Sprachwissenschaften Zusammenfassung PDF

Title Sprachwissenschaften Zusammenfassung
Course Einführung in die Sprachwissenschaft und das Neuhochdeutsche
Institution Universität Augsburg
Pages 58
File Size 1.2 MB
File Type PDF
Total Downloads 109
Total Views 132

Summary

Sprachwissenschaften GK1...


Description

Semiotik Semiotik als Lehre von den Zeichen • • • • •

Grundlegende Funktion eines Zeichens: Stellvertreterfunktion (etwas steht für etwas bzw. das Bezeichnende steht für das Bezeichnete) alles sinnlich Wahrnehmbare kann als Zeichen fungieren alles kann bezeichnet werden, auch Abstrakta wie Vorstellungen oder Erinnerungen die drei Zeichentypen nach Charles Sanders Peirce: Index, Ikon, Symbol – mit teilweise fließendem Übergang und abhängig vom Kontext (siehe folgende Folien) Für die Interpretation von Zeichen ist Erfahrungswissen / Weltwissen nötig

Die drei Zeichentypen nach Peirce •

• •

Index (auch: Symptom oder Anzeichen): Folgeverhältnis, kausaler Zusammenhang (wenn... dann) zwischen Signifikat und Signifikant (typischerweise naturgegeben / ohne Absicht eines Zeichenbenutzers) Beispiele: Eine nasse Straße als Index für Regen Das Tragen einer Brille als Index für eine Sehschwäche Ikon: Abbildungsverhältnis, (optische) Ähnlichkeit zwischen Signifikat und Signifikant. Beispiel: (Zeichen von Drucker) Symbol: Weder Folge- noch Abbildungsverhältnis zwischen Signifikat und Signifikant, Zeichen ist konventionell festgelegt und muss erlernt werden. Beispiel: (Verkehrszeichen)

Interpretationsspielraum •

Indexikalische Zeichen können – auch in Abhängigkeit des Rezipienten – vielfältig gedeutet werden: Jemand trägt eine zerschlissene Jeans: →Index für Modebewusstheit →Index für Ungepflegtheit / Armut



Symbole können kulturell unterschiedlich konventionalisiert sein: Swastika / Hakenkreuz: →Deutschland: Symbol des Nationalsozialismus →Buddhismus/Hinduismus: Symbol für Glück



Selbst bei ikonischen Zeichen gibt es teilweise Interpretationsspielraum, sodass sie also zu einem gewissen Grad konventionalisiert sein können (s. Bilderbeispiele)

Das sprachliche Zeichen • •

Sprachliche Zeichen sind immer Symbole ... oder? Onomatopoetika als Ikone? In der Forschung umstritten, da nur sehr grobe Nachatmung mit den Mitteln des jeweiligen Orthografiesystems, dadurch in verschiedenen Sprachen zum Teil starke Unterschiede Beispiel: Tierlaute in verschiedenen Sprachen

Ikonische Anordnung sprachlicher Zeichen • •

Schlange Apfel

Vom ikonischen zum Symbolischen •

(alte Form, moderne Form, Lautwort, Bedeutung und Erläuterungen)

Übung: Zeichentypen Verkehrszeichen: Ikon, Farbe rot symbolisch Peter hat Bauchweh: Index Herz: Symbol, Index, Ikon Fragezeichen: Symbol Jemand hat geschtern: Index Weltkugel: Symbol (Frieden) Flagge: Symbol Kopfnicken: Index Deutschlandkarte: Ikon Blaues Rechteck: Symbol (Wappen HSV) Opel: Symbol Die Buchstabenfolge S: Ikon

Kontextabhängigkeit von Zeichen •



„Ich liebe Marmorkuchen!“ →Symbol für Liebe →im weiteren Sinne Index dafür, dass der Sprecher Marmorkuchen mag „Ich hatte gestern eine Herz-OP.“ →Ikon für das menschliche Herz

Das bilaterale Zeichenmodell Signifié (Signifikat) und signifiant (Signifikant) sind untrennbar miteinander verbunden, wie die beiden Seiten eines Blattes Papier, gemeinsam bilden sie das Zeichen. (s. Kreismodellbsp.)

Das Verhältnis von signifié und signifiant 1. Arbitrarität Beziehung zwischen Signifikat und Signifikant ist willkürlich, ... 2. Konventionalität ... aber nicht beliebig, sondern durch Übereinkunft festgelegt, ... 3. Assoziativität ... sodass die beiden Seiten im Gedächtnis miteinander verknüpft werden.

Das semiotische Dreieck (Odgen/Richards) • •

Im Vergleich zum bilateralen Zeichenmodell ist der Referent (außersprachliche Sachverhalt) hinzugekommen →semiotisches Dreieck nicht rein psychologisch Die gestrichelte Linie soll verdeutlichen, dass Symbol und Referent indirekt über den Gedanken miteinander verknüpft werden

Das Organonmodell (Karl Bühler) • •



Verständnis von Sprache als Kommunikationsmittel, als Werkzeug (griech. organon) Drei Funktionen des Zeichens (Z): - stellt Gegenstände/ Sachverhalte dar (Darstellungsfunktion) - drückt den inneren Zustand des Senders aus 8Ausdrucksfunktion) - beeinflusst Gedanken/ Verhalten des Empfängers (Appellfunktion) Kreis (konkretes Schallphänomen) ist nicht deckungsgleich mit dem Dreieck, weil das Zeichen in der eigenen Wahrnehmung ergänzt und abstrahiert wird

(Abbildung)

Semiotik – Überblick: • • •

Zeichentypen (nach Peirce): Index, Ikon, Symbol Bilaterales Zeichenmodell (Ferdinand de Saussure): signifié vs. signifiant, Arbitrarität, Konventionalität und Assoziativität sprachlicher Zeichen Weitere Zeichenmodelle: - Semiotisches Dreieck (Odgen/Richards) - Organon- Modell (Karl Bühler)

Semantik Was ist Semantik? •

Semantik als Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen

Euphemismen Schon wenige Wochen nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Warschau verfügte die SS, dass die Juden ab sofort nur in einem bestimmten Teil der Stadt wohnen und sich aufhalten durften. Ein Getto also wurde angeordnet. Verheimlichen konnte man diese Rückkehr zum Mittelalter nicht, aber doch offiziell beschönigen oder tarnen: Daher wurde das Wort „Getto“ sorgfältig vermieden – ebenso in den plakatierten Bekanntmachungen wie in den Zeitungen, es tauchte auch niemals in Briefwechsel mit den verschiedenen deutschen Dienststellen auf. Was errichtet werden sollte, hieß stets der jüdische Wohnbezirk“.

Onomasiologie vs. Semasiologie Onomasiologische Fragerichtung: • Wie bezeichnet man das? ➔ Warentrenner Semasiologische Fragerichtung: • Was bedeutet Warentrenner? ➔ Gegenstand an sich

Onomasiologie vs. Semasiologie •

Onomasiologie: Vom Außensprachlichen zum sprachlichen Zeichen (signifié → signifikant) (Bild- oder Begriffswörterbücher)



Semasiologie: Vom sprachlichen Zeichen zum Außersprachlichen (signifikant → signifié) („normale“, nach Alphabet sortierte Wörterbücher)

Denotative vs. Konnotative Bedeutung • • •



Denotative Bedeutung als kontextabhängige Grundbedeutung eines sprachlichen Ausdrucks Konnotative Bedeutung als „Mitbedeutung“ Beispiele: - Hund vs. Köter – selbe Denotation andere Konnotation auf emotionaler Ebene - Sterben vs. Abkratzen – andere Konnotation auf sittlicher Ebene - Spinne, Matheunterricht, Strandurlaub,… - möglicherweise unterschiedliche Konnotationen auf emotional-individueller Ebene Konnotationen können sich auch im Laufe der Zeit ändern bzw. regional verschieden sein: - Mhd. wip nicht abwertend 8im Gegensatz zu nhd. Weib) - Pferd vs. Gaul

Lexikalische vs. aktuelle Bedeutung •

Die lexikalische Bedeutung ist das Bedeutungspotenzial eines sprachlichen Ausdrucks (Ebene der langue) Maus

Lexem: Sememe: „kleines Nageltier“ •

„Gerät für den Computer“

„Kosewort“ usw.

Die aktuelle Bedeutung die im jeweiligen Kontext vorliegende Bedeutung (Ebene der parole) Er schließt die Maus an den Laptop an.

Ambiguität: Polysemie vs. Homonymie Polysemie (Mehrdeutigkeit): Ein Ausdruck hat mehrere, etymologisch verwandte Inhalte. Beispiel: Decke 1. Anna starrt an die Decke. 2. Anna zieht Sören die Decke weg. ➔ Etymologisch verwandt, erkennbar am gemeinsamen semantischen Merkmal, den oberen Abschluss bildend. Homonymie (Gleichnamigkeit): Ein Ausdruck hat verschiedene, etymologisch nicht verwandte Inhalte. Beispiel: Ton Ton1: Ein schriller Ton erklingt. Ton2: Diese Schüssel ist aus Ton. ➔ Etymologisch nicht verwandt, kein gemeinsames semantisches Merkmal

Zwei Sonderfälle der Homonymie • •

Homophonie: Gleiche Aussprache, aber unterschiedliche Schreibung (Lehre – Leere) Homographie: Gleiche Schreibung, aber unterschiedliche Aussprache (das)Band – (die) Band

Übung: Homonymie oder Polysemie? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Im Schlafzimmer steht ein Schrank. – Der Typ ist ein Schrank! Ich heiße Anna. – Stell den Topf auf die heiße Herdplatte. Pinocchio bekam Eselsohren. – In diesem Buch sind viele Eselsohren. Anna geht auf einen Ball. – Peter wirft den Ball zu Anna. Kaa ist eine Schlange. – An der Kasse hat sich eine Schlange gebildet. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. – Anna malt ein Bild. Garfield hasst Montage. – Die Montage des Autos ist aufwendig. Er isst ein Mus aus Äpfeln und Birnen. – Der neue Film von Nolan ist ein Muss!

Polysemie: 1., 3., 5. Homonymie: 2., 4., 6., (Homophonie) 7.(Homographie) Weder noch 8.

Spiel mit Ambiguität Dracula kommt auf einem Tandem in eine Polizeikontrolle. Polizist: „Haben Sie was getrunken?“ Dracula: „Zwei Radler.“

Polysemie oder Homonymie? Radler: „Getränk derjenigen, die mit dem Fahrrad in die Ausflugslokale gefahren sind und nicht zu viel Alkohol trinken wollten.“ ➔ Polysemie

Syntagmatisch vs. Paradigmatisch Das essen in der Mensa ist eklig.

(Diese Unterscheidung ist nicht nur für die Semantik relevant!)

Syntagmatische Bedeutungsrelationen Verschiedene Grade von Kompatibilität / lexikalische Solidaritäten nach Eugenio Cosseriu: • Implikation: Ein Lexem impliziert ein anderes (enge Solidarität) - Beispiel: Das Pferd wiehert. → Wiehern ist nur mit Pferd kompatibel. • Selektion: Ein Lexem selektiert ein Lexem aus einem Wortfeld (weniger enge Solidarität) - Beispiel: Max spielt Fußball. → Spielen ist kompatibel mit den Elementen des Wortfelds Spiel (Tennis, Schach, Monopoly…) • Affinität: Ein Lexem fordert ein Lexem aus einer bestimmten Klasse (lockere Solidarität) - Beispiel: Der Hund frisst viel. → fressen ist kompatibel mit den Elementen der klasse fressende Lebewesen

August Stramm: Patrouille (1915) Die Steine feinden Fenster grinst Verrat Äste würgen Berge Sträucher blättern raschlig Gellen Tod.

Paradigmatische Bedeutungsrelationen • • •

Synonymie (totale S. – partielle S.) Antonymie (relative A. – komplementäre A. / Kontradiktion – Konversion) Hyperonymie/ Hyponymie

Synonymie Bedeutungsgleichheit – Unterscheidung in: • Totale Synonymie: Gleiche Bedeutung in allen Kontexten – umstritten, ob je verwirklicht… guter Kandidat aber z. B: - Beginnen – anfangen •

Partielle Synonymie: Konnotative Unterschiede in den Bedeutungen, z.B. - regional: Brötchen – Semmel - stilistisch: sterben – abkratzen - fachsprachlich: Blinddarm – Appendix - fremdsprachlich/ durch Entlehnung: Geldbeutel – Portemonnaie

Antonymie Bedeutungsgegensatz – Unterscheidung in: • Relative Antonymie: Gradueller Gegensatz - heiß – kalt → Zwischenstufen möglich (kühl, lauwarm, warm, …)

• •

Komplementäre Antonymie (Kontradiktion): absoluter Gegensatz - tot – lebendig →keine Zwischenstufe möglich, „entweder oder“ Konversion: perspektivischer Gegensatz - kaufen – verkaufen →gegensätzliche Sichtweise auf dieselbe Aktion

(Björn Högsdal: Oxymoron – Krimi siehe Folie)

Hyperonymie/Hyponymie Über- bzw. Unterordnung: • Obst – Apfel → Obst ist Hyperonym zu Apfel, Apfel ist Hyponym zu Obst • Apfel – Banane → Apfel und Banane sind Kohyponyme zu Obst Spezialfall: Teil-Ganzes-Relation, teils als Meronymie bezeichnet: • Ast – Baum → Ast ist Meronym zu Baum • Seite – Buch →Seite ist Meronym zu Buch

Übung: Bedeutungsrelationen 1. 2. 3. 4. 5.

Willst du ein Bier haben? Oder ein anderes Getränk? →Hyperonymie/Hyponymie Peter ist hundemüde. Anna ist hellwach. →Relative Antonymie Peter gibt Anna ein Buch. Sie nimmt es. →Konversion Anna braucht dringend Geld, aber sie hat wieder mal keine Kohle. →Partielle Synonymie Anna ist ledig, ihr Cousin schon verheiratet. →Komplementäre Antonymie/Kontradiktion

Wortfamilie vs. Wortfeld •



Wortfamilie: „Gruppe von Wörtern, die etymologisch miteinander verwandt sind.“ →formähnlich - Beispiel: schreiben, beschreiben, schrieb, Schreibung, Schrift, Schreibtisch etc. sind Elemente einer Wortfamilie Wortfeld: Gruppe von Wörtern „welchen ein gleicher bzw. ähnlicher Inhalt bzw. Bedeutungskern zugeschrieben wird.“ →bedeutungsähnlich - Beispiel: Stuhl, Bank, Sessel, Sofa, Hocker etc. sind Elemente des Wortfelds „Sitzmöbel“

Merkmalsemantik • •

Auch: Komponentialsemantik Grundlegende Vorstellung: Bedeutung eines Wortes wird als Bündel aus einzelnen semantischen Merkmalen (sog. Seme) erfasst.





Bedeutungsähnliche Lexeme bzw. Elemente eines Wortfelds werden mittels einer sogenannten Merkmalsanalyse 8auch: Komponentenanalyse/Semanalyse) in einer Tabelle gegenübergestellt Kritik: Entscheidbarkeit manchmal schwierig: Ist Bedeutung wirklich binär beschreibbar? Endlosigkeit der Analyse: Wann ist man fertig?

Prototypentheorie • • •

Hierarchisiertes Wortfeld: Prototypische gegenüber weniger prototypischen Vertretern Unterschiedlich starke Gewichtung der einzelnen Seme (Gegensatz zur Merkmalsemantik) Prototypen sind individuell und kulturabhängig

Semantik - Überblick: • • • • • • • •

Semasiologisch vs. Onomasiologisch Denotative vs. Konnotative Bedeutung Lexikalischer vs. aktuelle Bedeutung Polysemie vs. Homonymie (Homophonie, Homographie) Syntagmatische Bedeutungsrelationen: Implikation, Selektion, Affinität Paradigmatische Bedeutungsrelationen: Synonymie, Antonymie, Hyperonymie/Hyponymie Wortfeld vs. Wortfamilie Semantiktheorien: Merkmalsemantik vs. Prototypensemantik

Phonetik & Phonologie Teil 1 Phonetik vs. Phonologie Phonetik: •

Sprachebene: parole



Untersuchung der konkreten, tatsächlich gesprochenen Laute (Drei Teildisziplinen: Artikulatorische, akustische und auditive Phonetik)



naturwissenschaftlich orientiert



Einheit: Phon als konkret realisierter Laut, dargestellt in eckigen Klammern, z.B. [p]

Phonologie: •

Sprachebene: langue



Untersuchung von Sprachlauten hinsichtlich Systematik und Funktion innerhalb eines Sprachsystems



geisteswissenschaftlich orientiert



Einheit: Phonem als kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit, dargestellt in Schrägstrichen, z.B. /p/

Minimalpaar •

Wortpaar, das sich in nur einem laut unterscheidet



Minimalpaaranalyse zum Nachweis des Phonemstatus eines Laufs



Beispiel: Zange und Zunge unterscheiden sich in genau einem Lauf → /a und /a/ sind bedeutungsunterscheidend und somit Phoneme des Deutschen

Syntagmatisch vs. Paradigmatisch

[h

paradigmatisch

a

n

t]

[h] und [I] stehen zueinander in Opposition Minimalpaare – Beispiel

Hase – Hose: [ˈha:zə] –[ˈho:zə] → Minimalpaar Stein – Schwein: [ʃtaɪn] –[ʃvaɪn] → Minimalpaar (Schreibung unerheblich) Kanne – Kante: [ˈkanə] –[ˈkantə] → kein Minimalpaar, ein Laut kommt hinzu kannte – Kante: [ˈkantə] –[ˈkantə] → kein Minimal (Homophone)

Drei Teildisziplinen der Phonetik •

Artikulatorische Phonetik: Produktion von Sprachlauten



Akustische Phonetik: Übertragung von Sprachlauten



Auditive Phonetik: Wahrnehmung von Sprachlauten

Konsonant vs. Vokal Konsonant: Luftstrom muss Hindernis überwinden, Unterscheidung in: •

Artikulationsart (Plosiv, Frikativ, Affrikate, Nasal, Liquid)



Artikulationsart (bilabial, labiodental, dental-alveolar, palato-alveolar, palatal, velar, uvular, glottal)



Stimmtonbeteiligung (stimmhaft – stimmlos)

Vokal: Luftstrom kann ungehindert austreten, Unterscheidung in: •

Horizontale Zungenlage (vorne-zentral-hinten)



Vertikale Zungenlage (Zungenhöhe) bzw. Öffnungsgrad des Kieferwinkels (offengeschlossen)



Lippenstellung (gerundet-ungerundet)



Quantität (kurz-lang)

Konsonanten – Artikulationsarten •

Plosive (Verschlusslaute): Luftstrom wird gestaut, dann „explosionsartig“ geöffnet -



Frikative [Reibelaute]: Luft entweicht an einer Engstelle -



[pf], [ts], [tʃ]

Nasale: Luft entweicht über die Nase -



[v], [f], [z], [s], [ʃ], [j], [ç], [x], [h]

Affrikaten: Kombination aus Plosiv und Frikativ, werden als ein Lauf angesehen -



[b], [p], [d], [f], [g], [k]

[m], [n], [ŋ]

Liquide (Fließlaute): Luft wird in Schwingung versetzt (Vibranten) oder entweicht - [r], [R] (Vibranten), [I] (Lateral)

Alberne Merksprüche Explosion: Gebäude kippt → [g], [b], [d], [k], [p], [f] sind Passive Pfützenmatsch in Afrika → [pf], [ts], [tS] sind Affrikaten Sofijas weiche Wäsche –hach!

[z], [f], [j], [s], [v], [ç], [ ʃ],[h], [x] sind Frikative

Konsonanten – Artikulationsorte

1)bilabial (Ober-und Unterlippe): [b], [p], [m] 2)labiodental (Obere Zahnreihe auf Unterlippe): [f], [v] 3)dental-alveolar (Zunge am Zahndamm): [s], [z], [t], [d], [n], [r], [l] 4)palato-alveolar (etwas hinter dem Zahndamm): [ʃ] 5)palatal (am harten Gaumen): [j], [ç] 6)velar (am weichen Gaumen): [x], [g], [k], [ŋ] 7)uvular (Zäpfchen): [R] 8)glottal (Stimmritze): [h]

Konsonanten – Stimmtonbeteiligung • • • •

auch: Art der Phonation die Stimmlippen im Kehlkopf schwingen bei der Artikulation des jeweiligen Laufes entweder mit (=stimmhaft) oder eben nicht (=stimmlos) bei den Plosiven und Frikativen teilweise distinktiv – z.B. [b] vs. [p] Sonoranten (Nasale + Liquide) sind immer stimmhaft

Übung: Artikulatorische Merkmale Ordnen Sie den Konsonanten den jeweils richtigen Artikulationsort zu! • • • • •

[s] [k] [f] [c] [b]

bilabial labiodental dental/alveolar palatal velar

Übung: Artikulatorische Merkmale Ordnen Sie den Konsonanten die jeweils richtige Artikulationsart zu! • • • • •

[n] [g] [v] [I] [ts]

Plosiv Frikativ Affrikate Nasal Lateral

Übung: Artikulatorische Merkmale Welcher Laut passt nicht in die Reihe? Begründen Sie kurz! • • • • •

[p-t-f-k] →[f] – andere Artikulationsart (Frikativ vs. Plosive) [m-n-t-s] →[m] – anderer Artikulationsort (bilabial vs. dental/alveolar) [x-n-k-v] →[v] – anderer Artikulationsort (labiodental vs. velar) [f-c-d-z] →[d] – andere Artikulationsart (Plosiv vs. Frikative) [b-d-g-p] →[p] – andere Stimmtonbeteiligung (stimmlos vs. stimmhaft)

Phonetik & Phonologie – Teil 2 Lautliche Trends in Vornamen Welche Konsonanten sind bei den Mädchennamen besonders beliebt, welche weniger?

Top 25, Mädchen: 17x [I], 8x [n], 7x [m], 4x [r] ➔ Viele Sonoranten (Nasale + Liquide) 1x [k], 1x [t], 1x [d], 0x [b], [g], [p] ➔ Kaum Plosive 1. Emma 2. Hannah/ Hanna 3. Mia 4. Sofia/ Sophia 5. Emilia 6. Lina 7. Anna 8. Marie 9. Mila 10. Lea/ Leah 11. Leni 12. Clara/ Klara 13. Lena 14. Luisa/ Louisa 15. Leonie 16. Amelie 17. Emily/ Emilie 18. Johanna 19. Ella 20. Nele/ Neele 21. Sophie/ Sofie 22. Charlotte 23. Ida 24. Lilly/ Lilli 25. Laura

Vokale (IPA)

Das Vokaldreieck – Die Langvokale

Das Vokaldreieck – Die Kurzvokale

Die Schwa-Laute •

Das Deutsche hat zwei sogenannte Schwa-Laute (zentralisierte Vokale), die ausschließlich in unbetonten Silben vorkommen





Das e-Schwa: [ ] - Frage [ ] - nehmen [ ] - Bericht [ ] Das a-Schwa: [ ] - Vater [ ] - Tor [ ]/[ ] (r-Vokalisierung)

Die e-Laute im Vergleich • • • • •

[ [ [ [ [

] in See oder Mehl ] in Käse ] in Welt oder Wälder ] (Schwa) in Nase ] – fast nur in Lehnwörtern, z.B. in Methan (allerdings auch mit [ ] möglich)

Diphthonge • • •

• • •

„Zwielaute“, enge Verbindung zweier Vokale Werden von uns al...


Similar Free PDFs