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Title Zusammenfassung
Author Marina Dabernig
Course Investition und Finanzierung
Institution Universität Innsbruck
Pages 101
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Summary

Investition und Finanzierung – Zusammenfassung Buch: Bank, Matthias – Finanzierung, 3. Auflage Prüfung am 21.09: studyflix/#!/#economy-playlists Kapitel 1. Einführung in die Zahlungsstromanalyse Einordnung von Investition und Finanzierung Einordnung der Investition und Finanzierung in die BWL zwei b...


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Investition und Finanzierung – Zusammenfassung -

Buch: Bank, Matthias – Finanzierung, 3. Auflage Prüfung am 21.09.2017: https://studyflix.at/#!/#economy-playlists

Kapitel 1. Einführung in die Zahlungsstromanalyse 1.1. Einordnung von Investition und Finanzierung Einordnung der Investition und Finanzierung in die BWL • zwei betriebswirtschaftliche Funktionsbereiche (neben Forschung & Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Absatz (Marketing), Personal) Funktionallehre versus Funktionaltheorie • Investition und Finanzierung als Funktionallehren: o Anknüpfung an beobachtbaren Institutionen o Beschreibungsziel steht im Vordergrund Der Kapitalbegriff hat zwei Dimensionen (Kapitalüberlassungsvertrag zwischen Kapitalgeber und Kapitalnehmer) • leistungswirtschaftliche Dimension: Kapital als Produktionsfaktor • finanzwirtschaftliche Dimension: Überlassung von Geld auf Zeit Überlassung von Geld auf Zeit • aus Sicht des Kapitalgebers handelt es sich um eine Investition • aus Sicht des Kapitalnehmers handelt es sich um eine Finanzierung 1.2. Leistungs- und Finanzbereich einer Unternehmung Zweck eines Unternehmens ist in der Regel die Erstellung und der Verkauf von Gütern und/oder Dienstleistungen mit dem Ziel der Gewinnerzielung (erwerbswirtschaftliches Prinzip). Dieses Kerngeschäft wird im sogenannten Leistungsbereich zusammengefasst (siehe Abbildung). Dem steht der Finanzbereich gegenüber, der alle betrieblichen Vorgänge erfasst, welche die Zahlungsebene betreffen. Der Zusammenhang zwischen Leistungsbereich und Finanzbereich ist dadurch gegeben, dass Aktivitäten im Leistungsbereich zu Ein- und Auszahlungen führen, die sich nicht immer ausgleichen (Leistungssaldo). Aufgabe des Finanzmanagements ist es deshalb, Zahlungslücken (negativer temporärer Leistungssaldo) bzw. Zahlungsüberschüsse (positive temporärer Leistungssaldo) auszugleichen. Hierzu gehören insbesondere die Kapitalbeschaffung von Eigentümern und/oder Kreditgebern sowie die Rückzahlung von nicht mehr benötigtem Kapital bzw. die Durchführung von Finanzinvestitionen (Finanzinvestitionsbereich). Die Leistungszahlungen umfassen z.B. Auszahlungen für Löhne und Gehälter, Material oder Anlagenbeschaffung. Zu den Leistungseinzahlungen sind die Zahlungseingänge aus dem Umsatzprozess oder aber der Verkauf von Anlagegenständen zu rechnen.

1.3. Zahlungsströme in der Unternehmung Für die verschiedenen Bereiche in Unternehmen müssen die unterschiedlichen Zahlungsströme koordiniert, geplant und kontrolliert werden, was wegen der zeitlichen Asynchronität der Ein- und Auszahlungen eine wichtige Managementfunktion darstellt. Die Anknüpfungspunkte für das Management von Zahlungsströmen verdeutlicht (siehe Abbildung)

Zu Investition und Finanzierung im engeren Sinne gehören: • Vorteilhaftigkeitsanalysen für Realinvestitionen • die Beschaffung von liquidem Vermögen (Kapital, Finanzierung) • die Anlage von temporär überschüssigem Vermögen ((Finanz-)Investitionen) Zu Investitionen und Finanzierung im weiteren Sinne gehören: • Risikomanagement • Finanzmarketing/Investor Relations • Finanzorganisation Abgrenzung des Begriffs „Finanzmanagement“: Finanzmanagement bedeutet die Beschaffung und Anlage von liquiden Mitteln unter Rendite/-Risiko-Gesichtspunkten 1.4 Grundlegende Begriffe Abgrenzung des Finanzierungsbegriffs (Definition): • Zahlungsreihe, die mit einer Einzahlung beginnt (falls nur ein Vorzeichenwechsel: reguläre Finanzierung) • Deckung eines gegebenen Kapitalbedarfs • Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts erforderlich sind • Finanzierung umfasst alle Maßnahmen, die der Bereitstellung von Kapital dienen Abgrenzung des Investitionsbegriffs (Definition): • Zahlungsreihe, die mit einer Auszahlung beginnt (falls nur ein Vorzeichenwechsel: reguläre Finanzierung) • Ausgaben, die eine Kapitalbindung bewirken • Verwendung finanzieller Mittel • Investition umfasst alle Maßnahmen, die der zielgerichteten Nutzung von Kapital dienen

Zahlungsstromanalyse 1.5. Begriffsabgrenzungen Auszahlung: Abgang liquider Mittel Ausgabe: Neben Auszahlungen auch die Zunahme von Verbindlichkeiten und die Abnahme von Forderungen Aufwand: Unter Aufwand versteht man folglich eine periodisierte, erfolgswirksame Ausgabe. Kosten: bewerteter perioden- und leistungsbezogener Güterverbrauch

Einzahlung: Einnahme: Ertrag: Leistung:

Zugang liquider Mittel – Zahlungsmittelkonto wird in jedem Fall berührt, daher handelt es sich um einen pagatorischen Vorgang Neben Einzahlungen die Zunahme von Forderungen und die Abnahme von Verbindlichkeiten (inklusive Kreditvorgänge) periodisierte erfolgswirksame Einnahme bewertetes Ergebnis betrieblicher Tätigkeit

1.6. Zahlungscharakter von Investitions- und Finanzierungsprozessen Zur Darstellung eines Unternehmens als Bündel von Zahlungsströmen ist es in einem ersten Schritt sinnvoll, zwischen Vermögensgegenständen (Assets) und Verbindlichkeiten (Liabilities), die einem Unternehmen zugerechnet werden können, zu unterscheiden. Jeder Vermögensgegenstand im Unternehmen erzeugt einen direkt oder indirekt zurechenbaren Zahlungsstrom. Hierbei ist es irrelevant, ob das Asset z.B. • materiell oder immateriell • bilanziert oder nicht bilanziert, • ein Gebrauchsgut oder Verbrauchsgut ist oder • sich auf Real-, Finanz- oder Humanvermögen bezieht. • Beispiele: Humanvermögen/Arbeitsverträge 1.7. Cashflow einer Unternehmung Der Cashflow (Kassenfluss, Geldstrom) gibt Aufschluss über die Liquiditätslage und die finanzielle Situation eines Unternehmens. Diese für die Zahlungsstromanalyse zentrale Größe misst den aus dem Umsatzprozess generierten Mittelüberschuss eines Unternehmens. Der Cashflow stellt die Differenz zwischen einnahmewirksamen Erträgen und ausgabewirksamen Aufwendungen dar, die dem Unternehmen • für Investitionen (im Rahmen der Innenfinanzierung) • zur Schuldentilgung und • für Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht, soweit er noch nicht disponiert ist. Die ex post Ermittlung des Cashflows ist auf direktem und indirektem Weg möglich, wobei beide Methoden zum gleichen Ergebnis führen. Auf direktem Weg lässt sich der Cashflow als Differenz zwischen den Betriebseinnahmen (zahlungswirksame Erträge) und den Betriebsausgaben (zahlungswirksame Aufwendungen) berechnen. Diese Methode findet insbesondere bei der internen Erstellung liquiditätsbezogener Kapitalflussrechnungen Anwendung. Eine exakte Berechnung auf direktem Weg ist auf Basis von Daten des betrieblichen Rechnungswesens nicht möglich, da die Rechnungslegung nicht auf Zahlungsstromgrößen ausgerichtet ist. Zum Zweck einer externen Analyse wird der Cashflow meist aus dem Jahresüberschuss abgeleitet werden. Schematische Gewinn- und Verlustrechnung in Kontoform Aktiva Umsatzaufwand 1. Löhne und Gehälter 2. Materialverbrauch 3. Abschreibungen

Passiva Umsatzerlöse Bestandsveränderungen Aktivierte Eigenleistungen

Neutraler Aufwand 1. Aufwand aus Beteiligungen 2. Aufwand für Zinsen 3. Außerordentlicher Aufwand

Neutrale Erträge 1. Erträge aus Beteiligungen 2. Erträge aus Zinsen 3. Außerordentliche Erträge

Steuern Jahresüberschuss

Jahresfehlbetrag

Schematischer Bilanzaufbau: Aufwand Anlagevermögen 1. Sachanlagen 2. Immaterielle Anlagen 3. Finanzanlagen Umlaufvermögen 1. Vorräte 2. Forderungen 3. Wertpapiere 4. Zahlungsmittel Rechnungsabgrenzungsposten Jahresfehlbetrag Bilanzsumme

Ertrag Eigenkapital 1. Nominalkapital 2. Offene Rücklagen Fremdkapital 1. langfristige Verbindlichkeiten 2. kurzfristige Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungsposten Jahresüberschuss Bilanzsumme

Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit ist die Veröffentlichung sogenannter „Earnings before“ – Kennzahlen im Jahresabschluss heute weit verbreitet. Zu diesen Kennzahlen gehören u.a. EBT, EBIT und EBITDA: • EBT: Earnings before Tax • EBIT: Earnings before Interest and Tax • EBITDA: Earnings before Interest, Tax, Depreciation and Amortisation Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen + Aktivierte Eigenleistungen + Sonstige betriebliche Erträge = Gesamtleistung Materialaufwand Personalaufwand sonstige betriebliche Aufwendungen = EBITDA Abschreibungen = EBIT + Finanzergebnis = EBT (Handelsrechtliches Jahresergebnis vor Steuern) Steuern = Jahresüberschuss Der Zusammenhang zwischen dem Jahresabschluss/Jahresfehlbetrag und dem Cashflow lässt sich anhand der Faustformel darstellen. Vereinfachte Berechnung des Cashflows: Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag + Abschreibungen (-Zuschreibungen) des Anlagevermögens + Erhöhung (-Verminderung) von langfristigen Rückstellungen = Cashflow Diese vereinfachte Form des Cashflows ist jedoch sehr eng, da der Jahresüberschuss lediglich um Aufwandspositionen, die nicht Auszahlungen sind, und um Ertragspositionen, die nicht Einzahlungen sind, korrigiert wird. Ein- und Auszahlungen der laufenden Betriebstätigkeit, die nicht Ertrag bzw. Aufwand der Periode sind, werden durch die hier vorgenommen Korrekturen nicht erfasst. Zu diesem Zweck bietet sich die Ermittlung des sogenannten vollständigen Cashflows an. Indirekte Ermittlung des vollständigen Cashflows

+ + -

=

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (aus der GuV) Aufwendungen, die nicht Auszahlungen der gleichen Periode sind (z.B. Abschreibungen, Zuführungen zu Rückstellungen, Erhöhung des Bestandes) Erträge, die nicht Einzahlungen der gleichen Periode sind (z.B. aktivierte Eigenleistungen, Erhöhung des Forderungsbestandes, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen) Einzahlungen, die nicht Ertrag der gleichen Periode sind (z.B. Verminderung von Aktivpositionen gegen Kasse, Erhöhung von Passivpositionen gegen Kasse) Auszahlungen, die nicht Aufwand der gleichen Periode sind (z.B. Erhöhung von Aktivpositionen gegen Kasse, Verminderung von Passivpositionen gegen Kasse) vollständiger Cashflow (Nettoeinzahlungen einer Periode aus der Betriebstätigkeit)

Vorteil der Cashflow-Kennziffer • invariant gegen Bewertungsspielräume (verlieren ihren Einfluss) • damit hoher Informationsgehalt über tatsächliche Verhältnisse • „Verwendungsmöglichkeiten“: langfristige Investitionen, Gewinnausschüttung • Probleme: Kennziffer vergangenheitsbezogen

Schuldentilgung,

Im Rahmen der internationalen Harmonisierungsbestrebungen der Rechnungslegung wurde für die Aufstellung des Cashflow-Statements (Kapitalflussrechnung) nach IAS/IFRS und US-GAAP fast weltweite Einigkeit erzielt. Die nachfolgend dargestellte Aufsplittung des Cashflow-Statements stellt einen festen Bestandteil des Jahresabschlusses dar. Kennzeichnend für alle drei Rechnungslegungsstandards ist die Zuordnung der Ein- und Auszahlungen zu den Bereichen laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Bezüglich der Zuordnung der einzelnen Zahlungsein- und –ausgänge bestehen jedoch Unterschiede zwischen den Rechnungslegungsstandards.

Wichtig ist außerdem der Free Cashflow (FCF), dem insbesondere bei der Berechnung des Unternehmenswertes auf Basis von Discounted Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren) eine wichtige Rolle zukommt. Er stellt den Zahlungsmittelüberschuss dar, der dem Unternehmen prinzipiell zur Ausschüttung an die Eigen- und Fremdkapitalgeber zur Verfügung steht und dem ihre Ansprüche befriedigt werden können. Für die Berechnung des FCF wird zunächst der Operating Cashflow aus der Differenz zwischen den Ein- und Auszahlungen aus der betrieblichen Leistungserstellung ermittelt. Um die zur Ausschüttung an die Eigen- und Fremdkapitalgeber zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel

zu erhalten, muss der Operating Cashflow um den Nettoinvestitionssaldo bereinigt werden. Der Nettoinvestitionssaldo stellt die Differenz zwischen den Auszahlungen für Erweiterungsinvestitionen und den Einzahlungen für Desinvestitionen dar. Der FCF lässt sich auf indirektem Weg aus den Cash Earnings nach DVFA/SG ermitteln, Dafür müssen die Cash Earnings nach DVFA/SG um den Zinsaufwand und die Nettoinvestitionsauszahlungen korrigiert werden. Der FCF ist damit der entnahmefähige Betrag, der die Leistungsfähigkeit des betrachteten Unternehmens nicht beeinträchtigt.

Strom- und Bestandsgrößen Eine Bestandsgröße ist immer zeitpunktbezogen (z.B. auf den Bilanzstichtag), während eine Stromgröße sich immer auf einen Zeitraum bezieht (z.B. Zeitintervall). Typische Bestandsgrößen sind z.B. der Zahlungsmittelbestand, Vorräte, Wertpapiere oder Eigenkapital. Typische Stromgrößen sind hingegen der Jahresüberschuss, Zugang an liquiden Mitteln oder die jährliche Zuführung zu den langfristigen Rückstellungen. Während Vermögenspositionen einen positiven Bestand zu jedem Zeitpunkt t besitzen müssen, sind auch Fälle denkbar, bei denen eine negative Bestandsposition realisiert werden kann. Bspw. kann die Bestandsentwicklung auf einem Kontokorrentkonto so verlaufen, dass ausgehend von einem positiven Zahlungsbestand (Vermögensposition) eine entsprechend hohe Auszahlung einen negativen Bestand (Kreditposition) bewirkt (Grafisch = Treppenfunktion). Die Verwendung kontinuierlicher Stromgrößen als Approximation für diskrete Größen erleichtert oftmals die mathematische Behandlung und das Erreichen einer geschlossenen Lösung. Bei betrieblichen Stromgrößen handelt es sich aber immer um diskrete Größen, wie z.B. bei der Bewegungsbilanz (Zeitraumbilanz). Die Bewegungsbilanz ist nachfolgend dargestellt. Die Bewegungsbilanz gibt Aufschluss über Mittelherkunft und Mittelverwendung für einen bestimmten Zeitraum. Mittelverwendung Vermögenszugänge = Sollüberschuss auf aktiven Bestandskonten (z.B. Kauf von Maschinen)

Mittelherkunft Vermögensabgänge = Habenüberschuss auf aktiven Bestandskonten (z.B. Verkauf von Fertigerzeugnissen)

Kapitalabgänge = Sollüberschuss auf passiven Bestandskonten (z.B. Rückzahlung eines Darlehens)

Kapitalzugänge = Habenüberschuss auf passiven Bestandskonten (z.B. Ausgabe junger Aktien)

Grafische Darstellung von Zahlungszeitströmen/-reihen Zur Darstellung zukünftiger Zahlungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, eignet sich ein Zeitstrahl. Der Zeitstrahl unterteilt die Zukunft in Perioden (z.B. ein Tag oder ein Jahr), denen dann einzelne Zahlungen zugeordnet werden können (siehe unten).

1.8. Ökonomischer Wert versus Buchwert Im Kontext von Investitions- und Finanzierungsprozessen ist ein Entscheider an der tatsächlichen Wertveränderung, die seine Entscheidung bewirkt, interessiert. Der „richtige“ Maßstab ist der ökonomische Wert, der explizit die Opportunitätskosten einer Entscheidung miteinbezieht. Opportunitätskosten sind die entgangenen potenziellen Erträge, die man für die nächstbeste Verwendung der Ressourcen erhalten würde. Im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens arbeitet man hingegen mit Buchwerten (Accounting Values), die zum Zweck der Gewinnfeststellung am Stichtag des Jahresabschlusses als Basis für Steuer- und Dividendenzahlungen entsprechend den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften angepasst werden. Für die systematische Einbeziehung von Opportunitätskosten ist in diesen, auf Nominalwerten basierendem Konzept, kein Platz. Ökonomische Werte und Buchwerte fallen deshalb in der Regel auseinander. Dies liegt in erster Linie daran, dass ökonomische Werte über den Totalerfolg einer Unternehmung (Summe aller Investitions- und Finanzierungsprojekte) ermittelt werden, während dies für Buchwerte über den Periodenerfolg geschieht. Totalerfolg versus Periodenerfolg: Über die gesamte Lebensdauer T einer Unternehmung, d.h. von der Gründung bis zu einer Liquidation, müssen sich die Summe der nominellen Periodenerfolge und der nominelle Totalerfolg entsprechen.

Beispiel: Mit der Betriebsgründung in t = 0 legt ein Unternehmer EE0 = 1.000 € ein. Hiervon investiert er sofort A0 = 900 €. Das Unternehmen besitzt eine Lebensdauer von 3 Perioden, d.h. es wird in T = 3 liquidiert (verkauft). Eine mögliche Entwicklung der Entnahmen, Zahlungen und Gewinne ist in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Sie gibt den Totalerfolg im Vergleich zum Periodenerfolg anhand

einer Beispielrechnung wieder. Es zeigt sich, dass für die Eigenkapitalgeber ein Vermögenszuwachs von nominell 350 € über die gesamte Lebensdauer des Unternehmens erwirtschaftet wird (Totalerfolg).

1.9. Berücksichtigung des Zeitaspektes Zahlungen einer Zahlungsreihe fallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an. Um die Zahlungen vergleichbar zu machen, muss der Faktor Zeit in die Überlegungen einfließen. Der Zeitwert zukünftiger Zahlungen: Eine betragsmäßig gleich hohe Zahlung besitzt, falls sie zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt, einen unterschiedlichen Zeitwert. Entscheidungsträger präferieren Zahlungen umso mehr, je früher diese anfallen (positive Zeitpräferenz positiver Kapitalmarktzins). Je früher man eine Zahlung erhält, desto eher kann man den Zahlungsgegenwert in Konsumgüter investieren (konsumieren) und auf diese Weise Bedürfnisse befriedigen. Dies ist die allgemeine Rechtfertigung für die Annahme einer positiven Zeitpräferenz und damit für einen positiven Zins als Kosten für die Überlassung von Kapital. Damit ist aber nicht a priori ausgeschlossen, dass die Zeitpräferenz auch negative Werte annehmen kann und einen negativen Zinssatz mit sich zieht. Wenn von Zinsen die Rede ist, mein man gewöhnlich den realen Zinssatz, definiert als Nominalzinssatz korrigiert um die Inflationsrate. Vergleichbarmachung der Zahlungen von Zahlungsreihen: Zur Vergleichbarkeit von Zahlungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, transformiert man diese auf einen beliebigen Zeitpunkt. Es existieren aber zwei nahe liegende Alternativzeitpunkte: • Transformation auf den heutigen Zeitpunkt t=0 mittels Abzinsung (Diskontierung) oder • Transformation auf den Zeitpunkt der Fälligkeit der letzten Zahlung t = T mittels Aufzinsung Wiederholung elementarer finanzmathematischer Grundlagen

Beispiel: Berechnung von Endwerten Ein Betrag in Höhe von 10.000 GE wird zu einem Zinsfuß von k = 0,06 fest für 3 Jahre bei einer Bank angelegt. Nach drei Jahren ergibt sich ein Endwert von K3 = 10.000*(1.06)3 = 11.910,16 GE. Die Aufzinsung kann dabei auch auf „ungerade“ Zeitpunkte erfolgen. Legt man beispielsweise 10.000 GE für n=2,5 Jahre zu 6% an, dann beträgt der Fälligkeitswert 10.000*(1.06)2,5 = 11.568,17 GE. Beispiel: Berechnung von Barwerten Eine Zahlung in Höhe von 10.000 GE, die in 10 Jahren zufließt, besitzt bei einem Periodenzins von bspw. 12% einen Barwert von 10.000*(1.12) -10 = 3-219,72 GE. Der Diskontierungsfaktor besitzt den Wert  = 0,8928 bzw. n = 0,321972. Hinweis:  = 1/(1 + k), d.h. 1/(1 +0,12) = 0.8928  Das bedeutet man verliert fast 11% pro Jahr Beispiel: Unterjährige & stetige Verzinsung

Beispiel: Rentenbarwert

Beispiel: Rentenendwert

Beispiel: Annuität

1. Die Bewegungsbilanz beschreibt die Mittelverwendung und Mittelherkunft für einen bestimmten Zeitraum. RICHTIG 2. Unter Aufwand versteht man periodisierte erfolgswirksame Ausgaben. RICHTIG 3. In der Bewegungsbilanz werden Umsatzerlöse und Umsatzerträge gegenüber gestellt. FALSCH – es werden nur Umsatzerlöse gegenüber gestellt 4. Wenn eine Zahlungsreihe mehr als einen Vorzeichenwechsel aufweist, bezeichnet man sie als reguläre Investition bzw. Finanzierung. FALSCH – falls nur ein Vorzeichenwechsel 5. Eine Finanzierung ist eine Zahlungsreihe, die mit einer Einzahlung beginnt. RICHTIG 6. Einzahlungen unterscheiden sich von Einnahmen dadurch, dass zu den Einnahmen die Zunahme der Forderungen und die Abnahme der Verbindlichkeiten hinzugerechnet werden. RICHTIG 7. Bei stetiger Verzinsung ergibt sich für einen Kredit eine höhere Zinsbelastung als bei diskreter Verzinsung, ceteris paribus. RICHTIG (ceteris paribus – „unter gleichen Umständen“) 8. Der Effektivzins spiegelt die tatsächliche finanzielle Belastung für den Kreditnehmer wieder. FALSCH – inklusive zusätzlichen Gebühren, Tilgung, etc. fehlt 9. In der Bewegungsbilanz werden Erlöse und Verluste einander gegenübergestellt. FALSCH – GUV Rechnung 10. Der Operating Cashflow ist definiert als betriebliche Einzahlungen abzüglich betrieblicher Auszahlungen, Ersatzinvestitionen und Steuerzahlungen. Er dient dem Unternehmen zur Ausschüttu...


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