Drama Shakespeare - Zur Vorbereitung zum 1. Staatsexamen in Englisch eine ausführliche Zusammenfassung PDF

Title Drama Shakespeare - Zur Vorbereitung zum 1. Staatsexamen in Englisch eine ausführliche Zusammenfassung
Course Literaturwissenschaft Examen
Institution Universität Regensburg
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Zur Vorbereitung zum 1. Staatsexamen in Englisch eine ausführliche Zusammenfassung zur Dramenanalyse, Shakespeare und seiner Zeit. ...


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Drama 1. Allgemeine Eigenschaften des Dramas

● nicht zur Lektüre, sondern Aufführung gedacht → Kollektivität von Produktion und Rezeption (Pfister), d.h. nicht nur Akteure, sondern auch Zuschauer sind an der Aufführung beteiligt ● Plurimedialität des Theaters: sprachliche Äußerungen und außersprachliche Zeichen (Gestik, Mimik, Bühnengestaltung, Licht und Geräuschkulisse) → Theateraufführung = plurimediale Darstellungsform (Pfister) ● Tragische Ironie: der Zuschauer erkennt hinter einer scheinbar unverfänglichen, manchmal sogar heiter gemeinten Äußerung eine Anspielung auf die spätere Katastrophe ● Absolutheit dramatischer Texte (Pfister): Fehlen einer vermittelnden Kommunikationsebene wird kompensiert durch außersprachliche Codes und Kanäle ● Sender (historischer Autor) → Dramatischer Text: Figur als Sender und Empfänger → Empfänger: Publikum, Leser ● Kommunikationssysteme: Überlagerung → inneres (Figuren untereinander), äußeres (AutorZuschauer); unvermittelt → keine Erzählinstanz ● Haupttext und Nebentext (Regie-/Bühnenanweisungen) ● Pfister: Repertoire der Codes und Kanäle: •

dominantes akustisches Zeichensystem meist Sprache, auch außersprachliche akustische Codes (Klangeffekte, Geräusche)



optische Komponente: Physiognomie der Schauspieler, Bühnenbild, Mimik und Gestik, Kostüm, Maske



Kanal: optisch, akustisch (olfaktorisch, haptisch, gustatorisch)



Code- Typ: verbal oder nonverbal



Sender: Figur oder Bühnenlautsprecher

● Geschlossene vs offene Form •

Geschlossene Form: zielstrebig-linearer, einsträngiger Handlungsverlauf



Offene Form: Darstellung des Geschehens, nicht Handlung

2. Gattungsformen des elisabethanischen Theaters (Klassifizierung immer nur ideales Konstrukt; vielerlei Mischformen möglich) ● mittelalterliche Vorläufer: mystery plays, morality plays und interludes, Brauchtum und Karneval, italienische commedia dell' arte ● antike Vorläufer: klassische Tragödien (Seneca) und Komödien (Plautus und Terenz) ● Historie: •

Darstellung englischer Geschichte (chronicles)



Herrscherpersönlichkeiten und nationale Identität



politische Themen im Vordergrund



Tudor myth

● Komödie •

keine durchformulierte (neo-)klassische Gattungsnorm



zentrale Kennzeichen: glücklicher Ausgang, Entwirrrung, Restitution von Ordnung



Orientierung an Modellstücken (The Comedy of Errors)



Mehrzahl an sozialen Sphären (Register, Schauplätze), kein Ständeklausel



Mehrzahl an Plots, meist Liebeshandlung



Situationskomödie vs Charakterkomödie



laughing with (romaneske Komldie; As you like it) vs laughing at (satirische Komödie;Volpone)



romantische oder romaneske Komödie (Shakespeare): Liebeswirren und Verwechslungen, die sich am Ende glücklich auflösen; meist exotische oder mythische Schauplätze; italienische Namen



Shakespeares festive comedies: Rahmenhandlung Fest (Twelfth Night, Midsummer Nights Dream)



Satirische Komödie (Ben Jonson, Middleton): Verspottung von Lastern und Übeln der Gesellschaft; meist zeitgenössische Schauplätze; satirisch sprechende Namen



Comedy of Humours: satirische Intention, typische Figuren (Ben Jonson)

● Romanzen: Übernatürliches, Märchenelemente (Cymbeline, The Winter's Tale, The Tempest) ● Problemstücke: Measure for Measure; The Merchant of Venice

● Tragödie: Wurzeln in der antiken Tragödie und in mittelalterlichen Erzählungen vom Aufstieg und Fall der Mächtigen •

Aristoteles: Lehre der drei Einheiten •



Ort, Zeit, Handlung

Doppelperspektivik von Selbstbestimmung (Hybris, Leidenschaften) und Fremdbestimmung (Fortuna)



Aristoteles: durch die Erzeugung von Furcht und Mitleid bewirkt die Tragödie eine Reinigung der Zuschauer von exzessiven Affekten (Kátharsis)



Struktur der klassischen Tragödie: Exposition-steigende Handlung-Höhepunkt (Peripetie)-fallende Handlung-Katastrophe



neoklassisches Tragödienkonzept: •

tragic flaw (Irrung)



Hybris (Selbsterhöhung)



Moment der Erkenntnis, Selbsterkenntnis



Katharsis



Urform: König Ödipus

Shakespeare hielt sich nicht an diese Vorgaben! (nie normativ, immer Regelbrüche)→ neue Modelle/Konzepte •

Rachetragödie: Konflikt zwischen Individuum und Staat, christlicher Ordnung und Racheauftrag (Hamlet)



domestic tragedy: privater Konflikt im Vordergrund (Othello)



de casibus-Tragödie:Sturz eines Menschen aus dem Glück in Elend und Tod (Richard III, Macbeth, King Lear)

● Römerdramen: zwischen Tragödie und Historie ● satirische Tragödien und Tragikomödien (Troilus and Cressida)

3. Episierung des Dramas •

keine vermittelnde Erzählfunktion = idealisierte Norm (wird häufig durchbrochen)



Opposition episch – dramatisch

● Aufhebung der Finalität •

einzelne Szenen relativ selbstständig



Relationen der Szenen wichtig



Modell der Wirklichkeit: variabel und aufhebbar

● Aufhebung der Konzentration •

Episches Drama: minutiöses Abbild von Realität → intensive Totalität



Panoramisches Raum- und Zeitstruktur → extensive Totalität

● Aufhebung der Absolutheit •

Aufbau eines vermittelnden KS → Prolog, Epilog, Chor, Aus-der-Rolle-Fallen



kritische Distanz

● Techniken epischer Kommunikation •

Bezug auf Aufhebung der Absolutheit



häufig in Komödie zu finden



auktoriale Episierung ➢ auktorialer Nebentext: Deskription, Kommentar ➢ Projektionen, Spruchbänder, Szenetitel ➢ Montage: aus Filmkunst, Rückblenden, Zukünftiges



Episierung durch spielexterne Figuren (Figur nur im vermittelnden KS) ➢ Prolog, Epilog von anonymem Sprecher → kommentierend, reflektierend ➢ Chor → Eykurs, Vorwegnahme von Künftigem ➢ Regiefigur: kontinuierliche Bühnenpräsenz, vermittelnd, übergeordnet



Episierung durch spielinterne Figuren (Figur in vermittelndem und inneren KS) ➢ Prolog, Epilog → The Tempest: Properos Epilog ➢ Chor: passives Mithandeln ➢ Song: direkt ad spectatores ➢ Beiseitesprechen direkt an Publikum: Doppelbödigkeit der Rolle, wahre Meinung ➢ Illusionsdurchbrechung: ex persona ➢ Expositionserzählung und Botenbericht ➢ Monologische oder dialogische Reflexionen und Kommentare



außersprachliche Episierung ➢ Spannung zw Schauspieler und Rolle ➢ Bloßlegen des theatralischen Apparats

4. Informiertheit ● Diskrepante Informiertheit (discrepant awareness) =Grad der Informiertheit zwischen Publikum und Figuren bzw. Figuren untereinander (Gegenteil: kongruente Informiertheit, meist nur bei geschlossenem Dramenende) inneres vs äußeres Informationssystem

● Informationsvorsprung der Zuschauer: vor einzelnen Figuren; ermöglicht Erschließung logischer Muster, da der Zuschauer Informationen der einzelnen Figuren sammeln kann dominierende Form in tragischen und komischen Dramen Comedy of Errors: Unwissenheit der Figuren bzgl. der Zwillingsbrüder, Zuschauer weiß schon sehr früh Bescheid → Ironie der Komödie

● Informationsrückstand der Zuschauer nur Abschnittsweise, da Möglichkeiten (Monologe usw.) stark eingeschränkt werden meist am Anfang der Stücks Mittel zur Spannungserzeugung ● Dramatische Ironie ausgelöst durch diskrepante Informiertheit (Informationsvorsprung der Zuschauer) entweder verbal oder aktional ausgedrückt → es entsteht eine Zusatzbedeutung oder Zweideutigkeit Macbeth: Macbeths Auftrittworte „So foul and fair a day I have not seen“ (I.2); Arrangement der Situationen und Zweideutigkeit → tragisch The Two Gentlemen of Verona: Julia rühmt Treue ihre Proteus – Szene davor: Proteus' Monolog über Treuebruch

5. Informationsvergabe sprachlich: Information, die über Sprache vermittelt wird außersprachlich: Information, die nicht sprachlich vermittelt wird, sondern visuell, akustisch (Kostüme, Körpersprache..) Informationsvergabe (Exposition) am Drameneingang: Aufklären oder Interesse wecken ● Was? Exposition: primär informativ-referentiell (Grundlage für Zuschauer, Information über Vorgeschichte etc.) Dramatischer Auftakt: phatische Funktion (Aufmerksamkeit und atmosphärische Einstimmung) → können zusammenfallen oder nacheinander kommen Prolog: der Handlung vorangestellt, Vermittlung des Hintergrunds, dramenexterne oder -interne Figur, zeigt die Fiktionalität auf → metadramatische Reflexion ● Bezug Drama? Initial-isolierte Exposition (meist monologisch) Sukzessiv-integrierte Exposition (meist dialogisch, in Handlung verwoben) ● Wie? Monologisch spielexterne oder -interne Figur Richard III: Eingangsmonolog des Titelhelden Dialogisch Simultanität: in jedem Augenblick werden über verschiedene Kanäle Informationen vermittelt Sukzession: Informationen werden im zeitlichen Nacheinander vermittelt The Tempest: Szene 1: Schiffbruch und Sturm; Szene 2: Expositionsdialog

Informationsvergabe am Dramenende Epilog: Zusammenfassung des Stücks, Betonung des fiktiven Charakters, Ansprechen des Publikums ● Geschlossenes Dramenende: Komödie: glückliche Lösung Tragödie: unglückliche Lösung •

Abbau der Informationsdiskrepanz zwischen den Figuren selbst und Figuren und Publikum



Idealtypische Form: Auflösung aller offener Fragen, Abbau der Informationsdiskrepanzen, Entscheidung aller Konflikte



thematische Ebene: Klärung oder Entscheidung aller Werteambivalenzen und -konflikte; poetische Gerechtigkeit → Belohnung der normkonformen Figuren, Bestrafung der normverletzenden Figuren (Wirkung auf Zuschauer)



zwei Typen: 1. Auflösung der Informationsdefizite und Wertkonflikte entwickelt sich aus den gegebenen Informationen 2. Auflösung durch Eingriff von außen, Intervention einer nicht exponierten Figur → deus ex machina

● Offenes Dramenende Verzicht auf Dramenschluss → keine Lösung der Konflikte, keine Aufhebung der Informationsdiskrepanzen •

Funktionen: Demonstration eines dauerhaften Zustandes, für den es keine Lösung gibt; Problem wird ans Publikum übertragen → Aufforderung zur Kritik am System, das das Dilemma hervorbringt

6. Sprache ● Polyfunktionalität dramatischer Sprache: •

dramatischer Replik erfüllt im inneren Kummunikationssystem mehrere Funktionen



Funktionen der Sprache nach Jakobson: •

Kontext (referentielle Funktion)



Sender (emotive/expressive Funktion der Selbstdarstellung)



Empfänger (appelative Funktion der Beeinflussung)



Nachricht als sprachliches Sonderzeichen (poetische Funktion des reflexiven Rückbezugs auf konkrete Materialität & Strukturiertheit des Zeichens)



Kanal (phatische Funktion der Herstellung/Aufrechterhaltung des kommunikativen Kontakts),

• •

Code (metasprachliche Funktion der Thematisierung/Bewusstmachung des Codes)

Macbeth: Brief an seine Frau → inneres KS = referentielle Funktion (erzählt ihr von Hexenprophezeiung), äußeres KS = appellative Funktion (Zuschauer siet, wie Lady die Nachricht aufnimmt)



Referentielle Funktion: dominiert in dramatischen Redeformen des Berichten (z.B. Expositionserzählung), Botenbericht usw.



Emotive (Jakobson)/Expressive (Pfister) Funktion: wichtig für die Figurencharakterisierung für äußeres Kommunikationssystem; für inneres nicht so wichtig, da hier eher kurze Ausrufe; Form: Reflexionsmonolog (Artikulation des Selbstverständnisses, Entschluss) Macbeth: V.5. Zahlreiche Monologe



Conative/Appellative Funktion: im Dialog, Beeinflussung; Sonderform: Befehl; wichtig für inneres Kommunikationssystem



Phatische Funktion: bezogen auf Kanal zwischen Sprecher und Hörer zur Herstellung/Aufrechterhaltung des Kontakts



Metasprachliche Funktion: verwendeter Sprachcode wird explizit/implizit thematisiert (puns, Sprachspiele) Midsummer Night's Dream: Shakespeares Stück vs Stück der Handwerker



Poetische Funktion: nur für äußeres Kommunikationss relevant → poetische Funktion der metrischen Gebundenheit der Sprache im Versdrama Richard II: poetische Dichte der Reden; As you like it: Rosalind erklärt Orlando, wie man Liebesbriefe schreibt

● Bildersprache: oft symbolische oder geschichtsphylosophische Bedeutung → Evokation von Ordnung, Chaos, etc. ● Wortspiele: Schlagfertigkeit, Witz, sexuelle Anspielungen, aber auch hintergründige Kritik ● Sprache als Ausdruck sozialer Stellung oder von Handlungsgegensätzen •

Blankvers als Regelfall → reimloser fünfhebiger jambischer Vers (im männlichen aus 10 und im weiblichen aus 11 Silben bestehend) Helden in der Tragödienhandlung Liebeshandlung in den Komödien Haupthandlung in den Historien



Prosa für Volksszenen, Clowns, Wirtshausszenen, comic relief in den Tragödien, manchmal auch Ausrduck von Stimmungswechsel innerhalb von Szenen

● Besondere Effekte durch eingebauten Reim, Sonette, altertümliche Versmaße ● Lieder als Überleitungen, Kommentar, Schaffung von Atmosphäre ● Figuratives Sprechen = uneigentliches Sprechen: •

charakterisierende Funktion Othello



raumschaffende Funktion: Wortkulisse The Tempest: Flora u Fauna der Insel, Meer, Wellen Macbeth



thematische Funktion: Bildersprache als Anschauungsmodell für Handlung The Tempest: leitmotivische Sturm- und Meeresmetaphorik



integrierende Funktion: spannungserzeugend Romeo and Juliet: Vergleich der Liebe mit Blitz (II.2)

● Blankvers •

reimloser jambischer Pentameter

● Vers und Prosa •

Wechsel von Vers und Prosa



Kontrast literarischer Blankvers und natürliche Sprache

7. Informationsvermittlung Dramatischer Dialog: wichtigste Form dramatischer Informationsvergabe; unvermittelt, d.h. das Gesprochene (Figurenreplik) wird nicht von Erzähler vermittelt; verschiedene Ausprägungen: 7.1. Dialog: •

initiiert die Handlung, treibt sie voran → Form sprachlichen Handelns



Funktionen: Figurencharakterisierung; Austragung von Konflikten und der Klärung von Standpunkten; Darlegung eines Problems; Appellative Funktion; Performatives Sprechen; Vorantreiben der Handlung



monologischer Dialog: strukturelles Kriterium → gleiche Semantik, Inhalt und Einstellungen, mehrere Sprecher vertreten eine Meinung



dialogischer Dialog: strukturelles Kriterium → unterschiedliche Semantiken und Standpunkte; situatives Kriterium → immer wenn andere Personen auf der Bühne sind Dialog



Replik = Antwort oder Gegenrede



Analyse: ◦ wie viele Sprecher ◦ Verteilung der Redeanteile → Ausdruck von Hierarchieverhältnissen ◦ welche Funktion hat der Dialog (Handlung vorantreiben, Figurencharakterisierung, Bewusstwerdung) ◦ rhetorische Mittel ◦ Vers oder Prosa, Blankvers (immer fünfhebiger Jambus) fünfhebig-fünfmalige Whl



Unterbechungsfrequenz: Aufteilung der Zeilen: Antilabe (zwei Sprecher teilen sich eine Zeile), Stichomythie (Zeilenwechsel = Sprecherwechsel), Distychon (Sprecherwechsel nach jeweils zwei Zeilen) hoch → kurze Repliken: wirkt temposteigernd, Stichometrie, Situationsgebundenheit niedrig → lange Repliken: verlangsamtes Tempo, distanzierte Situationsabstraktheit, monologischer Selbstbezug des Sprechers



Dialog vs Dialoghaftigkeit : situatives vs strukturelles Kriterium



Grundstrategien: ◦ Logos-Strategie (logos=Redegegenstand): will überzeugen, v.a. Argumentative Monologe/Dialoge, Exposition ◦ Ethos-Strategie (ethos=Sprecher): Herausstellen Glaubwürdigkeit/Zuverlässigkeit des Sprechers Julius Caesar: Leichenrede von Marcus Antonius; weckt Vertrauen bei Hörer; Manipulation dem Zuschauer bewusst ◦ Pathos-Strategie (pathos=Hörer): Erregung der Affekte des Hörers → Emotionen Julius Caesar: Vorzeigen des dolch-durchlöcherten Umhang Caesars in III.3



As You Like It: V.2: vier Personen Mehrgespräch; mehrmaliges Durchlaufen der Sprecherfolge → Parallelität

7.2. Monolog: •

Soliloquy (Person allein auf der Bühne) oder monologue



hohes Maß an Subjektivität, aber auch Glaubwürdigkeit



Funktionen: Einstimmung in Geschehen und Einführung in Geschehen, Raum und Zeitlichen Expositorische Informationsvergabe Selbstvorstellung und -charakterisierung des Protagonisten Gedanken- und Gefühlsausdruck des Sprechers (Einsicht in innere Vorgänge und Konflikte) Sympathielenkung durch Perspektive des Helden/Schurken Bericht über nicht dargestellte Ereignisse



Dialogischer (Konflikt mit sich selbst, Abwägen verschiedener Alternativen, Zwiespalt) vs monologischer Monolog (eine Meinung wird vom Sprecher vertreten, kein Zwiespalt)



Arten: ◦ Brückenmonolog (verbindet Szenen) ◦ Auftritts- bzw. Abgangsmonolog (Vorbereitung, Zusammenfassung des Geschehens) ◦ Binnenmonolog (schafft reflektierende Distanz zum Geschehen) ◦ Performatives Sprechen ◦ Sonderform: Beiseitesprechen: vertrauliche Mitteilung ◦ aktionaler Monolog: im Sprechen vollzieht sich eine Handlung als Situationsveränderung, z.B durch Entscheidung angesichts verschiedener Handlungsmöglichkeiten ◦ nicht-aktionaler Monolog: informierend (Zuschauer wird Handlung nahe gebracht) oder kommentierend (Kommentar durch Figur) ◦ Reflexionsmonolog: expressive Funktion (z.B. Hamlet)



Monolog vs Monologhaftigkeit: situatives vs strukturelles Kriterium



Hamlet: Monologe als technischer Kunstgriff zur Erschließung seines Bewusstseins, spiegeln Isoliertheit, Individualität

7.3. Annäherung Monolog und Dialog •

Monologisierung des Dialogs: Dominanz einer Figur, Redeanteile und Länge der Repliken sind ungleich verteilt



Dialogisierung des Monologs: Sprecher wendet sich an abwesende Figur/Gegenstand oder Publikum

7.4. Beiseitesprechen/ Aside •

gattungsspezifisches Sprechen



„monologisches Beiseitesprechen“: Gedanke einer Figur wird so geäußert, dass nur das Publikum ihn verstehen kann



„dialogisches Beiseitesprechen“: komplizenhaftes Gruppengespräch, das die anderen Figuren nicht wahrnehmen



„Beiseite /Aside ad spectatores“: Figur wendet sich direkt ans Publikum → Informationsvorsprung der Zuschauer → Spannungssteigerung



The Merchant of Venice: Intriganten- und Dienerfiguren; Sohn richtet sich ans Publikum

7.5. Botenbericht nicht darstellbare Ereignisse werden durch Boten verkündet, nachdem sie geschehen sind 7.6. Mauerschau / Teichoskopie nicht darstellbare Ereignisse werden in Geschehen auf die Bühne einbezogen, indem erhöht stehende Figur darüber berichtet, während dem Geschehen 7.7. Aus der Rolle Fallen (metadramatisch) unerwartetes Verhalten, Disziplinverlust; häufig beabsichtigt; Darsteller ist überfordert mit den Rollener...


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