Mann nicht sein. Ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden“)

Bildungsmöglichkeiten im Mittelalter • • • •

Bildungsmöglichkeiten waren für beide Geschlechter extrem schlecht Köster waren die einzige Möglichkeit Theologische Aspekte waren wichtiger als Naturwissenschaftlich-philosophische AUSNAHME: Universität von Salerno 5



o Erste medizinische Hochschule in Süditalien (arabische Einflusssphäre) o Frauen durften studieren und lehren o Geburtshilfe und Frauenheilkunde war ein wissenschaftliches Fach „Naturwissenschaftliche“ Tätigkeitsbereiche für Frauen o Medizin fast ausschließlih von Mönchen und Nonnen betrieben (aber §Ecclesia abhorret a sanguine“) à Kirchenmänner müssen Kontakt mit Blut vermeiden o Chirurgie und Geburtshilfe: Bereich von Badern und Frauen v Felice (um 1322): o in Florenz geboren, tätig in Paris o wegen Kurpfuscherei verurteilt (in Frankreich durften seit 1200 nur unverheiratete Männer Mediziner sein v Trotula von Salerno: o Studierte und Lehrte an der Hochschule von Salerno Medizin o Verheiratet: mit Arzt Platearius o Über 700 medizinische Werke (v.a. zur Geburtshilfe) à oft Aberglaube mit Wissenschaft vermischt v Alessandra Giliani (1307-1326): o Sektionsassistentin des Anatomen Mundino de Luzzi a.d. Universität Bologna à Er verfasste das erste Anatomiebuch, in das auch Erkenntnisse der Sektionen einflossen o Giliani selbst keine Werke hinterlassen v Christine de Pisan (1364-1430): o Französische Dichterin und Philosophin (gilt als erste Autorin der französischen Literatur die von ihren Werken leben konnte) o Le livre de la Cité des Dames (über die Stadt der Frauen) à gilt als erstes feministisches Werk Europas à Forderung nach Bildung für Frauen o Tochter eines Arztes und Astronomen à gute Bildung o Lebte mit Vater und Ehemann am Hof Karls V. in Frankreich

Geschlechterbiologie und die Frau als Forschungsgegenstand von der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert Spätes MA/Frühe Neuzeit • Gründung von Universitätätätän, ausschließlich Ausbildung von Männern • Klosterausbildung stand beiden Geschlechtern offen • Aufschwung der Naturwissenschaften – Anatomie o Verbot von Sektionen à Illegale Sektionen o Geschlechtsunterschiede kaum beachtet o Anatomie der Geschlechtsorgane noch von antiker Vorstellungen dominiert § Vagina = eingestülpter Penis § Uterus als zur Bewegung fähiges Tier (Platon) • Leonardo da Vinci (1452-1519) o Führte Sektzionen durch o Anatomische Studien o Zeichnungen von der Anatomie des Menschen • Andreas Vesalius (1514-1564) o Niederländischer Anatom

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o Veröffentlichte 1543 „De humani corporis fabrica libri septem“ à Beginn der wissenschaftlichen Anatomie o Laut Vessalius waren extragenitale Geschlechtsunterschiede wenig interessant ( „Geschlecht ist eine Oberflächenerscheinung“) Theorien zu Geschlechtsunterschieden o Heliah Crooke (1615): „Der Schoß der Frau ist vollkommen, da er von Natur aus dazu dient den empfangenen Samen zu hegen“ o William Cowper (1692): Unterschiedliche Körpoerformen von Mann und Frau sind Resultat des höheren Fettanteils der Frauen, da sie „kälter“ sind o William Harvey: typische weibliche Körperformen sind Resultat der „größeren Fettschicht der Frauen, die die Frauen wie ein Pelz umhüllt“, größere Hitze des Mannes erklärt sein größeres Gehirn











Die Frau als Mängelwesen: o Als Abweichung vom Mann interpretiert o Interesse an weiblicher Anatomie fast ausschließlich aus Sicht der Geburtshilfe o Darstellung der weiblichen Anatomie während der Schwangerschaft o Hohe Sterblichkeit während der Schwangerschaft und Geburt à Kaiserschnitte letzte Rettung für Kind, für Mutter tödlich Entdeckung der Samenzellen und Präformationstheorie o Keine Vorstellung wie Befruchtung funktioniert o Entwicklung funktionstüchtiger Mikroskope o Antoni van Leeuwenhoek (1632-1723): entdeckung Samenzellen nach Untersuchung des Ejakulats („Samentierchen“ à „Animacula“ waren fertige kleine Lebewesen, die von der Frau ausgebrütet werden (Präformation) Homunkulus) Entdeckung der Eizelle o Viel später erst o Beteiligung der Frau an Befruchtung unklar o Reynier de Graaf (1641-1673): § Entdeckung des Sprungreifen Follikels, Ovulation § Existenz der Eizelle nicht nachweisbar o Carl Ernst von Baer (1792-1876) § Entdeckung der Eizelle (1827?) § Erst im 19.Jht. wird Beteiligung der Frau an der Entstehung von Leben anerkannt § Abkehr von der Präformationstheorie Zeugungstheorien o Präformationstheorie o Ovisten: künftige Generationen in der Eizelle präexistent, werden vom Samen lediglich belebt o Spermatisten: kleine Homunkuli in männlichen Samenzellen o Gegentheorie: Betonung beider Eltern an der Zeugung § Wichtigster Vertreter: Georges Louis Leclerc de Buffon (1707-1788) Skelett o Alexander Monro (1726): früheste Deskription eines weiblichen Skeletts in seinem Werk „The Anatomy of the Human Bones“ 7

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Frau als unvollkommener Mann interpretiert à Frau als Mängelwesen („Skelett der Frau ist häufig unvollständig etc.“) 3 Gründe für besondere Bildung weiblicher Knochen: • Schwache Konstitution der Frau führt zu kleineren Knochen • Häuslich sitzende Lebensweise verhindert gleich starke Krümmung der Schlüsselbeine, Arme durch Kleidung unbeweglicher

• Becken wegen Fortpflanzungsfunktion breiter und stärker Bernhard Albinus (1734): Anatom, Forderung auch das weibliche Skelett wissenschaftlich darzustellen Marie Thiroux d’Arconville: Anatomin an der Pariser Akademie, Kritik an sexistischer Darstellung dfeds weiblichen Skeletts (kliner Schädel, breites Becken, enger Brustkorb) Thomas Sömmering (1796): seine Skelettdarstellung entsprach realen Proportionen John Barclay (1829): Skelettfamilie (Kind schaut aus wie ein Alien lol)

.. Frau wird oft dem Kind ähnlicher gesehen und deshalb auch weniger wert (schon antike Vorstellungen) à auch: Blumenbach, Lord Chesterfield •

Veränderungen in den Geschlechtertheorien o Politisch, ökonomische, gesellschaftliche Veränderungen: § Absolutismus, Kolonien, Merkantilismus § Entvölkerung Europas durch Seuchen (Pest), Kriege § Hohe Kinder- und Säuglingssterblichkeit o Bevölkerungswachstum war erwünscht: § Senkung der Kindersterblichkeit § Kritik an Ammenwesen § Carl von Linne als „Ammengegner“ § Frauen sollten eigene Gebärfähigkeit steigern und keine Bildung erwerben



Möglichkeiten wissenschaftlicher Betätigung für Frauen in der frühen Neuzeit (bis ins 19.Jht.) 1. Unis o kein Zugang für Frauen zu Unis, AUSNAHMEN: einige italienische Unis z.b. Padua, Bologna o Übernahme der arabischen Tradition z.B. Universität von Salerno o im universitären Bereich tätige Frauen waren fast ausschließlich Töchter von Professoren • Bettisia Gozzadini (1276) unterrichtete Recht in Bologna • •

Novella d’Andrea unterrichtete Recht im 14. Jht. in Bologna



Maria Gaetana Agnesi (1718-1799)

Eleonora Cornelia Piscopia (1646-1684) § Studium Mathematik, Physik, Theologie § 1678 als erste Frau Doktortitel Philosophie in Padua § verfasste physikalische und medizinische Werke

§ §

erste Naturwissenschaftlerin an einer italienischen Uni Lehrstuhl für Naturphilosophie in Bologna 8





§ Tochter eines Matheprofs § 1748 Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung Laura Maria Katharina Bassi (1711-1778) § 1733 Doktortitel Philosophie § erste Physikprofessorin in Bologna § Verheiratet, 8 Kinder Dorothea-Christine Erxleben (1715-1762) § erste deutsche Ärztin mit Doktortitel § Tochter eines Arztes, der sie und ihren Bruder unterrichtete § mit Sondergenehmigung Medizinstudium in Halle § Heirat und 4 Kinder § Verfasste eine Abhandlung über Gründe die Frauen vom Studieren abhielten à Anklage wegen Quacksalberei § Legte Examen ab und praktizierte 8 Jahre lang als Ärztin

2. Wissenschaftliche Akademien o wurden staatlich gegründet à verschafften Wissenschaften hohes Prestige o z.B. Londoner Royal Society (ggr. 1662), Pariser Akademie der Wissenschaften (ggr. 1666), Berliner Akademie der Wissenschaften (ggr. 1700) o Frauen konnten keine Akademiemitglieder werden aber für Akademien arbeiten als/durch z.B.: § naturwissenschaftliche Zeichnerinnen: Madeleine Basseport (17351780) § Erstellung von Wachsmodellen: Marie Catherine (Marguerite) Biheron (1719-1786?): • in Peris geborene Anatomin • stellte anatomische Wachsmodelle des menschlichen Körpers für die Pariser Akademie her (Schwangere, Föten, etc.) à „Sie sind so perfekt, dass nur der Körpergeruch fehlt“ Gmeinsam mit Antoine Laurent Lavosier ausgewählt Vos für den schwedischen Kronprinzen zu halten • Angblich: Angebot einer Professur an der königlichen Universität Schweden Anna Mondi Manzolini (1716-1774) • in Bologna geboren •



mit 20: Heirat mit Anatomieprofessor Giovanni Manzolini (Experte im Erstellen von anatomischen Wachsmodellen) à wurde dessen Schülerin (trotz 6 Kindern) à durfte dann wegen Giovannis Krankheit seine VOs halten und übernahm diese nach seinem Tod ganz

Berühmt in ganz Europa à erstellte anatomische Wachsmodelle für die Pariser Akademie und später für italienische Unis 3. Frauen als Privatgelehrte o Privatgelehrtentum an hohen sozialen und ökonomischen Statur gebunden •

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o ab Mitte 17. Jhdt.: hohe Popularität von Wissenschaft o Frauen von hohem sozialen Status wurden ermutigt sich Bildund und wissenschaftliche Kenntnisse anzueignen à hatten Möglichkeit wissenschaftlich tätig zu sein --- als Privatgelehrte v Margaret Cavendish (1623-1673) § Tochter eines niedrigen Adeligen aus Colchester (erhielt keine gründliche Ausbildung) § Heirat: Willia...


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