Einführung in die Sprachwissenschaften Zusammenfassung PDF

Title Einführung in die Sprachwissenschaften Zusammenfassung
Author Lena Theilmann
Course Einführung in die Sprachwissenschaft
Institution Technische Universität Dortmund
Pages 23
File Size 730.8 KB
File Type PDF
Total Views 115

Summary

in die Sprachwissenschaften Beckmann Semiotik: Zeichenbegriff der semiotische Grundbegriff Zeichen Etwas Ein Zeichen oder zeigen etwas an scheinen in einer speziellen Beziehung zu etwas anderem zu stehen etwas steht etwas anderes (aliquid stat pro aliquo) etwas machen, ohne selbst dieses etwas zu se...


Description

Einführung in die Sprachwissenschaften – Beckmann Semiotik: Zeichenbegriff = der semiotische Grundbegriff Zeichen

Etwas Ein Zeichen

repräsentieren oder zeigen etwas an scheinen in einer speziellen Beziehung zu etwas anderem zu stehen Stellvertreter-Funktion etwas steht für etwas anderes (aliquid stat pro aliquo) können etwas präsent machen, ohne selbst dieses etwas zu sein werden stets in einer Situation aktualisiert, d.h. mehrere Zeichen stehen hier nebeneinander alles kann als Zeichen fungieren steht für etwas alles Beliebige kann als Bezeichnetes steht für ein Bezeichnetes fungieren (auch Vorstellungen, Handlungen, Erinnerungen, Abstrakta alles, was Gegenstand unserer Wahrnehmung oder unserer Vorstellung werden kann)

Drei Typen von Zeichen (nach PEIRCE) 1. Index (oder Symptom): Zeichen steht in einem Folge-Verhältnis zum Bezeichneten oder Gemeinten -> Das indexikalische Zeichen (als Folge von etwas) lässt Rückschlüsse auf etwas anderes (einen Grund oder eine Ursache) zu. 2. Ikon (griech.: Bild): Beziehung des Zeichens zum Gegenstand beruht auf einem Abbildverhältnis, d.h. Ähnlichkeit optischer (bspw. Piktogramme) oder lautlicher Natur (bspw. onomatopoetisch ‚wauwau‘, ‚miau‘) 3. Symbole: Zeichen, deren Beziehung zum Gegenstand weder auf einem Folgeverhältnis noch auf Ähnlichkeit beruht (bspw. Weißer Rauch -> Papst) -> Zusammenhang ist unmotiviert (arbiträr) ➔ Zuordnungsprobleme (kulturell geprägte Zuordnung) ➔ Interpretationsprobleme Verbale Zeichen = natürlichsprachlichen Zeichen (-> natürliche Sprachen und natürlich-sprachliche Kommunikation) Paraverbale Zeichen = Informationen, die nicht selbst sprachlicher Art sind, sich aber im sprachlichen Ausdruck mit manifestieren (-> zusätzliche Informationen wie Geschlecht, Stimmung, etc.) Nonverbale Zeichen = existieren unabhängig von der Sprache, begleitet mündliche sprachliche Kommunikation (-> etwa Gestik, Mimik, Blickkontakt, Körperhaltung, im weiteren Sinn auch Kleidung, Frisur etc.) Einteilung verbal, paraverbal, nonverbal liegt quer zu der Einteilung Index, Ikon, Symbol Zeichen steht nur für etwas, wenn dieser Bezug vom Zeichenbenützer aufgebaut und genutzt wird ( keine von Subjekten unabhängigen Referenzen möglich) WATZLAWICK „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ ( Kommunikation als Mitteilung, wenn Personen sich kleiden, verhalten usw. und damit interpretierbar werden, unabhängig davon, was sie intendieren)

Bilaterales Zeichen = komplexes Zeichen, in dem zwei unterschiedliche Aspekte zusammenkommen

1

signifié Bedeutung / Zeicheninhalt / Inhaltsseite signifiant Zeichenform / Zeichenausdruck / Ausdrucksseite

Langue

Parole

die Sprache / das Sprachsystem

Sprachgebrauch / Äußerungen / Texte



Ressource

Arbitrarität = Beziehung von Zeichenform und Zeicheninhalt ist arbiträr / willkürlich Zeichenform ist in keiner Weise durch den Zeicheninhalt bestimmt (→ logisch-analytisch, nicht von der Natur aus gegeben) Konventionalität = Zuordnung von Zeichenform und Zeicheninhalt muss stabil sein, damit von einem Zeichen gesprochen werden kann Zeichenbenützer müssen beim gleichen signifiant dasselbe signifié verstehen (→ kommunikativ, sprachliche Regel oder gesellschaftliche Norm) Assoziativität = assoziiert werden können nur unterschiedliche, aber miteinander verbundene Gedächtnisinhalte -> Zeichen sind im Gedächtnis niedergelegt Werte von Zeichen (Valeur) = unterscheiden sich je nach Beziehung und Betrachtung (Bsp. Im engl. Mutton – Bezeichnung für eine Fleischsorte, sheep – Schaf / im franz. Mouton – Bezeichnung für eine Fleischsorte / Schaf) / Zeichen weisen mehrere unterschiedliche Werte auf Beziehungen im Sprachsystem (Reim, Genus, Wortfamilie, etc.) sind immer ganz spezifische Beziehungen, die jeweils nur einen Aspekt des Zeichens betreffen Syntagma = lineare Verkettung von Einzelzeichen zu komplexeren Einheiten (→ Satz) (unterhalb der Satzebene: komplexe Satzglieder / oberhalb der Satzebene: Texte)

ein sprachliches Element ist charakterisiert durch die Beziehungen, die es innerhalb eines Syntagmas zu anderen sprachlichen Größen eingehen kann -> syntagmatischen Beziehungen a) semantische Beziehung:

der Hund der Zeisig Kongruenz

bellt *bellt b) grammatische Beziehung: der Hund bellt die Hunde *bellt Satzbauplan der Hund erwartet das Herrchen der Hund bellt *das Herrchen Paradigma = Austauschbeziehung von Elementen einer Gruppe, Elemente sind füreinander substituierbar a) Semantisches Paradigma:

der Hund

b) morphosyntaktisches Paradigma: der Hund

c) einwertiges (intransitives) Verb:

der Hund

bellt knurrt winselt *spricht bellt bellte hat gebellt *bellten bellt frisst schläft *erwartet

2

Das Organonmodell der Sprache: PLATON „die Sprache sei ein organum, um einer dem anderen etwas mitzuteilen über die Dinge“

Gegenstände und Sachverhalte

die Dinge

Geäußertes Zeichen reicht über die Bedeutung hinaus -> erfährt eine apperzeptive Ergänzung

Darstellung

Prinzip der abstraktiven Relevanz -> Zeichen wird gefiltert, geht also nicht in seiner ganzen Fülle in die semantische Bedeutung mit ein

das sinnlich wahrnehmbare, akustische Phänomen Z [Zeichen] Ausdruck

der andere

einer

Sender

Appell Empfänger

Darstellungsfunktion Ausdrucksfunktion = an einen Sender gebunden, der etwas Bestimmtes zum Ausdruck bringen will Appellfunktion = an einen Empfänger gebunden

Phonetik: Phonetische Teildisziplinen: a) Allgemeine Phonetik: b) Artikulatorische Phonetik c) Akustische Phonetik d) Auditive Phonetik e) Psychologische Phonetik f) Neurophonetik g) Pathologische Phonetik

behandelt die allgemeinen Eigenschaften der Lautgestalt Aufbau und Wirkungsweise des Sprechapparates beschäftigt sich mit den physikalischen Merkmalen der Sprachlaute beschreibt die auditive Wahrnehmung des Hörereignisses behandelt die erkennende und deutende Verarbeitung beschreibt wie das zentrale und das periphere Nervensystem den Sprechprozess steuern (auch: Sprachpathologie) → Logopädie

Von der Glottis erzeugte Knälle als Ressource für Artikulation Strömungsgleichung

entdeckt von Daniel Bernoulli (1700-1782), ist ein abgeschlossenes System Bernoulli-Effekt = Knälle

Glottisaktivität = Bildung im Kehlkopf glottaler Verschlusslaut (Knacklaut) [Ɂ] Glottaler stimmloser Engelaut (wie bei Hanna, Haus) [h] Stimmhaftigkeit (Glottis vibriert) Stimmlosigkeit (Glottis vibriert nicht) Aspiration (langsames öffnen) Murmeln (ständiges Luftentweichen beim Sprechen kindlich, erotisch, gehaucht) Laryngalisierung (Knarren) Stimmlippen sind fest verschlossen Konsonanten

Laute, bei denen der Luftstrom Hindernisse überwinden muss, bevor er aus Mund und Nase austritt

3

Explosivlaute (auch: Plosive, Verschlusslaute, Sprenglaute) : völliges Schließen des Luftdurchgangs plötzliches Öffnen [p], [b],[t], [d], [k], [g], [Ɂ] Frikative (auch: Engelaute, Reibelaute, Spiranten) : zeitweilige Verengung zwischen Artikulationsorganen, so dass in der Luftströmung in und hinter der Enge Wirbel entstehen [f], [v], [s], [z], [ ʃ], [ʒ], [j], [ç], [x], [ɣ], [h] Nasale (auch: Nasallaute): Gaumensegeln (Velum) hängt nach unten, Totalverschluss an irgendeiner Stelle des Mundraums, Luft entweicht durch die Nase [m], [n], [ ŋ] Laterale (auch: Laterallaute, Seitenlaute) : Luft entweicht nicht auf der ganzen Breite des Mundes, sondern nur auf einer oder beiden Seiten [l] Vibrationslaute (auch: Vibranten): „schlagende“ Bewegung eines beweglichen Artikulators gegen einen unbeweglichen [r] Affrikanten: Kombination aus Verschluss- und Engebildung, zunächst Hemmung wie bei den Plosiven, dann löst sich die Hemmung und es kommt zur Engebildung [pf], [ts], [kx] Ko-artikulation = Artikulation von mehreren Lauten in Folge Artikulationsorte

Artikulationsweise

Artikulationsstelle Artikulationsorgan

Bezeichnung der Konsonanten

OberZähne lippe (Labium) (Dentes) Unterlippe

Labiale Bilabiale

Explosivlaute

Stimmlos (fortis) Stimmhaft (lenis) Stimmlos (fortis) Stimmhaft (lenis)

(Alveolen)

Harter Gaumen

Weicher Gaumen (Velum)

Z.spitze (Apex) Dentale

(Palatum) Zunge Z.kranz Z.rücken (Dorsum) (Corona) Palatale Velare

Apicoalveolare

Palatoalveolar

Palatodorsal

Zäpfchen (Uvula)

Uvulare

Kehlkopf (Larynx)

Laryngale

Velardorsale

[f]

[s]

[ʃ]

[ç]

[x]

[v]

[z]

[ʒ]

[j]

[ɣ]

[h]

[p]

[t]

[k]

[b]

[d]

[g]

[ts]

[kx]

[n]

[ŋ]

Affrikaten

[pf] Nasale

[m] Laterale

Liquide

- mit Öffnung und folgender Engebildung - mit gesenktem Gaumensegel - mit seitlicher Engebildung - mit intermitt. Verschlussbildung

Sonanten

Verschlussbildung – mit folgender oraler Öffnung

Frikative

Obstruenten

Engebildung

Labiodentale

Zahndamm

Vibrationslaute

[l] [r]

[R]

4

Lippen = Zähne = Zahndamm = Gaumen = Zunge =

Labies, labial Gaumensegel = Dentes, dental Gaumenzäpfchen = Alveolen, alveolar Rachenwand = Palatum, palatal Stimmritze = Lingua Zungenspitze = Apex, apikal Zungenkranz = Korona, koronal Zungenrücken = Dorsum, dorsal

Velum, velar Uvulum, uvular Pharynx, pharyngal Glottis, glottal

Vokal = Luft kann weitgehend ungehindert ausströmen, Artikulation ohne Enge oder Verschlusslaut Beschreibungsparameter: Zungenhöhe Öffnungsgrad Frontierung Lippenformung

Abstand der Zunge zum Gaumen Schließen und Öffnen des Mundes Verschiebung des höchsten Punktes der Zunge von vorne nach hinten ungerundet / gerundet Artikulationsstelle Zentral / neutral gerundet

ungerundet [i:] bieten

Zungenlage

hoch

hinten

[u:] Ruhm

[y:] fühlen [ɣ] füllen

[ɪ] bitten [e:] beten

[ʊ] Rum

[ø:] Öl

[o:] rot [ə] murmeln

mittel [ɛ] betten

eng, geschlossen

[œ:] Götter

mittel [ɔ] Rotte

Öffnungsgrad

vorn Lippenbeteiligung

[ɛ:] bäten tief

[ɐ] Uhr [a] Ratte

[ɑ:] Rat

hell

offen

dunkel Klangfarbe

Prinzipien der IPA-Lautschrift 1. 2. 3.

Hauptzweck: dient der Dokumentation Darstellbarkeit: alle möglichen Laute aller Sprachen sollen darstellbar sein Anpassung: ist ein Zeichen kein Bestandteil des lateinischen Alphabets, wird es so gestaltet, dass es dem lateinischen Alphabet ähnlich ist bzw. zu ihm passt 4. a) Laute, die distinktiv (bedeutungsunterscheidend) sind, sollen durch zwei verschiedene Zeichen repräsentiert werden und nicht durch Diakritika unterschieden werden b) bei sehr ähnlichen Lauten, deren Lautunterschied in keiner Sprache distinktiv ist, soll dasselbe Zeichen verwendet werden c) Diakritika nur verwenden für i) die Bezeichnung von Länge und Betonung ii) die Darstellung geringer Lautunterschiede iii) wenn durch die Einführung eines Diakritikons die Einführung mehrerer Zeichen eingespart werden kann 5. [ ] für phonetische Transkription 5

/ / für phonologische Transkription (Phoneme) Ausgewiesenes Zeicheninventar für das Transkribieren in einer Einzelsprache + Menge Konventionen zur Erläuterung

6. Transkription

Verschiedene Formen

Dialektologie Lehrkontexte Aussprachewörterbuch (Breite Transkription) Standardsprache = überregional, nicht landschaftlich beeinflusste Varietät, Aussprachenorm Variationen = Aussprache des Standarddeutschen nicht einheitlich Silbe = als wichtige phonetische Bezugsgröße / kleinste rhythmische Einheit der Sprache / jede Silbe hat i.d.R. einen Vokal Onset = Anfangsrand Nukleus = Kern Jeder einzige Vokal bildet i.d.R. einen Silbenkern (also den Nukleus) Koda = Endrand Verschmilzt der Vokal mit dem unmittelbar vorangehenden ist er unsilbisch (siehe /au/, /ei/) Verschmilzt der Vokal mit dem unmittelbar folgenden Konsonanten wird dieser silbisch (siehe Menschen) Sonarität

Liquide = Fließlaute wie [l] oder [r]

Vokale, Liquide, Nasale, Frikative, Plosive Zunehmende Verengung beim Artikulieren

Phonologie: Phonologie = Untersuchung der Systematik der Laute einer Sprache, d.h. das Vorkommen bzw. Nichtvorkommen von Lauten in bestimmten Segmentfolgen Kontrastieren = zwei Laute können kontrastieren, also verschiedene Wörter bzw. Bedeutungen unterscheiden (Bsp. Tante – Kante; [t] – [k]) Kontext = (auch: Umgebung) Unterscheidung an bestimmten Positionen wortinitial = zu Beginn eines Wortes ([kantə] vs. [tantə]) wortintern = innerhalb eines Wortes zwischen zwei Vokalen ([makə] vs. [matə]) wortfinal = am Ende eines Wortes ([zat] vs. [zak]) Kontrast = bilden zwei Laute, wenn sie im selben Kontext vorkommen Verteilung = (auch: Distribution) Ermittlung der Kontexte, in denen bestimmte Sprachlaute vorkommen Defektive Verteilung = hat ein Laut, der nicht in allen Kontexten vorkommt (Bsp. [h] kommt nicht wortfinal vor, [ŋ] kommt nicht wortinitial vor)

Minimalpaar = zwei Wörter, die sich in nur einem einzigen Laut unterscheiden ([haʊs] vs. [maʊs]) Phoneme = Laute, die eine kontrastierende Funktion haben (

‚kleine bedeutungsunterscheidende Ele-

mente‘)

6

Komplementäre Verteilung = (auch: komplementäre Distribution) zwei Laute, deren Verteilung so ist, dass der erste Laut nur in einem, der zweite Laut nur in einem anderen Kontext vorkommt (Bsp. [h] nie wortfinal und [ŋ] nie wortinitial) Allophone = phonetisch ähnliche Segmente ( Phonologische Regel

Bsp. die Aussprache der Wörter ich, Milch und Dach als Allophon)

Erfassung der komplementären Verteilung von Allophonen Bsp. l-Velarisierung: /l/ [ ɫ] / # /l/ als Input der Regel [ ɫ] als Output der Regel Wird realisiert als … / in der Umgebung ____ Position des Lautes # Wortende / Grenze # ____ (Wortanfang) Vokal___Vokal zwischen zwei Vokalen /p t k/ [b d g] /p/ [b], /t/ [d], /k/ [g] {} entweder oder K___ nach einem Konsonanten ‚Das Phonem /l/ wird am Ende eines Wortes als [ɫ] realisiert‘ / ‚Das Phonem /l/ am Ende eines Wortes hat die Aussprachevariante [ɫ]‘

Vorhersagbare Distribution = wenn ein Kontext festgelegt werden kann, in dem ein Laut vorkommt Disjunktion = Liste unverwandter Elemente wie bspw. Kontexte Assimilation = Angleichung eines Segments an ein benachbartes Segment in mindestens einer phone tischen Eigenschaft ‚A‘ und ‚B‘ sind Phoneme, wenn sie kontrastieren, d.h. im selben Kontext vorkommen und dadurch Wörter unterscheiden ‚A‘ und ‚B‘ sind Allophone eines Phonems, wenn sie in komplementärer Verteilung stehen (vorausgesetzt, die beiden Laute sind phonetisch ähnlich) ‚A‘ und ‚B‘ treten im selben Kontext innerhalb desselben Wortes aus, d.h. sie stellen optionale Aussprachen dar freie Variation zwischen den betreffenden Lauten Bedeutung des Wortes ändert sich dadurch nicht! Distinktive Merkmale Merkmale = kleinere, phonetisch definierte Einheiten von Sprachlauten, die es ermöglichen, natürliche Klassen zu erfassen (bspw. hohe / tiefe Vokale, Plosive, etc.) Distinktive Merkmale = (bedeutungs-)unterscheidende Merkmale binär = zweiwertige Merkmale, entweder ‚+‘ oder ‚-‘ privativ = Einwertigkeit von Merkmalen, d.h. ein Segment hat das Merkmal oder nicht

Merkmale (a) (b) (c) (d)

erfassen natürliche Klassen. erfassen alle Kontraste in den Sprachen der Welt. haben phonetische Definitionen. sind entweder binär oder privativ.

7

Graphematik: Graphematik = Gegenstand sind die Grundeinheiten des Schriftsystems und ihre Regeln zu ihrer Verknüpfung Phonologie = Gegenstand sind die Grundeinheiten des Lautsystems und die Regeln zu ihrer Verknüpfung Grundeinheiten der Phonem- und Graphemebene

bedeutungsunterscheidend, keine bedeutungstragende Funktion

Graphematik als linguistische Disziplin mit Bezug auf die segmentalen und die suprasegmentalen Einheiten des Schriftsystems auch Einbezug von Morphem-, Wort-, Satz- und Textebene Graphematik

als die Wissenschaft vom Schriftsystem einer Sprache beschreibt die Regularitäten des Schriftsystems auf segmentaler und suprasegmentaler Ebene erfasst die für ein Wort theoretisch möglichen Schreibungen und definiert einen Lösungsraum möglicher Schreibungen für Lautungen, die als Wort fungieren legt fest, welche Schreibung als korrekt zu gelten habe

Orthographie

Bsp. Wal

Lösungsraum umfasst mehrere mögliche Schreibungen , , Orthografisch zulässig ist jedoch nur

Phonem = die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Lautsystems Graphem = die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Schriftsystems Buchstaben = alle Realisierungen in einem Schriftsystem Mehrgraphen = (auch: Bigraphen) Buchstabenverbindungen, die als Grapheme auftreten wie , oder Unterscheidung Buchstabe – Graphem (n. Eisenberg, Günther u.a.) 1. Nur Buchstaben gehören zur Klasse der Grapheme. ( keine Satzzeichen, Zahlen oder andere Logogramme)

2. Nicht jeder Buchstabe stellt ein Graphem dar. ( < >) 3. Nicht jedem Graphem entspricht genau ein Buchstabe. (

entspricht einem Graphem, aber

drei Buchstaben)

Minimalpaare = bedeutungsunterscheidende Wörter, die sich an gleicher Position unterscheiden (Bsp. , und )

Allographen = schreibtechnische Variante eines Graphems (Bsp. Druckbuchstaben Schreibschrift), aber auch Varianten einer graphematischen Form (z.B. Orthographie vs. Orthografie) und Groß- und Kleinschreibung Grapheminventar = erfasst die Buchstaben des deutschen Schriftsystems, die bedeutungsunterscheidend sind nur Grapheme, die regelmäßig zur Schreibung deutscher Wörter verwendet werden ausgeklammert, da es nur in fremdsprachigen Wörtern (bspw. Typologie) und Eigennamen (bspw. Bayern) auftritt in deutschen Wörtern nur in Verbindung mit in deutschen Wörtern nur in Verbindung mit und Das deutsche Grapheminventar (vgl. Eisenberg) Konsonantengrapheme:

, , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Vokalgrapheme:

, , , , , , ,

Prinzipien a) Lässt sich durch den Austausch der Buchstaben ein Minimalpaar bilden? b) Wird das Graphem zur Schreibung deutscher oder zur Schreibung fremdsprachiger Wörter verwendet? c) Handelt es sich um eine markierte oder eine unmarkierte Schreibung? Graphem-Phonem-Korrespondenzen (GPK): Keine Eins-zu-eins-Entsprechung zwischen Graphem und Phonem Deutschen stehen weniger als 40 Grapheme gegenüber

den ca. 40 Phonemen im

Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln (GPK-Regeln) geben an, welches Segment des Geschriebenen einem bestimmten Phonem im Normalfall entspricht Schreibsilbe: Schreibsilbe = graphematische Struktureinheiten, die keine Morpheme sind und deren Umfang ungefähr dem der Silbe im Gesprochenen entspricht Vermeidung von Überlängen im Schriftbild, sowie komplexer Silbenanfangsränder und /p/ in Strich und in Splitter

/ʃ/ vor /t/

schnellere Worterkennung möglich silbeninitiales

genau wie das Dehnungs- in Huhn, Stuhl, ein stummes dient zur Markierung der Silbengrenze se-hen, Mü-he trägt zur visuellen Prägnanz der graphematischen Wortform bei Vokalbuchstaben dopplung dient dem Ausgleich der optischen Silbenlänge (Bsp. See, Tee, Haar, Boot) keine silbeninternen Dopplungen von und , sowie den Umlautgraphemen Gefahr der Verwechsl...


Similar Free PDFs